Dante - Ein neuer Weg, auch fürs Heimkino?

  • Aktuell wird eine Vorstufe des Kalibers Altitude Trinnov als Ideal angepriesen. Mit diesem Thread möchte ich über eine alternative Lösung diskutieren, die sich dagegen nicht verstecken muß und vom Preisniveau eine Stufe weiter unten angesiedelt werden kann. Hier soll bewusst auf die Möglichkeit verzichten, Lautsprecher durch Elektronik frei im Raum herumzuschieben.

    Die Lautsprecher sollten so weit wie möglich, gleich an den richtigen Stellen im Raum installiert werden, damit auf eine weitere Bearbeitung des Signales verzichtet werden kann. Als Purist, möchte ich das Signal nur einem mal von Digital auf Analog wandeln, weil es auch hier zu Klangeinbußen kommen kann.


    Wir gehen weiter von einer Dolby 9.1.6 Installation aus, die man heute als zeitgemäß erachten kann. Ob es am Ende dann 6 oder 4 Deckenlautsprecher sind, oder ob Front Wide wirklich sinnvoll ist, muß jeder für sich selber entscheiden. Sucht man nach einer Vorstufe mit digitalen Ausgängen die preislich noch nicht 5-stellig ist stößt man früher oder später auf einen JBL Synthesis SPD-55 Sie wird vermutlich so um € 5.000.- zu haben sein. Aktuell muß man mit dem Kauf noch sehr vorsichtig sein, denn das Teil hat offensichtlich die gleichen Kinderkrankheiten wie die aktuelle Arcam Serie.


    Die Synthesis hat gegenüber der Arcam Vorstufe ein ganz besonderes Ausstattungsmerkmal. Es handelt sich um 16 digitale Ausgänge, die mit einer DANTE Schnittstelle ausgegebn werden. Damit lässt sich, dass zuvor bereits genannte Dolby Layout 9.1.6 realisieren. Was ich so gelesen habe, ist Dante ein Standard, der im professionellen Bereich schon länger Einsatz findet. Statt dicken Lautsprecherkabeln werden dann nur gewöhnliche Lankabel zu den DSPs oder Endstufen verlegt. Die aktuellen DSP von Monacor DSM-48DT können das Dante Signal beispielsweise verarbeiten und es beispielsweise an Endstufen wie die IMG Stageline STA-2000 weitergeben.

    Vor Kurzem wurde ich dann noch auf eine Neuvorstellung aufmerksam, die meine Interesse geweckt hat. Für meine Subwoofer verwende ich schon längerer Zeit Endstufen der Firma LD Systems, mit denen ich sehr zufrieden bin. Auf der letzten ISE in Amsterdam hat diese Firma nun neue, digitale 4 Kanal Endstufen präsentiert, über die ich noch nicht viel herausfinden konnte. Es gibt einen Artikel in dem steht, dass diese 4 Kanal Endstufen schon einen DSP eingebaut hat, der auch Dante entgegen nehmen kann.

    LD Systems IPA412T (120 W) und IPA424T (240 W)  Interessant könnte in diesem Zusammenhang auch die Info sein, dass die Leistungsverstärker, einschließlich aller DSP-Parameter, auch via Ethernet gesteuert und dank Dante-AoIP-Anbindung in größere Installationsnetzwerke integriert werden können. Preise konnte ich für die Teile leider keine finden. Mir ist auch nicht klar, ab wann die in den Markt kommen sollen. Auch diese Branche dürfte aus aktuellem Anlass sehr gebeutelt sein.

    Über weitere Vorschläge zur Realisierung von zu einem, puristischen, digitalen Weg würde ich mich freuen. Ziel der Übung sollte sein, das Signal möglichst wenig zu verändern.
    Eine Raumanpassung der Lautsprecher wird sicher erforderlich sein, ob man am Ende noch das Dirac der Synthesis drüber laufen lassen muß, oder ob die DSP ausreichen, wird man sehen bzw. hören müssen.

  • Ich finde das auch sehr interessant, aber finde dann solche Dinge einfach Unsinn dass ein 4/8 dsp mit Dante nur zwei Dante Eingänge hah, zumindest wie ich es bisher verstehe. Das ist doch Unsinn vor dem Herren :(

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ich finde das auch sehr interessant, aber finde dann solche Dinge einfach Unsinn dass ein 4/8 dsp mit Dante nur zwei Dante Eingänge hah, zumindest wie ich es bisher verstehe. Das ist doch Unsinn vor dem Herren :(

    Aus dem Grunde würde ich die verlinkte Monacor auch auf keinen Fall in Erwägung ziehen. Das ist eine unnötige Kastrierung von Dante.

  • Hallo,


    ich bin ja auch ein großer Freund von Profitechnik und habe mich daher bereits mit Dante und Audio übers Netzwerk beschäftigt und auch Seminare und Workshops besucht. Letztlich bin ich zu dem Schluß gekommen, dass das nicht so richtig vorteilhaft ist.


    Was muss man zusätzlich in die Anlage einbringen? Dante fähige Geräte und ein LAN Netzwerk. Welchen Vorteil hat man? Ich sehe keinen. Noch nichtmal signifikant weniger Verkabelung. Auch spart man dadurch keine DA/AD Wandlungen.


    Zunächst vielleicht man vorab erklärt. Nur weil eine Endstufe einen digitalen Eingang hat, egal welchen, heißt es ja nicht, dass das Signal in der Endstufe nicht DA gewandelt wird. Ganz im Gegenteil, es MUSS gewandelt werden. Auch bei eine Class D Endstufe (welche gern als Digitalendstufe bezeichnet wird, was aber falsch ist, sie arbeitet auch analog).


    Man kann nun den Anspruch haben, das man das Signal möglichst bis vor der Endstufe digital hält. Also brauche ich eine Vorstufe mit digitalen Ausgängen. Danach einen DSP mit digitalen Eingängen. Nun kann man entweder analog aus dem DSP gehen und analog in die Endstufe. Oder man geht digital aus dem DSP und digital in die Endstufe und wandelt in der Endstufe. Oder als 3. Möglichkeit, man geht digital aus dem DSP in einen externen Wandler und dann analog in die Endstufe. Okay, die 4. Möglichkeit, der DSP ist in der Endstufe, dann kann ich auch dort digital reingehen. Das kann ich alles mit SPDIF, AES oder ähnlichen Formaten machen. Der Verkabelungsaufwand ist dann so ziemlich der gleiche wie bei analoger Verbindung.


    Was bringt uns nun Dante? Es fasst mehrere digitale Kanäle zusammen. Jedoch muss ich dann über einen Switch wieder je ein Kabel an jedes Gerät bringen. Okay, ein dünnes LAN Kabel und nicht ein dickeres Kabel für digitale oder analoge Kabel. Aber dafür habe ich bei nicht Dante keinen Scwitch. Also lange Rede kurzer Sinn, ich sehe da keine signifikanten Vorteile bei der Verkabelung.


    Dante kostet Lizenzgebühren für die Hersteller, ist also tendenziell teuer. Da es konkurrierende Protokolle gibt, welche sich grad etablieren, ist Dante auf dem absteigenden Ast. Also wenn ich Audio über LAN machen möchte, dann würde ich mich nicht unbedingt für Dante entscheiden.


    Ich möchte auch noch eine weitere Möglichkeit ins Spiel bringen. Das gute alte MADI.


    Ach, und man muss bei den ganzen Audio über LAN Protokollen auch entsprechende Kompetenzen haben mit LAN umzugehen. Da gilt es dann Prioritäten einzustellen etc. Ich brauche also einen entsprechenden Switch, der das kann.


    Und nun stellt sich mit wieder die gute alte Frage, die wir hier jedoch nicht diskutieren müssen, ist es wirklich so dramatisch, wenn ich das Signal einmal mehr AD und DA wandle? Ich persönlich meine Nein, aber da soll gern jeder seine Meinung dazu haben.



    Gruß

    Stefan

  • Dante wurde ja ursprünglich für den professionellen Bereich entwickelt.

    Hauptvorteile ist die Datenübertragung via IP, d.h. es können vorhandene IP-Netzwerke verwendet werden (wie Stefan schon anmerkte muss man aber auch hier wissen was man tut, Stichwort VLAN oder auch QoS) und damit lange Strecken über viele Etagen, Räume und sogar Gebäudeübergreifend überbrückt werden.

    Dazu wird die Konfiguration der einzelnen Endpoints "im Dante-Netzwerk" gespeichert, das Entfernen und Hinzufügen von Geräten wird automatisch erkannt und das System konfiguriert sich entsprechend um.

    Das sind im professionellen Bereich zwei Faktoren die entscheidend Kosten und Zeit (und damit auch Kosten) sparen können.


    Ob man diese Vorteile in seinem Heimkino - wo weder lange Strecken zu überbrücken noch häufige Umbauten/Änderungen vorgenommen werden (ja, gut - Ausnahmen bestätigen die Regel :zwinker2:) - ausnutzen kann und dafür auch entsprechend Geld bezahlen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden.

  • Was muss man zusätzlich in die Anlage einbringen? Dante fähige Geräte und ein LAN Netzwerk. Welchen Vorteil hat man? Ich sehe keinen. Noch nichtmal signifikant weniger Verkabelung. Auch spart man dadurch keine DA/AD Wandlungen.

    Warum zusätzlich, dass verstehe ich nicht? Die Dante fähigen Geräte wären dann doch eine Alternative zu den klassischen Komponenten. Ist es denn nicht so, dass die Lankabel statt der analogen Lautsprecherkabel verlegt werden?
    Die LAN Kabel einfach von der Vorstufe einfach sternförmig zu den Lautsprechern verlegt werden?
    Hierfür bräuchte ich doch dann keinen Switch, oder sehe ich das falsch?

    Was bringt uns nun Dante? Es fasst mehrere digitale Kanäle zusammen. Jedoch muss ich dann über einen Switch wieder je ein Kabel an jedes Gerät bringen. Okay, ein dünnes LAN Kabel und nicht ein dickeres Kabel für digitale oder analoge Kabel. Aber dafür habe ich bei nicht Dante keinen Scwitch. Also lange Rede kurzer Sinn, ich sehe da keine signifikanten Vorteile bei der Verkabelung.

    Das heißt also, zum regeln der Lautstärke und der DSP´s ect, muß eine zweite LAN Verkabelung über einen Switch verlegt werden um die fähigen Geräte untereinander vernetzen zu können?

  • Man kann nun den Anspruch haben, das man das Signal möglichst bis vor der Endstufe digital hält. Also brauche ich eine Vorstufe mit digitalen Ausgängen. Danach einen DSP mit digitalen Eingängen. Nun kann man entweder analog aus dem DSP gehen und analog in die Endstufe. Oder man geht digital aus dem DSP und digital in die Endstufe und wandelt in der Endstufe. Oder als 3. Möglichkeit, man geht digital aus dem DSP in einen externen Wandler und dann analog in die Endstufe. Okay, die 4. Möglichkeit, der DSP ist in der Endstufe, dann kann ich auch dort digital reingehen. Das kann ich alles mit SPDIF, AES oder ähnlichen Formaten machen. Der Verkabelungsaufwand ist dann so ziemlich der gleiche wie bei analoger Verbindung.

    So wie ich das jetzt mitbekommen habe wird in Verbindung mit der Trinnov oft ein analoger DSP verwendet.
    Die Trinnov wandelt dann von D nach A. Der DSP von A nach D und dann wieder zurück von D nach A. (3 x Wandelung)
    Wenn man mit Dante in den DSP geht und dann das Signal analog ausgibt, dann hätte man nur eine Wandlung.
    Das sehe ich doch richtig, oder? Das sollte doch auch bei einem Verstärker mit DANTE Eingang und eingebauten Verstärkern so sein.


    Ich möchte auch noch eine weitere Möglichkeit ins Spiel bringen. Das gute alte MADI.

    Kennst Du denn eine Vorstufe die das kann? Wollte Trinnov die Dante Ausgänge nicht auch schon seit einiger Zeit Dante in Ihre Vorstufen intergieren?

  • Warum zusätzlich, dass verstehe ich nicht? Die Dante fähigen Geräte wären dann doch eine Alternative zu den klassischen Komponenten. Ist es denn nicht so, dass die Lankabel statt der analogen Lautsprecherkabel verlegt werden?

    Im Prinzip korrekt, vorausgesetzt die Endstufe (ggf. inkl. DSP) ist im Lautsprecher. Bei einem AES oder XLR System, ist es aber gleich. Ergo keine Ersparnis.


    Man kann ja auch digital per AES aus der Vorstufe gehen. Dann ist es das gleiche. Wir machen es in der Regel dennoch analog, da es weniger Probleme macht und weniger Geld kostet. Es hat bisher noch Niemand bei uns einen Unterschied gehört.

    Die LAN Kabel einfach von der Vorstufe einfach sternförmig zu den Lautsprechern verlegt werden?
    Hierfür bräuchte ich doch dann keinen Switch, oder sehe ich das falsch?

    Nein, Du brauchst einen Switch, der den Mittelpunkt des Sterns bildet.

    Das heißt also, zum regeln der Lautstärke und der DSP´s ect, muß eine zweite LAN Verkabelung über einen Switch verlegt werden um die Dante fähigen Geräte untereinander vernetzen zu können?

    Nein, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Brauchst Du nicht.

    Kennst Du denn eine Vorstufe die das kann? Wollte Trinnov die Dante Ausgänge nicht auch schon seit einiger Zeit Dante in Ihre Vorstufen intergieren?

    Nein, es sei denn, man baut sich einen entsprechenden HTPC.


    Trinnov wollte Audio über LAN machen. Welches Format ist noch unklar. Vermutlich nicht Dante.

  • Man kann es auch anders sehen und formulieren.


    Möchte ich als Ziel unbedingt erst direkt vor der Endstufe wandeln, brauche ich eine Vorstufe mit digitalen Ausgängen. Da gibt es eine mit AES Ausgängen und eine mit Dante Ausgängen. Möchte ich mich aus finanziellen Gründen für die Vorstufe mit Dante entscheiden, brauche ich in der Kette mehr und teurere Geräte und brauche mehr Kompetenzen um das ans Laufen zu bekommen. Ob die Einsparung die Ersparnis bei der Vorstufe auffrisst, muss man als Gesamtlösung kalkulieren.

  • beckersounds Ja genau, dass bringt es auf den Punkt. :sbier:

    Da werde ich mal dran bleiben. Eine Lösung mit Mehrkanalendstufen, DSP und Dante könnte mir schon gefallen.

    Die JBL Vorstufe ist mit ca. € 5.000.- aktuell die günstigste Lösung um die digitalen Signale auszugeben, welche ich kenne.
    So ein Switch kann ja jetzt auch nicht so viel kosten, oder? Muß der irgendwas besonderes können?

    Bei einem PC klappt das ja leider nicht so einfach. Mir ist zumindest keine Möglichkeit bekannt, HD Signale, SACD und Atmos digital aus einem Computer zu bekommen. Da ist mir eine Vorstufe schon lieber als das gefrickel mit einem PC.

  • Moe
    Kannst Du mir das Problem bezüglich dem MONACOR DSM-48DTnochmal helfen?

    Du brauchst den DSP für mehrere 2 Wege Lautsprecher oder LS mit Analogweiche?

    Mit dieser Frequenzweiche könnte man doch zwei 4-Wege Lautsprecher aktivieren?


    Durch die Dante®-Schnittstelle lässt sich das digitale Lautsprechermanagementsystem DSM-48DT komfortabel als 2-Kanal-Empfänger in ein Dante®-Audionetzwerk einbinden. Die beiden Dante®-Signale sind für die Eingangskanäle IN3 und IN4 alternativ zu den Analog-Eingängen und dem Digitaleingang verfügbar. Somit hat man mit dem DSM-48DT die Möglichkeit, von anderen Dante®-fähigen Geräten, die sich im gleichen Subnetz befinden, ein Stereo- bzw. zwei Mono-Audiosignale zu empfangen und diese/dieses auf die gleiche Weise wie ein Analog- bzw. AES/EBU-Signal zu verarbeiten. Selbst bestehende Hausinstallationen können schnell und einfach zur Übertragung von Audiomaterial verwendet werden.


    Ein Preis von € 733 .- wäre für 2 x 8 Kanäle doch ganz in Ordnung?

  • Ich nutze im Normalfall passiv getrennte MT/HT-Einheiten oder 2-Wege-Lautsprecher, so dass ich üblicherweise pro Eingang zwei Ausgänge benötige. Selbst wenn es mal "außergewöhnlicher" wird maximal drei. Daher würde ich mir eher ein Gerät wünschen mit 4 Eingangskanälen und 8 Ausgängen.


    Bei dem Monacor ist das ja eben so, dass es auch durch die Modellbezeichnung als 4/8 Gerät deklariert wird und analog auch so genutzt werden kann. Warum man dann digital nur noch 2 Eingänge zulässt (in dem Fall Dante) mag finanziell zu begründen sein, erschließt sich mir im Gesamtkonzept des Gerätes aber nicht und empfinde ich auch als Humbug. Wer Dante nicht nutzen möchte, kauft das identische Gerät ohne DT. Daher kann ich mir das nicht einmal als Ersparniskonzept erklären, für all die User, die das Gerät nutzen aber Dante nicht, denn wenn kaufe ich diese Gerät ja explizit weil ich es nutzen möchte.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ich würde die DSP´s als 2 x 3 oder 2 x 4 Frequenzweiche, dann hätte ich da offensichtlich keine Einschränkungen. :think:

    Intreressant finde ich in diesem Zusammenhang auch die Einbindung der Vorstufe in ein Hausnetzt.
    Hier könnte auch das Thema zweite Zone interessant sein.


    beckersounds
    Welcher Xilica DSP mit DANTE käme denn alternativ in Frage und wie wäre der Preis dafür?

    DoXer

    Immer noch zufrieden mit den Teilen? Ist die Software von Monacor OK? Lässt sich das auch über eine Android App steuern?
    Kannst Du die DSP´s auch zusammen koppeln und den Pegel parallel einstellen?

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