DBA: Nachhallzeit vs. Frequenzgang

  • Hallo Zusammen,


    ich bin gerade dabei mein DBA erneut einzumessen, aber ich bekomme entweder einen halbwegs sauberen Frequenzgang hin oder eine niedrige Nachhallzeit im Wasserfalldiagramm. Beides gleichzeitig schaffe ich nicht. :angry:


    Der Raum ist ideal rechteckig, 5,50 x 4,65 x 2,3m, 2x6-DBA mit Scanspeak in 43l, alles Betonwände, außer die Frontwand, die besteht aus einer Metallständergipskartonwand. Die reale Distanz Sub-Sub sind 5,25m (weil Gehäuse in Trennwand versenkt), der Raum ist Fertig und mit Stoffcouch möbliert. Wände seitlich und hinten 5cm Steinwolle, Vorderwand 14cm Homatherm FlexCL. Gemessen mit UMIK-1 an Microsoft Surface, Kopfhöhrerausgang direkt an Endstufe NX6000D angesteckt.



    Ich habe 2 Optima gefunden, einen für den Frequenzgang (Grün), einen für die Nachhallzeit (Rot):




    Gute NHZ, Loch bei 60Hz:



    Möglichst linear, kurzer Einbruch bei 29Hz, mehr Nachhall:



    Ich habe oft gelesen, man soll nur im Wasserfall die erste Mode optimieren, aber dann habe ich ein übles Loch bei 60-70Hz, je nachdem ob man weiter vorne oder hinten sitzt (+-20cm). Das Loch verändert sich nicht über die Raumbreite oder Raumhöhe, ist also eine stehene Welle/Resonanz in Längsrichtung. Ich dachte immer beim DBA gibt es keine stehenden Wellen mehr, wenn das Delay korrekt ist?

    Ist das Delay frequenzabhängig? Kann ja gar nicht sein.


    Was meint ihr dazu? Bin ich zu doof das hinzubekommen oder ist das Ergebnis doch schon brauchbar?

    Liegt das an der Metallständertrennwand?

  • ich dachte immer beim DBA gibt es keine stehenden Wellen mehr, wenn das Delay korrekt ist?

    Das hintere Array wird den auftreffenden Schall nie direkt auslöschen. Es bleiben immer Reste von Reflexionen und stehenden Wellen übrig. Dafür wird die Übertragungsfunktion von vorn nach hinten schon durch das Mobiliar zu unterschiedlich sein.

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  • Das hintere Array wird den auftreffenden Schall nie direkt auslöschen. Es bleiben immer Reste von Reflexionen und stehenden Wellen übrig. Dafür wird die Übertragungsfunktion von vorn nach hinten schon durch das Mobiliar zu unterschiedlich sein.

    Das funktioniert in der Praxis aber normalerweise so gut, dass das restliche Abklingen auf den Längsmoden irrelevant ist.

  • Die zweite Variable ist der Pegel des hinteren Gitters. Der muss genauso sitzen wie die Verzögerung.

    Ist klar, habe ich vergessen zu schreiben, habe natürlich beide Werte durchprobiert.


    Bin gelandet bei 5,6m und -3,0dB für den Frequenzgang vs. 6,05m und -1,5dB für die beste Nachhallzeit.

  • Die Messungen sehen mir ehrlich gesagt beide danach aus, dass da noch was geht, das scheint mir noch nicht das Optimum.


    Wie viele Iterationen hast Du durch? Ich habe damals hunderte Kombinationen getestet. Wenn einer der Parameter sitzt, den anderen variieren. Dann noch einmal von vorne...


    Ich habe auf dem Weg mehrfach gedacht "besser geht es irgendwie nicht", aber dann hatte ich mich in eine Sackgasse reinmanövriert. Im Zweifelsfall nochmal wieder auf Null und...

  • Wie viele Iterationen hast Du durch? Ich habe damals hunderte Kombinationen getestet.

    Ich habe ca. 200 Messungen durchgeführt. Optimiere ich die erste Längsmode wird es weiter oben bei 70Hz wellig und umgekehrt.


    Bolle: Du hast doch auch eine Leichtbautrennwand, wenn ich nicht irre? Hast du solche Probleme nicht?

  • Du wirst doch nicht mit diesem LFE-Pegel Filme schauen? Zum einen ist es praxisnäher und zum anderen zeigt es viel mehr INformation unten herum, die ich manchmal durchaus hilfreich finde für die Gesamtbewertung. Zu guter Letzt, weil es eben "Standard" ist und so die Vergleiche zu Messungen von anderen Sub-Systemen erleichtert.


    Edit: im Peak 100dB treten sicherlich häufiger auf.

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  • Ja das stimmt.

    Ich konnte ihn allerdings weder bei meinen normalen Sushis raushören noch bei den Filmen die ich bisher geschaut habe.

    Ich muss dann immer Zeit und Nutzen abschätzen. Ich fahre jetzt erstmal so weiter und plane die weiteren Absorber im RearBereich. Vielleicht egalisiert sich dieser Einbruch noch mal.

  • Der zweite Wasserfall erinnert mich sehr an mein DBA mit nur einem Unterschied, dass bei mir die erste Mode bei 19Hz ist ( bei Dir 29Hz). Wenn ich das Abklingen der ersten Mode verbessere, ist der Frequenzgang nicht mehr auszugleichen. Ich konnte bis Heute keine bessere Konstellation finden, also habe ich es dabei belassen, da man 19Hz nicht wirklich hört. Aber 29 Hz ist natürlich was anderes. Das würde ich natürlich versuchen weiter abzuschwächen. Hast Du schon an anderen Positionen gemessen? Bleibt der Wasserfall gleich, bis auf die 1te Mode oder verschieb sich alles?

  • LS-Strippen vom Verstärker abmachen, an Batterie/Akku klemmen (Spannung verschieden, je nach LS und Anzahl, in Serie. Bei mir mit je zwei CS1214 in Serie tut ein 7.2V Akku ganz gut.) halten und schauen, ob sich alle Membranen, je Gitter, in die gleiche Richtung bewegen.

  • Mir gefällt es auch nicht wirklich, darum bin ich ja gespannt ob man wirklich immer Frequenzgang und Nachhallzeit unter einen Hut bringen kann.

    Habe meiner Meinung nach alles richtig gemacht:


    - Ich habe alle Chassis mit 1,5V-Batterie gecheckt und auf Auslenkung geachtet

    - Invertiert in der NX6000D, ich habe gelesen, die invertiert die Polarität bei der 180°-Einstellung und dreht nicht die Phase

    - REW/Kopfhörerausgang direkt in die Behringer

    - Bi-Amp1, Channel A (vorderes Gitter) 0°, Channel B (hinteres Gitter) 180°, Channel B verzögert um 5.6m,

    Filter/Crossover: Channel A - LOW (warum steht da LOW?) Gain +3dB, Channel B - HIGH (warum HIGH, wg. Bi-Amp?) Gain 0dB

    Beide Regler vorne auf der Behringer auf 11 Uhr

  • Hast du die Gitter mal einzeln gemessen? Der mit der besseren Nachhallzeit sieht für mich auf jeden Fall attraktiver aus. Wenn du die Mode bei 29Hz mit dem EQ angehst, sieht das auch schon nicht mehr so schlimm aus. Dass da etwas resoniert ist ausgeschlossen? Bist du da mal mit einem Sinusgenerator durchgegangen und hast mal drauf geachtet?

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