Prof.Zweistein War auch mein erster Gedanke, aber dann fiel mir auf, dass der Film scheinbar einiges falsch macht, wenn man ihn nur verstehen kann, wenn man das Buch gelesen hat. Wäre ja an sich in Ordnung, für einen Szene-Film, aber der Film will ja ganz offiziell Mainstream sein und dann ist das wirklich ein Problem. Ich denke eh, das ist eines der ganz großen Problem mit Dune. Die ganzen Fans und vor allem die Leute, die den Film gemacht haben, sind eingermaßen betriebsblind. Einen wirklich guten Flimemacher sollte aber die Fähigkeit auszeichnen, einen Schritt zurück zu treten und die Sache quasi unvoreingenommen zu betrachten. Wie zu sehen ist, ist das eine ganz große Kunst, in der Villeneuve hier offensichtlich in eine Falle getappt ist. Das ist sehr schade.
Dune
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Erst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort, die durchaus einige Fragen beantwortet.
Wie gesagt, ich habe das Buch nicht gelesen. Jedoch ist dies ein Standalone Film und für mich muss der auch ohne Buch funktionieren, daher kann ich ihn nur so bewerten.
Ein paar Anmerkungen:
Was heißt hier bringt den Film nicht voran?
Da habe ich mich nicht gut ausgedrückt. Ich finde die Szene wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet. Wer sind die, was wollen die?
Mich hat die Szene mehr verwirrt als mir geholfen. Der Aspekt mit der „Zucht“ habe ich durchaus verstanden und muss auch sagen, dass dieses „ist er‘s, ist er‘s nicht“ mich jetzt nicht gerade auf Spannung hält. Es wirkt doch alles sehr offensichtlich, wie quasi alles in dem Film.
Also bei Sci-Fi muss mann imo nicht alles haarklein erklären. Natürlich kann so ein großes Gefährt nicht einfach "den Klang der Wüste" imitieren, aber warum die Würmer da dann länger auf sich warten lassen? Da wusste vermutlich auch Herbert keine Erklärung, vielleicht werden gezielt Gebiete ohne erkennbare Wurmaktivität angesteuert.
Es geht mir nicht darum, hier winzigste Details zu hinterfragen, sondern eher, dass wenn Lärm die anlockt, müssten die Würmer doch konstant bei diesen Maschinen sein? Die hören wie einzelne Menschen durch die Wüste gehen aus Kilometern Entfernung, wenn da überall „Braunkohlebagger“ die Erde umgraben? Die sollten einfach durch den enormen Lärm doch alles weit und breit auf sich ziehen.
Ja, der Anzug filtert auch den Kot, aber auch hier gilt: muss aus meiner Sicht nicht bis ins Detail erklärt werden und man darf auch mal ein bisschen übertreiebn bei einem Film, der tausende Jahre in der Zukunft spielt.
Ich finde es schwer physikalische und bio-chemische Probleme mit „It‘s the future“ zu erklären. Ein Mensch verliert enorm viel schweiß über den Kopf und Wasser über die Atmung. Dazu wird wie gesagt auch Wasser in Blut umgewandelt etc.
Ich verstehe das aus stilistischer Sicht, dass der Anzug eben nicht ein Tonnenschwerer Anzug mit Badezimmer sein sollte, aber ich glaube der Author hat sich hier einfach keine Gedanken zu gemacht. Muss nicht jeden stören, fand ich nur etwas fragwürdig.
Und wenn du mit Rüstung die Schilde meinst, deren Funktionsweise wird doch ausführlich erklärt:
Gesagt wurde es, nur in quasi jeder Szene ist sofort finito. Auch ist es fragwürdig dass man so weit in der Zukunft keine andere Rüstung hat, die irgendwie effektiv gegen einfache Stichwaffen ist.
Sowas macht mir nicht den Film kaputt, es wirkt nur irgendwie nicht durchdacht.
Das ist vielleicht eines der Hauptprobleme, die ich mit dem Film hatte. Es wurde ein ganz eigener Kosmos erschaffen und 1000de eigene Konzepte vorgestellt und einige wirken irgendwie Halbgarr.
Deine Meinung, aus meiner Sicht hatte der Film nichts von einem Michael Bay Film...
Hier reden wir glaube ich aneinander vorbei. Der Film und auch das Basis Material gleicht in keiner Weise einem Bay Film. Aber „Duncan Idaho“ klingt wie ein Name aus einer Amerika Satire (ich fühle mich an Cypher Rage aus After Earth, und den Witz mit den Namen und Staaten aus Forrest Gump erinnert) und es ist egal wieviele Truppen wir haben, die wurden von „Person XY“ ausgebildet - naja, klingt für mich albern. Zumal man davon eben auch nichts sieht. Die sterben wie die Fliegen und verhalten sich eigentlich nicht übermäßig intelligent oder gut trainiert.
Die Harkonnen wollen natürlich anschließend die verbliebene Infrastruktur wieder nutzen, schließlich wollen sie den Planeten nach Beseitigung der Atreides wieder übernehmen.
Macht grundsätzlich Sinn, hatte ich so nicht drüber nachgedacht. Jedoch hätte man die Truppen und Wohngebäude sicher trotzdem zerbomben können. Man hat ja auch so schon viel zerstört.
Ich fand einfach, dass nachdem man über die Wichtigkeit von Truppen und Ausbildung sinniert hat, wurde der Krieg dann doch irgendwie durch Bomben entschieden.
Interstellar
Christopher Nolan?
aber gerade Dune bietet nun mal nicht die großen Sympathieträger, das soll auch weder Paul noch seine Mutter im Buch sein.
Ich brauche in einem Film keine Every-Body‘s Darling wie Forrest Gump oder John Coffee, damit ich mit einem Charakter mitfühlen kann.
Besagter Christopher Nolan hat oft ein ähnliches Problem, gerade in den neueren Filmen. Tolle Charaktere, spannende Konflikte, aber doch eher britisch kühl.
Ich habe einfach zu keinem Charakter eine emotionale Brücke aufbauen können. Das liegt nicht daran, dass ich die Charaktere nicht mag, sondern dass sie mir in ihrem Handeln und Denken irgendwie zu suspekt sind.
In vielen gute Filmen kann man eben auch mit dem „Bösen“ mitfühlen - auch wenn man ihn dafür nicht toll finden muss (Oldboy, Interstellar, Training Day etc). Ich komme nicht dahinter, was ihre eigentlichen Motivationen sind und was in ihnen hervorgeht.
Habe ich jetzt nicht so gesehen, aber ok...einen 15- oder 16 jährigen Schauspieler für eine Hauptrolle zu finden, ist nunmal nicht so leicht. Jessica ist eine Konkubine des Herzogs und darf sich als solche ruhig gut gehalten haben
Jessica ist in dem Film schwanger und wird von einer Frau Ende 30 gespielt, daher habe ich sie jetzt nicht auf Mitte Ende 40 geschätzt. Ihr Sohn sieht für mich eindeutig wie über 20 aus. Egal wie oft die gesagt haben „er ist noch ein Kind“. Daher fand ich das einfach eine komische Dynamik.
dass du hier schon mit einer eher negativen Grundeinstellung herangegangen bist.
Ich habe mich auf einen ganz fanatischen Film eingestellt und das habe ich halt leider nicht bekommen.
Toller Regisseur, Toller Cast, super Special Effects und anscheinend ausreichend Zeit und Budget. Nur leider war das Endprodukt für mich eben nur so „okay“
Dann hast du leider die Bedeutung von Spice nicht erkannt, ohne Spice keine Navigatoren und somit keine interstellare Raumfahrt. Es gibt keinen annähernd gleichwertigen Rohstoff. Wurde zu Beginn auch kurz gesagt, aber natürlich nicht bis ins Detail.
Ja, genau so habe ich es auch verstanden… Ohne Öl und Gas gibt es auf der Erde keine Reisen, kaum Verkehr, nicht ausreichend Strom etc… trotzdem muss nicht jedes „Volk“ dieses fördern und raffinieren um davon zu profitieren. Ich entnehme dem Film, dass Spice sehr wohl frei verkäuflich ist und auch den Gesetzen der Marktwirtschaft unterliegt (Zitat: „nicht zu viel auf einmal auf den Markt, sonst fällt der Preis“). Mir ist also nicht klar, wieso es so wichtig ist selbst Spice zu fördern, anstatt irgendwie anderes Value zu kreieren und davon Spice zu kaufen. Jetzt sind tausende gestoben inklusive der Anführer - und für mich - aus einem rein wirtschaftlichen Interesse. Ich sage nicht, dass das nicht realistisch ist, aber es passt für mich nicht in das gesamte Bild des Universums.
Der Herzog wirkt modern und liberal und ihm ist das Wohl seiner Leute sehr wichtig (setz sein eigenes Leben für 21 Menschen auf‘s Spiel - also wäre eine Entscheidung gegen diese lebensgefährliche Mission durchaus denkbar.
Auch dass es eben um „den Auserwählten“ geht, klingt eher nach der Mission das Universum zu retten, als danach, einen Planeten mit vielen Rohstoffen zu erobern.
Mich packt die Story einfach nicht so sehr. Ich habe bei Interstellar, Arrival, Avengers und Star Wars verstanden, warum die Charaktere ihr Leben und das ihrer Völker riskieren. Hier ist das irgendwie für mich nicht so klar.
Wenn die Mission scheitert müssen die das Spice halt kaufen…
Unter den Fremen hat jeder das Recht, jemanden zu einem Kampf aufzufordern und dessen Stelle einzunehmen. Auch das wird im Buch weiter erläutert.
Das mag sein. Jedoch fand ich es in dieser Szene einfach nicht gut. Die haben gerade gekämpft (und der Anführer hat sich ergeben) und dann wird gleich wieder gekämpft. Das hatte für mich einfach eine schlechte Dynamik, zumal ich schon den Grund für den ersten Kampf etwas fragwürdig fand - sie ist zu alt um sich anzupassen und hat keine Fähigkeiten - wieso auch immer er das weiß. Dann kommt einfach noch ein Kampf, der jetzt auch weder spannend noch gut choreographiert war. Mag im Regelwerk so erlaubt sein, hat mich aber nicht unterhalten.
Also da bist du aber auf dem größtmöglichen Holzweg, denn die Würmer zerstören nicht das Spice, sie erschaffen es!
Okay, krass. Das habe ich wirklich überhaupt nicht geblickt.
JEDOCH: Habe ich mich hier auch schlecht ausgedrückt. Ich meinte nicht, dass sich die Würmer von Spice ernähren, sondern, dass sie den Leuten ja das Spice wegnehmen und deren Ernte, mit samt Maschine, zerstören. Wenn die Würmer das Spice produzieren, erklärt es wieso man diese nicht vernichtet. Jedoch erklärt es nicht, wieso man die Maschine so gebaut hat, dass sie dem Wurm ausgeliefert ist oder wieso Würmer große Maschinen fressen… also außer weil es cool aussieht.
Bei vielen deiner Kritikpunkte wird dir das allerdings auch keine Befriedigung bereiten, fürchte ich, denn Dune ist eben kein Star Wars und trotz seiner zeitlichen Entfernung steht vieles in Beziehung zu den Problemen der heutigen Welt.
Ich würde mir auch nicht wünschen dass Dune so wäre wie Star Wars. Ich bin nämlich von letzterem wirklich kein besonders großer Fan. Die Menge an Kritikpunkten lässt es bei mir jetzt so wirken als hätte ich den Film abgrundtief schlecht gefunden und für viele ist eine 6,5 quasi unter Jack und Jill.
Außer die 4 allgemeinen Punkte sind die Punkte die ich genannt habe ja eher „nitpicks“, selbst bei meinen liebsten Filmen wie Shutter Island, Interstellar oder Sieben habe ich diverse solcher Punkte. Je ambitionierter das Projekt, desto einfacher ist es, dass die Dinge unrund werden. Ist bei Rom-Com etwas einfacher keine Logiklöcher zu erzeugen oder Fragen aufzuwerten, die man später beantwortet.
Auch ist eine 6,5 nicht schlecht bei mir. Nur 3 der 9 Star Wars Filme habe ich höher und ich würde nicht ausschließen, dass der Film beim zweiten sehen noch eine 7 für mich wird.
Stand jetzt muss ich einfach festhalten, dass mich der Film nicht wirklich überzeugt hat.
Trotzdem bereue ich in kleinster Weise ihn gesehen zu haben und würde auch quasi jedem empfehlen diesen im Kino zu schauen.
Es ist ja auch in Ordnung, dass Menschen unterschiedliche Meinungen haben. Auch ist es in Ordnung wenn ein Film besser ist, wenn man ein bisschen Kontext hat. Einige Filme haben für erst Sinn gemacht, als ich mich tiefer in gewisse Materien eingelesen habe (zB der Leuchtturm und die Griechische Mythologie).
Jedoch kann man das nicht von seinen Zuschauern erwarten und so kann es sein, dass ein unbedachter Banause wie ich einfach ins Kino läuft, und viele Fragen hat.
In diesem Sinne
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Also als Mainstream würde ich den nicht unbedingt bezeichnen, wenngleich Villeneuve sicher ein paar Zugeständnisse macht, z.B hat er an Actionszenen wirklich fast alles rausgehauen was das Buch hergibt. Es ist bei Dune nicht so leicht, den Zuschauer umfassend zu informieren, da im Buch extrem viel in den Gedanken der Protagonisten abgehandelt wird. Klar hätte Villeneuve da den gleichen Weg gehen können wie Lynch, aber das wäre dann vielen auch zu billig gewesen.
Ich verstehe,dass man ohne Buchkenntnis das Ding schwerer verdauen kann, aber dann sollte man bedenken, dass es nunmal nur Teil 1 ist und abwarten, wie sich das Ganze dann präsentiert.
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Filme, die solch große Budgets verschlingen, brauchen entsprechend viel Publikum, um noch Gewinn zu erwirtschaften. Dem entsprechend wirst Du wohl kein Studio finden, das solche Summen locker macht, ohne dich zu verpflichten, den Film auf Mainstream auszulegen. Ich möchte nicht wissen, was für Film-perlen es gäbe, wenn es diesen Umstand nicht geben würde.
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Erst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort, die durchaus einige Fragen beantwortet.
Wie gesagt, ich habe das Buch nicht gelesen. Jedoch ist dies ein Standalone Film und für mich muss der auch ohne Buch funktionieren, daher kann ich ihn nur so bewerten.
Ein paar Anmerkungen:
Was heißt hier bringt den Film nicht voran?
Da habe ich mich nicht gut ausgedrückt. Ich finde die Szene wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet. Wer sind die, was wollen die?
Mich hat die Szene mehr verwirrt als mir geholfen. Der Aspekt mit der „Zucht“ habe ich durchaus verstanden und muss auch sagen, dass dieses „ist er‘s, ist er‘s nicht“ mich jetzt nicht gerade auf Spannung hält. Es wirkt doch alles sehr offensichtlich, wie quasi alles in dem Film.
Also bei Sci-Fi muss mann imo nicht alles haarklein erklären. Natürlich kann so ein großes Gefährt nicht einfach "den Klang der Wüste" imitieren, aber warum die Würmer da dann länger auf sich warten lassen? Da wusste vermutlich auch Herbert keine Erklärung, vielleicht werden gezielt Gebiete ohne erkennbare Wurmaktivität angesteuert.
Es geht mir nicht darum, hier winzigste Details zu hinterfragen, sondern eher, dass wenn Lärm die anlockt, müssten die Würmer doch konstant bei diesen Maschinen sein? Die hören wie einzelne Menschen durch die Wüste gehen aus Kilometern Entfernung, wenn da überall „Braunkohlebagger“ die Erde umgraben? Die sollten einfach durch den enormen Lärm doch alles weit und breit auf sich ziehen.
Ja, der Anzug filtert auch den Kot, aber auch hier gilt: muss aus meiner Sicht nicht bis ins Detail erklärt werden und man darf auch mal ein bisschen übertreiebn bei einem Film, der tausende Jahre in der Zukunft spielt.
Ich finde es schwer physikalische und bio-chemische Probleme mit „It‘s the future“ zu erklären. Ein Mensch verliert enorm viel schweiß über den Kopf und Wasser über die Atmung. Dazu wird wie gesagt auch Wasser in Blut umgewandelt etc.
Ich verstehe das aus stilistischer Sicht, dass der Anzug eben nicht ein Tonnenschwerer Anzug mit Badezimmer sein sollte, aber ich glaube der Author hat sich hier einfach keine Gedanken zu gemacht. Muss nicht jeden stören, fand ich nur etwas fragwürdig.
Und wenn du mit Rüstung die Schilde meinst, deren Funktionsweise wird doch ausführlich erklärt:
Gesagt wurde es, nur in quasi jeder Szene ist sofort finito. Auch ist es fragwürdig dass man so weit in der Zukunft keine andere Rüstung hat, die irgendwie effektiv gegen einfache Stichwaffen ist.
Sowas macht mir nicht den Film kaputt, es wirkt nur irgendwie nicht durchdacht.
Das ist vielleicht eines der Hauptprobleme, die ich mit dem Film hatte. Es wurde ein ganz eigener Kosmos erschaffen und 1000de eigene Konzepte vorgestellt und einige wirken irgendwie Halbgarr.
Deine Meinung, aus meiner Sicht hatte der Film nichts von einem Michael Bay Film...
Hier reden wir glaube ich aneinander vorbei. Der Film und auch das Basis Material gleicht in keiner Weise einem Bay Film. Aber „Duncan Idaho“ klingt wie ein Name aus einer Amerika Satire (ich fühle mich an Cypher Rage aus After Earth, und den Witz mit den Namen und Staaten aus Forrest Gump erinnert) und es ist egal wieviele Truppen wir haben, die wurden von „Person XY“ ausgebildet - naja, klingt für mich albern. Zumal man davon eben auch nichts sieht. Die sterben wie die Fliegen und verhalten sich eigentlich nicht übermäßig intelligent oder gut trainiert.
Die Harkonnen wollen natürlich anschließend die verbliebene Infrastruktur wieder nutzen, schließlich wollen sie den Planeten nach Beseitigung der Atreides wieder übernehmen.
Macht grundsätzlich Sinn, hatte ich so nicht drüber nachgedacht. Jedoch hätte man die Truppen und Wohngebäude sicher trotzdem zerbomben können. Man hat ja auch so schon viel zerstört.
Ich fand einfach, dass nachdem man über die Wichtigkeit von Truppen und Ausbildung sinniert hat, wurde der Krieg dann doch irgendwie durch Bomben entschieden.
Interstellar
Christopher Nolan?
aber gerade Dune bietet nun mal nicht die großen Sympathieträger, das soll auch weder Paul noch seine Mutter im Buch sein.
Ich brauche in einem Film keine Every-Body‘s Darling wie Forrest Gump oder John Coffee, damit ich mit einem Charakter mitfühlen kann.
Besagter Christopher Nolan hat oft ein ähnliches Problem, gerade in den neueren Filmen. Tolle Charaktere, spannende Konflikte, aber doch eher britisch kühl.
Ich habe einfach zu keinem Charakter eine emotionale Brücke aufbauen können. Das liegt nicht daran, dass ich die Charaktere nicht mag, sondern dass sie mir in ihrem Handeln und Denken irgendwie zu suspekt sind.
In vielen gute Filmen kann man eben auch mit dem „Bösen“ mitfühlen - auch wenn man ihn dafür nicht toll finden muss (Oldboy, Interstellar, Training Day etc). Ich komme nicht dahinter, was ihre eigentlichen Motivationen sind und was in ihnen hervorgeht.
Habe ich jetzt nicht so gesehen, aber ok...einen 15- oder 16 jährigen Schauspieler für eine Hauptrolle zu finden, ist nunmal nicht so leicht. Jessica ist eine Konkubine des Herzogs und darf sich als solche ruhig gut gehalten haben
Jessica ist in dem Film schwanger und wird von einer Frau Ende 30 gespielt, daher habe ich sie jetzt nicht auf Mitte Ende 40 geschätzt. Ihr Sohn sieht für mich eindeutig wie über 20 aus. Egal wie oft die gesagt haben „er ist noch ein Kind“. Daher fand ich das einfach eine komische Dynamik.
dass du hier schon mit einer eher negativen Grundeinstellung herangegangen bist.
Ich habe mich auf einen ganz fanatischen Film eingestellt und das habe ich halt leider nicht bekommen.
Toller Regisseur, Toller Cast, super Special Effects und anscheinend ausreichend Zeit und Budget. Nur leider war das Endprodukt für mich eben nur so „okay“
Dann hast du leider die Bedeutung von Spice nicht erkannt, ohne Spice keine Navigatoren und somit keine interstellare Raumfahrt. Es gibt keinen annähernd gleichwertigen Rohstoff. Wurde zu Beginn auch kurz gesagt, aber natürlich nicht bis ins Detail.
Ja, genau so habe ich es auch verstanden… Ohne Öl und Gas gibt es auf der Erde keine Reisen, kaum Verkehr, nicht ausreichend Strom etc… trotzdem muss nicht jedes „Volk“ dieses fördern und raffinieren um davon zu profitieren. Ich entnehme dem Film, dass Spice sehr wohl frei verkäuflich ist und auch den Gesetzen der Marktwirtschaft unterliegt (Zitat: „nicht zu viel auf einmal auf den Markt, sonst fällt der Preis“). Mir ist also nicht klar, wieso es so wichtig ist selbst Spice zu fördern, anstatt irgendwie anderes Value zu kreieren und davon Spice zu kaufen. Jetzt sind tausende gestoben inklusive der Anführer - und für mich - aus einem rein wirtschaftlichen Interesse. Ich sage nicht, dass das nicht realistisch ist, aber es passt für mich nicht in das gesamte Bild des Universums.
Der Herzog wirkt modern und liberal und ihm ist das Wohl seiner Leute sehr wichtig (setz sein eigenes Leben für 21 Menschen auf‘s Spiel - also wäre eine Entscheidung gegen diese lebensgefährliche Mission durchaus denkbar.
Auch dass es eben um „den Auserwählten“ geht, klingt eher nach der Mission das Universum zu retten, als danach, einen Planeten mit vielen Rohstoffen zu erobern.
Mich packt die Story einfach nicht so sehr. Ich habe bei Interstellar, Arrival, Avengers und Star Wars verstanden, warum die Charaktere ihr Leben und das ihrer Völker riskieren. Hier ist das irgendwie für mich nicht so klar.
Wenn die Mission scheitert müssen die das Spice halt kaufen…
Unter den Fremen hat jeder das Recht, jemanden zu einem Kampf aufzufordern und dessen Stelle einzunehmen. Auch das wird im Buch weiter erläutert.
Das mag sein. Jedoch fand ich es in dieser Szene einfach nicht gut. Die haben gerade gekämpft (und der Anführer hat sich ergeben) und dann wird gleich wieder gekämpft. Das hatte für mich einfach eine schlechte Dynamik, zumal ich schon den Grund für den ersten Kampf etwas fragwürdig fand - sie ist zu alt um sich anzupassen und hat keine Fähigkeiten - wieso auch immer er das weiß. Dann kommt einfach noch ein Kampf, der jetzt auch weder spannend noch gut choreographiert war. Mag im Regelwerk so erlaubt sein, hat mich aber nicht unterhalten.
Also da bist du aber auf dem größtmöglichen Holzweg, denn die Würmer zerstören nicht das Spice, sie erschaffen es!
Okay, krass. Das habe ich wirklich überhaupt nicht geblickt.
JEDOCH: Habe ich mich hier auch schlecht ausgedrückt. Ich meinte nicht, dass sich die Würmer von Spice ernähren, sondern, dass sie den Leuten ja das Spice wegnehmen und deren Ernte, mit samt Maschine, zerstören. Wenn die Würmer das Spice produzieren, erklärt es wieso man diese nicht vernichtet. Jedoch erklärt es nicht, wieso man die Maschine so gebaut hat, dass sie dem Wurm ausgeliefert ist oder wieso Würmer große Maschinen fressen… also außer weil es cool aussieht.
Bei vielen deiner Kritikpunkte wird dir das allerdings auch keine Befriedigung bereiten, fürchte ich, denn Dune ist eben kein Star Wars und trotz seiner zeitlichen Entfernung steht vieles in Beziehung zu den Problemen der heutigen Welt.
Ich würde mir auch nicht wünschen dass Dune so wäre wie Star Wars. Ich bin nämlich von letzterem wirklich kein besonders großer Fan. Die Menge an Kritikpunkten lässt es bei mir jetzt so wirken als hätte ich den Film abgrundtief schlecht gefunden und für viele ist eine 6,5 quasi unter Jack und Jill.
Außer die 4 allgemeinen Punkte sind die Punkte die ich genannt habe ja eher „nitpicks“, selbst bei meinen liebsten Filmen wie Shutter Island, Interstellar oder Sieben habe ich diverse solcher Punkte. Je ambitionierter das Projekt, desto einfacher ist es, dass die Dinge unrund werden. Ist bei Rom-Com etwas einfacher keine Logiklöcher zu erzeugen oder Fragen aufzuwerten, die man später beantwortet.
Auch ist eine 6,5 nicht schlecht bei mir. Nur 3 der 9 Star Wars Filme habe ich höher und ich würde nicht ausschließen, dass der Film beim zweiten sehen noch eine 7 für mich wird.
Stand jetzt muss ich einfach festhalten, dass mich der Film nicht wirklich überzeugt hat.
Trotzdem bereue ich in kleinster Weise ihn gesehen zu haben und würde auch quasi jedem empfehlen diesen im Kino zu schauen.
Es ist ja auch in Ordnung, dass Menschen unterschiedliche Meinungen haben. Auch ist es in Ordnung wenn ein Film besser ist, wenn man ein bisschen Kontext hat. Einige Filme haben für erst Sinn gemacht, als ich mich tiefer in gewisse Materien eingelesen habe (zB der Leuchtturm und die Griechische Mythologie).
Jedoch kann man das nicht von seinen Zuschauern erwarten und so kann es sein, dass ein unbedachter Banause wie ich einfach ins Kino läuft, und viele Fragen hat.
In diesem Sinne
Erstmal danke für die sachlichen Antworten, man vergreift sich ja manchmal unbewusst etwas im Ton, vor allem wenn die Antworten mit heißer Nadel gestrickt sind, weil der Junior nach Aufmerksamkeit schreit.
Ich wollte dich da auch nicht in eine falsche Ecke stellen. Ich habe damals Lynchs Dune ohne Kenntnis des Buches gesehen (wäre interessant, wie ich andernfalls dazu stünde) und mag ihn bis heute sehr gern, ohne dass ich dessen sicherlich vorhandene Schwächen ausblenden muss.
Auch Villeneuves Version ist sicher kein fehlerfreier Film und für mich auch kein Meisterwerk, sondern eine relativ konsequente und buchnahe Umsetzung mit seinem Stil. Natürlich kann man also da auch anders drüber denken. Ich wollte trotz der z.T. durchklingenden Schärfe nur versuchen, dir ein paar Kritikpunkte zu entschärfen. In diesem Sinne:
PS: Hast natürlich recht, Interstellar = Nolan, keine Ahnung warum ich den jetzt Villeneuve angedichtet habe
Klar, die Zuschauerzahlen müssen stimmen, ich denke aber, dass man Villeneuve noch genügend Freiheiten gelassen hat, andernfalls bin ich sicher, dass er das auch nicht mitgemacht hätte. Für mich ist der Begriff Mainstream nicht in erster Linie davon abhängig, wieviel Zuschauer letzten Endes reingehen, sondern ob der Film alle Unbequemlichkeiten über Bord wirft, um das zu erreichen. Dein Standpunkt ist aber natürlich auch legitim, ist dann halt Definitionssache.
-
Dune - Part 1 (2021)
...
Negativ:
Ich gönne mir mal, ganz bewusst OHNE Kenntnis der Bücher und nur aus dem Film selbst zu antworten.
Insgesamt scheint mir hinter vielen deiner Kritikpunkte die Annahme zu stehen, dass etwas "unlogisch" wäre oder es keine Erklärung gäbe, wenn mir als Zuschauer keine Erklärung präsentiert wird. Das empfinde ich als total anders .... solange etwas nicht deutlich der eigenen Logik widerspricht, brauche ich nicht die komplette Welt erklärt zu bekommen.
Besonders ein "Technik-y-Argument" finde ich unplausibel: Die Frage nach "Warum gibt es Technik x aber nicht auch Technik y?" eher müßig (solange es nicht einer inneren Logik widerspricht). Es kann bei fiktiven Techniken beliebige Gründe geben (ich führe unten spezielle Beispiele auf).
>> Die Art wie die Macht… äh Stimme, funktioniert, ist merkwürdig. Mal muss man sie höheren, mal nicht. Mal wird sie benutzt, mal nicht.
Fand ich nicht - wo wurde "die Stimme" denn benutzt, ohne sie hören zu können?
>> Die ganze Szene mit der Hexe am Anfang finde ich super merkwürdig und bringt den Film in meinen Augen nicht voran.
Fand ich super! Hat für mich gerade eine Perspektive dafür gegeben, dass es um sehr viel mehr geht als um "Unsere Welt + Imperio-Fluch".
>> Paul hat eine Vision über den Tod von Duncan. Als er dann an dem Ort ist wo es passiert warnt er ihn aber nicht vor.
Er hat Duncan schon beim ersten (für uns erlebbaren) Treffen davon erzählt, wo der aber klar sagt, dass er an sowas nicht glaubt, sich nicht davon beeinflußen lassen und nichts mehr davon hören will.
Außerdem erlebt man im Film, dass diese Visionen nicht zuverlässig sind: Paul sagt z.B. selbst "du bist gestorben und gleichzeitig doch nicht" und die Vision von dem einem Fremen, den er im Kampf tötet, wird ja offensichtlich auch nicht wahr.
>> ...Wie kann es dann sein, dass die Spice-Ernte Maschinen nicht ständig alle ...würde es nicht Sinn machen wenn diese einen Abwehrmechanismus hätten oder von selbst fliegen können? Wieso haben die Spice-Ernter nicht ein System, dass den „Klang der Wüste“ imitiert? ...
Ich kann mir vorstellen, dass sie das tun, aber eben nur 100%ig schaffen - allein, weil ja auch der Abschürfungsprozess selbst Lärm erzeugt.
- Beispiel: Vielleicht brauchen die Antriebe flüchtigen oder zerfallenden Treibstoff, den man nicht über die Tage/Wochen lagern kann?
Oder es kommt sehr selten vor, dass geflogen werden muss und Flugtechnik + Tank sind unangemessen teuer ....Bloß weil etwas nicht erklärt wird, bedeutet es nicht, dass es keine Erklärung dafür gibt.
>>... allgemein, die Würmer sind sehr einfach anzulocken, wieso löscht man diese nicht einfach aus?
Auch wieder eine "Technik y"-Frage.
Spontane Ideen:
- zu schwer zu töten / finden (groß, hartschalig, tief unter der Erde)
- vermehren sich sehr schnell nach
- Sondern beim Sterben große Menge Spice-zerstörenden Materials ab
- ....
>> die Funktionsweise des Anzugs ...
s.o.
>> An denen fliegt eine Aufklärungsdrone vorbei, deren Aufgabe es ist Würmer zu lokalisieren. Oscar Isaac, der noch nie vorher einen Wurm gesehen hat, entdeckt diesen aber früher als die Drohnen. Okay…
Kennen wir heute schon, dass Maschinen nicht in allem besser sind als Menschen - gerade bei "Erkennungssystemen".
Fällt für mich höchstens unter "sanft übertrieben"; außerdem war es ein absoluter "Nebenpunkt": Nichts wäre anders gewesen, wenn die Warnung durch eine Maschine erfolgt wäre.
>> Für hohe Anführer werden Oscar Isaac, Rebecca Ferguson und Tim Chalamet sowieso den ganzen Film über enorm schlecht bewacht. Insgesamt sieht man 3-5 Wachen im ganzen Film
Warum auch nicht? Es war kein Krieg, es gab keinen Terror, alle hatten diese "Schutzschildanzüge", ....
Merkel läuft auch nicht mit einem Heer an Leibwächtern in ihrem Haus herum.
(das tut nur der amerikanische Präsident und das hat seeehr spezielle Gründe)
>> der Arzt verrät die Artreidis, um seine Frau zu schützen. Soweit, so cliché. Aber der Arzt kann die Warnsysteme und die Schilde ausschalten? ...
Auch hier: Wird zwar nicht erklärt, ist aber nicht an sich unlogisch; er kann sich Mitverschwörer/Saboteur besorgt haben oder das königliche Siegel oder ...
>> Allgemein, was für eine Abmachung hatte der Arzt mit dem bösen Baron? ...
Die Verhandlung um das Leben seiner Frau ist, BEVOR Atreides die Chance bekommt, den Zahn einzusetzen.
>> vorhersehbar wie nur irgend möglich. ...
Jupp.
Ist ein Cliché, das mich auch immer nervt.
>> Die Szene wo die Harkonnen die Armee besprechen und der eine sagt: “Wir sind Ihnen Zahlenmäßig überlegen“ und der andere sagt: “Dafür sind ihr Truppen von Duncan Idaho ausgebildet“ war für mich das komödiantische Highlight des Films. Als wäre das ein Michael Bay Film. Face Palm.
Ebenfalls: Jupp.
>> ...Warum steigen die Harkonnen überhaupt aus? Hätte man nicht einfach weiter bombardieren können? ...Wozu das Ganze? ...
Naja, das ist heute auch schon so - von Vietnam bis zum Irak und Afghanistan: Wo es Bomben gibt, gibt es auch Schutzräume.
Außerdem war das Ziel umgeben von Raffinerieanlagen, die man vermutlich gerne behalten wollte.
- Wozu ist überhaupt diese Rüstung gut?
Ich hatte schon den Eindruck, dass die einen deutlichen Mehrwert hatten, nur könnte eine "tragbare Energieversorgung" natürlich Wirkung und Dauer begrenzen.
Wirkten auf mich wie die Schutzkleidung von Polizisten auf Demos - auch die schützt nicht 100%ig, trotzdem will kein Polizist ohne raus.
>> ...Erst nett, dann Kampf. ...
Also für mich war das sehr klar: Normalerweise machen die Fremen keine gemeinsame Sache mit ihren Besetzern. Stilgar/Javier Bardem lässt sich trotzdem mit ihnen einen und sein "Unteroffizier" rebelliert dagegen und will es per Duell "klären" andere Länder, andere Sitten.
>> ...Dann kämpft der mega schlecht ...
Tja, Pech gehabt und Mund zu voll genommen.
Erzählerisch bestimmt kein Glanzstück, aber auch keine Katastrophe.
>> ...Die erste Hälfte des Films war kurzweilig und spannend, ...
Interessant - ging mir anders herum: Je länger der Film dauerte, desto mehr zog er mich in seinen Bann. Die erste halbe Stunde dachte ich noch "Ohje, das wird zäh", aber am Ende war ich echt gefesselt und ich freue mich auf dennächsten.
Ich mag aber auch gerade Fremdartiges, Merkwürdiges, Geheimnisvolles, ... in solchen Filmen.
...
Wie gesagt, ich habe das Buch nicht gelesen. Jedoch ist dies ein Standalone Film und für mich muss der auch ohne Buch funktionieren, daher kann ich ihn nur so bewerten.
...Das sehe ich genauso.
Stand jetzt muss ich einfach festhalten, dass mich der Film nicht wirklich überzeugt hat.
Das ist genau meine Erfahrung bei solchen Diskussionen: Wenn jemand mit diesem Eindruck aus dem Film kommt, ist das einfach erstmal Fakt ... und daran kann niemand etwas ändern, der mit einem anderen Eindruck aus dem Film kam.
Deshalb ist es spannend, seine Eindrücke und GEdanken zu vergleichen, aber es gibt kein Argument der Welt, das dazu führt, dass jemand, der von einem Film unüberzeugt war, hinterher sagt "Stimmt! War ja doch ein supertoller Film!"
Man kann höchstens dazu motivieren, dem Film eine zweite Chance zu geben ....
Gruß
Simon2
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Naja..
ZitatWar auch mein erster Gedanke, aber dann fiel mir auf, dass der Film scheinbar einiges falsch macht, wenn man ihn nur verstehen kann, wenn man das Buch gelesen hat.
das finde ich nicht.
Field of DREAMS wäre in D nie ein Blockbuster geeworden, einfach weil sich keine Sau hier für das Thema interessiert und eigentlich nie weiss, warum sich der Pitcher an die basecap langt
Die Zehn Gebote war in keinem nicht-christlichen Land ein grosser Kinoerfolg- ein völlig uninteressantes Thema für nen San oder nen indischen Yogi.
Wenn ein Film ausreichend mainstreamig-belanglos und oberflächlich ist und das tpoic letztlich nur einen dünnen Leitfaden entlang der SFX ist, kann jedes Thema 'gefallen'- wenn es um komplexe Zusammenhänge, gar Religion und Philosophie geht, eher nicht.
Oder man muss, siehe Herbert's DUNE, pausenlos nen Erklärbären aus dem Off haben, der xxxxSeiten Handlung auf 2h so komprimiert, dass sie als fastfood geniessbvar wird.
Ich sehe einem Film, der einem etwas Eigeninitiative, gar Recherche hinsichtlich Story und Charakteren abverlangt, erstmal nichts schlechtes.
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Ich sehe einem Film, der einem etwas Eigeninitiative, gar Recherche hinsichtlich Story und Charakteren abverlangt, erstmal nichts schlechtes.
Ich auch nicht, ganz im Gegenteil. Das sind dann aber eben oft Filme, die an der Kasse floppen.
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Sehe ich teilweise etwas anders:
Fand ich nicht - wo wurde "die Stimme" denn benutzt, ohne sie hören zu können?
Ist die Stimme nur das Bestimmen (Gib mir das Wasser!) oder ist es auch, das, wo die Mutter über Angst spricht? Zumindest scheint er das ja zu hören und es hat einen direkten Einfluss auf Paul‘s Geisteszustand. Ich kann das aber auch falsch verstanden haben.
Außerdem erlebt man im Film, dass diese Visionen nicht zuverlässig sind: Paul sagt z.B. selbst "du bist gestorben und gleichzeitig doch nicht" und die Vision von dem einem Fremen, den er im Kampf tötet, wird ja offensichtlich auch nicht wahr.
Genau, die treten nicht immer so ein. Aber mal im Ernst: du bist an einem Ort, an dem in deiner Vision, dein bester Freund (oder Vorbild oder so) stirbt. Schon komisch, dass er es nicht nochmal versucht. Es wird nichtmal thematisiert. Fand ich halt komisch.
Bloß weil etwas nicht erklärt wird, bedeutet es nicht, dass es keine Erklärung dafür gibt.
Bloß weil es eine Erklärung geben könnte heißt nicht, dass es eine gibt.
Das ist die Schwierigkeit wenn man so viele neue Konzepte reinwirft. Es ist okay, diese Dinge nicht zu erklären, aber dann muss man sich nicht wundern wenn Leute damit nicht zufrieden sind.
>> die Funktionsweise des Anzugs ...
s.o.
Die Funktionsweise wird erklärt, macht aber keinen Sinn.
Merkel läuft auch nicht mit einem Heer an Leibwächtern in ihrem Haus herum.
In ihrem Haus nicht. Ihr Haus ist aber auch kein umkämpfter, fremder Planet (meinetwegen ein Land). Wenn die Merkel mit Riesen Armee (wie im Film) in den Jemen oder nach Afghanistan reist, würde die sicher ganz ordentlich bewacht werden. Einen Konflikt gibt es ja schon, es geht ja immerhin darum ein kriegerisches Volk der wertvollsten Substanz im Universum zu berauben.
Fällt für mich höchstens unter "sanft übertrieben"; außerdem war es ein absoluter "Nebenpunkt": Nichts wäre anders gewesen, wenn die Warnung durch eine Maschine erfolgt wäre.
Sehe ich auch so. Ich hab dem Film auch nur 3 von 10 Punkte hierfür abgezogen
Auch hier: Wird zwar nicht erklärt, ist aber nicht an sich unlogisch; er kann sich Mitverschwörer/Saboteur besorgt haben oder das königliche Siegel oder ..
Ja, ich mag es auch auf Filmen herum zu denken und ich mag es wenn Dinge nicht ausgesprochen werden. Jedoch habe ich kein Indiz darauf gefunden. Auch in der Szene, in der der Arzt auf den Baron trifft, ist nur er, sonst kein weiterer Verschwörer.
Stand jetzt muss ich davon ausgehen, dass der Arzt alleine das gemacht hat.
Die Verhandlung um das Leben seiner Frau ist, BEVOR Atreides die Chance bekommt, den Zahn einzusetzen.
Konnte der Arzt das vorher wissen? Selbst wenn er gewusst hat, dass die „Verhandlungen“ (eigentlich war das ja versprochen) vorher stattfinden:
Szenario:
Arzt: „Lass Meine Frau Frei!“
Baron: „Okay“
Herzog: *Beißt auf Zahn*
Baron: *Stirbt* oder *Stirbt nicht*
Würde der Arzt wirklich erwarten, dass die Frau jetzt noch freilässt?
Den Verrat begangen hat er ja schon vor den Verhandlungen. Irgendwie wäre es sinnvoller gewesen, den Herzog nicht umzubringen, wenn er wirklich geahnt hätte, dass der Baron wortbrüchig wird.
Also für mich war das sehr klar: Normalerweise machen die Fremen keine gemeinsame Sache mit ihren Besetzern. Stilgar/Javier Bardem lässt sich trotzdem mit ihnen einen und sein "Unteroffizier" rebelliert dagegen und will es per Duell "klären" andere Länder, andere Sitten.
Wenn es das gewesen wäre, hätte es mich wohl weniger gestört. Gestört hat mich:
Die Fremen entdecken die und sind erstmal nicht auf Kampf gebürstet. Dann ergibt sich, für mich jetzt aus nicht dem besten Grund ever, ein Kampf, den die Fremen verlieren (quasi). Und dann passiert eigentlich das selbe nochmal.
Kampfszenen sind super, aber wenn die dann so umspannend sind, hätte man sich mindestens eine schenken können.
Zumal die Kampfszene, ja der Höhepunkt des Films hätte sein können.
Den ganzen Film haben wir Visionen gesehen, die auf diesen Kampf abzielen. Der Hauptcharakter könnte hier sterben, eigentlich ein ziemliches Highlight. Aber weil eben gegen irgendeinen Side-Kick war, der auch noch 0 Kämpfen konnte, dazu ohne wirkliche Rückschläge für Paul und ziemlich schwach choreographiert… joa. Hatte mir mehr erhofft.
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Da haste recht!
Wat der Bauer nich kennt...
Ich wünsche mir ja schon lange eine Verfilmung (eher Serie) vom 'Spiel der Götter' (The malazan book of fallen)
Weiss aber auch, dass ich vermutlich mit der Umsetzung nicht froh sein würde..- eben weil es entweder ne Serie in Strartrek-Format gäbe, oder Zusammenhänge und (für mich) wesentliche Teile fehlen würden.
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Ich auch nicht, ganz im Gegenteil. Das sind dann aber eben oft Filme, die an der Kasse floppen.
Ich finde schon, dass man an dem Film Dinge kritisieren kann, die über „habe ich nicht verstanden, weil ich das Buch nicht gelesen habe“ hinausgehen.
Andere Filme haben ein ähnlich komplexes Universum aufgebaut und dieses trotzdem, zumindest in meinen Augen, besser erklärt bekommen. Zumal man als Regisseur eben auch Entscheidungen treffen muss. Auch wenn das Source Material 1000 Charaktere (Das Lied von Eis und Feuer) und Konzepte (Sein und Zeit) hat, heißt das nicht, dass diese auch im Film gut funktionieren.
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Klar, ein 'unverständlicher' Film kann auch schlicht der Unfähigkeit des Regisseurs geschuldet sein, da muss man nicht zwanghaft eine Ausrede suchen.
Und dass auch wirklich gute Regisseure nicht nur Sonnentage haben, hat so ziemlich jeder -auch oscar-prämierte- Regisseur einmal in seiner Filmografie bewiesen.
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Also meine Frau kennt weder Buch noch Film und hat alles verstanden.
Ich kenne Buch und Film und muss sagen, dass der neue Film für mich wesentlich mehr Gänsehautfeeling produziert und das nicht nur einmal. Ich mag den alten Film vor allem wegen der Story und dem Soundtrack, aber das ganze wirkt doch manchmal eher etwas unbeholfen und peinlich. Insbesondere wegen der ständigen Voice Overs. Das kann man im Buch, aber nicht in einem Film machen.
Das ist nun wesentlich besser für einen Film adaptiert.
Dazu grandiose Inszenierung, mächtiger Soundtrack und wirklich mal böse Antagonisten. FSK16 wäre mit ein wenig mehr Härte wünschenswert gewesen, kann aber die Entscheidung für FSK 12 verstehen.
Einziger Kritikpunkt:
Den Sprung nach Dune fand ich ohne die Reise zu zeigen etwas abrupt und schade. Da hatte ich mir mehr erhofftWir fanden ihn insgesamt nahezu perfekt und freuen uns auf die Fortsetzung sowie den Film in unserem Kino zu sehen. Das IMAX in Bochum hat uns nicht überzeugt (Bild unscharf und Mittelhochton nervend am Limit; dazu das ganze in unnötigem 3D).
Bewertung:
09/10
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Möchte auch noch mal meine Mainstream-Einschätzung kundtun.
Habe den ersten Dune Film so Mitte der 90er als 12 jähriger gesehen und war natürlich direkt Fan. Das PC-Spiel hatte sicher auch dazu beigetragen. Habe mich also auf dieses Reboot schon riesig gefreut. Im Zuge dessen hatte ich dann auch vor ein paar Wochen noch mal versucht den Fim aus 1984 zu schauen, aber bin nur ca. eine dreiviertel Stunde weit gekommen. Für mich persönlich ist der extrem schlecht gealtert. Alien, Star Wars etc. kein Problem, aber ich hatte zu dem alten Dune keinen Zugang mehr finden können.
Also noch mal das Hörbuch angefangen um mich einzustimmen. Hier hatte mir das erste Buch gut gefallen, aber ab Mitte des 2ten war auch dort für mich Schluss. Zuviel Religion & Langatmigkeit. Nichtsdestotrotz finde ich auch jetzt noch das Dune-Universum super spannend und wünsche mir definitiv mehr aus selbigem, nur vielleicht in einem neueren Gewand.
Donnerstag Abend waren wir dann im Kino. 2D, OV. Gebe dem Film jetzt eine 7. Das liegt aber zum großen Teil daran, dass mir das Kino-"Erlebnis" als solches gar nicht zugesagt hat. Hat sich für mich wirklich nicht gelohnt meine Scholle zu verlassen. Bild war blass, dunkel & unscharf + zudem vieeel zu klein, Ton war zu leise. Bin gespannt darauf ihn hier im Keller noch mal zu schauen, am besten mit dem 2ten Teil hinterher, denn das Potential zum epischen hatte sich auch so schon angedeutet.
LG Reinhard
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...Bloß weil es eine Erklärung geben könnte heißt nicht, dass es eine gibt....
Nunja - das ist natürlich wahr.
Aber du schließt aus "Es wird im Film keine Erklärung genannt" auf "es MUSS unlogisch sein".
Und um das zu widerlegen reicht ein Gegenbeispiel einer möglichen (= nicht mit dem Gezeigten im Widerspruch stehenden) Erklärung auf Basis uns bekannter Zusammenhänge.
Ich habe kein Problem damit, wenn du dir wünschst. der Film hätte eine Erklärung gegeben und den Film dann besser gefunden hättest. Aber "unlogisch" ist dann einfach der falsche Vorwurf.
Es ist sogar oftmals konsistenter, wenn nicht versucht wird, zu viel zu erklären. Z.B.:
Über den Stoffwechsel der Würmer wird nichts gesagt ... ebenso nicht, warum sie von Geräuschen angezogen werden. So bleibt dann Raum für die Vermutung, dass sie sich auf Basis anorganischer Materialen ernähren und Menschen quasi nur "Beifang" sind. Geräusche lösen vielleicht Revierschutzverhalten aus (was bei anorganischen/unbeweglichem Futter noch wichtiger sein kann) - vielleicht haben die auch keinen Stress mit Kannibalismus?!...
Damit umgeht man das "Pitch Black"-Problem (haben viele andere Filme auch, aber bei dem habe ich mich echt schwer damit getan): Millionen Monster ernähren sich nur von Fleisch, das aber nur in sehr kleinen Portionen und sehr zufällig und extrem selten (sie können sowieso nur alle 27 (?) Jahre auf Jagd gehen - wenn die Schiffbrüchigen in der Zwischenzeit wieder weg sind - Pech gehabt).
Sowas geht energetisch wirklich gar nicht auf.
Gruß
Simon2
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Heute gesehen.
IMAX 3D synchro, Reihe 8.
Zum technischen Aspekt des Kinos:
Ton war bei der Werbung irgendwie phasig, stark Kopfbewegungsabhängig, ganz komisch, dachte schon auweh 2,5h Film so geht gar nicht. War dann aber okay.
In dem Saal wird ordentlich Pegel gegeben, sicher mehr als ich daheim höre.
Bild.. ich mag kein 3D und werde wohl auch kein Freund davon. Die ersten max. 10min sehe ich den Effekt, sobald ich "im Film" bin spielt es für mich keine Rolle mehr ich fühle dann auch einen 2D Film gleich nur ohne die Nachteile von 3D. Wobei es in diesem Saal es schon ganz gut ist. Reihe 8 heißt für mich aber ich sehe Pixel.
Weiter hinten heißt weniger 3D Sichtfeld.
Zum Film:
Kenne das Buch nicht und den Lynch Film nur in Ausschnitten, glaube nicht dass ich den jemals ganz gesehen habe.
Mir hat der gut gefallen, vom Gefühl her irgendwie bisschen ein alter Star Wars.
Konnte der Story auch folgen.
Paar für mich als Techniker unbegreifliche Sachen, aber nicht etwas das mich rausreißt.
Was vielleicht in Kombination mit dem Saal zu viel war, war der Score. Dadurch, dass sich der über weite Strecken ja als Dauerbeschallung darstellt und an manchen Stellen dann richtig laut wird (wie Explosionen im Film) war es schon unangenehm.
Es paar Szenen hätten gerne etwas kürzer ausfallen dürfen, andere auch länger.
Ich wollte im Grunde die ganze Zeit dass die Handlung schneller weitergeht, weil ich wissen wollte was passiert, gleichzeitig aber wollte ich nicht dass bald das Ende da ist - ich denke das ist ein Gutes Zeichen.
Jedenfalls hoffe ich auch sehr stark auf Part 2.
mfg
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Eigentlich war die Idee nie dem Film vorzuwerfen unlogisch zu sein, sondern eher Konzepte aufzuwerfen, die dann unerklärt bleiben.
Unlogisch finde ich höchsten Kleinigkeiten.
Da du ja selbst sagst, dass diese Sachen im Buch mehr/ besser erklärt sind, scheinst du mir ja nicht grundlegend zu widersprechen.
Ich finde etwas merkwürdig, dass sich jetzt der Narativ ergeben hat, dass ich/ andere den Film nicht „verstanden“ haben.
Ich glaube nicht, dass das wirklich das angekreidete Problem ist.
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Eigentlich war die Idee nie dem Film vorzuwerfen unlogisch zu sein, sondern eher Konzepte aufzuwerfen, die dann unerklärt bleiben....
...Ich habe nochmal dein erstes Post nachgelesen und muss Abbitte tun: Du schriebst von "...Löchern..." und ich hatte das als "Logiklöcher" (im Sinne von "unlogisch") gelesen.
Tut mir leid.
Dass es "Löcher" im Sinne von "Unerklärtem" sind, sehe ich auch so .... aber ich empfinde sie nicht als negativ, sondern genieße sie im Gegenteil sogar. Aber das ist eben mein persönlicher Geschmack, der nicht besser ist als deiner.
...Da du ja selbst sagst, dass diese Sachen im Buch mehr/ besser erklärt sind, scheinst du mir ja nicht grundlegend zu widersprechen.
Falls du mich damit meintest: Ich kenne das Buch gar nicht, sondern habe lediglich aus meinem Verständnis des Films heraus geantwortet.
Ich finde etwas merkwürdig, dass sich jetzt der Narativ ergeben hat, dass ich/ andere den Film nicht „verstanden“ haben....
Hier hoffe, ich, dass du mich nicht meinst. Ich wollte jedenfalls darauf nicht hinaus und hatte auch nicht den Eindruck, du habest ".. den Film nicht verstanden...".
Dich haben die "Offenheiten" in der Erzählung gestört, mich haben sie fasziniert. Mehr nicht.
Gruß
Simon2
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Ich war gestern auch im Kino - da ich weder Buchvorlage noch die vorherige Filmversion kenne, war das für mich als komplett neues Material. Die ersten 20-30 Minuten musste ich mich erstmal einfinden, zu viel Input teilweise durch die vielen unterschiedlichen Welten und Häuser. Danach wurde er aber kontinuierlich besser bzw. man konnte der Story auch gut folgen.
Mich hat der Film in allem gut unterhalten, trotz der Länge auch sehr kurzweilig. Was mich allerdings gestört hat ist das ich irgendwie zu keinem der Charaktere eine emotionale Bindung aufbauen konnte... eigentlich ein KO Kriterium für einen sehr guten Film. Daher würde ich ihn für mich auf nur als gut bewerten weil die Atmosphäre und Bilder wirklich klasse waren!
Ich würde auch in einen Teil 2 gehen...
Auch wenn als fader Beigeschmack die Charakterdarstellung meiner Ansicht nach viel zu kurz kommt und mir jeder quasi mehr oder weniger "egal" war/ist.
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Hier hoffe, ich, dass du mich nicht meinst.
Ne, aber in diversen Posts stand jetzt drin, dass man selbst der Handlung folgen konnte oder den Film verstanden hat.
Klang ein bisschen so, als würde die Diskussion als „der Film war nicht zu verstehen“ verstanden worden und so war diese - zumindest von mir - nicht gemeint. Eher dass ich Dinge gerne mehr erklärt gehabt hätte, weil die Dinge so (also unerklärt) für mich erstmal unüberlegt wirken (auch wenn sich der Author dazu wohl häufig Gedanken gemacht).
Falls du mich damit meintest: Ich kenne das Buch gar nicht, sondern habe lediglich aus meinem Verständnis des Films heraus geantwortet.
War eine Verwechslung, meinte den Professor.
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