(Gebrauchte) Profi-Beamer vs. High End Consumergeräte: Vor- und Nachteile, Empfehlungen, Austausch

  • Meiner Meinung nach ist das Kontrastverhalten eines Projektors nur sinnvoll mit einer solchen Kurve über 0-50% ADL charakterisierbar, nicht mit zwei oder gar nur einem EInzahlwert.

    Ja, das sehe ich auch so.



    Wenn man über die Kurve eines D-ILA nun die (gedachte) Kurve meines Sim2 M.150 legt, mit On/Off bei knapp 4000:1 und ANSI bei knapp 900:1, so wird der break-even-point irgendwo im Bereich zwischen 5 und 10 % ADL liegen - also auch da wo der durchschnittliche ADL der vermessenen Filme liegt.

    Wenn du von JVC sprichst, dann meinst du deine X5000, oder? Welchen An/-Aus-Kontrast hast du bei dem gemessen?

    Je nach Aufstellung kann der Wert beim z.B. X7900 ja 2 - 4 mal so hoch sein. Dementsprechend müsste auch der Schnittpunkt weiter oben liegen. Aber ich gebe dir Recht, es wird bei Projektoren mit so gegensätzlichem Kontrastverhalten immer einen Schnittpunkt geben.


    Das Bild haut einen auf einem guten DLP geradezu um vor lauter Dynamik und Punch, da eben kleine Sternchen oder andere helle Spitzlichter sich viel krasser vom dunklen Hintergrund abzeichnen als beim JVC und damit wesentlich mehr Strahlkraft haben. Außerdem ist der Übergang vom hellen Raumschiff zum schwarzen Weltall halt extrem aprupt (kein massives Überstrahlen in den dunklen Bereich wie beim D-ILA).

    Ja, da ist etwas, was durch die Messungen nicht erfasst wird. ADL ist ja auch nur eine durchschnittliche Helligkeit und sagt nichts über den Kontrast zweier benachbarter Pixel aus. Genau das würde aber die MTF-Messung erfassen. Denn die Amplitude der Welle ist genau das: Schwarz ist die eine Seite der Auslenkung und Weiß die andere. Bei schlechter MTF verlassen beide oder einer den Sollwert. Schwarz wird angehoben und Weiß ggf. abgesenkt (beim digitalen Projektor ist letzteres eher unwahrscheinlich). Wir brauchen eine sinnvolle Methode, um das zu messen. Vielleicht würde ja eine gute DSLR reichen. Eine Nikon 850 D unterstützt mit fast 15 Blendenstufen einen Dynamikumfang von ca. 30.000 : 1. Das Foto könnte mann dann durch einen Waveformmonitor jagen und bei einem Gleitsinus direkt die Amplitude ablesen...



    Zum dem anderen Thema sichtbares Fliegengitter: da du ja auch einen 3-Chip-DLP mit 1080p besitzt: wie beurteilst du denn die Sichtbarkeit gegenüber einem 1-Chipper?

  • Jo Andy, Dich hatte ich hier erwartet :sbier:


    zu 1) Ich bin der Meinung, dass die hohe Schärfe nicht durch das 3-Chip Prinzip kommt. Rein theoretisch müsste ein 1-Chipper schärfer sein als alles andere. Und Deine Beschreibungen kann ich auch 1:1 an meinem 1-Chip Sim2 mit super Objektiv nachvollziehen.

    Du betonst immer sehr die Qualität der Objektive als entscheidendes Merkmal. Das ist halt ein Faktor, der sehr schwer isoliert im A/B Vergleich zu betrachten ist, weshalb ich da noch recht wenig Erfahrung habe und dem bisher (möglicherweise zu unrecht) nicht genügend Bedeutung beigemessen habe. Du schiebst also die extreme Schärfe vor allem auf die besseren Objektive der Profigeräte? Und würdest also diesbezüglich auch einen dramatischen Unterschied zwischen einem NX9 und einem N7 sehen? Das würde mir immerhin etwas Hoffnung geben für meine Fallback Lösung, falls ich auf der Profischiene doch nicht weiter kommen sollte: Ich habe hier noch zwei JVC DLA VS2000 mit den sündhaft teuren Fixed Throw Objektiven VSL-2010. Die Dinger sind massiv und werden auch heute noch für einige Profi Derivate von N- und Z Serie angeboten (für rund 13000 € - nur das Objektiv!). Wenn ich ein solches Objektiv mit einem X7900 verheirate, sollte sich demnach dessen Abbildungsschärfe noch steigern lassen. Das würde auch erklären, warum mir die alten VS2000 in einigen Punkten deutlich besser gefallen als mein X5000. Ich war mir nur nie so ganz sicher woher das kommt...


    zu 2) Nutzt Du AMD Fluid Motion? Und das geht auch mit Frame Packed 3D Signalen? Nur rein interessehalber...

    Das mit der nativen Bewegungsschärfe kann ich tatsächlich auch mit dem 1-Chip Sim2 nachvollziehen: die ist wesentlich erträglicher als bei allem anderen was ich bisher gesehen habe. Man könnte fast ohne FI auskommen - leider nur FAST (was auf mein Betrachtungsverhältnis von 0,7:1 zu schieben ist...)

  • Hat ein DLP tatsächlich einen so viel niedrigeren Füllfaktor als ein D-ILA, oder ist das Fliegengitter nur deshalb deutlicher sichtbar, weil der DLP eben prinzipbedingt einzelne Pixel wesentlich schärfer voneinander abzugrenzen in der Lage ist? Ich behaupte, letzteres! Von den D-ILAs liest man ja landläufig von einem Füllfaktor von gut 95%. Der "große" 0,95" DMD mit FHD Auflösung hat laut TI Datenblatt 94%, der 0,9" WQXGA ist mit 92% angegeben. Das kann m.M.n. nicht den Unterschied erklären. Vielmehr das Überstrahlen einzelner D-ILA Pixel in die Umgebung, was die dunklen Zwischenlinien etwas verwischt, aber eben auch Mikro-Kontraste, also scharfe Hell-Dunkel-Abgrenzungen versaut.

    Ich sehe im Übrigen das Fliegengitter des X5000 auch noch bei 1:1, auch mit eingeschaltetem E-Shift ist noch eine regelmäßige, störende Struktur vorhanden. Zugegebenermaßen stört sie wesentlich weniger als beim FHD DLP.

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    Zitat von ANDY_Cres


    Von Procella z.B. gibt es perfekte LS für so ein Szenario (über + unterhalb der LED Wall dann). Dazu mit einer Trinnov angesteuert und du hast dein exakte Lokalisierung aus der Mitte der LED Wall.

    Jungs, dafür braucht man weder Procella noch Trinnov :big_smile:

    Genau das fahre ich doch schon seit einiger Zeit sogar mit 5 Frontkanälen als Gerzon Matrix, wovon eben die inneren 3 doppelt bestückt sind (also insgesamt 8 Frontspeaker), in meinem Bauthread nachzulesen. Ich habe zwar keine LED Wall, aber eben meine Vakuum-Torusleinwand, die da eben ähnliche Bedingungen vorgibt. Mit einem Mini-DSP 10x10 HD jeden Speaker einzeln angesteuert, klappt super und die Bild-Ton-Korrelation ist 1A :respect:

    Last Action Hero Das geht auch mit kleinen Einschränkungen auch für die 2. Reihe noch ganz gut. Je höher die Sitzhöhe dort, desto schlechter passen natürlich die Laufzeiten zwischen oben und unten. Aber durch den Haas Effekt nimmt man dann halt auch das akustische Geschehen etwas weiter oben wahr. Finde ich verschmerzbar - in der 2. Reihe passt doch auch bei allen anderen Kanälen nichts mehr bezüglich Laufzeiten und Pegel, das ist immer ein Kompromiss.

  • Was meinst du mit "Subpixel"? Die einzelnen RGB-Pixel?

    Naja, bisher wurden hier auch 1-Chipper genannt (Barco F35 usw.), da sollte das nicht anders sein als bei der Billigkiste. Von daher ist der Einwand berechtigt. Es geht ja hier erstmal nicht um 3-Chipper, sondern um Projektoren mit hohem Lichtstrom. :)


    Dass ein 3-Chipper grundsätzlich dieselben Konvergenzprobleme hat wie ein D-ILA oder LCD ist mir klar und daher vermute ich auch eine etwas entschärfte Situation, was die Abgrenzung der Pixel angeht. Du bestätigst das ja im Grunde.

    Hier verstehe ich nicht, was du meinst. Das Umgekehrte ist doch der Fall. Nichts grenzt die Pixel stärker ab als ein 1-Chipper, da er keine Konvergenz benötigt.

    Nils: Nicht ganz: die 0,95" FHD DMDs kannst Du nicht ganz mit den 0,65" oder gar 0,47" FHD DMDs über einen Kamm scheren! Füllrate und Kontrastfähigkeiten steigen mit größerer Chipfläche (bzw. präziser: mit größerem Pixelpitch auf dem Chip).


    ANDY_Cres Das kann ich auch nicht nachvollziehen :think:Grundsätzlich sollte nichts schärfer sein als ein 1-Chiper. Und auch der ANSI Kontrast, der ja mit jedem optischen Element im Lichtweg leidet, kann eigentlich beim 3-Chiper kaum höher sein als beim 1-Chiper.

    Beispiel Christie Mirage mit 3x 0,95" DMD: ANSI 650:1

    Sim2 M.150 mit 1x 0,95" DMD: ANSI 900:1

  • Ich habe einen X5000 und zwei VS2000 (Profi-Ableger des alten HD 100 mit supergeilem Objektiv VSL 2010). Den X5000 habe ich mit einem nativen On/Off von nur knapp 15000:1 gemessen. In der Tat geht da bei einem X7900 nochmal deutlich mehr. Das reizt mich auch immer wieder mal, weshalb ich den Kauf eines X7900 noch nicht ganz ausschließen möchte. Aber halt nur mal so zum Erkenntnisgewinn isser mir noch bissl teuer - wenn ich nachher doch nicht damit glücklich werde... :waaaht:


    Ja, eine MTF Messung wäre in der Tat eine sehr spannende und aufschlussreiche Geschichte in dem Kontext. Das ist aber nicht mein Fachgebiet, da lasse ich Dir gerne den Vortritt :sbier:


    Ach ja, meinen 3-Chipper Barco hatte ich bisher erst kurz vor der Leinwand, derzeit liegt er mit offenem Herzen auf dem OP Tisch... Ich werde den demnächst nochmal genauer mit den 1-Chippern und den D-ILAs vergleichen. Aber auf den ersten Blick hätte ich jetzt nicht gesagt, dass das Fliegengitter wesentlich weniger auffällig wäre als beim 1-Chipper. Kann ja auch eigentlich kaum sein, wie Du ja auch schon bemerktest - höchstens eben minimal durch eine nicht ganz perfekte Konvergenz. Aber wie gesagt, das schaue ich mir nochmal genauer an.

    Vielleicht kann Andy auch nochmal auf diesen Punkt eingehen. Das würde mich nämlich schon auch brennend interessieren. Im Gegensatz zu Nils empfinde ich das Fliegengitter beim DLP nämlich nicht als komplettes No-Go, sondern lediglich als Kröte, die ich zur allergrößten Not noch zu schlucken bereit wäre, bevor ich auf andere, mir persönlich wichtigere Faktoren verzichten würde. Was die tatsächliche Abbildungs- und Detailschärfe angeht, bin ich wiederum voll beim Andy: da fehlt im Vergleich aber auch gar nichts, ganz im Gegenteil: gerade gestern nochmal paar Szenen Gemini Man von UHD geschaut. Einmal per 2160p in den X5000, einmal per 1080p in den Sim2. Ihr könnt es glauben oder auch nicht, auf dem Sim2 ist es einfach noch einen Tick schärfer, detailreicher und knackiger. Also was das angeht brauche ich definitiv nicht mehr als FHD, einzig fürs Fliegengitter wäre es wünschenswert - aber eben nicht um jeden Preis.

  • Last Action Hero Das geht auch mit kleinen Einschränkungen auch für die 2. Reihe noch ganz gut. Je höher die Sitzhöhe dort, desto schlechter passen natürlich die Laufzeiten zwischen oben und unten. Aber durch den Haas Effekt nimmt man dann halt auch das akustische Geschehen etwas weiter oben wahr. Finde ich verschmerzbar

    Ja, das hätte ich auch so angenommen. Mir ging es nur darum, festzustellen, dass das ein prinzipieller Nachteil einer LED-Wall ist, der zusätzliche LS-Aufwand kommt ohnehin noch dazu.

  • DLPs haben nun mal einen geringeren Füllfaktor und werden immer als "schärfer" wahrgenommen.

    Ein wichtiger Punkt ist hierbei die "Kontrastschärfe":
    Wie stark genau grenzen sich helle Stellen von dunklen Stellen ab.
    Das Überstrahlen der JVC nimmt ihnen viel an subjektiver Schärfe!
    Ich hab meinen X7900 mit meinem alten Infocus DLP (SP8602, lt Testberichten On/Off ohne Blende 1:3000, ANSI 1:600) verglichen:

    Entgegen der Erwartung, ist der 3-Chip-JVC schärfer: Der JVC hat weniger Konvergenzabweichung, als das der DLP CA aufweist. CA ist beim JVC auch besser.
    D.h. nativ ist das DILA Bild schärfer. Trotzdem wirkt das DLP Bild subjektiv schärfer. IMHO hat ein großer Anteil die Kontrast reicheren Helligkeitsübergänge.
    Btw: Auch entgegn der Erwartung, ist bereits bei recht dunklen Bildern (extrem viel es bei einem Lagerfeuer in der Nacht auf) der Kontrastumfang des DLPs vor dem DILA. Man kann sich da aussuchen beim Dila: Dunkleres Feuer bei gleichem "schwarz" oder soweit die Helligkeit hochdrehen, bis das Feuer gleich hell wirkt und dabei ein noch helleres Schwarz.....

    Meiner Meinung nach ist das Kontrastverhalten eines Projektors nur sinnvoll mit einer solchen Kurve über 0-50% ADL charakterisierbar, nicht mit zwei oder gar nur einem EInzahlwert.

    +1
    Im AVS Forum werden ADL Messungen seit HD350 und Sharp 12000er Zeiten gemacht, hier im deutschsprachigen Raum laufen fast Alle noch immer den ON/OFF Marketingzahlen hinterher.......

    Wenn man über die Kurve eines D-ILA nun die (gedachte) Kurve meines Sim2 M.150 legt, mit On/Off bei knapp 4000:1 und ANSI bei knapp 900:1, so wird der break-even-point irgendwo im Bereich zwischen 5 und 10 % ADL liegen

    Tw. schon bei 1 bis 2%, also weit unter der Durchschnittshelligkeit.


    Das Bild haut einen auf einem guten DLP geradezu um vor lauter Dynamik und Punch, da eben kleine Sternchen oder andere helle Spitzlichter sich viel krasser vom dunklen Hintergrund abzeichnen als beim JVC und damit wesentlich mehr Strahlkraft haben. Außerdem ist der Übergang vom hellen Raumschiff zum schwarzen Weltall halt extrem aprupt (kein massives Überstrahlen in den dunklen Bereich wie beim D-ILA). Dadurch wirkt z.T. sogar der schwarze Hintergrund schwärzer als beim D-ILA, obwohl er es (zumindest weit genug weg vom Halo eines Spitzlichtes) de facto nicht ist. Erst wenn es richtig vollflächig dunkel wird, nervt das graue Schwarz des DLP und der D-ILA hat eindeutig die Nase vorn.

    Auch hier +1
    Das Bild ist ein perfektes Beispiel, wo ein guter InBild Kontrast zählt!

  • Wenn du von JVC sprichst, dann meinst du deine X5000, oder? Welchen An/-Aus-Kontrast hast du bei dem gemessen?

    Auf der Seite von Anna und Flo findest Geräte aus der X5000 Zeit. Leider zum Vergleich nur günstige DLP. Bzw. haben alle Fake-4K DLP enorm an Kontrast eingebüßt, gegenüber den hochwertigeren FullHD Geräten.

    Hier Messreihen einiger aktuelle JVC und Sony: https://www.avsforum.com/forum…-thread.html#post57585342

    Hier die Werte des Sim2 Duo und Christie Ultimate: https://www.avsforum.com/forum…s-review-discussions.html

    In den weiten des AVS Forums gibt es zig weiere Testreihen.

    Bei allen ADL Testreihen fällt auf, dass die DILA vom besten ON/OFF sehr schnell auf normale Werte runter fallen.

  • Kontrastschärfe - gefällt mir! :respect:

    Hast du dir das ausgedacht oder ist das ein etablierter Begriff? Ist mir so noch nicht untergekommen, aber trifft exakt den Nagel auf den Kopf. Das ist nämlich genau meine Erkenntnis aus all meinen Untersuchungen und Vergleichen: reine Auflösung oder Objektivschärfe alleine bringt gar nichts, wenn der oder die Chips einen Pixel nicht kontraststark vom nächsten abgrenzen können. DAS ist das was ein gestochen scharfes, dynamisches Bild ausmacht, und deswegen sieht Gemini Man auf dem Sim2 mit FHD einfach knackiger, schärfer und realistischer aus als auf dem JVC in UHD:dancewithme

  • Ja, den Sim2 HDR Duo Thread hab ich seinerzeit auch durchgeackert :big_smile:

    Hat mich bis zum heutigen Tag einige schlaflose Nächte gekostet und mich dazu inspiriert, meinen Sim2 (und noch ein paar andere DLPs mit dynamischer Iris) mal mit einem JVC VS2000 zu stacken, um das Prinzip ansatzweise nachzuvollziehen (ein Projektor für niedrige ADL optimiert, einer für hohe). Der Ansatz ist megaspannend, und meine Quick&Dirty Tests sahen schon echt lecker aus <3

    Leider scheitert das Ganze am Temperaturdrift. Vor jedem Film ne Viertelstunde wieder das Warping der Geobox feinzutunen ist irgendwie auch nicht prickelnd. Aber so ganz lässt mich die Idee noch nicht los... :D

  • Hallo!


    Mann darf nicht vergessen, dass damals sehr viele Leute von DLP auf DILA gewechselt sind. Das lag sicher nicht nur an den besseren Marketingzahlen oder an schlechtem Urteilsvermögen.

    Ich bin damals auch von einem Samsung SP-A 800 zu einem JVC X30 gewechselt und habe es keine Sekunde bereut.


    Klar haben die DLPs in hellen und mittelhellen Szenen mehr Punch. Es ist aber meiner Meinung nach nicht so, dass die DILAs hier sehr unrealistisch aussehen oder es stört.

    Bei dunklen Szenen finde ich DLPs mit ihrem Grau einfach extrem unrealistisch. Lieber ein schwarzer Himmel mit hellen Sternen als ein grauer mit leuchtenden Sternen.

    Das beobachte ich auch immer wieder, wenn ich mir im Kino die großen 4K Laser DLPs ansehen. Super Farben, toller Punch, aber in dunklen Szenen zieht mich das Grau komplett aus der

    Illusion.


    Für die Zukunft wünsche ich mir einen DLP Beamer mit zwei DMDs hintereinander. Also hoher On/Off und ANSI Kontrast.

  • Mann darf nicht vergessen, dass damals sehr viele Leute von DLP auf DILA gewechselt sind. Das lag sicher nicht nur an den besseren Marketingzahlen oder an schlechtem Urteilsvermögen.

    Soweit ich mich erinnere hatte TI damals mit der Chipfertigung Probleme. Von 720p Chips auf 1080er ging lange nichts weiter. Die Modell die dann raus kamen zB von Sim2 oder Barco waren sehr hoch im Preis. JVC konnte das nutzen und brachte HD Auflösung zu bezahlbaren Preisen mit sehr gutem Bild.




    Hier Messreihen einiger aktuelle JVC und Sony: https://www.avsforum.com/forum…-thread.html#post57585342

    Hier die Werte des Sim2 Duo und Christie Ultimate: https://www.avsforum.com/forum…s-review-discussions.html

    In den weiten des AVS Forums gibt es zig weiere Testreihen.

    Bei allen ADL Testreihen fällt auf, dass die DILA vom besten ON/OFF sehr schnell auf normale Werte runter fallen.


    Danke für die Links, die Beiträge hatte ich schon mal überflogen. Wenn ich mir das nochmal durchlese beschreiben die Tests was ich subjektiv am hellen Bild so mag.

    Als ich meinen voll getunten 9" CRT in Rente geschickt habe hatte ich einen JVC DILA. Weil der dem Schwarz der Röhre sehr nahe kam, so mein Empfinden. Damals war der Schwarzwert das Maß der Dinge. Zu der Zeit hatte ich beruflich immer wieder mal mit Profiprojektoren zu tun. Ein A/B Schnellvergleich hat mich damals umgehauen was da an Power möglich war. Reines Schwarz existiert nicht mal ansatzweise, aber die Battlestar Galactica Folgen machten einfach mehr Spaß. Gerade die Szenen im Schiff, schnelle Wechsel zwischen hell und dunkel und eine Schärfe die mich fasziniert hat. Und ja, das Teil hatte andere Schwächen die einen Einsatz im Wohnzimmer auf die Dauer unmöglich machten.


    Gesucht ist also ein Profigerät:


    - das einen möglichst hohen ANSI Kontrast hat

    - die Abbildungsschärfe des 3 Chip UHD DLPs

    - das FI Processing der aktuellen JVC / Sony Heimkinogeräte


    Frage an die User mit Erfahrung:

    Wieviel Licht verlieren die Profigeräte durch die Kalibrierung?

    Verhält sich das gleich wie bei den Konsumergeräten?

  • Nils: Nicht ganz: die 0,95" FHD DMDs kannst Du nicht ganz mit den 0,65" oder gar 0,47" FHD DMDs über einen Kamm scheren!

    Da hast du natürlich Recht. :)



    Ein wichtiger Punkt ist hierbei die "Kontrastschärfe":

    Ich halte den Begriff für missverständlich. Ich weiß aber, was du meinst. Genau das würde eine MTF-Messung oder eine Waveformanalyse abdecken. Denn dort kann man genau sehen, wie sich benachbarte Schwarz/Weiß-Pixel verhalten. Das wäre dort als verringerte Amplitude sichtbar. Oder ein Sprung zwischen zwei großen Flächen würde sich als Rampe zeigen. Das ist genau das, was uns momentan an Messwerkzeug fehlt.


    Ich habe übrigens vorhin die ADL-Messung von meinem X7900 durchgeführt. Gemessen habe ich immer den Schwarzwert in der Mitte der Testbilder von Anna & Flo. Der ist ja die zentrale Messgröße beim Inbildkontrast.



    Interessant ist dabei, dass die Blende im Gegensatz zum X5000 den Inbildkontrast nicht verringert, sondern steigert. Ansonsten ist der Inbildkontrast auch bei 10% noch über 1000 : 1. Das sagt natürlich, wie von einigen schon angemerkt, nichts über den Kontrast von Bildteilen aus, die sich nah aneinander befinden.


    Ich habe mir übrigens zusätzlich noch Testbilder erstellt, die nicht weiße Kästchen beinhalten, sondern graue, dafür aber doppelt so viele. Erstaunlicherweise ist der Inbildkontrast nahezu identisch. Es kommt also tatsächlich nur auf die Gesamtlichtmenge an, nicht auf die absoluten Werte der Kästchen.

    Wie auch immer, solche Messungen sollten eigentlich Standard sein. Und man kann die mit etwas Kreativität noch erweitern. Z.B. werden Halos so auch nicht aufgedeckt. Also wenn ein heller Bildanteil weit entfernt eine Reflexion erzeugt. Was übrigens auch noch abhängig vom Lensshift ist...


    Ja, es gibt noch viel, wie man einen Projektor messtechnisch untersuchen könnte. Bisher decken wir nur einen Bruchteil ab und müssen uns auf die eigene Sichtung verlassen. Einige Dinge könnte man aber sicherlich messtechnisch erfassen und quantisieren. Ich denke noch mal ein bisschen nach. Gerade die Messung der MTF bzw. Analyse mit Waveformmonitor muss doch irgendwie möglich sein, ohne zu viele Fehler in die Analyse einzubringen...

  • Michael_SBG:


    Beim 2. Link darfst nicht übersehen, dass der SIM2 Duo und erst Recht der Christie Ultimate extremst weit über fast allem Sonstigen stehen.
    Von den Kontrastwerten her, sind die Sony Geräte schon schwer in Ordnung.
    Wären nicht der Preis und die Degeneration, wäre der VW5000 von Sony wohl das Gerät der Wahl: Hohe Lichtleistung bei hohem Kontrast, dazu eine sehr gute Elektronik.

    Die Frage wäre noch, ob die SXRD auch so stark überstrahlen oder die Kanten kontraststärker darstellen können?

    Zur Frage wegen Lichtverlust: Auf der Barco Website sind tw. die Lichtleistungen mit unterschiedlichen Farbrädern angeführt. Mit dem DCI Farbrad gehen ca. 2/3 Lichtleistung verloren, gegenüber den anderen Farbrädern.
    Man zumindest gewisse Rückschlüsse ziehen: Mit dem DCI Farbrad wird nimmer viel Licht für die Kalibrierung verloren gehen.
    Mit anderen Farbrädern geht jedoch viel Licht verloren. Beim Benq LK990, welcher sich recht interessant liest, bleiben von den 7000lm auf D65 kalibriert weniger als 3000lm übrig........

    Hier stellt sich die Frage: Ist es möglich per MadVR, 3D Lut etc. die Beamer so zu programmieren, dass bis 100Nits auf D65 kalibriert wird und dies bei z.B. 50% der maximalen Helligkeit liegt und für die HDR Effekte über 100Nits auf normgerechte Farben verzichtet wird, dafür 100% des zur Verfügung stehenden Lichtes zurück gegriffen wird.

  • Hier stellt sich die Frage: Ist es möglich per MadVR, 3D Lut etc. die Beamer so zu programmieren, dass bis 100Nits auf D65 kalibriert wird und dies bei z.B. 50% der maximalen Helligkeit liegt und für die HDR Effekte über 100Nits auf normgerechte Farben verzichtet wird, dafür 100% des zur Verfügung stehenden Lichtes zurück gegriffen wird.

    Das kann man sicherlich, aber dann sind die Highlights grünstichig. Ich denke, das wird schnell unangenehm auffallen.

  • Ich halte den Begriff für missverständlich.

    Mag sein. Ich hab den Begriff irgendwo aufgeschnappt und IMHO paßt es ganz gut. Die Meisten werden sich darunter mehr vorstellen können, als unter MTF ;)

    Ich habe übrigens vorhin die ADL-Messung von meinem X7900 durchgeführt.

    Unter 2% hast ne etwas größere Abweichung, höhere Werte als ARROW-AV, ab 2% ist das Delta zu dessen Messung sehr gering.

    Erstaunlicherweise ist der Inbildkontrast nahezu identisch. Es kommt also tatsächlich nur auf die Gesamtlichtmenge an, nicht auf die absoluten Werte der Kästchen.

    Ganz, ganz wichtiger Hiniweis:

    Im Hififorum werden ADL Messungen immer noch negiert, alle möglichen Ausreden erfunden, warum ON/OFF Messung die einzig nützliche Messung sei.........unter anderem auch, dass weiße und schwarze Pixel in einem Bild selten vorkommen würden (spätestens seit HDR und TonMapping hinfällig).
    Somit ist das auch entkräftet.

  • Das kann man sicherlich, aber dann sind die Highlights grünstichig. Ich denke, das wird schnell unangenehm auffallen.

    Ok, dann ist ja auch eine Zwischenlösung möglich: Nutzt man halt nicht die vollen 100% Lichtleistung.

    Sondern mehr als 100%ig D65 möglich wären, aber nicht soviel, dass HDR Effekte auffallenden Farbstich haben.

    z.B. sind beim LK990 ca. 3000lm D65 möglich. Für HDR nutzt man noch 2000lm, statt den restlichen 4000lm.

    Btw: Von Benq gäbe es einen L6000: Ein LK990 mit RGBRGB Farbrad mit noch 5000lm, statt 7000lm Werksangabe.
    Leider nur für den Asiatischen Markt....... Wäre ansonsten ein sehr interessantes Gerät.

  • Unter 2% hast ne etwas größere Abweichung, höhere Werte als ARROW-AV, ab 2% ist das Delta zu dessen Messung sehr gering.

    Der Zoom und die Serienstreuung spielen ja auch noch rein. Von daher wird es immer leichte Abweichungen geben. Aber im Großen und ganzen ähneln sich die Messungen, das ist richtig.


    Ganz, ganz wichtiger Hiniweis:

    Im Hififorum werden ADL Messungen immer noch negiert, alle möglichen Ausreden erfunden, warum ON/OFF Messung die einzig nützliche Messung sei.........unter anderem auch, dass weiße und schwarze Pixel in einem Bild selten vorkommen würden (spätestens seit HDR und TonMapping hinfällig).
    Somit ist das auch entkräftet.

    Zum Glück sind wir nicht im Hifi-Forum.:big_smile:


    Was mir übrigens noch zum Kalibrieren eingefallen ist: man könnte auch mal wieder mit Farbfiltern experimentieren. Zumindest könnte man damit bei den Profiprojektoren etwas An/Aus-Kontrast bzw. Inbildkontrast bei niedriger ADL retten, er ja durch die Kalibrierung zwangsläufig verloren geht. Ich habe ein Musterheft von Filtern hier, aber keiner passte so richtig zum X7900. Das war auch nur Spielerei, weil das bei dem nicht notwendig ist. Man müsste dann nur schauen, dass man die Filter so unterbringt, dass die den Inbildkontrast nicht zusätzlich verringern. Also vielleicht irgendwo im Lichtweg oder direkt auf den Anamorphoten geklebt. Das brächte dann je nach Modell geschätzte 20 - 40 %. Zumindest, wenn man sich die alten Messungen von Cine4Home anschaut. Im Gegensatz zu eine Iris klaut die Filtermethode immerhin keine Leuchtdichte.

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