LUMIÈRE - Heimkino von George Lucas im Vintage-Style mit THX-Kinolautsprechern und 8K-Projektor

  • Sehr interessante Erweiterung, die

    allerdings auch ihren Preis hat.

    Da würde ich dann wohl eher zu neuen Lautsprechern greifen.


    Von JBL kommt ein nagelneues Drei-Wege-System für unter 1000 Euro, wie ich hörte. Für Kinolautsprecher mit Hochton- und Mitteltonhörnern eine kleine Sensation.


    Aber es kommt wohl sogar noch besser.

    Der deutsche JBL-Vertrieb hat angedacht, zukünftig auch den Heimkinomarkt zu bedienen.


    Da scheint gerade eine ganze Menge zu passieren.


    An dem Drei-Wege-Frontsystem aus der neuen JBL Harman Serie bin ich übrigens dran. Ein Test ist bereits in Aussicht gestellt.

  • Von JBL kommt ein nagelneues Drei-Wege-System für unter 1000 Euro, wie ich hörte. Für Kinolautsprecher mit Hochton- und Mitteltonhörnern eine kleine Sensation

    Naja, nicht wirklich eine Sensation. Nur weil da JBL drauf steht heißt das nicht, dass die Treiber gut sind.


    Das gibts übrigens schon ewig auch von anderen Herstellern und auch zum Selbstbau.


    https://www.qsc.com/cinema/pro…ay-bi-or-tri-amp/sc-2150/


    https://www.limmerhorns.de/042/

  • Aber nicht für den Preis... Für 1000€ bekommst du mit dem Limmerhorn nichts selber gebaut.


    Riesen Problem der Dinger ist doch klar die Tiefe... 45cm sind für kleine Heimkinos eigentlich zu viel. Aber interessant finde ich die Teile schon.

  • Für 1000 EUR?

    Klar.


    Limmer Horn 042 220 EUR

    Tieftöner 15" 200 EUR z.B. Visaton PAW 38

    MT 125 EUR 18 Sound 6 ND 630

    HT 125 EUR B&C DE 25
    Holz 150 EUR

    Weiche ca. 150 EUR



    Mir gings ja nur um "Sensation".

    Das finde ich nämlich nicht.


    P.S.:

    Mit sehr hochwertigen Komponenten gibts einen Bausatz vom Dieter (ohne Holz) für 1.400 EUR das Stück (unverhandelt :zwinker2:) Nennt sich Tricolon.

    Tricolon - Lautsprecher der Firma Achenbach

  • Also höchstens 30€ günstiger als fertig gekauft (eher weniger, denn GL schrieb von UNTER 1000€. Da muss man schon viel Spaß am Basteln haben. :zwinker2:

    Ob das als kleine Sensation gesehen werden darf, wenn eine Fertigbox praktisch genauso viel kostet wie der vergleichbare Selbstbau, muss jeder selbst bewerten. Selbstverständlich wird es eher nicht sein.

  • Es sollte natürlich auch bedacht werden bezüglich meiner "Sensationell"-Aussage, dass die günstigsten Drei-Wege-Frontsysteme von JBL bislang bei über 1900,- Euro lagen.


    Wenn sich nun der Preis praktisch halbiert, finde ich das durchaus sensationell - zumal das die UVP ist. In der Regel gehen 20 Prozent Rabatt immer im Pro-Bereich.


    Meines Erachtens reagiert JBL hier auf den spanischen Lautsprecherhersteller KCS. Deren Lautsprecher kosten teilweise nur die Hälfte von dem, was JBL für vergleichbare Speaker aufruft. Nicht wenige Installer bescheinigen KCS darüber hinaus bessere Klangeigenschaften.


    Von daher bin ich schon neugierig, wie die neue Harman-Serie von JBL klingt.

  • Vermutlich wollte JBL dich unbedingt als Kunden zurückgewinnen, George L.. Du warst doch auch mit den SpanierInnen 'fremdgegangen' :heilig:

  • Lumière

    Teil 6

    LEINWÄNDE IM VERGLEICH

    An dieser Stelle gehe ich etwas näher darauf ein, warum ich mich letztendlich für ein Gewebetuch als Bildwand entschieden habe.

    Besonders Pro und Contra Backing stehen im Vordergrund.


    Foto: Michael B. Rehders

    Nach dem Test und erfolgreichem Umbau hängt eine Alphaluxx Barium Reflax Akustik Plus in meinem Heimkino. Hinter das Tuch habe ich ein weißes Backing gespannt. Dieses liegt weitestgehend direkt auf dem Akustik Plus auf.



    Mit oder ohne Backing

    Hier ein paar Vergleichsfotoaufnahmen von unterschiedlichen Leinwand/Backing-Kombinationen, um die Unterschiede auch an dieser Stelle zu veranschaulichen:


    Foto: Michael B. Rehders

    Auf den ersten Blick fällt sofort auf, dass mit weißen Backing (links) die Lichtausbeute auf dem Alphaluxx Reflax Akustik Plus höher ist.
    Obendrein wird die sichtbare Gewebestruktur verringert.



    Foto: Micheal B. Rehders

    Hier sind Pixellinien in UHD-Auflösung auf der Alphaluxx-Akustik-Plus (ohne Backing) abgebildet. Bereits ohne Backing sind alle Feindetails darauf abgebildet.






    Foto: Michael B. Rehders

    Hier ein Blick auf das "alte" Alphaluxx Reflax. Links mit Backing und rechts ohne weißes Backing.

    Es ist gut zu sehen, dass die Lichtausbeute links etwas höher ist. Obendrein wird die erkennbare "grobe" Gewebestruktur deutlich verringert.



    Foto: Michael B. Rehders

    Hier ein Vergleich des neuen Alphaluxx Reflax Akustik Plus. Bereits ohne Backing und vor schwarzem Hintergrund (rechts) fällt die feinere Gewebestruktur auf, die das neue Tuch gegenüber dem "alten" Reflax besitzt.
    Wird jetzt noch ein weißes Backing hinterspannt (links), steigert sich die Lichtausbeute und das bereits feinere Gewebetuch wird nahezu "unsichtbar" - aus 1,80 Meter Betrachtungsabstand, also meiner ersten Sitzreihe, ist für mich mit weißen Backing die Gewebestruktur im Filmbetrieb nicht mehr störend.



    Folie oder Gewebetuch?

    Auch ich bin von den Vorzügen einer Vinyl-Folie überzeugt, wie sie Stewart mit der Studiotek 100 Mikroperforiert verwendet. Die Löcher sind ausgesprochen klein, der Im-Bild-Kontrast fällt etwas höher aus und der Schärfeeindruck ist sichtbar besser gegenüber einem Gewebetuch. Auch sorgt der Gainfaktor in diesem Fall für ein helleres Bild.

    Leider empfinde ich die kleinen Löcher von meinem Referenzplatz noch als störend. Dieser Platz ist rund 2,80 Meter von der Leinwand entfernt.


    Um das mal zu veranschaulichen:

    Foto: Michael B. Rehders

    Alphaluxx Barium Reflax Akustik Plus (links) vs. Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert (rechts)

    Das Foto entspricht in etwa meinem Bildeindruck aus der ersten Sitzreihe. Während die Gewebestruktur auf der Alphaluxx Reflax Akustik Plus (mit weißen Backing!) nicht mehr störend für mich auffällt, sind die kleinen Löcher auf der Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert noch deutlich zu sehen.


    Foto: Michael B. Rehders

    Was liegt also näher, als hinter dem Vinyl ebenfalls ein weißes Backing zu spannen?

    Das habe ich testweise auch mal gemacht.

    Stewart Studiotek 130 ohne Backing (links) vs. Stewart Studiotek 130 mit Backing (rechts)

    Wenn das weiße Backing direkt anliegt, sind praktisch kaum noch Löcher zu erkennen. Beträgt der Abstand des Backings nur wenige Millimeter, wie auf dem rechten Bild Richtung rechte Seite zunehmend zu sehen ist, ist der Unterschied nicht mehr der Rede wert.

    Bezüglich Lichtausbeute bringt das alles praktisch gar nichts.



    Foto: Michael B. Rehders

    Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert (links) vs. Alphaluxx Barium Reflax Akustik Plus (rechts)

    Auf dieser Makroaufnahme sind zwei Dinge gut zu erkennen.

    1. Die weniger sichtbare Gewebestruktur der Alphaluxx Reflax Akustik Plus mit Backing gegenüber der Perforierung der Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert

    2. Der bessere Schärfeeindruck und der etwas bessere Im-Bild-Kontrast des Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert gegenüber der Alphaluxx Reflax Akustik Plus mit weißen Backing.
    Dadurch wirkt das Bild auf der Stewart in der Praxis in Summe etwas brillanter.



    Mehr Im-Bild-Kontrast mit Vinyl

    Der technische Hintergrund für einen besseren Im-Bild-Kontrast leuchtet ein:

    Das Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert besitzt einen Lochanteil von rund 6 Prozent. Dadurch gehen rund 6 Prozent an Lichtausbeute durch die Löcher "verloren". Der Rest wird reflektiert.

    Beim Alphaluxx Reflax Akustik Plus (ohne Backing) gehen rund 29 Prozent an Lichtausbeute verloren. Nicht etwa nur durch die "Löcher" im Gewebe, sondern vollflächig durch das gesamte Gewebetuch. Je dichter ein Gewebetuch ist, desto geringer sind die Lichteinbußen.

    Die Fäden liegen auf unterschiedlichen "Ebenen" bei einem gewebten Tuch. Damit werden die Fäden nicht nur durchleuchtet (teilweise), sondern reflektieren auch auf unterschiedlichen "Ebenen" das Bild.

    Kommt nun noch ein weißes Backing hinten drauf, strahlt das aufprojizierte Bild aus noch einer weiteren "Ebene" zurück. Das Gewebetuch hellt sich quasi von hinten selbst vollflächig auf. Je größer der Abstand des Backings ausfällt, desto fataler ist der Im-Bild-Kontrastverlust durch hinterrücke Aufhellung. Liegt das Backing direkt auf, kann diese "Aufhellung" verringert werden. Gleichzeitig steigt die Lichtausbeute und die sichtbare Gewebestruktur wird reduziert, wie ich auf den Screenshots (siehe oben) veranschaulicht habe.



    Bessere Farben, dank Backing

    Nun geht es beim Vergleich nicht nur um die Sichtbarkeit der Leinwandstruktur, sondern auch um die Farbreproduktion.

    Dafür habe ich ein paar Messungen durchgeführt, um meine Bildeindrücke und Screenshots zu kontrollieren.


    Die Messtabellen zeigen deutlich, wie gut das Alphaluxx Reflax Akustik Plus (Mitte) gegenüber dem Stewart Studiotek 100 (links) abschneidet. Während dem Stewart-Tuch Punktlandungen von Farbtemperatur (6505K) und RGB Niveau (je 100 %) gelingen, erreicht das Alphaluxx Reflax Akustik Plus ohne Backing eine immer noch ordentliche Farbtemperatur (6708K) und minimalen Abweichungen im RGB Niveau.
    Mit Backing (Diagramm rechts) kann das Reflax Akustik Plus mit dem Studiotek 100 nahezu gleichziehen, in Bezug auf Farbtemperatur und RGB Niveau.


    Bei genauer Betrachtung der Leuchtdichte fällt auf:

    - Stewart Studiotek 100 = Gain 1,0

    - Alphaluxx Reflax ohne Backing = Gain 0,73

    - Alphaluxx Reflax mit Backing = Gain 0,81


    Die Lichteinbußen mit dem Alphaluxx Reflax Akustik Plus und Backing betragen rund 19 % gegenüber dem Stewart Studiotek 100.



    Die Farbraummessung des JVC DLA-N7 zeigt keine nennenswerte Abweichung zwischen optimaler Kalibrierung auf dem Stewart Studiotek 100 und der Projektion auf dem Alphaluxx Reflax Akustik Plus mit weißen Backing.



    Fazit:

    Das beste Ergebnis bezüglich Im-Bild-Kontrast, Schärfe und Lichtausbeute besitzt das Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert. In diesen Punkten kann das Alphaluxx Barium Reflex Akustik Plus nicht mithalten. Geht es um die Sichtbarkeit der Leinwandbeschaffenheit, also wahrnehmbare Löcher und sichtbare Webstruktur, gefällt mir das Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert sehr gut. Ab einer Distanz von 3,80 Meter finde ich die kleinen Löcher nicht mehr als störend. Auf meinem Referenzplatz (2,80 Meter von der Leinwand entfernt) kann ich die Mikroperforierung hingegen noch klar und deutlich erkennen. Beim Alphaluxx Reflax Akustik Plus finde ich bereits aus 1,80 Meter Entfernung (1. Sitzreihe in meinem Kino) die Webstruktur als nicht mehr störend. Auf dem Referenzplatz ist sie gar nicht mehr erkennbar.

    Aus dem letztgenannten Grund zieht hier die Alphaluxx Reflax Akustik Plus mit weißen Backing ein. Wären Leinwand und Betrachtungsabstand um die vier Meter, würde ich mich hingegen für das Stewart Studiotek 100 Mikroperforiert entscheiden.

  • Lumière

    Teil 7:

    Filmarchiv und Wandlampen

    Wie eingangs bereits geschrieben ist es mein Ziel, Subwoofer, Verstärker/Receiver, Endstufen und Filme möglichst "unsichtbar" im Heimkino unterzubringen, damit wenig vom eigentlichen Filmgenuss ablenkt.

    Mit dem Subwoofer und der vorgeschalteten Elektronik gelang das sehr gut, dank der großzügig dimensionierten Bühne unter der Leinwand.


    Jetzt geht es darum, rund 3000 Spielfilme und deren Verpackungen unsichtbar zu machen. Im Kino. Eine Lösung dafür ist schnell gefunden:

    Am einfachsten gelingt das via Regal und einem Vorhang.


    Foto: Michael B. Rehders

    Rund 3000 Filme sind im Regal mittlerweile untergebracht. Um diese vor neugierigen Fingern zu "schützen", habe ich einen Vorhang davor angebracht.






    Foto: Michael B. Rehders

    Der Regalbau gestaltet sich ganz einfach: Zunächst habe ich die überschüssige Wandbespannung rudimentär abgeschnitten. Ein einfaches Regalsystem aus Halterungen, Winkel und zugeschnittener Holzbretter sind schnell montiert.


    Foto: Michael B. Rehders

    Der Bau geht zügig voran (links). Nachdem die Filme einsortiert sind, habe ich noch schwarze Stoßkanten verklebt, weil ich das etwas eleganter finde. Unter dem Regal laufen die Stromkabel entlang. Lautsprecherkabel und HDMI-Kabel für den Projektor sind oberhalb des Regals hinter der Wandbespannung verlegt. Eine schwarze Blende verschließt am Ende noch den Sichtbereich zwischen ersten Regalboden und Fußboden, so dass die Kabellage darunter nicht mehr zu sehen ist.



    Foto: Michael B. Rehders

    Wird der Vorhang geschlossen, ist von den zahlreichen Filmen nichts mehr zu sehen. Das Gesamtbild im Raum passt sich an. Damit Wandbespannung und Vorhang miteinander harmonieren, habe ich den gleichen Stoff verwendet und Faltenwurf (Vorhang) sowie Falz (Wandbespannung) gleich bemessen.




    Hintergrund:

    Einerseits mag ich eine aufgeräumte Optik, andererseits finde ich es total nervig, wenn neugierige Besucher einzelne Filme herauskramen und diese dann irgendwo (!) wieder hinein stopfen. Da die Filme weitgehend alphabetisch sortiert sind - von einigen Ausnahmen abgesehen (wie Regisseur-Reihen) - führt so ein wenig umsichtiger Umgang zu relativ langen "Sucharien" im Nachgang.


    Wenn jemand stöbern möchte ist das kein Problem, allerdings sortiere ich die Filme anschließend selbst wieder ein. Damit habe ich die Gewissheit, dass ich die Titel danach auch wiederfinde.




    Foto: Michael B. Rehders

    Im Anschluss habe ich die riesigen KCS SR-10 Surround-Lautsprecher auf dem Regal abgestellt. Es hat exakt die passende Höhe, damit die Hochtöner in 201 Zentimeter zum Referenzplatz abstrahlen können.



    Wandlampen für stimmungsvolles Pausenlicht

    Da das Lumière im Kino-Stil der 1950er-Jahre gebaut ist, gehören auch passende Lampen zur Ausstattung. Leider erwies es sich als relativ schwierig, passende Wandlampen zu finden.

    Aus diesem Grund habe ich diese selbst entworfen und gebaut.

    Hierbei handelt es sich um Linienstrahler, die es mittlerweile auch als LED-Varianten gibt. Diese lassen sich dimmen, so dass ich auch die Wandbeleuchtung zum Start des Films langsam ausgehen lasse und nach Ende des Films langsam wieder hochfahre.


    Foto: Michael B. Rehders

    Die Linien-Lampen gibt es in unterschiedlichen Längen. Ich habe mich für 30 und 50 Zentimeter entschieden. Silberfarbene Fassungen sind in allen gut sortierten Lampengeschäften erhältlich.

    Diese habe ich auf eine Holzplatte geschraubt, nachdem ich die Wandbespannung darüber angebracht habe. Anschließend müssen die Linien-Strahler lediglich eingesteckt werden.



    Foto: Michael B. Rehders

    Das "Vorführung fertig"-Schild ist das Geburtstagsgeschenk von einem guten Freund, der es aus einem alten DDR-Kino erworben hat.

    Jetzt hängt es neben meinem Leinwandvorhang und leuchtet automatisch auf, sobald die Vorführung beendet ist, der Vorhang schließt und die Bühnenbeleuchtung hochfährt.



    Foto: Michael B. Rehders

    Die gesamte Lichtsteuerung sowie der Lüfterbetrieb geschieht hiermit. Maximalhelligkeit, Dimmergeschwindigkeit und Lüfterleistung lassen sich individuell einstellen.





    Foto: Michael B. Rehders

    Am Ende ist die AV-Technik inklusive Subwoofer praktisch unsichtbar installiert. Links neben dem roten Vorhang leuchtet das "Vorführung fertig"-Schild. Auf der rechten Seite ist von der umfangreichen Filmsammlung nichts mehr zu sehen, da diese von einem blauen Vorhang verdeckt ist.

    Auf diese Weise habe ich jederzeit Zugriff auf 3000 Filmtitel, ohne dass ich dafür den Raum verlassen muss.





  • Lumière

    Teil 8:
    Im Wandel der Zeit - Rückblick auf die Anfänge

    Als ich mein Kino 2004 gebaut habe, gab es nur wenige verwertbare Erfahrungsberichte im Internet.

    Also habe ich damals einfach drauflos gebaut. Im Laufe der Jahre kamen neue Erkenntnisse dazu. Zum Beispiel, dass Beinfreiheit wirklich wichtig für den Sitzkomfort ist. Das sollte bei Podestbau und Montage der Sitze bedacht werden. Die langen Haxen muss man einfach ausstrecken können. Auch akustische Ansprüche steigen mit der Zeit.


    Projektoren wurden besser und preislich attraktiver, ebenso Vorhangsysteme und vieles andere auch noch.


    Warum ich das schreibe? Durch Zufall bin ich beim Stöbern auf alte Fotoaufnahmen gestoßen.

    Diese möchte ich euch nicht vorenthalten.


    Foto: Michael B. Rehders

    Im November 2004 sind Zimmerdecke und Stuck noch Weiß. Alles ist sehr rudimentär eingerichtet. Die DVDs sind in HAMA-Boxen verstaut. Kinositze sind ein Sammelsorium, bestehend aus verschiedenen Modellen. Und die Lautsprecher (Canton THX S-10) sind in der Front etwas abenteuerlich anmutend platziert.


    F

    Fotos: Michael B. Rehders

    Hier ist noch besser zu sehen, wie provisorisch die Front (Bild links) anmutet. Die CinemaScope-Leinwand besitzt eine Kaschierung, die von Hand auf- und zugezogen wird, um das projizierte Bild zu begrenzen.

    Die Backsurrounds (Bild rechts) sind dort angebracht, wo Platz ist, also unterhalb des Projektors. Die Zimmerdecke ist inzwischen Schwarz gestrichen, beim Stuck habe ich mich damals noch nicht "getraut". Die Fenster sind noch nicht "verkleidet", so dass es auf der Straße das ein oder andere Mal schon einen kleinen Auflauf gab im Sommer. Open Air Kino mal anders, sozusagen.

    Trotz audiovisueller Limitierungen ist eines immer vorhanden gewesen: Der Spaß am Filmeschauen mit Freunden.



    Foto: Michael B. Rehders

    Stand 2020. Alles erscheint aufgeräumter, durchdachter und viel "professioneller".

    Die Fortschritte sind gut zu sehen. Die Optik ist nun einheitlich aufeinander abgestimmt. Das Lumière lädt auch während der Pausen zum Verweilen ein. Dank der warmen indirekten Beleuchtung und bequemer Kinositze, der Zuschauer kann bereits vor dem Hauptfilm in Kinostimmung versetzt werden.

  • Lumière

    Teil 9:

    BÜHNENUMBAU FÜR SCHALLDURCHLÄSSIGE CINEMASCOPE-LEINWAND

    Foto: Michael B. Rehders

    Der Ist-Zustand im Jahr 2018. Die großen Frontlautsprecher sind um die Leinwand platziert. Da mir das optisch schon länger nicht gefällt, ich den Ton direkt aus dem Bild bevorzuge, mussten die original KCS-Kinolautsprecher hinter die Leinwand.


    TON AUS DEM BILD

    Schon seit einigen Jahren spiele ich mit dem Gedanken, eine schalldurchlässige Leinwand zu verwenden, damit der Ton direkt aus dem Bild kommt.

    Leider hatte ich bislang keine sinnvolle Möglichkeit gefunden, das Projekt zu meiner Zufriedenheit anzugehen. Bislang projiziere ich auf eine Leinwand, welche direkt an der vorderen Wand befestigt ist. Daran hängt auch das Vorhangsystem.

    Das Problem: Eigentlich sind es gleich mehrere Dinge, die mir bei der Umsetzung Kopfzerbrechen bereiten.

    - Der Fußboden besteht aus Pinien-Dielen, die mitschwingen

    - Die Wand links besteht aus Rigips

    - Die Zimmerdecke ist eine typische Strohdecke (Altbau halt)

    Damit gibt es nur eine "tragende" Wand - die rechte Seite, eine gemauerte Außenwand.

    Ein Ständerwerk kommt zunächst für mich nicht in Frage, weil ich befürchte, dass der Fußboden diese zum Schwingen anregt.

    Also musste eine Lösung her, damit Leinwand (50 kg), Vorhangsystem sicher halten. Diese Lösung gestaltete sich aufwändiger als gedacht. Rund zwei Tage habe ich mit zwei befreundeten Handwerkern aus der Nachbarschaft benötigt, um das Ziel zu erreichen.


    Der Reihe nach:

    Meine Frontlautsprecher sollen hinter der Leinwand Platz finden. Dafür muss die Screen rund 40 cm Richtung Sitzplätze rücken, damit die KCS S-1200 dahinter Platz haben. Ebenso muss die Bühne entsprechend in den Raum verschoben werden, um die Strahler für den Vorhang sinnvoll anzuordnen.


    Letztendlich sollte das Bild nicht kleiner werden. Die drei Meter Cinemascope-Leinwand sollte letztendlich unverändert bleiben.


    Als Tuch habe ich mir das Alphaluxx Reflax Akustik Plus zugelegt, das mit Ösen versehen wurde von der Manufaktur. Auf diese Weise kann ich das vorhandene Tuch, das auf den Stahlrahmen von Alphaluxx gespannt war, recht mühelos ersetzen.


    DER UMBAU

    Foto: Michael B. Rehders

    Der Projektor wird abgebaut. Anschließend werden Kinositze und Lautsprecher mit Folien abgedeckt, um sie vor Baustaub wirkungsvoll zu schützen.



    Foto: Michael B. Rehders

    Als nächstes wird die Leinwand demontiert und der Subwoofer aus dem Kino geschaffen. Anschließend werden drei Regalbretter mit Winkel an die Wand montiert. Hierauf sollen später die drei Frontlautsprecher kommen.

    Da die linke Wand aus Rigips besteht, wird ein dicker Balken davor aufgestellt und an Boden und Wand fixiert. Darauf werden zwei Trägerbalken befestigt, die das Kino durchqueren. Am oberen Balken soll der Vorhang, der untere Balken ist für die Leinwand vorgesehen. Zusätzliche Stützen sind nicht nötig, um die Lasten zu tragen.


    Foto: Michael B. Rehders

    Das Vorhangsystem ist installiert und funktioniert. Das sieht schon mal gut aus. In das "Loch" unter der Bühne kommt später wieder der Subwoofer.

    Ich bin sehr positiv davon angetan, wie sauber die beiden Handwerker arbeiten. Fast schon chirurgisch gehen sie vor, so dass fast kein Dreck entsteht. Jedes Loch, das gebohrt wird, ist mittels Staubsauger "begleitet" worden. Das nenne ich Handwerker!


    Foto: Michael B. Rehders

    Jetzt geht es bereits an die Installation der Technik. Die Lautsprecher werden aufgestellt und angeschlossen. Die Hochtöner befinden sich exakt in 5/8-Höhe der Screen, was den Vorgaben von THX für zertifizierte Kinosäle entspricht. Ein kurzes Probehören gefiel mir schon mal sehr gut.


    Der schwere Leinwandrahmen (ca. 50 kg) aus Stahl wird mittels zweier Scharniere aufgehängt. Hintergrund: Ich möchte bei Bedarf jederzeit Zugriff auf die Lautsprecher hinter der Leinwand haben. Und dieses "Monster" allein abzuheben, das muss wirklich nicht sein. Deshalb machten es mir die Handwerker ganz leicht. Die Leinwand wird einfach hochgeklappt und mittels einer Holzleiste abgestützt. Das hält sicher!

    Jetzt geht es schon an die Platzierung der Akustikelemente. 12 Dibapur Elemente mit je 15 cm Tiefe wurden an die Wand geklebt. Da das Material auch noch flammhemmend ist, fiel meine Wahl auf genau diese Akustikelemente.



    Foto: Michael B. Rehders

    Die Bühnenbeleuchtung wird montiert und der Subwoofer kommt an seinen Platz.



    Foto: Michael B. Rehders

    Jetzt wird auf den Stahlrahmen noch das Alphaluxx "Barium Reflax Akustik Plus"-Tuch gespannt und der Umbau ist fertig. Selbst beim heftigsten Bassgewitter gerät die Leinwand in keine sichtbaren Schwingungen.


    Wie vorangegangen schon beschrieben, habe ich mittlerweile die Lautsprecher gewechselt.

    Inzwischen kommen drei JBL 3678 hinter der Leinwand zum Einsatz.


    Foto: Michael B. Rehders

    Hinter der hochgeklappten Leinwand steht seit ein paar Wochen das JBL 3678 Frontsystem für kleine Kinos und Studios.


    Foto: Michael B. Rehders

    Damit ist der Umbau fertig. Zu sehen ist der aktuelle Zustand meines Lumière.



    KLEINES ABER "GRÖSSERES" BILD

    Dadurch dass die Leinwand am Ende um rund 50 cm in den Raum hinein rückt, reicht leider der Zoom des JVC DLA-N7 nicht mehr aus, um die vollen drei Meter auszuleuchten.

    Nach mehreren Versuchen (dazu später mehr) mit Anamorphoten und Weitwinkelkonverter, habe ich mich mit dem Kompromiss angefreundet, nur noch 2,80 Meter Bildbreite zu befeuern.


    Im Grunde ist das trotzdem ein Fortschritt in Richtung zum größeren Blickwinkel. Ursprünglich war die Leinwand 3,00 Meter breit und der Abstand vom Masterseat betrug rund 3,50 Meter.

    Jetzt ist die Leinwand 2,80 Meter breit und der Sitzabstand beträgt 2,80 Meter.

    Der Betrachtungswinkel hat sich von rund 1:1,16 auf 1:1,0 vergrößert.

    Damit bin ich zufrieden.


    In Summe finde ich, dass der Ton aus dem Bild die größte Verbesserung in meinem Kino ist, weil dadurch Filme viel authentischer klingen.


    Weiter geht es hier:

    Lumière

    WALIMEX - DIE 19 EURO WEITWINKEL-VORSATZLINSEFÜR GRÖSSERE BILDER IM HEIMKINO

  • Im letzten Absatz schreibst du der Betrachtungswinkel hat sich von 1:1,6 auf 1:1 vergrößert. Da ist dir eine 1 durchgerutscht. Es waren vorher 1,16.


    Insgesamt finde ich es spannend wie gut das wirkt, obwohl du im Detail echt brutal pragamatisch arbeitest (bitte nicht falsch verstehen). :sbier:

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Danke Moe für den Hinweis mit dem Betrachtungswinkel. Ich habe das gleich mal korrigiert.



    Insgesamt finde ich es spannend wie gut das wirkt, obwohl du im Detail echt brutal pragamatisch arbeitest (bitte nicht falsch verstehen). :sbier:

    Der größere Blickwinkel gefällt mir wirklich gut. Lieber wäre ich sogar noch auf 0,8 bis 0,9 gegangen.

    Bei einigen Filmen setze ich mich sogar in Reihe 1 - 1,80 Meter Abstand auf 2,80 Meter Bildbreite beim CinemaScope-Filmformat.

    Durch den großen Abstrahlwinkel der JBL 3678 funktioniert das sogar ganz gut, was ich so wirklich nicht erwartet habe.

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