Dante - Ein neuer Weg, auch fürs Heimkino?

  • Normaler Weise mischt man das LAN nicht mit dem Dante LAN. Wenn man das doch machen möchte, wird es noch viel wichtiger, die entsprechenden Prioritäten im Switch zu vergeben. Das ist nicht trivial. Und WLAN ist nicht!


    Es kommt drauf an, was Du vor hast. Wenn Du in einem Kino mehrere Kanäle aktivieren möchtest, bieten sich Systeme an, die entsprechend viele Kanäle verarbeiten können. Dann kommen danach Endstufen mit Dante Eingang oder halt Dante Wandler vor jeder Endstufe. Von Xilica gibt es beispielsweise das Solaro QR1 oder FR1. Grundsätzlich haben beide den gleichen dual core DSP und sind beide frei bestückbar mit den entsprechenden I/O Karten. Die DSPs sind komplett frei programmierbar mit dem Xilica Designer. Man kann das per PC steuern. Man kann aber auch eigene Benutzeroberflächen designen, die man per Wandpanel, Handy, Tablet oder was auch immer steuern kann. Man kann auch ein festes Layout nutzen, dann braucht man das eher nicht.


    QR1 - 8 Steckplätze, nur 48 kHz, 1HE, 1/4 19“, hat immer eine 4x4 Dante I/O Karte verbaut

    FR1 - 16 Steckplätze, 48 / 96 kHz , 1HE, 19“, Dante Karte optional mit 64x64 I/Os (48 kHz) & 32x32 I/Os (96 kHz)


    Xilica bietet ein certified Programm an, das dauert so ca. 4-5 Stunden. Danach weiß man, bis auf die Mediensteuerung, das meiste über die Hard- und Software.


    Im Anhang mal ein Flyer. Allerdings wird das blaue Design schwarz werden (oder ist es vielleicht sogar schon). Preise dann ggf. per Mail ;)

  • Danke für die Infos wegen dem LAN Netzwerk. Dann wird es vermutlich besser sein wenn man die LAN Kabel für DANTE und das Hausnetzt trennt.


    Die Konfiguration von DANTE für die XILICA sieht tatsächlich sehr kompliziert für mich aus. Ich wollte da jetzt kein Studium daraus machen. Vermutlich eher was für professionelle Installationen. :think: Die im PDF gezeigten Benutzerpanels benötige ich ja nicht. Müssen da die Kabel extra konfektioniert werden? Ich hatte das jetzt mehr als ein Art Matrix verstanden mit bis zu 64 digitale Ein und Ausgängen. Sind da auch Wandler mit an Board? Der VK mit voller Bestückung deutlich meine Vorstellung überschreiten.

    Ich denke, da komme ich mit einem klassischen DSP besser klar.


    Um lange Kabelwege zu vermeiden, sollen die DSP´s zusammen mit den Verstärkern (z.B. STA2000) direkt bei den Lautsprechern, eingebaut werden. Verbindung mit Standard XLR Kabeln. Die DSP sollen dann die Aufgabe der Frequenzweiche und der Wandler übernehmen. Die Monacor DSM-48DT hat einen DSP mit 64 Bit, 96 kHz Sample-Rate und einen Dynamikumfang > 118 dB. Ich hoffe, die eingebauten Wandler haben eine brauchbare Qualität. Wenn ich dann mit einem DSP zwei Kanäle mit 4 Wegen machen kann, um so besser. Sollte sich DANTE als Rohrkrepierer herausstellen, so kann man einen klassischen DSP auch digital oder analog betreiben.


    Bisher konnte ich, für meine Anforderungen, noch keine bessere Alternative für das Geld finden.

  • Vielleicht lohnt es sich auf AVB (Audio/Video Bridging) zu warten. Nach Jahren in der Warteschleife gibt es im Profi Bereich (seit ca. 3 Jahren) fertige komplett AVB basierte Systeme zu kaufen. (Meyer Sound, L-Accoustic)


    L-Accoustic bietet sogar einen AVB Switch an den man einzeln erwerben kann. Das war ein Punkt an dem es lange hakte. Bezahlbare funktionierende Switche. Yamaha gehört (wie viele andere große Player) auch zur AVB Alliance und sagt auf einer ihrer Webseiten das sie AVB in ihre Geräte integrieren werden sobald günstige Switche verfügbar sind...


    Hier ein Video zu AVB in dem grob erklärt wird worum es geht:

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    Und hier noch ein Text den ich 2013 (so lange hängt die ganze Sache schon in der Warteschleife) in einem anderen Forum verfasste.


    Mit AVB steht eine Erweiterung der OSI Schicht-2 vor der Tür. Durch diese Erweiterung wird ein bestehendes LAN ( AVB fähige Geräte vorausgesetzt ) echtzeitfähig, was die Verbreitung von Audio und Video in einem LAN oder auch WLAN betrifft. "Normaler" TCP/IP Verkehr läuft wie gewohnt.

    Dabei kann die LAN Umgebung ( Switches etc. ) auch heterogen sein.


    Bis dato war der Verkehr im Ethernet zeitlich nicht koordiniert und es konnte passieren das ein Switch, z.B. bei zu viel Traffic, ein Paket weg warf. Beides, letztendlich unbekannte Latenzen und der Verlust von Paketen sind für eine Audioübertragung ein K.O. Kriterium.


    Dem wirkt AVB durch seine Struktur bzw. Art der Einbindung entgegen.

    1. alle AVB fähigen Geräte ( Switches, Netzwerkkarten, aktive Lautsprecher, Controller, Konsolen etc. ) synchronisieren sich über einen Grand Master denn sie selbst und ohne Hilfe des Users wählen. Fällt der Grandmaster aus weil er z.B. Off geht, wird ein neuer gewählt. Dieser Sync aller Geräte findet im Nanosekundenbereich statt. Nicht zu verwechseln mit der Wordclock.

    2. Datenverkehr soweit er AVB ( also nicht TCP/IP ) betrifft wird geplant. Das heißt alle Teilnehmer des AVB_Netzes tauschen sich darüber aus welche Menge an Daten auf wie vielen Kanälen sie austauschen können ohne ins "stottern" zu geraten. Auch dies ohne zu tun des Nutzers.

    3. TCP/IP Traffic kann durch die vorherige Reservierung von Bandbreite für AVB nicht stören. Nicht zu verwechseln mit QoS oder ähnlichem.

    4. Wordclock etc. wird neben den Datenbytes ( ohne Jitter zu erzeugen ) ebenfalls übertragen. Dabei gibt es 2 Möglichkeiten. Alle clocken gleich oder Sender und Empfänger handeln was eigenes aus. Es sind also heterogene Clockereien möglich. Dabei werden die Abtastraten getunnelt.

    5. AVB skaliert. Je höher die Geschwindigkeit des LANs desto mehr Streams und desto geringer die Latenz. ( nicht linear )

    6. es gäbe noch viel zu sagen, z.B. das AVB über große Areale verteilte Boxen phasengleich abstrahlen lassen kann, aber ich denke als große Übersicht und Anregung zur Diskussion langt das.


    Was mach ich jetzt mit dieser Erweiterung der Schicht2 ?


    Man könnte sich z.B. eine Netzwerkkarte kaufen die AVBfähig ist und ASIO Treiber bereitstellt. Kostet angeblich ca.75€. SAC anwerfen, Treiber auswählen und schon schiebt SAC seine Signale nicht mehr aufs Fireface sondern ins AVB Netz.

    Oder ich mache meine bestehenden Boxen AVBfähig. Dies indem man ein AVBfähiges Endgerät benutzt das auch noch ne DA Wandlung macht.

    AVBfähige Anwendunen und Hardware ( z.B. Faderbank ) sind nochmal ein weiteres interessantes Thema.


    So, ich hoffe das ist ein guter Beitrag zum Fred und wird nicht als OT angesehen. :)

  • beckersounds

    Das mit den Adaptern hatte ich im Nachbarthread gelesen. Wenn es Dante fähige DSP´s gibt dann brauche ich diese ja nicht unbedingt.
    Ich könnte mir vorstellen, das es zur Kommunikation besser ist, wenn die DSP´s in einem Dante Netzwerk richtig erkannt würden.

    Vielleicht ist es mit DANTE sogar möglich, über die Software von der JBL Synthesis die Pegel aller DSP´s zu regeln?
    Das hätte den Vorteil, das die Bittiefe nicht reduziert werden muß.


    Siebenton

    Wenn sich da in den letzten 7 Jahren nichts getan hat, dann bin ich nicht sicher ob sich da in den nächsten 7 Jahren da was tut. :think:

    Mit Dante gibt es ja bereits ein Vorstufe für das Heimkino und viele andere DSP´s und Verstärker.
    Bis das Teil vernünftig läuft werden vermutlich auch noch ein bis zwei Jahre ins Land vergehen. :beat_plaste

  • DoXer

    Immer noch zufrieden mit den Teilen? Ist die Software von Monacor OK? Lässt sich das auch über eine Android App steuern?
    Kannst Du die DSP´s auch zusammen koppeln und den Pegel parallel einstellen?

    Ich bin zufrieden. Eine Android-App ist nie erschienen. Die Software empfinde ich als sehr gelungen und durchdacht.

    Man kann sie koppeln und könnte die Pegel gemeinsam steuern. Mach ich aber nicht. Pegel mach ich am AVR. Die DSPs habe ich seit 18 Monaten nicht mehr angefasst. Sie laufen einfach.

    Meine haben den Einschaltbug, bedeutet alle Paar Monate rauscht ein DSP stark, nach dem einschalten. Ein Off/ON erledigt das, ärgerlich aber ce la vie.


    Ich würde sie wieder kaufen, Preis/Leistung stimmt.

  • So, ich hoffe das ist ein guter Beitrag zum Fred und wird nicht als OT angesehen. :)

    Ich muss gestehen ich habe Deine Punkte gerade mehr oder weniger schnell überflogen.

    Aber wo genau ist der Unterschied (oder der große Vorteil) zu Dante? Clock-Synchronisierung, Abstimmung der Teilnehmer untereinander, "Konfiguration liegt in den Komponenten", Skalierbarkeit, etc.

  • Aber wo genau ist der Unterschied (oder der große Vorteil) zu Dante?

    Der größte Vorteil dürfte sein das AVB ein offener IEEE Standard ist.


    1) keine Lizenzgebühren

    2) keine proprietäre Hardware (Chip von Audinate welcher auf jedem Stück Dante HW zu finden ist)

    3) HW Hersteller können AVB leicht integrieren, etwa unterstützt Apple seit 2-3 Jahren AVB in MacOS, muss man lediglich im Setup aktivieren

    4) AVB ist flexibler und hat mehr Potential, das sieht man etwa daran das BMW AVA (AudioVideoAutomotive) entwickelte und nutzt, welches ein modifiziertes AVB ist

    5) das kann Dante zwar auch, aber es sei erwähnt das AVB/Milan auch mit Crestron, AMX und Beckhoff kann

    6) AVB ist nicht starr sondern anwendungsbasiert

    7) AVB lässt sich modifizieren

    8) es gibt eine freie, offene Entwicklungsumgebung für AVB/Milan

    9) native Unterstützung von Video


    Milan ist eine Gruppe von Herstellern die AVB voran treiben wollen. Bis dato (ich hab da nur eine Angabe aus 2019) sind das d&b Audiotechnik, Meyer Sound und L-Accoustic. Und Milan ist eben auch der Name des AVB Derivat. Da sich die 3 Platzhirsche klar zu AVB bekennen ist die Hoffnung nicht gering das sich weitere Firmen der Milan Gruppe anschließen.


    Dante ist mehr oder weniger eine Blackbox. AVB hingegen ist offen und modifizierbar. Das sollte dir doch gefallen, Hocky, oder? :)

  • Dante ist mehr oder weniger eine Blackbox. AVB hingegen ist offen und modifizierbar. Das sollte dir doch gefallen, Hocky, oder? :)

    Naja, das klingt alles ganz spannend, letztlich gilt aber für mich als Fazit das selbe wie für Dante: ich sehe den Nutzen im Bereich Heimkino nicht. Zudem scheint das noch exotischer zu sein als Dante und selbst bei Dante muss man ja schon mit der Lupe nach Komponenten suchen die sinnvoll im Heimkino einsetzbar sind.

  • Zudem scheint das noch exotischer zu sein als Dante

    Scheinbar soll die Trinnov Altitude AVB fähig werden. Zumindest wird das in diesem https://www.lowbeats.de/test-t…altitude-16-amplitude-16/ Artikel angedeutet.


    So wie es ausschaut haben die ihr (Vorführ) Heimkino komplett per AVB verkabelt. https://www.lowbeats.de/report…-faszination-infraschall/

    Und sogar eine eigene Bedienoberfläche für AVB haben sie entwickelt. https://www.lowbeats.de/ascend…d-spass-aus-dem-heimkino/


    Hiermit https://www.thomann.de/de/rme_digiface_avb.htm bekommt man AVB Datenströme (128) auf den PC und wieder zurück ins Netz. Incl. Total Mix. Das bedeutet man kann routen und steuern und regeln.


    Thomann listet diesen AVB Switch https://www.thomann.de/de/motu_avb_switch.htm


    Ein Knallerargument für AVB wäre natürlich wenn Trinnov es unterstützen würde. Möglich ist das. Denn wie gesagt lässt sich der Support für AVB auch nachträglich integrieren. Es ist eine reine Softwaresache. Bei Dante müsste Trinnov den Audinate Chip integrieren. Vielleicht hat ein Altitude Besitzer oder Händler mal Lust bei Trinnov zu fragen wie es mit AVB ausschaut.


    Also ganz so exotisch ist die Sache nicht (mehr). :)


    Bitte versteht das nicht falsch. Ich will niemandem AVB auf die Backe drücken. Aber ich dachte mir wenn schon über Dante nachgedacht wird ist AVB auch einen Blick wert.

    Dante wird sich nie in der breiten Masse der (Consumer) Geräte durchsetzen. Bei AVB ist es durchaus möglich das in naher Zukunft alle NBs, PCs, AVRs etc. AVB unterstützen. Bei Apple ist das wie oben gesagt schon so.

  • Scheinbar soll die Trinnov Altitude AVB fähig werden. Zumindest wird das in diesem https://www.lowbeats.de/test-t…altitude-16-amplitude-16/ Artikel angedeutet.

    Naja, im Artikel steht dass die Altitude einen LAN-Port hat, der theoretisch AVB unterstützen könnte. Da steht nichts von "soll werden". :)

    Aber wir können diesbzgl. mal bei Trinnov nachfragen. Ursprünglich sollte ja mal Dante unterstützt werden, kann gut sein dass es dann AVB als Alternative werden könnte.


    Auch mich bitte nicht falsch verstehen - ich finde das Thema sehr spannend. Ich habe nur einen sehr starken Fokus darauf ob eine Technik bewährt ist und konkret im Projekt auch einen Sinn macht.

    Neben Heimkino ist ja auch Multiroom-Audio für uns ein Thema - da kann ich mir einen Einsatz schon viel eher vorstellen da es dort ja auch um Audio-Verteilung über größere Distanzen geht.

    Da könnte ich mir schon vorstellen bei mir zu Hause mal eine Pilot-Installation aufzusetzen.

  • Ist ja auch nicht weiter schlimm. Es ging mir im wesentlichen schon um das Thema Dante im Heimkino, so wie es im Threadtitel steht.
    In Verbindung mit der Vorstufe JBL Synthesis sehe das als eine durchaus interessante Möglichkeit an.

    Mir sind zum Thema AVB jetzt keine Komponenten bekannt wo sich eine digitale Kette realisieren ließe, sonst kann man das auch gerne weiter in einem anderen Thread diskutieren.

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