The Perfect Storm (2000), deutscher Titel "Der Sturm", vom deutschen Regisseur Wolfgang Petersen. Den Film habe ich angeschaut, weil es im Ratethread vor kurzem um das Boot aus dem Film, die "Andrea Gail", ging.
Bewertung (ich bewerte nach dieser Skala)
Film: Zwischen Mittelmaß und Gut
Sound: Gut (engl. HD Tonspur)
Bild: Schlecht
Worum geht’s
Die Besatzung des Fischerboots Andrea Gail braucht im Herbst 1991 dringend Kohle. Deswegen fährt der Kapitän mit seinen Männern gegen Ende der Fischerei-Saison nochmal ganz weit raus. Sie wollen einen großen Fang machen und diesen dann im Heimathafen monetarisieren. Dabei geraten sie in einen außergewöhnlich starken Sturm. Der Film basiert auf wahren Ereignissen.
Fazit
The Perfect Storm ist für mich einer der Filme, bei dem ich eine rosarote Brille aufhabe bzw. hatte (quasi mein Prometheus). Er war einer der ersten, den ich 2001 über meinen ersten Projektor auf der "großen" Leinwand ansah. Mit einem, zumindest damals, beeindruckenden 5.1 Ton. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Film ist nicht gut gealtert.
Die erste Stunde gefällt mir nach wie vor sehr gut. Die Charaktere werden gut eingeführt und bekommen mehr Tiefe, als die Story es benötigen würde. Jedes Mitglied der Besatzung bekommt ein wenig Hintergrund. Der eine will eine Familie gründen, der andere war bislang bei Frauen nicht sehr erfolgreich, usw. usf. Für mich als Zuschauer war es dank der Einführung nachvollziehbar, warum die Besatzung ins Risiko geht. Zwei Besatzungsmitglieder haben einen Konflikt miteinander, eine Notsituation bringt die beiden aber dazu, sich doch zusammenzuraufen - das fand ich gut gelöst und macht den rauhen Teamgeist der Besatzung spürbar.
Als der Sturm dann tatsächlich aufzieht, lässt der Film allerdings nach. Das hat mehrere Gründe:
- Einige Geschehnisse an Bord wirken zu übertrieben. Auch wenn der Film auf einer wahren Begebenheit passiert: Was tatsächlich auf der Andrea Gail passierte, weiß man übrigens nicht; die Geschehnisse an Bord sind also Fiktion.
- Die Nebenhandlung mit dem Segelboot wirkt für mich nicht gut in die Haupthandlung integriert.
- Manchmal schreibt das echte Leben Geschichten, bei denen man sich denkt: "Das kann doch nicht wahr sein!". Ob der Kapitän des Segelboots angesichts des extrem starken Sturms wirklich der Meinung war, alles im Griff zu haben, oder ob das eine kreative Übertreibung des Autors war, kann ich nicht beurteilen. Ich fand es jedenfalls zu viel.
- Einige CGI-Effekte sind nicht gut gealtert, vor allem Gischt-Effekte, der Ausflug des Kapitäns auf den Ausleger und die Containerschiffe. Die digitalen Riesen-Wellen sehen nach wie vor gut aus.
Das Bild auf der Blu Ray (die Scheibe lag glaube ich seit 2009 ungesehen bei mir rum) ist recht unscharf, wirkt auf mich eher wie eine hochskalierte DVD. Der Ton kommt aus allen Kanälen, wirkt allerdings wenig differenziert, quasi ein Soundbrei aus allen Kanälen. Vielleicht muss ein Sturm so klingen, aber ich lehne mich aus dem Fenster und behaupte, dass es besser gegangen wäre.
Ich weiß nicht, ob ich den Streifen so bald wieder einlege.