Sind Comic-Verfilmungen dumm?

  • Mich wundert wie angeregt das diskutieren wird da ich die Ausgangsfrage schon für selten dämlich halte

    Find ich auch, aber Du bist auch drauf reingefallen. :zwinker2: Wenn die Diskussion nett ist, kann man auch über plakative Aussagen sprechen, das macht doch Spaß. Da gibt es gerade einen anderen Thread, der grenzwertig ist.


    Ich frage mich, ob die Scorseses und Coppolas dieser Welt überhaupt einige der kritisierten Filme gesehen haben. Außerdem sitzen sie meiner Meinung nach sowas von im Glashaus bei den miesen Filmen die sie selber verbrochen haben.


    Großartige Comicfilme aus meiner Sicht:


    300 (oder war der Film zuerst da?)

    Dark Knight Trilogie

    Wonder Woman

    Aquaman

    Valerian

    Avengers - Endgame

    viele X-Men-Filme

    Dredd

    Men in Black

    Guardians of the Galaxy

    Hellboy


    Den Kritikern sollte angesichts seiner fortgeschrittenen wokeness Black Panther gefallen.


    Daneben aus meiner Sicht viele Gurken, auch und gerade im Marvel-Universum. Umso überraschter war ich über Endgame, der einfach ein toller und emotionaler Film und der beste der Serie ist.


    Wir HK-Besitzer wiesen vielleicht einen Hang zu Filmen mit großem Bild und großen Ton auf, denn für ausschließlich Arthouse-Filme wären Röhren-TVs besser geeignet. Und die Genres SciFi, Fantasy und Comics bringen unsere HK besonders zum Wackeln. Was ich nicht schlimm finde.


    Die eingangs geposteten Aussagen sagen mehr über das schwache intellektuelle Niveau der Sprecher aus als über die beschimpften Filme und deren Publikum.

  • Villeneuve ist ein (scheinbar unerkannter) Meister des Faches.

    Wie kommst Du darauf, dass er unerkannt wäre? Ich bin mir sicher, dass er sich die Projekte mittlerweile aussuchen kann.

    und an den viel gelobten "Incendies" ist hierzulande sehr schwer dranzukommen (habe ich deshalb noch nicht gesehen).

    Er war schon auf arte zu sehen. Für ein Frühwerk nicht schlecht, die hohe Wertung von 8,3 teile ich aber nicht.

  • Ich komm drauf, weil seine Filme aus irgend einem Grund gerne mal floppen, an der Kinokasse. Später gibt's dann den Hype.

  • Ich kann mir vorstellen, dass Gründe für die Diskussion hier (und anderswo) über Comic-Verfilmungen, sind:

    • Die letzten Jahre haben diese Filme eine große Rolle gespielt (manche, so auch Scorcese, fragen sich wohl "zu groß?")
    • Comics sind eine Kunstform, die im Gegensatz zu anderen Kunstformen, AUCH Kinder anspricht.
      Wer die Comics als Kind gelesen hat, wird die Filme eher lieben, als jemand, der die Comics nicht kennt. Wer die Comic-Vorlage nicht kennt, der stellt sich aufgrund des Inhalts und der Erzählweise Fragen.

    Das soll keine Wertung sein (ich finde selbst einige Verfilmungen genial). Nur eine Erläuterung. Über andere Genres wird ähnlich diskutiert, beispielsweise Action oder Horror.

  • Zitat

    Ich komm drauf, weil seine Filme aus irgend einem Grund gerne mal floppen, an der Kinokasse. Später gibt's dann den Hype.

    wobei ich das eigentlich als die Bausteine für 'echte' Kultfilme betrachte.


    Ein Film, der so simpel , zeitgeistgerecht und 'prdedictable' ist, dass er am Startwochenende schon alle box-office-Rekorde knackt, fällt für mich aus dieser Kategorie eigentlich raus.

    Da hat dann die marketing-Lawine einfach nur 'freie Bahn' geschaffen und dem schon vor Kinostart als 'kommenden Kultfilm' vermarkteten Werk einfach nur die -flache-Bahn geebnet.

  • Hi,

    ich muss zugeben, dass ich gar nichts mit dem Genre anfangen kann. Das geht soweit, dass ich auf der Suche nach guten, neuen Filmen, sofort wegklicke, wenn ich meine einen Comiccharakter zu erkennen.

    Das ist ein Generationenkonflikt. Ich bin eine Boomer; und Boomer gelten als wenig aufgeschlossen für Neues. Wir haben Freunde, die etwa 20 Jahre jünger sind und die total auf Marvel abfahren.

    Was mich stört bei diesen Filmen ist die Überladenheit, der völlig fehlende Bezug zur Realität. Man kann und möchte sich gar nicht vorstellen, es wäre real oder könnte real sein. Es weckt in mir keine Emotionen.

    Bei einem SF dagegen besteht theoretisch die Möglichkeit, es könnte vielleicht einmal eintreten.

    Phantasy-Filme haben auch keinen Bezug zur Realität, aber sie haben etwas Poetisches, Märchenhaftes. Es erinnert an die Märchen der Kindheit. Wahrscheinlich sind die Comicverfilmungen für spätere Generationen, die damit aufgewachsen sind, das, was für mich Phantasyfilme sind.

  • Dann hamwa hier wohl ein Boomer-Battle :yoda::big_smile:


    Auch wenn der Geburtsjahrgang angeblich anderes erwarten liesse- ich hasse 'Wiederholungen' und den Geist, dass es 'früher' die guten Sachen gab, und heute nur noch Schund.

    Das fäng bei Musik an und hört beim Film noch nicht auf.

    Und gerade 'unsere' Generation war doch die 'Generation Comic'. Ich hab auf unseren ersten Flohmärkten bei den Amis aus KL meine ersten 'Original'-Batman erworben, Von 'Asterix' kamen regelmässig neue Bände, das Phantom hinterliess seine Totenkopfabdrücke in Gangstervisagen.


    Hotel California mag ein guter Song sein- aber seitdem sind xxx Songs veröffentlicht worden, die imo zigmal interessanter und teils auch besser sind.

    Ich bin Pink Floyd -Fan seit meinen ersten paar Schallplatten- aber da kam in den letzten 20j nichts neues oder originelles mehr.



    Bei Kino ist es ähnlich, auch da habe ich meinen persönlichen 'Kanon', freue mich aber tierisch über jeden Film, der diese Bestenliste ins Wackeln bringt.


    -mein Fazit: Lieber was Neues anschauen oder hören, selbst auf die Gefahr, einer Gurke zu begegnen- als 'Dark side of the Moon' und 'Terminator' in Endlosschleife..

  • Villeneuve ist ein (scheinbar unerkannter) Meister des Faches. Der neue Blade Runner kann dem alten das Wasser reichen, was ich vorab für absolut unmöglich gehalten habe! Ich habe den Trailer damals echt nur belächelt, ich Depp. Ich bin mehr als gespannt auf Dune.

    War V for Vendetta eigentlich 'ne Comic Verfilmung? Der schafft es nämlich, sowohl die oberflächlichen als auch die tiefer blickenden zu bedienen. Fand ich einen großartigen Spagat und einen herausragenden Film. Gerade aktuell mal wieder gesehen und interessanterweise aktuell wieder sehr passend. Der Film zeigt gut, dass auch dieses Genre sich hervorragend mit anspruchsvollen Themen auseinandersetzen kann und dabei noch reichlich Platz für Unterhaltungswert bleiben kann.

    Ja ist eine Comicverfilmung. Und 100% Zustimmung, einer meiner absoluten Lieblingsfilme.

    Nur haben die Herren Comicfilm Hasser den wohl nicht gemeint. Passt nicht ins Schema

  • Nur haben die Herren Comicfilm Hasser den wohl nicht gemeint.

    Es ging denen offensichtlich eher um die Superheldenfilme.

    Was mich stört bei diesen Filmen ist die Überladenheit, der völlig fehlende Bezug zur Realität. Man kann und möchte sich gar nicht vorstellen, es wäre real oder könnte real sein.

    Kennst Du die Dark Knight Trilogie?

  • Da ja hier oft der Geschmack angesprochen wird:


    Man kann durchaus vom Geschmack auf die Klasse schließen. Siehe dazu Pierre Bourdieu: "Die feinen Unterschiede: Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft"


    Ganz grob stellt er die These auf, dass es einen Klassengeschmack gebe, der durch die Sozialisation innerhalb dieser Klasse ein fester Teil des Menschen (als "Habitus") wird. Dieser erstreckt sich über alle Gebiete: Kunst, Essen, Kleidung, etc


    Ich glaube, dass die These stimmt. (Auch wenn heute viel Forscher nicht mehr gerne von Klassen sprechen..)


    ABER:


    Man sollte nicht einen Geschmack als dem anderen überlegen ansehen.


    Beispiel:

    Klassische Musik ist nicht "besser" als Hip Hop/ die Hörer sind nicht bessere oder schlauere Menschen.

  • Auje, Bildungsdünkel vs. 'unverbildet' :yoda:

    Das wäre doch mal ein epischer plot für nen Netflix-Serie....


    Aktuell läuft das ja bundesweit als LARP, gerade gestern ja die ''Springbreak''-Folge in Kassel..


    Nee, dumm sein alleine ist auch noch keine Qualifikation..


    Frei schwebende Arroganz allerdings ebensowenig..

  • Es ging denen offensichtlich eher um die Superheldenfilme.

    Kennst Du die Dark Knight Trilogie?

    Nein, kenne ich nicht. Da ich mich schon langweile, wenn ich nur den Trailer einer Comicverfilmung sehe, teste ich solche Filme erst gar nicht - ich bin aus dem Alter raus, wo man sich verbiegen muss. Früher bin ich auch in Klassik-Konzerte gegangen, obwohl ich Jazzfan bin.


    Ich glaube aber, das sind die Filme in denen der Protagonist dieses originelle Make Up trägt. Das kenne ich nur von Bildern anderer Heimkinos. Die Maske fand ich sehr interessant.

    Du willst mir damit sagen, dass ich diese Filme evtl. auch für mich interessant wären? - Sollte ich die mal schauen?

    LG

  • Ui, Comic hin oder her als Cineast Platz 3 der IMDb best rated movies noch nicht gesehen zu haben, finde ich schon überraschend und ja aus meiner Sicht muss man "The Dark Knight" gesehen haben.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Es gibt ja inzwischen auch viele Comic- oder Superheldenfilme bzw. -serien, die nicht in das typische Teenie-Popcornschema passen. Da sind richtige Kracher bei. Die kategorisch abzulehnen, nur weil die Vorlage ein Comic war oder Superhelden vorkommen, kann man machen. Man verpasst dann eben einiges. Als Beispiel nenne ich mal:


    - "The Boys"

    - "300"

    - "Sin City"

    - "Kick-Ass"

    - "The Punisher" (eigentlich alle Verfilmungen)

    - "Scott Pilgrim"

    - "Brightburn"



    "Transformers" sticht dagegen als das andere Extrem heraus. Nervig, inhaltsleer, aufgedreht. Ich habe beim zweiten Teil mittendrin ausgemacht. Unerträglich dieser erzwungene "Humor".


    Im Grunde kann man das Genre gar nicht über einen Kamm scheren. Wenn die alten Regisseure Comicverfilmungen als "Nichtkino" deklarieren, zeigt das eigentlich nur, wie sehr sie inzwischen aus der Zeit gefallen sind.

  • Kennst Du die Dark Knight Trilogie?

    Man kann aber auch zurecht sagen, dass die Dark Knight Trilogie absolut aus den "üblichen" Comic-Verfilmungen heraus sticht.


    Ich schalte ja sofort auf stur, wenn ich einen DC-Film anschauen soll weil ich die einfach nur fürchterlich finde. Batman vs. Superman habe ich verschenkt, Aquaman nach ungefähr der Hälfte ausgemacht und Wonder-Woman (Teil 1) fand ich dahingehend peinlich, als der männliche Protagonist (Name vergessen) sich absolut darin verstrickt hatte, der Wonderwoman zu erklären warum man in der Öffentlichkeit keine Dessous trägt... jedenfalls habe ich diese Filme so wahrgenommen.


    Erst Streifen wie "Man of steel" und die "Dark Knight Trilogie" zeigen m.M.n. auf, dass man Comics (die ich als Kind übrigens verschlungen hatte) auch intelligent drehen kann

  • Die Dark Knight Trilogie ist definitiv einen Versuch wert, das ist kein Vergleich zu Avengers oder so.

    V for Vendetta ist ein super Film, wusste gar nicht, das der auch einem Comic entsprungen ist.

    Den könnte man auch als Dystopie ansehen, was viele der Popcon-Comicverfilmungen nicht sind.

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