! Bei überschaubaren englischen Sprachkenntnissen ! - Für welche Filme lohnt sich der Originalton?

  • So richtig angefangen habe ich, nach ein paar spärlichen Importen auf VHS, im DVD Zeitalter mit Star Trek: Next Generation. Rund 180 Folgen sind schon eine Menge Training. Ich war zwar davor schon dem Englischen nicht abgeneigt, aber neben dem dass m.E. in Next Generation alle Darsteller sehr akzentfrei und ordentlich sprechen, ist eh die Hälfte englisch - "Feuere Photon Torpedos - fire photon torpedos", "Ihr Visor muss kalibriert werden - your visor has to be calibrated" usw. Würde ich immer wieder empfehlen.

    Überhaupt sind Serien allgemein wohl keine schlechte Idee, weil man sich über einen längeren Zeitraum warm hören kann, so die Aussprache grundsätzlich okay ist. Da dass das Produktionsbudget pro Minute deutlich geringer als beim Kino ist, sind die Kollegen vermutlich auch eher geneigt, auf Sprachverständlichkeit zu achten. In der Nachbearbeitung zu korrigieren oder viele Takes drehen ist da einfach zu teuer. Ziemlich gut verständlich finde ich auch die Bürger von Springfield.

  • Hehe ...Game of Thrones in OT, da lernt man auch das Wort (bzw. da habe ich es gelernt :big_smile:)

    kommt da ähnlich oft vor wie in dem YT Video:dry:

  • Filme im O-Ton schaue ich seit den frühen Neunzigern, damals VHS Kassetten aus dem Versand, in einer Special Interest Videothek in Stuttgart geliehen oder bei Besuchen in London / Amsterdam gekauft.


    Einen richtigen Boost bekamen meine Englischkenntnisse durch zwei Dinge (weiß aber nicht, ob für Dich Aries praktikabel):

    1. Habe ab 2006 einen Kurs für Business-Englisch gemacht
    2. Meine Frau hat Ihr Englisch auf der VHS aufgefrischt und wir lernten zusammen, inkl. einem Englisch-Speaking-Day bei uns.
  • Ein kleines Update ...


    Habe ab 2006 einen Kurs für Business-Englisch gemacht

    In meinem Beruf höre und spreche ich relativ viel Englisch, weil ich viel mit ausländischen Standorten zu tun habe.

    Wenn es um die Produkte geht, die wir herstellen, bin ich im Englischen fast so gut unterwegs wie im Deutschen.

    Das hat wenig mit den alltäglichen Themen oder den Themen im Heimkino zu tun, hilft mir aber vermutlich trotzdem ein Stück weit.


    Mittlerweile habe ich fast zwei Staffeln von BSG geschaut.

    Ich habe nun doch auch einige Szenen mit Untertiteln geschaut, und zwar dann, wenn mir eine Szene wichtig erschien und ich den Text nicht ausreichend verstanden habe.

    Also auf Pause gehen, zurückspringen, die Untertitel aktivieren (sind 5 Klicks) und nochmal schauen.

    Damit ist der "Fluss" des Filmerlebnisses für mich schon stark in Mitleidenschaft gezogen und die Untertitel stören für mich die Immersion erheblich - aber ich sehe das nun als Lernziel und da ist das eben so.

    Für das Verständnis helfen mir die Untertitel aber extrem, damit verstehe ich mehr als 90%.

    Insofern sind diese Szenen sozusagen kleine "Lektionen" für mich.


    Grob geschätzt:

    1/3 verstehe ich gut.

    1/3 kann ich ungefähr den Sinn des Gesagten abschätzen, habe die Wörter aber nicht verstanden.

    1/3 verstehe ich überhaupt nicht.

    Das war der Status (ohne Untertitel) am Anfang von BSG, das würde ich jetzt auf 2/5 - 2/5 - 1/5 schätzen.

    Also schon etwas besser ...

    :)

  • ...

    Also auf Pause gehen, zurückspringen, die Untertitel aktivieren (sind 5 Klicks) und nochmal schauen.

    Damit ist der "Fluss" des Filmerlebnisses für mich schon stark in Mitleidenschaft gezogen und die Untertitel stören für mich die Immersion erheblich - aber ich sehe das nun als Lernziel und da ist das eben so.

    :sbier:

    Deshalb habe ich anfangs auch erstmal nur Filme, die ich schon kannte (tw. richtig gut), im OTon gehört - da ist Immersion nicht mehr so wichtig.

    Ja, vielleicht sollte man das auch mal betonen: Gerade am Anfang hilft es, zwischen "Filmschauen zum OTon-Lernen" und "Filmschauen zum Genießen" zu unterscheiden.

    Im Laufe der Zeit wächst das zusammen, aber man sollte das nicht gleich zu Beginn erwarten.

  • Ich kann da ja nur immer wieder auf (BBC)Nachrichten oder, wenns auch lustig und spannend sein soll, ne UK-Unterhausdebatte, verweisen.


    Zum einen knallt einem da nicht gleich ein texanischer slang um die Ohren, zum anderen garantiert die letztgenannte auch ne gewisse Kurzweil- und man kann sich häufig auch über die gegebene Thematik durchhangeln, wenn mal ein unbekannter Begriff auftaucht.

    Und wenn dann der MP aus Inverness zur reden beginnt, weiss man, dass es sogar innerhalb UK Menschen gibt, die definitiv kein Englisch reden:big_smile:


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  • Guter Tipp. Ich LIEBE auch die britischen Akzente (und finde die "klarer" als die amerikanischen).


    ... allerdings gibt es ja in Hollywoodfilmen schon einen eigenen "reingewaschenen" Dialekt, so dass man sich da eigentlich nur sehr selten mit Texas rumschlagen muss..

  • Ein Beispiel für nen wirklich geilen slang ist imo die 'Kunstsprache', die man bei The Expanse den Beltern verpasst hat.

    Da ist zB der OT imo ein Muss!

  • Ja, vielleicht sollte man das auch mal betonen: Gerade am Anfang hilft es, zwischen "Filmschauen zum OTon-Lernen" und "Filmschauen zum Genießen" zu unterscheiden.

    Im Laufe der Zeit wächst das zusammen, aber man sollte das nicht gleich zu Beginn erwarten.

    +1

    Wie eben auch bei anderen Dingen im Leben, zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen.

    :zwinker2:


    Und wenn dann der MP aus Inverness zur reden beginnt, weiss man, dass es sogar innerhalb UK Menschen gibt, die definitiv kein Englisch reden

    Der ist wirklich gut!


    Ein Beispiel für nen wirklich geilen slang ist imo die 'Kunstsprache', die man bei The Expanse den Beltern verpasst hat.

    Da ist zB der OT imo ein Muss!

    Meine Kusine, die sonst fast alles in englischem OT schaut und damit gut zurecht kommt, sagte mir, den Belter Dialekt hätte sie nicht mehr verstanden.

    Für relative Anfänger wie mich also sicher nicht geeignet sondern eher etwas für sehr fortgeschrittene Freunde der Sprachkunst.

  • Zitat

    Für relative Anfänger wie mich also sicher nicht geeignet sondern eher etwas für sehr fortgeschrittene Freunde der Sprachkunst.

    Einfach mal reinhören, man versteht unterschiedliche Dialekte tatsächlcih auch unterschiedlich gut- so kann ich schottischen Singsang deutlich besser verstehen, als nen australischen Surfer.


    In D gibt es ja auch Regionen, wo umgangssprachlich Ende und Anfang eines Wortes gerne vernuschelt werden- dem Besucher aus der Fremde helfen dann auch zwei Jahre Deutschunterricht im Berlitz nix:big_smile:

    Ich meinte auch weniger, dass der Belter-slang gut zu verstehen sei, sondern dass er der Story hilft und man so profitiert, wenn man O-Ton hört.:zwinker2:

  • Dennoch möchte ich zukünftig mehr Filme im O-Ton schauen, Übung macht bekanntlich den Meister, und es wäre ein guter Ansatz für Filme die ich mir ein zweites Mal anschaue.


    Das ist genau der richtige Ansatz. Ich würde zwar nicht behaupten, dass man mit der Zeit alles versteht, man bekommt aber mehr "Gelassenheit", wenn es darum geht, Dinge nicht zu verstehen. Es ist einem dann egal, ob man Sachen versteht oder nicht. Grundsätzlich gibt es Filme, die sehr kompliziert sind zu verstehen, weil die Handlung rel. kompliziert oder die Zusammenhänge zwischen Personen komplex sind. z.B. hatte ich letztens bei "Spartacus" Probleme, die komplexen Verflechtungen im römischen Senat zu verstehen. Gestern bei "Menace to society" war der Slang schwer zu verstehen, die Handlung war aber einfach. Bei diesem Film aktivierte ich zusätzliche engl. UT.


    Tipp 1: Wenn man zwischendurch gar nicht mehr "mitkommt", Pauseknopf drücken und sich dann die imdb-Plot-Synapsis, bis zu dem Punkt, wo man auf pause geklickt hat, durchlesen ( auf Englisch versteht sich ). Falls es keine Synopsis gibt, kann man die längste Plot-Summary lesen bis zu dem Punkt, wo etwas gespoilert wird.


    Tipp 2: Ich habe damals vor 13 Jahren oder so in einem Englisch-Kurs einen Tipp bekommen: ESLnotes: The English Learner Movie Guides Dort sind filmgeschichtlich wichtige Filme aufgeführt, dessen wichtigsten Wörter und Expressions auf englisch hervorragend erklärt werden. Wenn man sich die Erklärungen durchliesst, bevor man den Film sieht, versteht man nachher fast alles und man lacht sogar oft weil man den Humor besser versteht.


    Beispiel Chinatown von Roman Polanski ( dieser Film ist einer der "schwerer" zu verstehenden):


    Zitat aus Film:

    Isn’t this something? Middle of a draught and
    the water commissioner drowns. Only in LA!


    Erklärung
    A “draught” is a shortage of water because there has not been enough
    rain. If a person “drowns,” they die from being unable to breath because
    they are under water. “Only in LA” is a colloquial way of saying “this is
    so strange it could only happen in LA!”

  • Zu Redewendungen und ähnlichem: Manchmal dauert das Kapieren aber auch recht lange.:big_smile:


    'My private Idaho'

    seinerzeit geschaut und toll gefunden.

    Auch wenn da imo sehr wenig mit Idaho und privat war.


    Dass 'My private Idaho' ein feststehender Begriff für 'meine kleine Welt' ist, hab ich dann Jahre später erfahren.:rofl:

    Einmal editiert, zuletzt von kinodehemm ()

  • Ich glaube, Gelassenheit beim Nicht-Verstehen ist ein sehr wichtiger Faktor. Nun verstehe ich englische Filme glücklicherweise beinahe immer sehr gut und habe kaum Verständnisprobleme, aber gleichzeitig auch eine große Gelassenheit beim nicht-Verstehen. Meine Frau mag leider gar nichts auf englisch schauen und wenn doch wird sie gleich aufgeregt, wenn sie einen Satz nicht versteht. Gleichzeitig aber, wenn wir etwas auf Deutsch schauen, ist es zu 95% egal, wenn man etwas nicht versteht.

    Es entsteht stets folgender Dialog _während_ des Films - "Hä? was hat der gesagt, hast Du das verstanden?" - "nö, hab ich auch nicht" - "na, okay". Und eben zu 95% belässt man es dabei, dass man einen Satz nicht verstanden hat - und 20 Sekunden weitere Dialoge mit diesem Gespräch überquatscht hat und damit auch nicht verstanden hat.


    Alleine der Glauben, dass man wichtige Dinge nicht verstanden hat, macht anscheinend schon so nervös, dass damit der ganze Flair zerstört wird. Daher kann ich ozon voll zustimmen. Gelassenheit hilft enorm dabei, durch einen Film zu kommen.

  • Heute Abend habe ich wieder einmal einen Film in englischem OT geschaut.

    In diesem Fall war es sogar meine Erstsichtung:




    Falls jemand den Film noch nicht kennt (so wie ich bis heute), Xanada hat diverse Auszeichnungen erhalten (Zitat wikipedia):

    "Xanadu erhielt 1981 den Razzie Award (Goldene Himbeere) für Robert Greenwald als schlechtesten Regisseur; nominiert war er darüber hinaus in den Kategorien „Schlechtester Schauspieler“ (Michael Beck), „Schlechteste Schauspielerin“ (Olivia Newton-John), „Schlechtester Song“, „Schlechtester Film“ und „Schlechtestes Drehbuch“. Im Jahre 2005 war er außerdem für den Sonderpreis „Schlechtestes Musical unserer ersten 25 Jahre“ nominiert."


    In der Tat, ein Meisterwerk ist es nicht.

    Aber so schlimm fand ich den Film nun auch nicht, zugegeben, da war ein Nostalgiebonus dabei und ich mag die Musik sehr gerne.

    Eine boy-meets-girl Geschichte und es wird viel gesungen und getanzt - da passte der OT sehr gut, der Film ist im übrigen auch leicht zu verstehen.

    Insofern meine Empfehlung:

    Für OT Anfänger approved.

    :)

  • :big_smile::respect: eigentlich ein idealer Einstieg- eine versehentlich falsch übersetzte Zeitform oder grammatikalische Holperer dürften den Filmgenuss hier kaum schmälern!


    Aus der 'Razzie'-Reihe :zwinker2: wäre zB 'Ekstase' mit Po Derek eine würdige Fortsetzung von Xanadu..



    --ich dachte ja immer, die Mode sei das grössste Manko der 80er gewesen.. Die Filme hatte ich wohl ganz vergessen!:rofl:

  • Mittlerweile habe ich die Serie Battlestar Galactica fertig geschaut.

    Tatsächlich hat mich das in meinem Sprachverständnis ein Stück weit voran gebracht.

    Ein Aspekt ist auch, dass es mich nicht mehr ganz so stört wenn ich doch mal etwas nicht verstehe, auch daran habe ich mich besser gewöhnt.

    So gut wie die deutsche Sprache verstehe ich den englischen O-Ton natürlich immer noch bei weitem nicht, aber ich werde das auch in Zukunft fortsetzen um noch besser zu werden.

    Weitere Tipps gut verständlicher Filme werden also immer noch gerne genommen!

    :sbier:

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