Ich habe nur manchmal das Gefühl, dass alleine bei dem Wort Trinnov alle vor Ehrfurcht erstarren und davon ausgehen, dass die alles perfekt macht und alles kann - selbst physikalische Gesetzmäßigkeiten beugen
Das sehe ich auch so.
Einige Statements zur Altitude finde ich auch *deutlich* übertrieben.
Und das schreibe ich als Besitzer einer Altitude32 seit 2017.
Dieses „Hypen“, was dann oft so rüber kommt wie „das musst Du unbedingt haben sonst ist es nicht gut“, ist generell nicht mein Ding.
Und es führt auch oft zu Kontroversen, da ein Feature, welches für Person A einen wichtigen Unterschied macht, für Person B nicht der Rede wert ist.
Meine Erfahrung aus gemeinsamen Hörsessions und Hörvergleichen mit anderen ist, dass die Menschen die ein und dieselbe Reproduktion teilweise deutlich verschieden wahrnehmen und bewerten.
Ich erinnere mich gut an einen Fall, in dem 3 Heimkinobesitzer bei einem vierten Heimkinobesitzer zu Gast waren.
Bei der Bewertung des Gehörten kamen die drei zu verschiedenen Bewertungen und vor allem: Die jeweils als wichtig empfundenen Eigenschaften waren verschieden (z.B. Lokalisationsschärfe, tonale Neutralität, Transparenz des Klangbilds / Durchhörbarkeit, etc.).
Deshalb liegt der Schlüssel zum *individuellen* Heimkino-Glück darin, dass man erkennt, welche Punkte für einen selbst wichtig sind.
Meine persönliche Hörerfahrung hat mir gezeigt, dass für mich insbesondere die Verminderung bestimmter indirekter Schallanteile und die Förderung anderer indirekter Schallanteile maßgeblich ist um meine Vorstellungen von gutem Klang zu realisieren.
Daher habe ich großen Wert auf das Abstrahlverhalten der Lautsprecher und die Raumakustik gelegt um genau dieses Ziel zu erreichen.
Um ein Detail herauszugreifen:
Eine spezielle Lösung in meinem Raum sind die Absorber am Boden um die Bodenreflexionen zu reduzieren – für mich haben diese Absorber das Klangbild noch mal ein Stück weit verbessert.
Ich würde daraus jedoch nicht ableiten, dass das allgemeingültig ist und auch für andere gilt.
Ich habe in diesem Thread lediglich den prinzipiellen Vorteil von Realschallquellen über Phantomschallquellen herausgestellt, der nunmal unumstößlich ist.
Die wissenschaftlich nachgewiesenen Unterschiede hinsichtlich Lokalisationsschärfe und HRTF/Neutralität bestreite ich nicht und das tut wohl keiner.
Worauf ich jedoch hinweise ist, dass es aufgrund dessen nicht für alle Menschen gültig ist, dass eine Phantomschallquelle per se schlechter klingt.
Für manche ja, für andere aber eben nicht.
Die Spanne der Bewertungen reicht von
- ich bevorzuge eine Realschallquelle
über
- ich bewerte Realschallquellen und Phantomschallquellen als gleichwertig
bis zu
- ich bevorzuge eine Phantomschallquelle.
Ich gehöre zur mittleren Gruppe.
Für mich klingt es auf dem Referenzplatz mit einer guten Phantomschallquelle im Vergleich zu einer Realschallquelle
1) nur unwesentlich anders und
2) in meiner persönlichen Bewertung nicht besser oder schlechter.
Ich habe dazu diverse Versuche durchgeführt und ich weiß wovon ich rede.
Und ich brauche dazu auch nicht 5 Lautsprecher in der Front zum Vergleich, es reicht der Vergleich 2 vs 3 Lautsprecher.
Wenn ich bei 3 Lautsprechern keinen Vorteil habe dann bringen auch 5 oder noch mehr Lautsprecher in der Front für mich keinen Vorteil.
Wie ich zu dieser Bewertung gekommen bin habe ich ausführlich in (2) Weitere Lautsprecher: Center, Surr, Decke, Sub erläutert.
Um es noch einmal zu betonen, ich spreche nur für mich.
Wie die Diskussion hier zeigt ist es für manche Menschen offensichtlich anders, sie bevorzugen die Realschallquelle.
Ich will das niemandem absprechen und niemandem vom Gegenteil überzeugen, ganz und gar nicht.
Ich glaube Euch, dass für Euch dieser Unterschied signifikant ist.
Wenn man zu dieser Gruppe zählt dann bringt eine höhere Zahl von Lautsprechern (wenn sie entsprechend korrekt angesteuert werden) einen Vorteil und dann gilt „je mehr, je besser“.
Und es ist weiterhin unbestritten, dass eine höhere Zahl von Lautsprechern vorteilhaft für die Nicht-Referenzplätze ist.
Natürlich kann man diskutieren, ob der Mehraufwand im Verhältnis zur erzielten Verbesserung steht.
Das gilt für die Anzahl der Lautsprecher, für den Mehrwert einer Altitude, für 4K vs FHD und vieles mehr.
Seien wir ehrlich, bei unseren Männerspielzeugen tritt der Aspekt Relation aus Ergebnis und Aufwand meist in den Hintergrund.
Ich habe einen Freund, der 8 Fahrräder sein eigen nennt …