Hallo liebe HKV-Community!
Ich würde gerne meinen Thread aus einem anderen Heimkinoforum (Benutzername dort war SidVicious77) hier fortführen, vielleicht kann sich der ein oder andere aufgrund einer sehr interessanten theoretischen Diskussion zum Thema Schallübertragung bei Betonwänden noch daran erinnern. Nochmal kurz zu mir: Ich bin der Phil aus Österreich und habe mir in den letzten drei Jahren meinen Traum vom Eigenheim - ein Einfamilienhaus mit Wohnkeller - erfüllt. Das Heimkino hat dabei seinen Platz in einem dezidierten Raum im Keller, welcher sich komplett unter der Erde befindet und daher auch keine Fenster hat. Die Lüftung erfolgt über einen eigenen Anschluss an die zentrale Wohnraumlüftung des Hauses.
Die Maße des Raumes sind BxLxH 590x485x272 ohne das kleine Technikeck, welches ca. 1m tief/breit ist und die Frontwand etwas verlängert. Von der Höhe fallen dann noch mal ca. 14cm weg, da eine Trockenbauabhängung realisiert wurde/wird. Tiefer kann ich diese Decke nicht abhängen, da dann die Öffnungen der Wohnraumlüftung im Weg wären.
Der tagesaktuelle Stand ist, dass die Aluprofile der Decke bereits installiert wurden. Hier habe ich versucht, einen Schallübertragung so gut wie möglich zu vermeiden. Die UD-Wandprofile wurden doppelt mit Dichtungsband zur Wand beklebt, die CD-Profile an den Stellen mit Wandberührung ebenfalls. In den Zwischenräumen wurde 8cm Steinwolle eingebracht. Im Moment steht die Planung der Elektrik- und Lautsprecherverkabelung in der Decke an, dann folgt die Beplankung mit OSB - GKP - GKP. Diese Maßnahmen sollen primär der Schallisolation dienen, da sich über dem Heimkino (getrennt natürlich durch eine 30cm dicke Ziegel-/Betondecke) unser Schlafzimmer befindet und ich durchaus auch mal in der Nacht alleine Filme/Musik/Games genießen will, ohne dass meine Partnerin dadurch gestört wird.
Soweit die baulichen Maßnahmen, nun zu meinen akustischen Ausstattungswünschen (Details zu Beamer/Leinwand/usw. werde ich in den kommenden Tagen näher ausführen):
Genutzt wird das Kino voraussichtlich für Filme (50%), Musik (40%, Punk, Rock, Metal) und Gaming (10%). Geplant sind zwei Sitzreihen, wobei die zweite Sitzreihe (auf einem Podest) wirklich nur für den Notfall geplant ist, aufgrund der knappen Länge kann und will ich diesbezüglich aus akustischer Sicht nicht wirklich Rücksicht darauf nehmen. Die vordere Sitzreihe ist in ca. 350 cm Abstand zur Leinwand geplant. Die Leinwand selbst wird ca. 80 cm von der Frontwand entfernt angebracht, die 80cm Platz brauche ich für meine derzeitigen Standlautsprecher, aber zu dieser Situation gleich mehr. Die Lautsprecher würde ich jedenfalls hinter eine AT-Leinwand stellen. An der Decke hätte im Bereich vor der Leinwand bis kurz vor dem Hörplatz Basotect-Absorber mit 7cm + 5cm Abstand zur Decke geplant. Über dem Hörplatz will ich dann Skyline-Diffusoren anbringen. Die Seitenwände möchte ich in der Höhe zu 2/3 über die ganze Wandlänge mit Basotect-Absorbern (5-7cm und 5cm Wandabstand) bearbeiten. Die Rückwand werde ich mit in Folie verpackter Steinwolle akustisch behandeln, die Tiefe hängt dabei davon ab ob ich ein DBA oder ein SBA verbaue. Machen diese akustischen Maßnahmen in dieser Ausführung generell Sinn? Im Detail werd ich dann um Messungen nicht herumkommen (um den Raum nicht zu überdämpfen), aber ist diese Planung in sich schlüssig?
Und nun gleich zu meiner nächsten Frage, DBA vs SBA:
Ich würde prinzipiell ein DBA bevorzugen (2x4, eventuell auch mehr wenn es Sinn macht) trotz der Tatsache, dass ich noch keine Erfahrungen mit dem akustischen Vermessen eines Raumes habe und im Forum ja doch hin und wieder Probleme mit nicht zufriedenstellend funktionierenden DBAs besprochen werden. Dabei macht mir jedoch die Tür auf der Rückseite sorgen, welche leider nicht veränderbar ist. Gemäß der Regel, dass die rechte Seite des hinteren Gitters auf 1/4 der Raumbreite angeordnet sein wollte, wären das bei mir dann 121cm von der rechten Seitenwand. Aufgrund der Tür sowie dem Lichtschalter neben der Tür kann ich die rechten Subs aber maximal bei ca. 150-160 cm entfernt von der rechten Seitenwand anbringen, hätte also dann keine Symmetrie mit dem Gitter der Vorderwand - zumindest auf der rechten Seite. Macht ein DBA dann noch Sinn oder wäre ein SBA generell besser? Ich hab zwar schon Ausführungen zu asymmetrischen Gittern hier im Forum gelesen, frage mich aber dennoch, ob ich da nicht zu weit vom Ideal entfernt bin. Der zweite offene Frage wäre, ob das Technikeck an der Frontwand bei einem DBA Probleme bereiten könnte!? Immerhin ist der Raum dadurch nicht mehr rechteckig.
Die Vorteile vom DBA wären, dass ich bei der Rückwand nur ca. 30cm verlieren würde wenn ich die Gehäuse schmal baue. Somit könnte ich dann mit der ersten Reihe weiter von der Leinwand weg, diese könnte dadurch größer ausfallen - zwar nur um 10-20 cm (50cm Steinwolle an der Rückwand würde als Bedämpfung für ein SBA wohl reichen, oder?), aber immerhin.
Derzeit bin ich gerade dabei, den Kauf von vier selbst gebauten 12 Zöllern aus einer Heimkinoauflösung abzuwickeln (12" Peerless XXLS 175W, xmax = 12,5), jeweils in einem 42x42 Gehäuse, 45cm tief. Das Angebot ist gut, deshalb habe ich zugeschlagen. Für 30qm und 2,5m Deckenhöhe reichen die aber wahrscheinlich ohnehin nicht aus, oder? Müssten die Gehäuseabmessungen bzw. Chassis für zusätzliche Subs ident sein oder kann das bei Subwoofern abweichen? Zur Not müsste ich sie halt wieder verkaufen bzw. separates Gitter damit betreiben - der Trend geht ja anscheinend zum Zweit-DBA ;)