Moin zusammen,
Ich habe es im Vorstellungsthread schon einmal angekündigt, möchte jedoch der Form halber den Bau meines Wohnraumkinos in einem eigenen Thread dokumentieren.
Zu mir:
Ich bin Lars aus dem LK Stade (bei Hamburg) und bin für mein Alter schon sehr lange (Heim)Kino-begeistert. Zum Einen liebe ich einfach Filme. Früher eher Action und Comedy, mittlerweile eigentlich alles. Hauptsache gut.
Zum Anderen bin ich ein Tech-Nerd und die Technik einer hochwertigen Heimkino-Installation ist für mich einfach begeisternd. Schon mein Konfirmationsgeld ging damals für einen Plasma TV und eine Surround-Anlage drauf.
Danach habe ich leider mehr von einem Kino geträumt als es wirklich erleben zu können. Während des Studium war es weder im Budget, noch in meiner Wohnung möglich und danach konnte ich irgendwie nie diese doch enorme Investition in ein Hobby rechtfertigen. Auch hatte ich immer die Befürchtung, dass ich ein Kino in einem separaten Raum nicht gebührend nutzen würde.
Nun hat nach ewigem hin- und her C19 den Auslöser gegeben und ich ziehe es nun endlich durch. Es wird eine Wohnraum-Installation, da ich glaube hier den besten Kompromiss aus „richtigem“ Kinofeeling und aus häufiger Nutzung habe.
Die Planung:
Ich habe zwar eine ganz ordentliche Ahnung von Aufstellung, Akustik und Komponenten (absoluter Noob im Vergleich zu vielen hier im Forum), aber ich habe auch zwei linke Hände und ehrlich gesagt auch einfach keine Muße jeden Gedanken selbst zu denken, jeden Fehler selbst zu machen und vor allem nicht das Kino zu bauen.
Ich habe mich daher von vornherein dafür entschieden das Kino von einer Fachfirma planen und bauen zu lassen. Nach langem hin und her und vielen Anfragen habe ich mich schlussendlich entschieden den Auftrag der Firma R-T-F-S und damit Herrn Shahlawandian zu erteilen. Soweit kann ich sagen, dass ich mit dieser Entscheidung sehr glücklich bin.
Das Konzept (und das mit den Kompromissen):
Mein Raum ist mein aktuelles Wohnzimmer
(Entschuldigt diesen Grundriss aus dem Kindermal-Buch, aber das war meine erste Skizzierung um mir einfach mal Gedanken zu LW breiten etc machen zu können. Die Wand B wird übrigens die Frontwand, diese ist schallhart. Hier noch mit einem Lowboard gezeichnet).
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ein Raum der 4,0 bis 4,6m breit und 9,2m lang ist und auf einer Höhe von 2,4m angehängt. Es gibt eine eine komplette Fensterfront (kurze Seite) vor der steht ein Flügel. Die lange Wand ist zur einen Seite Fenster und Heizungen, zur anderen Seite Einbauschrank, Tür zum Flur und TV Wand.
Die erste Idee mit der ich an Herrn Shahlawandian herangetreten war, war es den Raum genauso zu nutzen wie jetzt, bedeutet das Bild wäre an der langen Seite neben meiner Küche. Auch hatte ich anfangs geplant den Raum irgendwie mit einem TV oder einem Laser TV zu nutzen. Als ich jedoch gedanklich immer teurer wurde (was man dann eben immer so alles braucht), wurde mir das schnell zu Kompromiss behaftet. Wir überlegten viel hin und her was Sinn machen könnte.
Bei einem Vor-Ort-Termin entschieden wir den Raum der Länge nach zu nutzen. Dadurch kann eine große Leinwand in den Raum hinter der akustisch gearbeitet werden kann ohne den Raum dabei zu klein zu machen. Auch der Beamer kann ohne Anamorphoten/Umlenkspiegel/UKD-Objektive genutzt werden.
In der Frontwand sind die 3 Front-LS, 3 Subwoofer (für ein DBA ist einfach kein Platz), sowie ein großer Helmi für die ermittelte Dröhnfrequenz. Als Sitze dient meine bisherige Wohnlandschaft, die etwas umgebaut werden muss. Es soll ja schließlich ein WoZi bleiben. Der Sitzabstand zum Bild beträgt knapp 3,5m.
Als Surround-Wide kommen 2 In-Wall-LS zum Einsatz. Diese sitzen in einem Gehäuse an jeweils einer tragenden Wand 90 Grad zum Hörplatz und sind umgeben von je einer großen Absorber-Platte. Dadurch entsteht eine ebene Oberfläche und nichts steht hervor. Als Rear-Kanäle kommen 2 weiße Standboxen zum Einsatz. Diese sind im hinteren Bereich des Raumes relativ unauffällig und fügen sich gut in das Gesamtbild ein. Des Weiteren wird im hinteren Bereich wohl ein weiterer Subwoofer zum Einsatz kommen und den Bass besser kontrollieren zu können.
In der abgehängten Decke sind die insgesamt 6 Deckenkanäle für Dolby Atmos. Zudem werden hier individuelle Deckenabsorber zum Einsatz kommen. Diese sind weiß und fallen im Vergleich zur heutigen Decke kaum auf.
Die Frontwand ist zirka 35cm tief und mit schwarzem AT-Stoff bespannt. Davon sieht man aber fast nichts, weil fast die gesamte Wand von der LW eingenommen wird (Der Raum wird etwas asymmetrisch genutzt, neben der Frontwand-Installation ist die Küchentür, so ist der Raum an dieser Stelle 4,6m breit, jedoch sind davon nur etwa 3,5m für die Frontwand+LW nutzbar). Zur weiteren Optimierung von Klang und Streulicht kann an beiden Wänden links und rechts der LW je ein Akustik-Vorhang ausgefahren werden, der mit der Frontwand abschließt.
Außerdem wird der Deckenbereich für etwa den ersten Meter vor der Frontwand mit einem grauen AT-Stoff bespannt. Dahinter sind die vorderen Decken-LS und ein schwarzer Stoff, der sowohl Schall als auch Licht schlucken soll. Die restliche Decke bleibt unbespannt, daher sind hier nur weiße Deckenabsorber zu sehen.
Der Raum wird abgedunkelt über außenliegende Screens.
Der Projektor sitzt im hinteren Bereich des Raumes in einem kleinen Kasten an der Decke. Hier sollte ein Laser-Projektor her, weil der Raum sowohl für „mal eben Fernsehen“ als auch für den Filme-Abend genutzt werden soll.
Die Leinwand ist wie gesagt AT, nativ 16:9 und 4-Fach maskierbar. Grund für letzteres ist, dass sich so die Möglichkeit ergibt das Bild auch als kleines 16:9 wiederzugeben. Ziel ist es so tagsüber (also bei Licht im Raum) fernzusehen, und das Licht auf einer kleineren Fläche zu bündeln.
Die gesamte Elektronik befindet sich in einem 19 Zoll Rack ganz hinten im Zimmer. Dieser wird verkleidet durch einen Schrank vom Tischler.
Mein Werdegang was Konzept und Komponenten angeht war ein Prozess, der viel hin und her bedurfte. Ursprünglich war der Ansatz eher „Hauptsache es bleibt ein Wohnzimmer“. Jedoch kommt man hier mE schnell an seine Grenzen. Da stellte sich dann für mich doch immer die Frage: „Lohnt es sich dann das überhaupt zu machen?“. Als ich mich dann zur LW durchgerungen hatte, habe ich sehr lange an „weiße Decke, helle Vorhänge“ etc festgehalten. Auch hatte ich mir ursprünglich mal ein Maximal Budget gesetzt. Naja, wie das dann immer so ist. Ich habe sehr viel über das Konzept nachgedacht und kam auch da wieder dazu, dass ich eigentlich nicht bereit bin zu große Kompromisse zu machen, sonst mache ich es lieber gar nicht. Das schlug sich dann irgendwann auch auf die Komponenten nieder. Während ich anfangs noch die LW so günstig wie möglich schießen wollte, bin ich mittlerweile doch sehr weit oben im Regal angekommen. Auch der Beamer sollte ursprünglich mal ein VPL VW790ES werden, dann habe ich nach dem Probe-Gucken auch hier eine Stufe höher ins Regal gegriffen und noch einen externen Bildprozessor dazu genommen.
Ich bin aber mit dem Konzept wie es jetzt ist sehr zufrieden. Es ist und bleibt ein Wohnraum und somit immer ein Kompromiss. Jedoch habe ich nach langem Erforschen wo denn überhaupt die Grenzen meiner Akzeptanz liegen, mich mit diesem Konzept sehr angefreundet. Ich glaube, dass der Raum noch eindeutig als helles und freundliches Wohnzimmer zu erkennen und zu nutzen ist, jedoch meinen Ansprüchen in Richtung Bild und Ton gerecht wird. Das ursprüngliche Budget ist zwar deutlich gesprengt worden, jedoch ist auch der Zweifel, ob es mir am Ende überhaupt zusagt, verpufft. Das gefällt mir besser als etwas weniger (aber immer noch sehr viel) Geld auszugeben und von vornherein unsicher zu sein.
Ich bin jetzt heiß wie Frittenfett auf das fertige Kino und versuche mich irgendwie in Geduld zu üben...
Die Komponenten:
Bild:
- Sony VPL VW870ES
- ScreenResearch Rahmenleinwand mit X-Mask 1:78:1 nativ - 305cm Breite - Silent Motoren
Ton:
L/R: B&W CWM 8.5D + custom Tieftöner von RTFS (je 2x25cm)
C: B&W CWM 8.3D
SW: B&W CWM 7.3 S2
SB: B&W 703 S3 (Stand-LS)
Decke: B&W CCM 7.5 (6x)
Subwoofer: B&W CT SW15 (3x) + Rear Sub (Model TBD, voll-aktiv)
Elektronik:
Vor: Trinnov Audio Altitude 16
End: Rotel RMB 1585 (3x)
DSP: B&W SA 1000 (2x)
MadVR Envy Exteme
NAS + Stream: Zappiti Pro 4K HDR Audiocom Edition + NAS Rip
+ anderen Kram wie Apple TV, XBOX SX und Sky QR
Sobald es etwas zu berichten gibt erfahrt ihr es hier zuerst.
Die Vorfreude ist enorm
PS: Ich benutze das Wort „Frontwand“ hier für den Teil der Wand, in dem die gesamten Installationen etc. eingebaut sind, nicht für die gemauerte Wand...
Anbei die erste Skizze der Front Ansicht. Diese ist nur für die Planung von Sofa und Vorhang gedacht.