Kino P12 von Planung bis Einzug

  • So... ich bin ja noch den Verlauf des Kinos schuldig und ich möchte nicht den Eindruck erwecken ich wäre schon am Reißbrett stecken geblieben :-)

    Die Umsetzung erfolgte letztlich dem letzten Plan entsprechend. Der Hauptraum ist angebunden mit einem fetten Lüftungsrohr (Comfoflat51) zum Technikraum im Boden als Leerrohr für Leitungen.


    Rohbauabschluss Spätsommer 2022. Es sind ja zwei EInzelgebäude (ich und mein Schwager) mit verbundenem Untergeschoss. In der nicht überbauten Mitte (rot markiert) ist der Kinoraum. Zur besseren Einordnung ein Luftbild.




    UG ist seitlich und unterhalb gedämmt mit 12cm XPS (Jackodur Atlas 500 kPa). Adleraugen könnten erkennen, dass die Decke des Kinobereichs 10cm tiefer liegt als das Restgebäude selbst.

    Hintergrund ist die nötige Außendämmung der Terrasse auf dem Kino was als Dach entsprechend niedrige U-Werte haben muss. Kleinflächen am Gebäude sind außen vakuum-gedämmt.

    Die Großfläche überm Kino ist aber klassisch wofür man eben 10cm mehr braucht. Das macht aber ein entsprechend schlanker Bodenaufbau im Kinobereich selbst wieder wett, nämlich 40mm PUR und 60mm Estrich.

    Hardcore-Trittschall (und sehr gedämpftes Gehen) wird bei diesem knappen Bodenaufbau im Kino eine 10mm Gummischrotmatte unterm Bodenbelag erfüllen :-)


    Innenausbau war planmäßig. Fertiges FBH mit Podest. Der rote Streifen im unteren Bereich ist ein PT-Fühler.


    Im unteren Bereich ist, wie geplant, das Fuß-Rähm der späteren Bafflewall in den Estrich entkoppelt eingelagert, liegt auf Sylomer (blau - abgestimmt auf das grob abgeschätzte Wall-Gewicht).

    Im oberen Bereich, auf dem Podest, ist für die hintere Technikwand der Estrich in 11cm ausgeführt - FBH wurde natürlich dafür freigelassen.

    Im ersten Bild mit der FBH seht ihr grün markierte Bereiche am Podest. Hier sind die Stufen zum Podest geplant - und die beheizt man ja nicht.


                  


    Kleine Vorschau - hat alles funktioniert soweit


  • ROGO3000

    Hat den Titel des Themas von „Kino P12 von Planung bis Einzug mit Wall Of Death Mini :-)“ zu „Kino P12 von Planung bis Einzug“ geändert.
  • August 2022: ein paar Tage nach Einbau Estrich im Untergeschoss (insg. ca. 300m2) gab es ein Starkregenereignis.

    Das Untergeschoss entwässert natürlich (Schwerkraftentwässerung) da unsere Kanalisation ziemlich tief liegt, ist das möglich - keine Hebeanlage nötig, lediglich eine elektronische Rückstauklappe (z.B. ACO Quatrix).

    Für einen tiefen Abwasserabgang braucht es eine entsprechend tiefe Bohrung in der Außenwand und Ringraumdichtungen, landläufig als Doyma-Dichtung bekannt.


    So eine Ringraumdichtung mit Blindstopfen ist geplatzt (es drückte ein Bauschuttsplitter von außen im Schlamm gegen ein nicht ordnungsgemäßes Exemplar.

    Die 300m2 liefen voll über Nacht (Pegel etwa 15cm über Boden) und haben den wenige Tage alten Estrich zerstört, die Dampfsperre unterlaufen und eingeschlammt.

    Ein paar Wände aus Trockenbau mussten auch dran glauben.


    Dies warf uns insg. etwa 4 Monate zurück da bis zur Abwicklung über die Versicherung fast ein Jahr verging und man etwa 110K vorstrecken musste.

    Rückbau bis auf die Bodenplatte, Abbruch aller Elektro (und es ist ein automatisierbares Haus in dem jede Steckdose eine eigene Phase hat und zwei Bussysteme laufen (KNX und 1-Wire)

    Wiederaufbau. Aus Zeitgründen gab es dann einen 24h-Estrich bei dem dann der Hersteller Glass selbst vor Ort war Aufsicht führen - nach 24h belegreif.




    Folgend der erste Eindruck ins UG:

    Dass im Sockelbereich der Innenputz fehlt ca 30cm überm Estrich hat nichts mit dem gerade erst aufgetretenen Schaden zu tun sondern ist planmäßiger Vorgang für wandbündige Sockelleisten oder gar

    sockellosem Bodenbelag der stattdessen mit Schattenfuge unterm Innenputz ausgeführt wird. Falls jemand dazu Fragen hat, schießt los. In den Bereichen der Innentüren fehlt auch Innenputz aus dem quasi-selben Grund:

    Vorsehung von wandbündigen Türzargen die unter den Putz gehören. Im Bild oben sehen wir nach unten übrigens auch den Zugang zum Kino-Bereich (bzw. den Verbindungsflur der Häuser an dem das Kino liegt und Technikraum.


  • Wir sind gerade in der Bauplanung für das neue EFH. Bei so Bildern frage ich mich welche Überraschungen wir wohl so erleben werden 🤮

    Das fixe Podest find ich cool. So hast du keine Mitschwing-Gefahr eines Hokzaufbaus.

  • Wir sind gerade in der Bauplanung für das neue EFH. Bei so Bildern frage ich mich welche Überraschungen wir wohl so erleben werden 🤮

    Das fixe Podest find ich cool. So hast du keine Mitschwing-Gefahr eines Hokzaufbaus.


    Der Lieferant der Türenanlage (Hauseingang) hatte beim Rangieren vor dem Objekt einen Unfall mit einem 25cm Bordstein und sich eine Felge zerkloppt. Solche Stories hat man ab und zu als Story aber ich habe es selbst gesehen.

    Die pulverbeschichteten Alu-Rahmen der Türen waren dann hinüber. Mussten zurück ins Werk und das dauerte dann mit "Achsvermessung" 10 Wochen (Schüco). Es gab zwei Einbrüche im Bauvorhaben, einer davon in den verschlossenen Materialraum (der spätere Kinoraum!). Eine Kamerakontrolle diverser Objektabschnitte (Funknetz per LTE-Router) brachte keine Abschreckung oder Aufklärung. Hat auch eine Versicherung geregelt.

    Ein ca. 150J alter registrierter Baum wurde durch ein Sturmereignis umgerissen - er kippte aber westwärts weg vom Rohbau da er ohnehin Kronenüberhang Richtung Westen hatte (örtliche Standardwindrichtung). Sonst lief alles gut bis auf die komplette Umplanung der Wärmebereitstellung: geplant war eine Brennstoffzelle (Erdgas als Energieträger zunächst und mittelfristig Wasserstoff in Kombination mit Brauchwasserwärmepumpe und durch den UA-RU-Krieg wurde dann auf klassische Wärmepumpe umgeplant. Durch Trinkwasserschutzgebiet war dann aber keine Erdwärmesondierung erlaubt - zumindest haben wir teilkompensativ dann Erdwärme-Grabenkollektoren für die Akklimatisierung der Frischluft im Haus noch umgesetzt.

  • Wiederaufbau Herbst 2022 und Zwischennutzung bis Mitte 2024:


    Vom Wiederaufbau des UG habe ich kaum Bilder - es wurde alles fast identisch aufgebaut und letztlich durch eine Versicherung zu 100% gedeckt. Der Hersteller der verwendeten 40mm PUR-Platten papieralukaschiert hat sich geändert, sonst eigentlich nichts. Die Krümmung des Podestes entspricht der Krümmung von Sofanella-Kinomöbeln (laut Zeichnungen des Herstellers), Serie Loreto (erste Reihe sollte gekrümmt in der Kurve des Podestes stehen - kam aber anders und dazu später mehr). Dieses Mal wurde ein 24h-Estrich eingebaut aus Zeitgründen. Der Einsatz des Materials wurde direkt vom Hersteller vor Ort überwacht. Das war ein Experiment von mir da ich für kurzfristige Estriche eher Kunstharz bevorzuge - der sich dann preislich nicht mehr unterscheidet vom 24h-zementären Produkt - aber die Nacharbeiten einer 24h-Fläche sind furchtbar da er bereits beim Verlegen zu Härten beginnt und die dadurch entstehende gewisse Unruhe der Oberfläche für spätere Belege recht grob ausgeglichen werden muss.



    Durch den Zeitverzug gab es dann auch sehr operative Bauablaufplanungen :D im Bild rechts übrigens der exkzessive Einsatz von Wohnraum-Akustikpaneelen an einer gebogenen Wand und Zettel mit Tagesplänen. Von diesem Paneel wurden insg. gut 80qm verbat - wir hatten dazu Muster der damals typischen Anbieter Joka und Woodup. Wir hatten uns wegen der Menge auch diverse qm Akustikvlies-Muster aus China schicken lassen (wie anderenorts erwähnt habe ich eine Historie zur Exportmesse in Guangzhou) und einen Selbstbau geprüft. Allerdings hat dann ausgerechnet die Hornbachkette einen dänischen Kopielieferanten ermittelt oder in Auftrag gegeben und inzwischen kann man darüber stationär die gleiche Güte in günstig beziehen.


    Das Baubudget war durch diverse Faktoren erschöpft und durch Zeitverzug fielen die Einzüge in die Häuser in einen teilweise unausgebauten Zustand (Kino). Das war dann auch erst mal das Todesurteil für den weiteren Ausbau :D

    ZWISCHENNUTZUNG


    Da ich bereits kurz nach Beginn der Planung hier im Forum auf einen Wiederverkäufer eines Sony VPL-VW760ES gestoßen bin und glücklicherweise ein Set aus 3x B300 für die Front aus 2. Hand hier im Forum kaufen konnte (superstressfrei einfach fertig gebaute und sehr gut dokumentierte LS zu kaufen und erst mal >1 Jahr einzulagern) ging das im Baubudget unter. Der Raum war leer. Die Filigrandecken bekamen noch eine Reinigung und dann war er erst mal zig Wochen ein Materiallager.


    Für Dreharbeiten am und im Gebäude diente der Raum als Fotostudio.


  • Leinwandgröße bei 480cm Breite des Raumes, ca. Jahresanfang 2024:


    Es galt eine Leinwand zu bestellen als Impro für ein paar Jahre - ich ging erst mal davon aus das Projekt schlafen zu lassen.



    Die Raumtiefe erlaubte mit möglichem Zoom des Beamers die komplette Bespielung der Front, testweise. Hierzu habe ich mir hier im Forum Feedback geholt und das eindrücklichste aus ca. 2022 war "so breit wie möglich".

    Der Sitzabstand der ersten Reihe sollte dann etwa 0.8:1 sein, die erste Reihe gegeben aus dem Anschlag an das Podest. Also habe ich eine 410cm breite Lw geordert - natürlich vorab diverse Breiten wie 360,370, 380 usw. abgesteckt /gezoomt und geschaut.


    Conclusio aus Ende 2024: Ich hätte mich eher um 360/370 einpendeln sollen und werde die vorhande Lernkurven-Leinwand wohl mal anpassen darauf.

  • Für die Zwischennutzung zog der Zweisitzer Sofanella ein. Es gibt keinen dezidierten MLP - das geplante Layout ist ja auch 2+4. Auf dem Podest steht ein altes Ikea Sofa.

    Die Leinwand ist auf 2 gekeilten Pfosten 120/60 gehängt. Dahinter arbeiten schon 3 Stück b300/FollHank im 3.1 Betrieb. Der Beamer ist mit einer Baumarktresteplatte schwingungsarm abgehängt mit Sylomer-Abhängern.

    Als Bass arbeitete ein alter 15" Yamaha passiv


  • Aufbau der Bafflewall Front, ab ca. August 2024:


    Die Holzrahmenbauweise der Bw war von Beginn an geplant in 120/60 Holz und das Fußrähm ("Schwelle") im Estrich auch so dimensioniert. Die Wand soll auf dem unteren Rähm stehen und dann nur noch mit Sylomer-Abhängern an der Wand gelagert sein. Das hat soweit geklappt.


     

  • Exkurs Dämpfung mit Basotect (2024):


    Für die Dämpfung nach sog. LEDE bedämpfen wir alle die Erstreflexionen der Front im Hörraum. Dazu wird gern Basotect geklebt oder auf mineralische Wollen gesetzt.

    Darüber hinaus stopfen viele DIYs ihr offenes Frontregal mit Dämmung bis hin zum Holzabfall (Steico-Dämmung), mit Isobond oder eben Steinwolle - seltener mit Glaswolle - aus Gründen.


    Ich hatte die Möglichkeit eine insolvente Druckerei von Werbetechnik zu übernehmen dieses Jahr. Habe ich aber nicht gemacht.

    Diese liefert/e auch bedruckte Bespannungen von Basotectfüllungen. Ich hatte mich mit dem Lieferanten des Basotect beschäftigt und Specs gesichtet, es ging hierbei um Wandpaneele für Kitas, Schulen usw.

    Die Specs sind soweit auch alle öffentlich verfügbar und ihr arbeitet damit.


    Interessant ist, dass Basotect kein normiertes Produkt ist sondern lediglich ein lizensiertes. "Jeder" kann Melaninharz aufschäumen und mit eingekauften Markenrechten, mit der Einhaltung einer Grundspec/Spanne und dem CI des Produktes (Jugendliche sagen dazu Colorway) als Basotect verkaufen. Daher stammt auch die Ungewissheit bei der Angabe des Strömungswiderstandes von 8k-20k bei allen Publikationen. Nicht zu verwechseln mit nach Zulassung anrechenbaren Dämmwerten thermisch für einen Dämmstoff je Materialdicke.


    Conclusio: Basotect ist ein günstiger Schaum der nicht von einem Hersteller kommt sondern von jedem Schaumstoffhersteller hergestellt werden kann mit Lizenzabgabe für den Namen.

    Die relativ breite Spec von 8-20 für den Strömungswiderstand ist einem nicht normierten Kontrollverfahren geschuldet.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!