Ich mache mal einen Kassensturz zum bisherigen Stand, also Theorie und Hörerfahrungen:
- Präferenzen zu kleine Satelliten bei hoher Trennung vs. große Speaker fullrange oder niedrige Trennung sind unterschiedlich, fallen ggfs. in den persönlichen Geschmack (subjektiv).
- Für einige ist der Bass bei 80 Hz und üblicher Flankensteil ortbar, für andere wiederum nicht oder nicht eindeutig (subjektiv).
- Wenn LCR und Subwoofersystem räumlich gleich, bzw. nah aneinander platziert sind (z.b. SBA, DBA, etc an der Front) gibt es technisch keinen Grund warum dieser ortbar sein sollten. Dies trifft auch auf höhere Trennung zu, solange der Abstand unterhalb der Wellenlänge (lambda/2) bleibt, da es sich für das Ohr die Satelliten+Sub Combo wie ein großer Lautsprecher verhält.
- Das trifft nicht auf Surround- und Höhenlautsprecher zu, da deren Abstand zum Subwoofersystem meist zu groß ist und damit die Ortbarkeit ein Problem werden kann (aber nicht muss).
- Auf den Surroundkanälen finden sich öfters tieffrequente Anteile, auf den Höhenkanälen weniger.
- Ein zentrales auf den Raum optimiertes Subwoofersystem (SBA, DBA, etc) sollte hinsichtlich Pegel, Tiefgang und vor allem Modeninteraktion im Raum einer x-fachen Anzahl von Satelliten im Fullrange-Betrieb überlegen sein.
- Wenn dies so ist, dann wäre es technisch eher sinnvoll die Trennung höher zu legen (120 Hz oder noch höher), um diese Vorteile im Bassbereich mit in höhere Frequenzen zu nehmen. Der modale Bereich der meisten Räume geht je nach Größe bis hin zu 300 Hz. d.h. bis dorthin würde die Wiedergabe von einer optimalen Raumanpassung profitieren.
- Ungeklärt ist noch, ob die zusätzliche Beaufschlagung des Subwoofersystems mit den Tieftonanteilen der Satelliten zu höheren Intermodulationsverzerrungen (IMD) führt, weil sich die Signale durch die gleichzeitige Reproduktion aufmodulieren. Dies würde sich bei höherer Bandbreite = Trennung noch weiter verstärken. Vielleicht ist es dieser Effekt der hier schon so beschrieben wurde, dass der Kickbassbereich und Infrabereich nicht auf gleich gutem Niveau reproduziert werden. Falls ja, müsste das sicherlich messbar sein (Multitonanregung).
- Das Verhalten wie der AVR mit dem Routing im Bassbereich umgeht muss immer validiert werden, also auch hier Messungen, idealerweise elektrisch an den Ausgängen um isoliert die Effekte identifizieren zu können.
Besteht hierzu Konsens? Grobe Fehler? Habe ich was vergessen?
Wenn man das so stehen lassen könnte und man die technischen/objektiven Argumente stärker gerichtet, dann käme man am ehesten zur Kombination kleine Sats + hohe Trennung zum zentralen und raumoptimierten Subwoofer System. Dieses System wäre kompakter, damit meist aufstellungsunkritischer und baulich besser in den Raum zu integrieren, sowie von den Kosten günstiger. Als Optimierung dazu könnte man noch einen dedizierten Subwooferkanal für die Surrounds andenken, um der Ortungsproblematik zu entgehen, bei den Höhenkanälen ist das wahrscheinlich nicht notwendig.
Was meint Ihr zum Zwischenfazit?