Linienstrahler

  • Fürs Wohnzimmer (wenns geht), hätte ich mir mal überlegt.

    Eine Line aus 1" direkt in die Ecke.


    Vorteil der Ecke:

    die grundsätzlichen der Line

    Maximale Pegelsteigerung im TT

    "keine" Seitenwandreflexion der jew. LS Seite

    steht nicht im Weg, nimmt gefühlt praktisch keinen Platz weg.



    Nachteil:

    die grundsätzlichen der Line

    für symmetrisches Stereo und 3 Eck braucht es einen quaderförmigen Raum, bzw. soll nach hinten Platz sein, damit man nicht an der Rückwand sitzt



    Ich habe einmal aus Spaß eine 1" Seas direkt in die Ecke/Decke montiert und entzerrt. Es hat mich wirklich erstaunt wie viel auch TT da geht. Ich kann mir vorstellen, dass eine 1" Line in der Ecke vom Pegel her in vielen Fällen reicht - also nur diese - ohne 2ten Weg und ohne Sub.

    Im Heimkino wird die Anordnung nicht funktionieren und da wird es einen 2ten Weg brauchen.



    Im Sub - dort wo die "wall of bass" steht, spielten (weiß nicht was aktuell dort ist) Alcon Ribbons ab 100Hz (?) und sonst "nix".

    Das war aber auch so ausgelegt dass die hoch angebracht wurden und nach hinten ausgerichtet, damit sich ein möglichst gleichmäßiger Pegel über die Fläche ergibt. Aber "kurze" Lines haben auch wieder Nachteile.



    Für den Fall dass ich irgendwann mal wieder ein neues Heimkino baue, dann wird es, sofern sich zwischenzeitlich nichts anders ergibt, ziemlich sicher eine Line. Budget Variante 2 Wege + DBA. An allen Positionen bis auf etwaige Tops 5/7x die selben.


    Das schöne ist, selbst der 2 Weger baut ja nicht tief. Also verliert man auch potentiell wenig Raum.



    Gibt es eigentlich hier oder wo anders ein Heimkino das mit Lines ausgestattet ist?


    mfg

  • Ja da schau an...die wären genau mein Ding im Selbstbau mit ein paar Midbässe mehr 😉aber preislich für ein 7.1 System unerreichbar.Da bin ich ein paar Stufen darunter mit meinen Planaren😬, aber dafür 9.x.x 😇.

    Die würd ich auch gern mal hören 🥰

  • Was ist denn in diesem Zusammenhang von budget-Kosntrukten wie MAUI und Co zu halten? https://www.kirstein.de/Live-S…BEgK-t_D_BwE&gclsrc=aw.ds

    Die haben eben meist 2 - 4"-Breitbänder verbaut, die entsprechend früh Nebenkeulen erzeugen. Weiterhin beginnt die Linie da häufig nicht am Boden und nutzt die virtuelle Verlängerung durch die Spiegelquellen nicht richtig. Trotzdem wäre mal eine Messung über mehrere Abstände interessant. Ich konnte bisher keine finden.

  • Also grundsätzlich wäre eine wirklich Raumhohe Line am ehesten im Sinne des Funktionsprinzips.

    Das gibts i.d.R. nicht von der Stange (weil unterschiedliche Raumhöhen).


    Es gibt die Möglichkeit der unterschiedlichen Anstreuerung der Einzelschallquellen einer nicht raumhohen Line oder auch das mechanische biegen.


    Auch bei Raumhohen Lines ist zu beachten, dass der Boden und die Decke auch nicht 100% spiegeln, also perfekt wird es sowieso nicht.


    Also beim Kauf muss man sowieso das nehmen was der Hersteller macht - mal gut mal weniger.

    Beim DIY kann man zumindest versuchen möglichst an die Vorgaben/Ideen ranzukommen.


    mfg

  • Kurz und knapp: um eine möglichst gleichmäßige Beschallung im Raum zu haben. Für mein Wohnzimmer z.B. halten wir uns immer irgendwo auf. Mal auf dem Sofa, am Esstisch oder die Kinder spielen auf dem Boden. Zum einen sinkt der Pegel mit der Entfernung viel schwächer als beim Kugelstrahler, so dass man sogar direkt davor sitzen kann und es einem nicht zu laut vorkommt. Und zum anderen spielt dann auch die Höhe des Kopfes keine Rolle. Man kann sitzen, stehen, alles egal. Es klingt immer nahezu gleich.


    Durch die vertikale Richtwirkung blenden sie außerdem einen Teil des Raums komplett aus, so dass man auch aus großer Entfernung gut hören kann. Ich habe meine Prototypen mal in mein Wohnzimmer (46 m²) gestellt. Die Effekte sind verblüffend und genau das, was ich dort haben will.


    Bezogen auf ein Heimkino kann der Linienstrahler seinen Vorteil bei mehreren Sitzreihen ausspielen. Die Pegel auf der hinteren Sitzreihe sind dann ähnlicher zur vorderen. Der Pegelverlust passt somit auch besser zum DBA, das ja gar keinen Pegel verliert (weil sich die Oberfläche der ebenen Welle nicht vergrößert).

    Im Wohnzimmer am Esstisch und mit den spielenden Kindern am Boden ist es doch eher Hintergrundbeschallung und da stellt sich mir die Frage ob sich für diesen Anwendungsfall solch ein Aufwand lohnt (und für das Sofa kann man auch reguläre Lautsprecher passend aufstellen).


    In einem Kinoraum kann ich den Nutzen schon eher nachvollziehen, aber auch da stellen sich mir einige Fragen:

    Die Font-Lautsprecher sind i.d.R. schon mehrere Meter von der ersten Reihe entfernt, da sind die Pegeldifferenzen zwischen den einzelnen Plätzen gering.

    Und für die Lokalisation zählt v.a. das erste Schallereignis, dafür hilft ein reduzierter Pegelunterschied wenig.

    Am ehesten wäre das Konzept bei den näher positionierten Surround Lautsprechern hilfreich.

    Da sind nun allerdings deutliche Abschattungen der Zylinderwelle zu erwarten und da die Beugung um die Hindernisse von der Wellenlänge des Schalls und der Größe der Hindernisse abhängt wird die Zylinderwelle bei kürzeren Wellenlängen nicht mehr einwandfrei funktionieren.

    Und bei den meist am nächsten positionierten Lautsprechern, den Deckenlautsprechern, lässt sich das Konzept nicht umsetzen.


    Bleibt noch der Vorteil der vertikal engen und horizontal breiten Abstrahlung.

    Den sehe ich als sehr wesentlich an, dieser Punkt lässt sich jedoch wesentlich einfacher erreichen (siehe Richtwirkung erzeugen).


    Wenn ich mir anschaue, wie viel Aufwand das Konzept erfordert und dabei trotzdem noch einige Kompromisse erfordert, dann erscheint mir das nicht in einem sinnvollen Verhältnis zu stehen.

    Offen gesagt ... für mich hört sich das eher nach einer technischen Spielerei an.


    :)

  • Die Font-Lautsprecher sind i.d.R. schon mehrere Meter von der ersten Reihe entfernt, da sind die Pegeldifferenzen zwischen den einzelnen Plätzen gering.

    Das ist richtig. Für die Frontlautsprecher ist die Pegeldifferenz zwischen den Sitzreihen in der Regel nicht so groß. Bei den Surrounds trifft das deutlich stärker zu. Volle Zustimmung.


    Wenn ich mir anschaue, wie viel Aufwand das Konzept erfordert und dabei trotzdem noch einige Kompromisse erfordert, dann erscheint mir das nicht in einem sinnvollen Verhältnis zu stehen.

    Das tut es auch nicht. Daher baut die Dinger kaum einer. :zwinker2:


    Offen gesagt ... für mich hört sich das eher nach einer technischen Spielerei an.

    Das leugnet hier wohl keiner. :big_smile:

  • Für's Heinkino wäre eine Line mit 5-8 TMT (gleichmäßig verteilt) und einer ca. 1m langen HT Line daneben bestimmt auch eine Option.


    Klaus Methner hat mit der Fa. Akiplab mal lange Magnetostaten gebaut.

    Die hatte ich mal in's Auge gefasst.


    Und freundlich

    der Simon

  • Nabend,


    ich habe hier z.b. die LD-Systems Maui 28 G2 in schwarz in der Firma im Betrieb (4 Stück).

    Diese habe ich schon für Party´s oder andere Demos benutzt.

    Sehr praktische Einheiten und haben mächtig Dampf.:zwinker2:

    In der Tat spielen diese Systeme sehr gleichmäßig in der Lautstärke, ob man nun 2 oder 6 m weiter weg sitzt.

    Erstaunlich auch die Auflösungsfähigkeit. Zumal sehr komfortabel, man kann mal eben auch per Bluetooth Musik vom

    Handy zuspielen usw.


    Ich hatte die Teile einmal bei mir im WZ HK aufgestellt, um mal zu hören wie sich dort schlagen.

    Im Ergebnis wirklich nicht schlecht, nur es fehlt eine gewisse Tiefenstaffelung und man merkt schon das im Oberbass/Mitteltonbereich

    eine gewisse Feindynamik fehlt. Der Bass konnte dagegen bei mittleren Pegeln relativ gut mithalten, allerdings fehlte auch hier die bessere

    Präzision.

    Ich kenne auch die Wisdom Audio LS (Kompliment !!!) und weiß was da machbar ist, daher sehr geniale LS.

    Das Prinzip hat schon seine Vorzüge, wenn man das sehr konsequent verfolgt, gerade auch im HK (IMO).


    ANDY

    arled-cinema.de Fullservice Integrator mit professioneller VR 3D Kino Planung + Akustikausarbeitung + technische Planung + Designausarbeitung.

    (zertifizierter Trinnov + Storm Audio Händler) Brands u.a. : BARCO ; CHRISTIE ; LED Wall Systeme ; ASCENDO PRO ; Display Technologie ; MAD VR ; AV pro edge ; Magnetar ; Artnovion ; ARLED Cinema Screens ; Lightboxen ; Spann - Rahmemsysteme ; Akustikstoffe uni + bedruckt uvm.

    Meine Bauthread´s

    Heimkino der Zukunft Build 1

    Wohnkino mal anders 2.0

  • Die Idee dahinter ist natürlich, Kosten einzusparen, ja.

    Wenn man die TMT nur bis ca. 300Hz laufen lässt, kann der Treiberabstand deutlich größer sein.


    Vielleicht hat jemand die Möglichkeit und Lust, verschieden lange Lines im Raum zu simulieren? Z.B. 1m, 1,5m, 2m und 2,5m.


    Viele Leute haben bei ~100Hz einen harten Bruch zwischen ebener Wellenfront und Punktschallquelle.

    Eine Abstufung über mehrere Frequenzbereich scheint mir da durchaus eine Option. Natürlich wie immer mit anderen Problemen behaftet.


    Und freundlich grüßt

    der Simon

  • Die Idee dahinter ist natürlich, Kosten einzusparen, ja.

    Die Idee haben viele bei einer Linie. Das Problem ist nur, dass sie dann nicht mehr so gut funktioniert. Wenn wirklich eine weitreichende und breitbandige Zylinderwelle entstehen soll, sollte nach meinen Simulationen zwingend die Bodenreflexion mit einbezogen werden. Das heißt aber, dass man nicht einfach die Hochtöner "schwebend" anbringen kann. Das Ergebnis wird deutlich schlechter.


    Vielleicht hat jemand die Möglichkeit und Lust, verschieden lange Lines im Raum zu simulieren? Z.B. 1m, 1,5m, 2m und 2,5m.

    Kein Problem. Ich hatte an anderer Stelle schon mal meine Simulation von der stehenden und hängenden Linie simuliert. Hier ist der Link dazu.


    Hier erstmal grundsätzlich die Pegelabnahme über die Entfernung im Vergleich zu einer Punktschallquelle in 3-dB-Schritten. Die simulierte Fläche hat die Maße 6 x 4 m und entspricht damit einem durchschnittlichen Heimkinoraum. Seitenwände und Decke sind in der Simulation nicht enthalten.


    Punktschallquelle:


    Linienquelle (2 m Länge):


    Daran kann jeder selbst abschätzen, wie groß der Vorteil bezüglich den weit entfernten und näher platzierten Lautsprechern ist. Wie Aries schon schrieb, wird der Vorteil der gleichmäßigen Beschallung bei den näher platzierten Lautsprechern (also den Rears) stärker ausgespielt.


    Und jetzt zu den Längen. Zunächst eine direkt auf dem Boden stehende Linie. Die Schallpegel sind jeweils normiert auf 2 m Abstand.


    1 m:


    1,5 m:


    2 m:


    2,5 m:



    Und jetzt schwebend in der Luft. Also eine verkürzte Linie, wie du sie für den Hochton vorschlägst (hatte ich übrigens alles schon mal durchsimuliert).


    1 m Länge in 0,5 m Höhe:


    Und hier noch mal ohne den Boden (also im Nichts):


    Abgesehen von der Bodenreflexion, die eine Welligkeit reinbringt, geht die Zylinderwelle schon unterhalb von ca. 3 kHz in eine Kugelwelle über. Oben mit Bodenreflexion passiert das im Frequenzbereich weiter unten. Ich halte daher diese Kostenersparnis für einen zu großen Einschnitt im bezüglich der Zylinderwelle.

  • Oh, wow. Ich hatte es immer so verstanden, dass der Übergang zur Kugelwelle idealerweise knapp hinter dem Hörer stattfinden sollte, damit die Reflexionen etwas gezähmt werden. Deine Simulationen deuten aber darauf hin, dass der Preis dafür höher wäre, als der Nutzen. Danke für's Aufzeigen an der Stelle.

  • Ich hatte es immer so verstanden, dass der Übergang zur Kugelwelle idealerweise knapp hinter dem Hörer stattfinden sollte, damit die Reflexionen etwas gezähmt werden.

    Das Problem ist ja, dass die Welle auch frequenzabhängig in eine Kugelform übergeht. Man kann also nie davon sprechen, dass sie das generell ab einer bestimmten Entfernung tut. Daher würde ich sie so auslegen, dass sie möglichst weit "wirft".


    Und dazu kommt noch eine interessante Frage: soll die Welle auch nach den Erstreflexionen ihr Zylinderform behalten? Denn nach meinem Verständnis dient eine Reflexion quasi als Verlängerung des Weges. Die Welle sollte also auch nach der Reflexion irgendwann in eine Kugelform übergehen.

    Gut, durch Möbel usw. wird die Form ohnehin nicht lange zylinderförmig bleiben. Von daher ist die Frage vielleicht eher akademischer Natur...

  • Das Problem ist ja, dass die Welle auch frequenzabhängig in eine Kugelform übergeht. Man kann also nie davon sprechen, dass sie das generell ab einer bestimmten Entfernung tut. Daher würde ich sie so auslegen, dass sie möglichst weit "wirft".


    Und dazu kommt noch eine interessante Frage: soll die Welle auch nach den Erstreflexionen ihr Zylinderform behalten? Denn nach meinem Verständnis dient eine Reflexion quasi als Verlängerung des Weges. Die Welle sollte also auch nach der Reflexion irgendwann in eine Kugelform übergehen.

    Gut, durch Möbel usw. wird die Form ohnehin nicht lange zylinderförmig bleiben. Von daher ist die Frage vielleicht eher akademischer Natur...

    Ich denke, dass die Eigenschaften der Zylinderwelle für den Direktschall sehr von Vorteil sind und für die Reflexionen eher nachteilig. Die Reflexionen möchte man ja möglichst leise haben und idealerweise sollte der Schall ja nach und nach im Raum verteilt werden und abklingen. Das sollte eine Kugelwelle je eher machen, als eine Zylinderwelle.


    Da der Übergang Nah- zu Fernfeld von der Frequenz bzw. der Länge der Linie abhängig ist, könnte man sich noch überlegen, bei einer Konstruktion mit mehreren Einzeltreibern das Frequenzspektrum in Bänder aufzuteilen und die Bänder je nach gewünschter Linienlänge auf die Treiber zu verteilen. Das könnte man dann noch mit einer evtl. Pegelabschwächung für die äußeren Treiber kombinieren. Das wäre zwar einiges an Aufwand, aber dank DSP könnte man sich im Laufe der Zeit rantasten und hätte wirklich viel Kontrolle.


    Es gibt ja einige kommerzielle Linienstrahler für den Heimbereich zu kaufen, deren Wege verschiedene Längen haben, wobei der Hochtöner immer die kürzeste Linie darstellt. Soweit ich weiß, soll so ein Design den Übergang von Nah- zu Fernfeld für die verschiedenen Frequenzbereiche angleichen und sie in etwa auf einen definierten Punkt kurz hinter dem Hörer bringen, um eben mit einer Kugelwelle in den Reflexionsbereich zu kommen.

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