Abgehängte Decke - Doppelte Beplankung/Alternativen

  • Hallo zusammen,



    wir stecken gerade in der Planungsphase für den Umbau im Wohnbereich (EG) und in den Vorbereitungen für den Heimkinobau im KG. Dabei wollen wir sowohl im Wohnbereich als auch im hinteren Teil des Heimkinos (ist eigentlich ein offener Appendix, nicht das eigentliche Heimkino; im Heimkino möchte ich die Decke komplett akustisch behandeln – soll aber erst später geplant werden) die Decke mit Rigips abhängen.



    Um möglichst alle negativen akustischen Folgewirkungen (Schwingen, Wummern etc.) auszuschließen, habe ich vor


    • Die Unterkonstruktion zu entkoppeln.
    • Unterkonstruktionsabstand maximal 40cm bei den Längsprofilen
    • Doppelte Beplankung


    Im Wohnbereich möchte ich das, weil ich dort meine Stereoanlage betreibe und im Heimkino erklärt sich die Notwendigkeit glaube ich von selbst. :-). Im Wohnbereich wird es daneben zusätzlich ein akustisch wirksames, abgesetztes Deckensegel von ca. 13 qm in der Hörzone installiert.



    Nun zu meiner Frage: ein Freund hat mir vorgeschlagen, statt einer doppelten Beplankung entweder Knauf Schallschutzplatten oder Knauf Diamantplatten (beides so wie ich es verstanden habe einfach) zu verwenden und damit den gleichen oder einen besseren Effekt einfacher zu erzielen als mit einer doppelten Beplankung.



    Was haltet ihr davon?

  • In der Abhängung soll die Elektroinstallation installiert werden und sie soll in keinem Fall negative akustische Folgewirkungen haben. Im besten Fall die Raumakustik sogar verbessern. Allerdings befürchte ich, dass letzteres (Verbesserung der Raumakustik) zu teuer werden wird.

  • Guten Abend alter Ego


    Also ich habe bei mir im Kino doppelt Knauf Diamant. Um idealen Schallschutz zu erhalten ist folgender Aufbau nötig:

    -Federschiene/Hitprofil

    -Knauf Silentboard

    -Knauf Diamant


    Somit erreicht man einen sehr hohen Schallschutz. Aber Vorsicht, da kommen ein paar Kilos zusammen. Ich meine das sind ca 33kg/m2

    Schallschutz gibt es halt nur in Verbindung hoher Masse.


    Vielleicht hilft dir das ja schon.

  • Dankeschön blacksub für die Info. Allerdings ist Schallschutz ist nicht das Ziel der Deckenabhängung bei uns.


    Wir hängen die Decke nur ab, um die gesamte neu zu verlegende E-Installation unterzubringen, ohne alles Schlitzen zu müssen. Bedenken habe ich nur, dass die Abhängung mir mit Wummern, Klappern oder sonstigen Resonanzen einen akustischen Strich durch die Rechnung macht. Deshalb will ich sie u.a. zweilagig beplanken.


    Wenn ich parallel bei der Aktion etwas für die Gesamtakustik im Wohnzimmer neben dem geplanten Deckensegel tun kann, dann gerne, aber nur zu einem überschaubarem Preis. Dh. dieses Ziel hat eindeutig Prio 2. Wichtig ist mir nur, handwerkliche Fehler bei der Deckenabhängung zu vermeiden, die mir nachher auf die Füsse fallen.


    PS: Bin in der Zwischenzeit auf Knauf AMF Tacet Decken aufmerksam geworden, habe allerdings dazu noch keinen Preis entdecken können. Befürchte aber, diese Decke liegt preislich außerhalb des Rahmens. Habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht?

  • Ich ginge durch das Thema im Jänner bei meinem Projekt. Kurz dazu: erstmal wollte ich eine einfache Beplankung mit Steinwolle dahinter machen. Dann kam ich mit der Frage hier in den Forum, und das ganze endete mit einer zweiten Beplankung und Steinwolle dahinter. :big_smile:

    Also mach's dir einfach und beplanke doppelt!


    Eins dazu: im Nachhinein sage ich, dass es sich absolut ausgezahlt hat. Ich kann akustisch noch nichts berichten, meine Subs stehen noch nicht, aber die Decke ist spürbar fester und "dumpfer". Und, die Dübeln halten bombenfest.


    Ich hab einfache Feuerschutzplatten genommen, da es bei mir auch überhaupt nicht um den Schallschutz geht, und meine Abhängung ist aber nur ca. 8cm + Platten. Bei 40cm müsstest du wegen Resonanzen viel Steinwolle hinterfüllen.

  • Hört sich gut an Kosta. Danke :thumbup: Ich schau mir mal parallel deinen Thread an. :-).


    PS: Bringt die Steinwolle etwas hinter Rigips? Dürfte eher Placebo sein oder?

  • Bzgl. Steinwolle war so: einfache Beplankung auf jeden Fall. Zweifache Beplankung naja... Leute da schrieben nicht unbedingt notwendig, zumindest nicht bei 8cm. Ich habe 5cm Steinwolle jetzt drin flächendeckend. Aber: ich wollte auf Nummer sicher gehen. Die Steinwolle kostete mich €50 für meine ganze Decke, daher war das für mich kein Diskussionspunkt. Bei 40cm, je nach QM, könnte das gleich paar Hunderter werden. Ich glaube aber schon, dass in einer tiefen Abhängung da schon ziemlich böse Sachen drinnen sich abspielen könnten, und umso wichtiger wäre doppelt oder sogar dreifach zu beplanken. Also bei so einer Höhe würde ich persönlich entweder dreifach machen oder Steinwolle und zweifach. Ist im Endeffekt ein riesen Aufwand gewesen, und wäre echt blöd wenn da was nicht passt. Aber dafür finde ich dass es recht gut geworden ist ;-)

  • Danke Micha für den Link.


    Da unsere Decke "nur" ca. 8cm abgehängt wird (Kosta hatte meine 40 cm Abstand zwischen den Längsprofilen als Höhe der Abhängung missverstanden), bleibt nicht viel Raum für akustische Maßnahmen. Ich will mit der Frage nach der Ausführung der abgehängten Decke nur vorsorgen, dass es keine Schwingungen, Resonanzen, Wummern, Klappern, etc. gibt.

  • Ahsoo, sorry, wenn 8cm, dann ist es ja gleich wie meine Decke. Dann tät ich so machen - doppeltbeplankt und die Steinwolle auf die oberste Ebene, zur Decke. Geht sich über den unteren Profilen grad aus - ich musste aber zwingend eine Maske und Mundschutz verwenden. Arg was da runterrieselt.

    Ich sag nur dass es sogar hier, stellenweise dazu kommen kann dass die Deckennägel etwas nachlassen wenn man die Direktabhängung etwas verschiebt. Hier kann man leicht nacharbeiten, indem man ein bisschen Schaum durch ein Loch reinspritzt. Ich habe eine Solche Stelle, aber weiß noch nicht, ob die Subs das überhaupt zur Bewegung bringen. Es knackst ein wenig wenn ich die Decke nach oben drücke. Deswegen war es umso wichtiger die zweite Lage zu machen, damit auch ordentlich Gewicht draufkommt.

    Ich habe letztendlich die Knauf Deckennägel verwendet.

  • Wie soll das Deckensegel denn ausgebildet werden?

    Da es nicht um Schallschutz nach oben geht, warum nicht doch eine echte Akustikdecke draus machen? Ginge ja auch in Teilbereichen.

    Wohnlicher integriert als in die Decke bekommt man ne Akustikmaßnahme ja kaum.

  • Ja, so mache ich es ja auch. Bei mir sind nur Teile der Decke abgehängt und habe zwei große Ausschnitte für die Akustik. Vorne kommt ein großer Deckenabsorber mit Basotect und vorne ein Rahmen eingehängt, rundherum in der Voute eine LED-Leiste, und hinten werden Diffusoren reingeschraubt. Somit verliere ich kein Platz von der Betondecke durch die Abhängung, und in die restliche Decke bringe ich die Spots rein. Benefit ist eben eine fluchte Installation. Deckensegel ragt nicht viel nach unten und Diffusoren sind auch "gekürzt".

  • Wie soll das Deckensegel denn ausgebildet werden?

    Da hast Du völlig recht, es gibt imho in Wohnräumen keine optisch unauffälligere Methode als ein Deckensegel. Das soll auch bei uns die Akustik im Wohnzimmer verbessern. Es handelt sich bei dem 13 qm Segel um eine Joka Paro Akustikpaneele aus Echtholz. Die Daten habe ich mal im Anhang eingefügt.




    Der Rest der abgehängten Decke soll auch aus Kostengründen keine akustische Funktion haben, aber eben auch nicht negativ akustisch auffallen.

  • Ergänzung: Der Anbieter hat mir noch empfohlen, das Deckensegel mit Klemmfilz zu hinterdämmen. Würde dann einen Schallabsorptionsgrad von 0,9-1 (Klasse A) ergeben. Frage ich mich nur für welchen Frequenzbereich? Dürfte dann wahrscheinlich den Absorptionsgrad in den Randbereichen (ab 500 hz und unter 2.000 Hz) deutlich verbessern.


    Ohne den Klemmfilz liegt sie glaube ich bei D (0,30-0,55). Passt allerdings nicht so ganz zum anhängenden Datenblatt.


    Planung läuft dahin den Klemmfilz unterm Deckensegel mit anzubringen. Frei nach dem Motto: "Viel hilft viel" :)

  • Aus meiner Sicht sind solche Akustikpaneele was feines fürs Büro oder Besprechungsräume (oder auch WZ) wo man die Gespräche optimieren will, Nachhall bei der Sprache in Griff zu bekommen. Aber mit einem Heimkino Deckensegel hat das wenig zu tun. Ein ab 2kHz abfallender 0,6 Absorptionskoeffizient ist "für die Fisch".

  • Wenn nur 8cm abgehangen wird, dann nicht vergessen, das die Kabel auch Platz benötigen.

    Zudem ist eine isolierte Decke, "dicht gepackt", eigentlich schon eine andere Verlegeart als einfach abgehangen -> Es gelten andere Nelastbarkeiten der Kabel

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