Wall of Death

  • Kannst du mir vielleicht sagen, wie der Aufbau deiner Außenwand war?

    Die Wand ist aus Kalksandstein und ca. 40 cm dick, wenn ich recht informiert bin.


    Das Problem war aber vor allem folgendes: ich hatte ja den großen Absorber nur an den Seiten offen gelassen und mit Lüftern aktiv hinterbelüftet. Die fast komplette Abschottung sorgte dafür, dass es dahinter sehr viel kälter war. Es konnte vertikal keine Luft zirkulieren. Dazu kam, dass noch MDF-Staub vom Fräsen auf der Wand saß (würde ich jetzt nie wieder im Raum machen). Dieser MDF-Staub hat dann geschimmelt. Die Lüfter haben das Problem wahrscheinlich verstärkt, indem sie warme Luft hinter den Absorber geblasen haben, die dann dort abgekühlt ist, was Kondenswasser erzeugt.


    Die ganze Konstruktion war Mist. Ich hatte mir zwar etwas dabei gedacht, aber nicht das Richtige. Ich denke mal, das ganze klappt besser, wenn man den Absorber wie eine Innendämmung komplett dicht gestaltet. Aber ich würde vorher lieber jemanden fragen, der sich damit auskennt. Mein Beispiel zeigt, als wie falsch sich ein plausibel klingendes Konstrukt herausstellen kann, wenn man von dem Thema keine Ahnung hat.:shock:

  • Dazu kam, dass noch MDF-Staub vom Fräsen auf der Wand saß (würde ich jetzt nie wieder im Raum machen). Dieser MDF-Staub hat dann geschimmelt.

    Danke für den Hinweis und die schnelle Rückmeldung! Daran hätte ich nie gedacht. Wenn man drauf hingewiesen wird, dann erscheint es fast logisch. ;)
    Nein ich habe sowieso einen Energieberater im Boot, aber sicher ist sicher. Der hat mir schon gesagt, dass da eigentlich nichts passieren sollte bei meinem angestrebten Wandaufbau.
    Aber ich will was Schimmel betrifft ganz auf Nummer sicher gehen! Deshalb habe ich nachgefragt!

  • Das ist ja echt bescheuert. Tut mir leid. Ich hab die Version mit den seitlichen Lüftungsschlitzen und den Windkanal damals genau so umgebaut. Logge vorsichtshalber im 1m Abstand über 1wire die Wndtemperaturen und bin "nur" 2 Grad kühler ( 18 Grad) was die Wandtemperaturen betrifft.

    Ich ha mir die Wand zuletzt vor 1 Jahr angeschaut, da konnte ich keinen Schimmel erkennen.


    Wie hast du das nun in den Griff gekriegt?

  • Wie hast du das nun in den Griff gekriegt?

    Ganz einfach: ich habe damals (2016) die Steinwolle rausgeschmissen und auf ein DBA aufgerüstet! :rofl:


    Vier Koserthals hatte ich ja noch rumliegen und zwei hat mir Dietmar noch zukommen lassen. Daher die sechs hinten mit eigener FIR-Entzerrung, damit die Phase zur Front passt. Das war auch einfach eine Frage des Geldes und Aufwands. Noch mal so viele XXLS12 wären zu teuer gewesen und hätten wegen der Backsurrounds nicht hingepasst. Und die Front aufzuteilen und die Hälfte der Treiber für hinten zu benutzen, wäre viel zu aufwändig gewesen. Daher wurde es kurzerhand die "Billiglösung".

  • Ich hab aus demselben Grund bei meinem ehemaligen SBA die Absorberseite zur Innenwand hingesetzt. Da war dann (komplett geschlossen, keine Hinterlüftung) nach 2 Jahren nix, als ich auf DBA umgebaut habe.


    An der Außenwand vorne habe ich übrigens seit 5 Jahren 2 Eckabsorber, bündig dran, Boden bis Decke. Mein Wandaufbau ist ganz ähnlich (24er KS + Luftschicht + 12er KS Vormauerziegel). Ich schaue da mindestens einmal im Jahr hinter und habe bisher keinerlei Probleme feststellen können.

  • Da war dann (komplett geschlossen, keine Hinterlüftung) nach 2 Jahren nix, als ich auf DBA umgebaut habe.

    Also da war die Steinwolle dann wirklich direkt auf der Wand (Innenwand). Aber erfreulich, wenn das keinen Simmel gab! :respect:

    Dieses Kino bauen ist echt eine Wissenschaft, wenn man es gut machen und keine kapitalen Fehler machen will.

  • Also da war die Steinwolle dann wirklich direkt auf der Wand (Innenwand). Aber erfreulich, wenn das keinen Simmel gab! :respect:

    Dieses Kino bauen ist echt eine Wissenschaft, wenn man es gut machen und keine kapitalen Fehler machen will.

    Ich habe die Steinwolle in extrastarke Mullsäcke gepackt, diese luftdicht verklebt und diese Pakete dann über die gesamte Wand "geklemmt". Das waren 2 Schichten mit Presspassung, also durch die Folie und die Pressung ziemlich sicher luftdicht.

  • Hallo Nils,


    Vielleicht darf ich mein Vorhaben mal kurz hier in deinem Thread anschneiden, da es ebenso um eine Stark bedämpfte Außenwand (mit Fenster) geht.

    In der Darstellung sieht man vorne und hinten jeweils die Ständerwerke mit 40cm Dämmung und 20cm Luft dahinter.

    Die Rückwand mit dem Fenster ist die Außenwand, die vordere grenzt zum beheizten Technikraum, indem die Luft angesaugt wird. Diese strömt durch ein 125er Rohr hinter die vordere "Baffle Wall" und von da aus durch zwei 125er Rohre ins Kino.

    Von da aus strömt es wieder durch zwei 125er Rohre durch die hintere "Baffle Wall" zum 20cm Hohlraum dahinter, wo sich auch die Aktive Absaugung befindet. Bzw. geht die Absaugung erstmal durch die Hushbox und von da aus hinter die Wall.


    Vom Prinzip her, wäre es identisch mit deinem früheren Absorber, wo der Schimmel dahinter aufgetreten ist.

    Einzig ist der Unterschied der Abstände zu den Wänden.

    Meine Außenwand ist auch ziemlich kalt im Vergleich zu den anderen und wird dann ebenso mit der warmen Luft, die dahinter strömt in Kontakt gebracht, wo diese wieder kondensieren könnte.

    Weiterhin wird es einen elektrischen Kettenantrieb fürs Fenster geben um bei Bedarf auf Kipp zu stellen.


    Wie schätzt du meine Situation ein?

    Die Außenwand lieber kalt lassen, die warme Luft direkt ohne den Umweg hinter die Wall absaugen und dafür Fenster öfters öffnen (nicht an heißen Sommertagen natürlich)?

  • Wie schätzt du meine Situation ein?

    Ich bin nach dem Desaster nicht wirklich der Richtige für solche Fragen. :zwinker2:

    Nach heutigem Stand würde ich aber wahrscheinlich so bauen, dass gar keine Raumluft in den kalten Teil strömen kann. Aber wie gesagt, ich würde eher einen Fachmann fragen, bevor etwas passiert und du alles abbauen musst.

  • Nach heutigem Stand würde ich aber wahrscheinlich so bauen, dass gar keine Raumluft in den kalten Teil strömen kann.

    Das ist heikel, wenn die Dampfsperre nicht 100% dicht verklebt ist!

    Ggf. wäre auch eine Dampfbremse die bessere Wahl, weil da im Zweifel ein wenig Feuchtigkeit auch wieder raus kann! Aber eigentlich muss das leider ein Fachmann beantworten, wenn man da ganz sicher sein will.

    Dazu muss die Ausführung dann auch korrekt sein, wenn man es nicht von einer Fachfirma machen lässt!

  • Eine Dampfsperre (auf der warmen Seite, also raumseitig) müsste bauphysikalisch grundsätzlich funktionieren. Aber diese voll funktionsfähig herzustellen, dürfte in der Konstellation Bafflewall, mit zahlreichen Durchdringungen (Kabel, Lautsprecher, etc.), in der Praxis sehr schwierig werden.

    Daher würde ich die Bafflewall / Absorber allseitig offen, also oben, unten, links, rechts und zur Außenwand mit genügend Abstand herstellen, um die Isolierungswirkung zu unterbinden. Mit Lüftern zur Unterstützung der Luftzirkulation hinter die BW (auch damit die Außenwand nicht abkühlt) wird das funktionieren. Bei ca. 15cm allseitigen Spalt sollte m.M.n. auch die Absorptionswirkung nicht zu stark leiden.

    Oder Heizkörper zwischen BW und Außenwand.

    LG

    Joe

  • Ja so plane ich das gerade auch auf einer Außenwand. Großen Heizkörper hinter dem Frontaufbau. Oben und unten 10-15cm flächiger Spalt, damit die Konvektion für einen stetigen Austausch sorgen kann. Warte dabei aber noch auf eine fachliche Meinung vor Ort.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ja so plane ich das gerade auch auf einer Außenwand. Großen Heizkörper hinter dem Frontaufbau. Oben und unten 10-15cm flächiger Spalt, damit die Konvektion für einen stetigen Austausch sorgen kann. Warte dabei aber noch auf eine fachliche Meinung vor Ort.

    Ein Heizkörper befindet sich ebenfalls unter dem Fenster hinter dem Aufbau an der Rückwand, an dem ich gegebenenfalls ein Thermostat mit smart Funktion anbringen könnte.

    Noch könnte ich einplanen, die Dämmung mit 10-15cm Luft zu den Seitenwänden, Decke und Boden zu lassen für die Konvektion zu lassen.

  • Oben und unten 10-15cm flächiger Spalt, damit die Konvektion für einen stetigen Austausch sorgen kann. Warte dabei aber noch auf eine fachliche Meinung vor Ort.

    Falls du da irgendwann eine Rückmeldung bekommen solltest, dann wäre es klasse, wenn du es vielleicht hier kundtun würdest.


    Was ich bei der Sache nicht außer Acht lassen würde ist die dann nötige Dimensionierung des Heizkörpers, dass der Raum auch warm wird. Hängt natürlich stark von den gefahrenen Vorlauftemperaturen ab.

    Nicht das zu viel Wärme über die Außenwand an die Umgebung abgegeben wird und es im Kino zu kalt ist!

    (Edit: Das ist keine Kritik sondern ein Hinweis der mir in den Kopf kam!)

  • Ja danke für den Hinweis, aber ein zweiter im Raum lässt sich immernoch nachrüsten und mit 3kW Heizleistung auf 20m² sollte das schon klar gehen. Ich frage mich eher, wie das in der wärmeren Jahreszeit ist, da laufen die Heizkörper im Regelfall garnicht.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ja danke für den Hinweis, aber ein zweiter im Raum lässt sich immernoch nachrüsten und mit 3kW Heizleistung auf 20m² sollte das schon klar gehen. Ich frage mich eher, wie das in der wärmeren Jahreszeit ist, da laufen die Heizkörper im Regelfall garnicht.

    Dann beträgt die Temperatur der Außenwand in etwa der Raumtemperatur, oder die Differenz ist sehr gering und sollte keine Probleme verursachen?

  • Dann beträgt die Temperatur der Außenwand in etwa der Raumtemperatur, oder die Differenz ist sehr gering und sollte keine Probleme verursachen?

    Mit der Aussage wäre ich bei einer Kellerwand die bis zu 3 Meter im Boden sein kann vorsichtig.

    Das Erdreich erwärmt sich schon recht langsam und je nach Dämmung der Kellerwände kann die Erwärmung denke ich schon dauern.

    Aber das ist jetzt nur die Theorie meiner Meinung nach und bestimmt keine fundierte Aussage! ;)

  • Wenn die Außenwand grundsätzlich trocken ist, dann würde ich eine Dämmung davor unbedingt luftdicht raumseitig abschließen.


    Ich habe vor 12 Jahren Steinwolle an die Wand geklebt, mit Folie davor. Kein Schimmel bis heute.

  • Ein Heizkörper befindet sich ebenfalls unter dem Fenster hinter dem Aufbau an der Rückwand, an dem ich gegebenenfalls ein Thermostat mit smart Funktion anbringen könnte.

    Noch könnte ich einplanen, die Dämmung mit 10-15cm Luft zu den Seitenwänden, Decke und Boden zu lassen für die Konvektion zu lassen.

    Wenn bereits ein Heizkörper für den Bereich zwischen BW und Außenwand vorhanden ist, ist das relativ unproblematisch.

    Es geht ja bauphysikalisch betrachtet darum, dass die Oberflächentemperatur der Außenwand nicht zu stark abkühlt (unter den Taupunkt fällt). Dieses Risiko besteht bei einer BW / Absorber aufgrund seiner (wärmetechnischen) Dämmwirkung. Der Wärmefluß wird unterbunden / vermindert.

    Den vorhandenen Heizkörper in Betrieb zu lassen und die Temperatur in diesem Bereich der restlichen Raumtemperatur anzugleichen (und zu überwachen) ist sicherlich zielführend.

    Du saugst ja auch noch die Abluft durch diesen Bereich, dadurch würde ich das in Verbindung mit der Konvektion durch den HK als sehr unproblematisch ansehen.


    LG

    Joe

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