Bewertung "nicht ideales" SBA: offen; Bassfalle bei geringen Platzverhältnissen: verworfen

  • Ich habe mich die letzten Tage mit dem Thema Bassfallen auseinander gesetzt. Die eigentliche Erkenntnis ist leider, viel hilft viel. Damit meine ich vor allem Volumen.


    Da ich ich mir für mein späteres Heimkino eine gewisse Leinwandbreite vorstelle ist somit der Platz an der Leinwandseite stark eingeschränkt. Möglich wäre für mich hier ein Absorber in quadratischer Form mit einer Kantenlänge von 35 cm zu realisieren.


    Jetzt habe ich mich mit Absorberstoffen beschäftigt.


    Diese Stoffe würde ich generell als interessant einstufen:


    Thermo-Hanf: 3000 Pa*s/m² (wäre der Favorit, weil günstig und gesundheitlich aus meiner Sicht absolut unbedenklich)

    Rockwool Termarock 40: 10000 Pa*s/m² (preiswert, aber auch nicht gerade gesundheitlich unbedenklich)

    Basotect: 14000 Pa*s/m² (teuer, aber vielfach benutzt und bewährt)


    Ich habe mit mehreren Rechnern die Stoffe durchgerechnet. Die Werte in der Tabelle ist immer die D (Dämpfung) in Prozent bei 35 cm Absorbermaterial.

    f in Hz 20 30 40 50 60 70 80 90 100 200 500 1000
    D von Hanf in % 16 22 38 43 55 62 68 73 79 95 93 98
    D von Termarock in % 22 38 43 50 55 58 60 61 62 75 88 93
    D von Basotect in % 23 38 41 43 48 50 52 56 57 70 82 90



    Wenn man jetzt Thermo-Hanf mit Basotect vergleicht, dann stellt man fest, dass Basotect bis Frequenzen von etwa 50 Hz besser dämpft. Danach zieht der Hanf aber deutlichst davon.

    Termarock 40 liegt hier etwa in der Mitte der beiden. Der Schnittpunkt an dem der Hanf davon zieht ist bei etwa 60 Hz, dafür werden höhere Frequenzen allerdings ein wenig besser gedämpft als bei Basotect.


    Vor allem die tiefen Frequenzen zu dämpfen ist also das große Problem! Also genau das, was man im Bassbereich möchte!

    Somit stellt sich mir die Frage, ob Bassfallen bei einer Kantenlänge von 35 cm aus eurer Sicht überhaupt Sinn machen?

    Und habt ihr vielleicht noch Ideen wie man hier eine Verbesserung erziehen könnte?

  • Davon ab würde ich Hanf in einem Kino nicht verwenden, zu oft habe ich da schon was von „Stallgeruch“ gelesen.

    Gruß


    kottan



    Wer schweigt stimmt nicht automatisch zu. Manchmal hat er nur keine Lust mit ... zu diskutieren.

  • Davon ab würde ich Hanf in einem Kino nicht verwenden, zu oft habe ich da schon was von „Stallgeruch“ gelesen.

    Das habe ich auch gelesen. Allerdings auch, dass es mit der Zeit auslüften soll. Falls es sich eignet, dann würde ich es halt zuvor etliche Wochen in der Garage auslüften lassen!

  • Selbst das auslüften in der Garage würde mir nicht reichen.

    Was, wenn das Zeug im Winter bei Heizungsbetrieb "nachgast"...

    Nein, das kommt mir nicht in den Keller. Ist aber nur meine Meinung.

    Gruß


    kottan



    Wer schweigt stimmt nicht automatisch zu. Manchmal hat er nur keine Lust mit ... zu diskutieren.

  • Selbst das auslüften in der Garage würde mir nicht reichen.

    Was, wenn das Zeug im Winter bei Heizungsbetrieb "nachgast"...

    Nein, das kommt mir nicht in den Keller. Ist aber nur meine Meinung.

    Du hast ja auch nicht unrecht. Das mit dem Geruch müsste man davor noch irgendwie analysieren, wie es sich verhält. Aber lassen wir die Nase jetzt mal wieder außen vor! :dancewithme

  • Eine schalldurchlässige Leinwand und den Dämmstoff vollflächig dahinter geht nicht? Oder nur den hinteren Teil des Raums mit Dämmstoff füllen?

    An der Rückwand wäre ich wesentlich freier und könnte auch größere Absorber einbauen. Ist das dann nicht eher von Nachteil, wenn die Absorber nicht gleich groß sind? Bringen sie an der Rückwand überhaupt ähnlich viel wie an der Front beim Subwoofer?

  • Follgott hatte das mal simuliert, leider in einem anderen Forum. Wenn ich mich recht erinnere, war es hinten besser als vorne. Aus der Erinnerung war es optimal, >50 cm Dämmstoff vollflächig an der Rückwand zu verbauen, um Bassmoden in den Griff zu bekommen. Optimal waren wohl 70cm Dicke, aber so ganz sicher weiß ich es leider nicht mehr.


    Nachtrag: Ich meinte wirklich vollflächig, nicht nur Eckabsorber. Es wird also die gesamte Rückwand mit z.B. 50 cm Dämmstoff ausgefüllt.

  • Follgott hatte das mal simuliert, leider in einem anderen Forum. Wenn ich mich recht erinnere, war es hinten besser als vorne. Aus der Erinnerung war es optimal, >50 cm Dämmstoff vollflächig an der Rückwand zu verbauen, um Bassmoden in den Griff zu bekommen. Optimal waren wohl 70cm Dicke, aber so ganz sicher weiß ich es leider nicht mehr.


    Nachtrag: Ich meinte wirklich vollflächig, nicht nur Eckabsorber. Es wird also die gesamte Rückwand mit z.B. 50 cm Dämmstoff ausgefüllt.

    Ok, das glaube ich, dass das viel bringt, wenn man die gesamten Rückwand verkleidet. :)


    Ist es dann am Ende so, dass Bassfallen in allen den Ecken auch nur ein bisschen was bringen?

    Sollte das nämlich so sein, dann kann ich sie mir vielleicht auch sparen, wenn wirklich nicht viel bei rum kommt. Ich hätte eher gedacht, dass man hier einen großen Effekt erwarten dürfte!

  • Ich würde meinen, das das Volumen als Helmholtzresonatoren mehr bringt.

    Zu Helmholzresonatoren findet man im Internet leider nicht viel. So wie ich das bisher Verstanden habe, kann man diese durch die Lochbohrungen auf einen bestimmten (allerdings recht schmalen) Frequenzbereich einstellen.

    Kann man das so wirklich aus Bassfallen bauen? Hat das vielleicht hier schon mal jemand versucht?

  • Weißt du eigentlich schon welche Frequenzen du bei dir behandeln musst/willst?

    Gruß


    kottan



    Wer schweigt stimmt nicht automatisch zu. Manchmal hat er nur keine Lust mit ... zu diskutieren.

  • Weißt du eigentlich schon welche Frequenzen du bei dir behandeln musst/willst?

    Nein, leider nicht! :(

    Um das zu wissen, müsste ich den Raum erst mal zur Verfügung haben (noch in der Renovierung).

    Am liebsten würde ich es natürlich im voraus möglichst gut planen, dass ich nicht am Ende dastehe und merke, dass das alles so nichts wird!

  • Ich hatte früher auf 14 m² in allen 4 Raumecken HHR mit 250 l stehen. Das hat sehr viel gebracht, auch wenn das SBA nicht aktiv war.

    So schmalbandig müssen die auch nicht sein. Ich finde grad keinen Rechner, der die Bandbreite mit angibt.


    Wenn du die ungefähren Maße hast, kannst du dir die Raummoden schon grob berechnen.

  • Ja, die Maße des Raums wären schon wichtig.


    Den üblichen bösen Längsmoden kommst Du v.a. durch die folgenden Maßnahmen bei:


    1. DBA: quaderförmiger Raum erforderlich, viele Subs und Einstellgerät nötig.

    2. Helmholtzresonatoren: Für Laien schwierig zu konstruieren und einzusetzen. Hoher Platzbedarf.

    3. Vorder-oder Hinterwand mit dickem Dämmmaterial füllen: Rel. einfach und effektiv, braucht aber Platz.

    4. Der evtl. verbleibende Rest wird mit einem Equalizer platt gemacht.

    5. Aufstellung und Anzahl der Subs: Mehr als einer sollte es schon sein. Als SBA wird die Längsmode allerdings maximal angeregt. Manche haben mit diagonalen oder anderen Anordnungen gute Erfahrungen gemacht, aber da kenne ich mich nicht so aus.


    Der Eckabsorber bringt bei den üblichen Längsmoden nicht viel.

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