Wer schaut Filme mit Original Tonspur?

  • Ich schaue Filme und Serien grundsätzlich im englischen O-Ton, im Kino ohne Untertitel aufm Fernseher mit.

    Falls jemand Ambitionen hat empfehle ich einfach mal die Lieblingsserien zu schauen.


    Bei Serien hat man imho den Vorteil das man mit ganz viele verschiedene Schauspieler aus verschiedenen Regionen mit den unterschiedlichsten Dialekten "üben" kann.

    Falls mal ein paar Phrasen verloren gehen ist nicht sofort das ganze Erlebnis weg.


    Aber Vorsicht, wenn man mal wirklich beginnt alles im O-Ton zu schauen, bekommt man ganz andere Probleme. Am Beispiel Kiefer Sutherland, nach 24, ich kann keine Filme und Serien mehr schauen wo Kiefer synchronisiert wird, seine Stimme brennt sich einfach ein.


    Auf der anderen Seite, wenn man mal die original Stimmen kennt, dann sind auch Animationsfilme super im O-Ton, am Beispiel "Kung Fu Panda", Jack Black oder Tom Hanks in Toy Story.

    Wobei ich hier auch gerne die deutsche Fassung mit den Kindern schaue.

  • Wer mal in O-Ton hineinschnuppern möchte, dem empfehle ich

    - seinen Lieblingsfilm oder

    - Actionfilme (Michael Bay, Fast & Furious, ...).

    Da kann man dem Film auch gut folgen, wenn man nicht jedes Wort versteht .... und außerdem profitiert man da oft auch sonst mehr vom guten Mix der O-Ton-Spur. :respect:


    Wer dann Interesse entwickelt hat, kann mit Herr der Ringe & Harry Potter auch viel Spaß haben - Handlung meist gut bekannt und teilweise sprachlich reizvoller als die (an sich auch wirklich gute) Synchro.


    Gruß


    Simon2

  • Zitat

    Ich habe es mal bei mir beobachtet: Wir haben uns übers Wochenende einige Episoden der 3. Staffel der Serie "The Expanse" angeschaut. Der englische Originalton war für meine Frau und mich sehr gut verständlich, es wurde allerdings, gegenüber anderen Filmen, auch ausgesprochen deutlich gesprochen. Unsere Verständnisrate lag bei etwa +90 %.

    Hut ab, gerade für das whatever? jamaikanisch-schottische:big_smile: Belter-Gebelle ist es imo wichtig, dass man Englisch auch jenseits des 'Royal family'-Tonfalls versteht.


    - bei 'Drummer' bin ich etwas anderer Meinung.

    Im O-Ton klingt die tatsächlich, als würde Vin Diesel's schlechtgelaunte Schwester zu einem Satz gezwungen- davon ist die deutsche Sync-Stimme imo schon etwas entfernt.

    Aber dennoch gut und zur Figur passend.


    Um das Roberto Blanco-Szenario werden wir aber hoffentlich dennoch rumkommen:big_smile:

  • Respekt! finde ich wirklich klasse.

    Obwohl ich mich bzgl. der englischen Sprache als nicht ganz so unterbelichtet empfinde, verstand ich einige Phrasen der Umgangssprache oft nicht.

    Dann dachte ich zu lange darüber nach und habe den Faden verloren was mich wieder zum Zurückspulen zwang. Dann war der Fluss irgendwie hinüber und die Atmosphäre kaputt.

  • Die Phrasen/Redewendungen die man einfach nicht wörtlich übersetzen kann, muss man halt kennen/lernen.

    Darum empfehle ich auch das mit den Lieblingsserien oder halt bekannten Serien.

    Jeder hat ja normal so seine Serien die man zur Berieselung schaut oder welche die gefallen und vielleicht ein 2. mal ansieht, und kaum jemand schaut die glaub ich über terrestrisch oder Satellit, somit kann man auf ENG umschalten.

  • Ich habe gestern Abend "Return of the first Avenger" mit meinem Neffen gesehen. Bei einem längeren Dialog mit Scarlett (Black Widow) fragte ich meinen Neffen ob er die (bekannt rauhe) Stimme kennt und habe kurz in den O-Ton gewechselt. Unabhängig der Tonqualittät war die Sprachatmosphäre überraschenderweise wesentlich angenehmer. Man hörte das beide im Auto sitzen. Im deutschen kam das nicht so rüber. Ist mir aber auch schon bei anderen Filmen aufgefallen. Und der O-Ton von Scarlet ist einfach nur Cool.


    Ein Grund für mich, nachdem ich den Film kenne, diesen nochmals im O-Ton zu schauen.

  • Ich schaue beides. Wenn ich müde bin, ist mir O-Ton aber auch zu anstrengend.


    Und ich kann jeden verstehen, dem das permanent so geht. Ich habe mit 13 glaube ich mal mit Büchern angefangen und mit "Lord of the Rings". Das war anfangs noch 30x pro Seite ins Wörterbuch schauen, aber ich wollte einfach wissen, wie sich das im Original liest. Heute lese ich privat mehr Englisch als Deutsch. Das war aber ein jahrelanger Prozess.


    Bei Filmen ist die Entwicklung ganz ähnlich, nur dass starker Slang + Müdigkeit meinerseits dort immer noch eine unentspannte Kombination sind. Aber "Game of Thrones" oder "Sons of Anarchy" haben meine Frau und ich z.B. komplett auf Englisch ohne UT geschaut.


    Animes etc. kann man mMn. auch nur im O-Ton mit Untertiteln sehen, ohne das viel von der Atmosphäre verloren geht.


    Just my senf, am Ende jeder wie er mag. Ich sehe da keine Wertigkeit. :)

  • Ich habe gestern Abend "Return of the first Avenger" mit meinem Neffen gesehen. Bei einem längeren Dialog mit Scarlett (Black Widow) fragte ich meinen Neffen ob er die (bekannt rauhe) Stimme kennt und habe kurz in den O-Ton gewechselt. Unabhängig der Tonqualittät war die Sprachatmosphäre überraschenderweise wesentlich angenehmer. Man hörte das beide im Auto sitzen. Im deutschen kam das nicht so rüber. Ist mir aber auch schon bei anderen Filmen aufgefallen. Und der O-Ton von Scarlet ist einfach nur Cool.


    Ein Grund für mich, nachdem ich den Film kenne, diesen nochmals im O-Ton zu schauen.

    Das ist auch ein Grund, teils ist der englische Mix immer noch besser als die Synchro.

  • Bei mir ändert sich die ganze Sache nach Laune. Im wesentlichen kann ich das in folgende Fälle unterteilen, wobei das auf Filme und Serien gleichermaßen zutrifft:


    -Filme schaue ich gerne mit OT und entdecke da auch herrliche Schmankerl die einfach sprachlich passen.

    Im Nachgang mit der Synchronversion weiß ich den englischen OT zu schätzen.


    -Dann gibt´s Filme, die ein für mich sehr mühsames englisch als OT haben. Da bin ich zu wenig Masochist und schalte gerne mal auf die deutsche Synchronfassung. Der Mehrwert von schwer verständlichem englisch verschließt sich mir nicht.


    -Bei Filme die als OT nicht englisch haben nehme ich lieber gleich die deutsche Synchro.


    -Filme aus dem asiatischen oder persischen Raum sehe ich auch gerne im Original mit Untertitel.

  • Filme die ich nicht kenne schaue ich auf Deutsch, bekannte Filme schauen wir in letzter Zeit öfters auf Englisch, da meine Tochter das im Moment sehr gerne macht, einerseits um die Sprache zu lernen, andererseits mag sie viele Originalstimmen lieber.

    Aber sie schaut auch z.b. BigBang Theorie in OT, wobei sie selber sagt, dass sie bei den wissenschaftlichen Diskussionen nicht viel versteht:big_smile:


    Edit: wenn OT, dann aber ohne Untertitel, die lenken mich ebenfalls zu sehr vom Bild ab.

  • Klaro, es wird beim Filmen ja auch der Ton der Schauspieler aufgenommen, immer mit dem Ziel, möglichst diesen dann auch verwenden zu können und nicht noch mal nachsynchronisieren zu müssen. Die Atmo der Sprachspur passt logischerweise 1:1 zu den Spuren, aus denen die Atmo-Spur erstellt wird. Synchro-Sprecher sitzen immer in akustisch trockenen Studios und man hört das natürlich raus, vor allem, wenn man hin- und herschaltet zum vergleichen.


    Das für mich Synchros unerträglich sind, liegt an mehreren Effekten, die sich kaskadieren.

  • Ich hoffe, ich habe es auf den zahlreichen Seiten nicht überlesen, aber was mir hier etwas zu kurz kommt, ist die Synchro-Kultur, die sich in Deutschland etabliert hat. Hier werden immer Faulheit und störende Untertitel erwähnt (mögen auch relevante Gründe für die Synchro sein), aber glaubt ihr wirklich, in Deutschland würde im Gegensatz zu Holland, Skandinavien & Co. so viel synchronisiert geschaut, wenn es nur die Pornosynchros aus DTV-Produktionen (oder leider auch mittlerweile einigen Netflix-Serien) gäbe?


    Es haben sich über die Jahrzehnte so viele professionelle Sprecher etabliert, die viel Herzblut in ihre Rollen legen (teilweise kann man das schon als unsichtbares Schauspiel bezeichnen) und das macht dann auch Spaß. Klar, Asynchronitäten und schlechte Übersetzungen reißen raus, aber es gibt auch zahllose Beispiele, in denen die Synchro ihren Teil zum Filmerfolg beigesteuert hat. Die Spencer / Hill-Filme...für mich undenkbar ohne die - zugegebenermaßen sehr freie und z.T. die Tonalität komplett ändernde deutsche Fassung. Darth Vader - steinigt mich und nichts gegen den wunderbaren James Earl Jones - aber was für ein Erlebnis ist / war Heinz Petruo! Daher habe ich auch vollstes Verständnis für Felix, wenn er hier empfindlich reagiert bei Pauschalurteilen gegen Synchroschauer, hier geht es schließlich auch um seine Arbeit und Leidenschaft.


    Natürlich ist man, wenn man mit der Synchro sozialisiert wurde, ein bisschen immun gegen Probleme wie, dass ein Sprecher (und noch dazu ein markanter) unzählige bekannte Schauspieler übernimmt. Ich kann das problemlos ausblenden und meist muss ich sogar ziemlich lange überlegen, wen derjenige noch so alles spricht. Reißt mich nicht raus, da immer die Verbindung Stimme - Bild vorhanden ist, da kann ich mein Gehirn ganz leicht betuppen. :zwinker2:


    Ein Grund, warum sich bei dem Thema schnell zwei Fronten bilden, ist aus meiner Sicht, dass die Entscheidung für oder gegen den O-Ton kein so weiter Weg ist. Ich schaue zwar beispielsweise nahezu alles auf Deutsch, habe aber keine Problem mit Serien / Filmen, zu denen es keine Synchro gibt. Und es gibt auch Fälle, in denen ich den Film nur noch im O-Ton genießen kann, da ich ihn so kennengelernt habe (z.B. Requiem for a dream) oder bewusst so schaue, da mir in der Synchro zu viel verloren geht (z.B. Blood & Icecream-Trilogie). Da hinterfragt man sich natürlich selbst: wäre es nicht bei den meisten Filmen so, dass man, wenn man sie direkt im O-Ton geschaut hätte, im Nachhinein nicht mehr zur deutschen Fassung gegriffen hätte? Mag sein...


    Ich für meinen Teil bin froh, mit (gut) synchronisierten) deutschen Filmen aufgewachsen zu sein, diese Kultur möchte ich nicht missen. Und trotzdem war für mich, als die DVD rauskam, neben dem Umstand, dass viele Filme endlich einfacher ungekürzt erhältlich waren, die Möglichkeit auf den O-Ton zu wechseln, einer der größten Vorteile.


    In diesem Sinne: beide Seiten haben gute Argumente, also nicht zu viel sticheln, lieber die Kollegen beim Filmabend mal nett fragen, ob sie nicht Lust auf eine O-Ton-Vorstellung hätten (meist kann man da ja sogar mit dem besseren Sound argumentieren) oder auch mal dem O-Ton-Schauer seine persönliche Kult-Synchro näher bringen.:sbier:

  • Derzeit werden die Synchros aber auch immer schlechter. Durch die Streaming-Flut werden die Synchronstudios mit Arbeit überschüttet. So kommt es zu immer mehr schlechten deutschen Synchronisationen, vor allem bei den Streaming-Diensten. Der Gipfel der schlechten Synchros sind dann die Influencer und Youtuber, die vermehrt zum Einsatz kommen, obwohl sie das Handwerk nie gelernt haben, was man auch deutlich heraushört.

  • Der Gipfel der schlechten Synchros sind dann die Influencer und Youtuber, die vermehrt zum Einsatz kommen, obwohl sie das Handwerk nie gelernt haben, was man auch deutlich heraushört.

    Hast du da konkrete Beispiele?

    Ich kenne zum Beispiel einige Spiele in denen Youtuber deutsche Stimmen sprechen, z.B. Cyberpunk, neben Profis wie LaraLoft, die das gelernt hat, spricht auch z.B. Gronkh eine Rolle, wie ich finde ziemlich gut.

    Der einzige Film der mir jetzt spontan einfällt ist Sonic mit JulianBam, den habe ich mir aber angeguckt, werd ich vermutlich auch nie.

  • Die Stars und Sternchen kommen zum Glück aktuell hauptsächlich bei Animationsfilmen zum Einsatz. Negativ aufgefallen sind mir aus dem Stehgreif der von dir genannte Sonic und Willkommen im Wunderpark und Sammys Abenteuer mit Lena Mayer-Landrut. Sing fährt auch mit vielen Ungelernten auf wie Olli Schulz oder Daniel Hartwich. Le Floid nervt in Pets und Star Wars Rebels. Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht aber auch sehr empfindlich.

  • Hallo zusammen!


    Mein Bruder und ich gucken mittlerweile gerne mal die eng. Originalspur.

    Wenn das der OT dann mal zu heftig ist wird wieder auf Deutsch umgeschaltet...


    Viele Filme gerade die die älter sind kennt man ja auf Deutsch und da ist es mal ganz interessant den Film auf OT zu sehen.

    Ich finde auch das es sehr Hilfreich ist seine Englischkenntnisse auf diese Weise aufzubessern...


    Nico

  • Parade Beispiel für No-Budget- Sprecher (also richtig beschissene! ) sind/waren etliche Dokus auf Netflix.


    Beispielsweise die Trump-Doku:


    Die ist so unerträglich und eine Qual (auch für ungeschulte Ohren) das ich auf OT mit Untertiteln geschaltet habe. Entweder sprechen dort Laien oder Amis, die deutsch sprechen können (wollen), aber Intonierung null beherrschen. Da bekomme ich extremen Kotzreiz:big_smile:


    So langsam wird es aber wohl wieder besser.

    Viele Dokus werden mittlerweile entweder nur noch mit UT versehen (enttäuschend) oder aber meistens primär zum Glück mit Profis eingedeutscht.


    Wenn ich die englische Sprache vollumfänglich beherrschen würde, käme mir auch nur OT ins Haus.

    Aber dazu reicht es bei mir bei weitem nicht. Das hat auch nichts mit Faulheit etc zu tun, sondern lediglich mit einer zu geringen Sprachkenntniss.


    Ich persönlich bin dankbar für die deutsche Synchronkultur, die zu der besten der Welt gehört.

  • Die 'Synchronkultur' ist sicher auch nichts, wofür sich die deutsche Film/Verleihindustrie irgendwie zu schämem hätte, keinesfalls.


    Für mich ist das manchmal ähnlich, wie nen Flammkuchen hier D zu essen- oder halt mal am Woende kurz 'rüberzumachen' und diesen in Grande_Est zu essen.

    Auch wenn der in F vielleicht objektiv nichtmal besser ist, es ist schlicht das 'feeling' des Authentischen, dass den Mehrwert macht ;-)


    Also nichts, weswegen man ne Schiesserei anfangen müsste..

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