Lautsprecher für die Heimkinofront

  • Hallo zusammen,

    wenn das beleidigend gewesen sein soll, dann möchte ich wissen, wie Kritik freundlich formuliert sein soll. Im Ernst, meine Grenzen sind mir bekannt. Kann gut sein, dass meine Idee ein Tagtraum bleibt. Kann gut sein, dass ich bei beckersound, aschenbach o. ä. lande.


    In den letzten zwei Tagen habe ich immens viel gelernt.

    -Hier wird offen und konstruktiv diskutiert. :respect:

    -Ich noch viel lernen muss, ich sehr junger Padawan. :yoda:

    -Immerhin hat bei den Treibern bislang keiner die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. :dancewithme



    Hat jemand eine Idee ob und falls ja, wie das Routing funktionieren könnte?


    Viele Grüße

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    ja leider hat Covid einen Besuch bisher nicht möglich gemacht.

    Ich hatte mehrere Anfragen, habe aber auch allen anderen abgesagt.

    Ich denke aber bis Juni sollte es wieder möglich sein. Falls noch Interesse:)


    Bis dahin habe ich dann 2 weitere Lautsprecherprojekte fertiggestellt.

    Werde diese die nächsten Wochen auch hier im Verein einstellen.

    1. Ein Coax- Graphene in einer Ceramickugel. Ist bereits fertig abgestimmt. Kommen aber noch für ein 3 Wege, je 2 Bässe mit Passivmebran dazu.

    2. Ein 2 Wege-Ls mit 2 x 18er Graphene in D-Apollo um einen Mundorf-Dipol 25er AMT in einem Transmissionsline-Gehäuse. Gehäuse sind fertig und die Weiche kommt evtl. am Wochenende.


    Deine ausgewählten Chassis sind natürlich Top.

    Und diese mit einer vernünftigen Weiche zu verheiraten, ist das kleinste Problem.

    Es gibt natürlich auch fertige Bausätze. Wie z.B die Audimax.

    Ich persöhnlich finde die Excel 18er mitlerweile sehr einfach abzustimmen.

    Durch ihre grandiose liniarität, muß die Weiche lediglich mit einem Saugkreiß auf die Membranresonanz, abgestimmt werden.

    Dann kann man diese auch bis 3 khz ohne Einschränkung einsetzen. Wichtig um für die Rears oder Highs, kleinere AMTs zu verwenden.

    Wenn Du einen AMT anstatt eines Bändchens einsetzten möchtest, ist das auch keine besonders schwierige Aufgabe.

    Der AMT ist linearer als die eingesetzten Bändchen in den Audimax. Der Phasengang ideal.


    Meine Weichen arbeiten alle ausschließlich mit linearphasigen Filtern.

    Sollte dies nicht deinem Geschmack entsprechen, kann man herkömmliche Filter, wie in den Audimax verwenden.

    Solltest Du Dich für die genannten Chassis entscheiden, werde ich immer mit Rat und Tat , zur Verfügung stehen.

    Bis zum Erfolg.


    Gruß Chris

  • Meine Weichen arbeiten alle ausschließlich mit linearphasigen Filtern.

    Für mich hat sich das zuvor so gelesen als dass du passive Weichen machst?

    Wie dass dann linearphasig?


    Zitat von lampe69

    -Immerhin hat bei den Treibern bislang keiner die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. :dancewithme



    Hat jemand eine Idee ob und falls ja, wie das Routing funktionieren könnte?

    Also die Chassis sind gut, können aber trotzdem "ungeeignet" sein.

    Das ist in etwa wie wenn du einen Ferrari auf dem Feldweg fahrst, da wird der Lada eher am anderen Ende ankommen.


    Und genau das meine ich mit "Konzept", das muss passen. Hörabstände, maximale Pegel, in Kombination mit der Raumakustik,....

    Da gilt es zu wissen bzw. herauszufinden was du willst/brauchst.


    mfg




    mfg

  • Das ist ein typischer fall von das Pferd von hinten aufgezäumt = falsch herum.

    Die Komponenten stehen am ENDE und nicht zu Beginn fest.

    Ich würde mir zu Beginn Gedanken um das Abstrahlverhalten, Sitzabstand, Pegelbedürfnissse, etc machen um dann zu Treibergrößen, Schallführungen und etwaige Strategie zur Verschaltung zu kommen.

    Vieles davon ist im Vorfeld simulierbar.

    Und irgendwann ganz am Ende kann man in den Katalogen auf Treibersuche gehen, bestellen und die Herstellerangaben validieren (=messen).

    schauki hat das sinngemäß beschrieben und auf entsprechende Literatur verwiesen. Dieser Tipp ist mehr Wert als dieser Thread hier leisten kann.


    Ansonsten ist das – sorry – kopfloses Geld ausgeben durch den Kauf von Komponenten die möglicherweise gar nicht dafür geeignet sind. Das muss man sich wirklich wie ein Rezept beim kochen vorstellen, die individuelle Qualität der Zutaten ist nicht das entscheidende. Das Flickwerk mit passiven Saugkreisen um die Performance von überteuerten Boutique Treibern zu retten ist zu ein Beispiel.

  • Für mich hat sich das zuvor so gelesen als dass du passive Weichen machst?

    Wie dass dann linearphasig?

    Ja ich baue passive Weichen.


    Meine Weichen arbeiten wenn möglich mit weniger als 6 dB Filter.

    Kurz aber nicht vollständig erklärt, laufen die Chassis fast unbedämpft, mit parallen Saugkreisen.

    Die Saugkreise ermöglichen einen so angepassten Frequenzgang, für die Ankopplung der TMT zum HT.


    Z.B. bei einem idealen Coax, ist der Hochtöner soweit nach hinten versetzt, das der Sprung zum gleichen Zeitpunkt mit dem Tiefmitteltöner möglich ist.

    Bereits aber mit einer 12 dB Weiche, wird der Sprung des TMT zeitlich nach hinten verzögert.

    Damit ist auch ein Coax, keine perfekte Punktschallquelle mehr.

    Das bedeutet der Hochtöner bekommt sein Sprungsignal vor dem des TMT. Im Übernahmebereich gibt es dadurch 2 zeitlich verstzte Signale.

    Das erkennt man an der Sprungantwort.

    Trotzdem kann aber der Amplitudenfrequengang, linear sein.


    Bei meinen Lautsprechern, sind beide ( TMT u HT ) mit + an + angeschlossen.


    Normal sind 12 - 42 dB Filter. Diese drehen die Phase mindestens 90 bis zu 360 Grad.

    Dann sind TMT und HT verpolt angeschlossen.


    Ich will hier aber nicht weiter über meine Weichen schreiben. Das ist der Thread von Jürgen.


    Hallo Jürgen,


    ja 99,9% aller auf dem Markt erhältlichen Lautsprecher, arbeiten nach dem 12-42dB Prinzip.

    Auch die Bausätze von HobbyHifi wie die Audimax.

    Auch Aktive.


    Gruß Chris

  • Ja ich baue passive Weichen.


    Meine Weichen arbeiten wenn möglich mit weniger als 6 dB Filter.

    Was hat das mit linearphasig zu tun?

    Auch ein Filter 1. Ordnung dreht die Phase. Die großen Nachteile einer solchen flachen Trennung möchte ich hier gar nicht thematisieren, aber bei den hier diskutierten resonanzbehafteten Treiber (Seas Excel) ist das schon eher grobe fahrlässig. Es mag aber durchaus sein, das diese Fehler als klanglich "interessant" empfunden werden können.


    Bei dem scheinbar zur Verfügung stehenden Budget wäre eine aktive Ansteuerung und Umsetzung mittels FIR Zielkurven ohnehin sinnvoll, dann würden sich diese skurrilen Diskussionen über passiver Filter auch in Wohlgefallen auflösen....

  • Aber linearphasig ist das halt nicht, mich hat nur das Wort gewundert in Zusammenhang.

    Würde hier eher minimalphsig sagen, aber das wiederum ist ja eine 12...24... dB Weiche auch für den jew. Weg.

    Jetzt ist mir klar um was es dir ging.


    Und wie schon von Wooderson geschrieben wurde, bei dem Budget ist die Frage ob man nicht gleich auf ein FIR DSP System geht.

    Ich muss gestehen dass ich den Charme einer passiv/analogen Kette schon was abgewinnen kann.

    Im Falle vom Heimkino wo ja zu 100% ein digitale Quelle vorhanden ist sehe ich jetzt auch nicht mehr eine "Verletzung" dieses Gedankens, wie z.b. bei einem LP + Röhren System.


    mfg

  • Ist linearphasig mit einer passiven Weiche überhaupt möglich ?

    Spontan würde ich behaupten, das geht nur mit FIR Filtern.

    Mit meinem beschränkten Wissen über Weichenbau kann ich mir nicht vorstellen, dass das gut ist bei einem Chassis mit einem solchen Peak im Mitteltonbereich.


    Und ja, das Konzept an sich ist hier definitiv wichtiger als die reinen Chassis.

    Ein messtechnisch gutes Chassis muss nicht teuer sein, wird es dann auch noch sinnvoll verbaut und abgestimmt, kommt man damit am Ende weiter als mit teuren Chassis, welche einfach "zusammen geschustert" sind.

  • Bei passiven Lautsprechern ist es meines Erachtens wichtig den Spagat zwischen

    Phase, Amlitude und Impendanz hin zu bekommen.


    Primär schaue ich erst mal nach der Phase. Wenn sich diese im Übergangsbereich konstruktiv überlagert, dann lass ich da auch Pegelspitzen bewusst stehen und regel die nachher lieber elektronisch mit nem EQ runter und zwar dann eben nicht auf der Weiche selber, als auf biegen und brechen das einzelne Chassi zu begradigen.
    Ich linearisiere somit den Frequenzganz "extern" über den Lautsprecher selber.


    Impendanz finde ich auch sehr wichtig. Denn was nützt die beste Amplitude wenns die Endstufe nicht schafft.


    Ich geb auch gerne zu, dass die Wahl des Filters erst bei der Simulation und der Freifeldmessung final festgelegt wird (bei mir) wohlgemerkt.


    So macht das halt jeder etwas anders um sein persönliches Optimum zu finden.

  • Ein reales Bandpass-System und das ist jedes Chassis, kann analog (passiv) nicht linearphasig sein.


    Was grundsätzlich schon geht ist Linearphasigkeit in einem gewissen Bereich, sinnvoll innerhalb des Hörbereichs.

    Also wenn man zB. den Bandpass auf 2Hz-160kHz legt, dann liegt man innerhalb der 20Hz-20kHz schon ziemlich nahe einer linearen Phase.

    Aber genau jetzt kommt der Punkt warum man Mehrwege-LS macht, weil kein einzelnes Chassis das "gut" kann.

    Und dann hat man mehrere Bandpässe die jew. ein Ende innerhalb des relevanten Bereichs haben.

    Primär schaue ich erst mal nach der Phase. Wenn sich diese im Übergangsbereich konstruktiv überlagert, dann lass ich da auch Pegelspitzen bewusst stehen und regel die nachher lieber elektronisch mit nem EQ runter und zwar dann eben nicht auf der Weiche selber, als auf biegen und brechen das einzelne Chassi zu begradigen.
    Ich linearisiere somit den Frequenzganz "extern" über den Lautsprecher selber.

    .

    Weil es per externem EQ einfacher geht als u.U. ein Bauteilgrab zu haben?


    mfg

  • Manches klingt irgendwie nach schönen Ideen aus dem Land des Feenstaubes..


    Schaltungstechnische Homöopathie, nebenwirkungsfrei, vs. die technoide Schulwissenschaft mit ihren radikalen, digitalen und emotionslosen 72dB-Filtern..:big_smile:

  • So, dann will ich mal wieder meine Heimkinofront ansprechen. Gestern habe ich Snake besucht und gelernt, was Heimkino sein kann. Falls mein Kino dieses Niveaus je erreichen sollte, brauche ich nichts mehr. Mir klingen jetzt noch die Ohren....:woohoo:

    Das mit dem routen des LFE auf den Bass der Front werde ich wohl lassen. Das kriegt nicht mal die RS20i hin. Zu Recht wurde angemahnt, dass überhaupt nicht klar ist, was meine Anforderungen sind. Zwar habe ich mir darüber schon Gedanken gemacht, diese aber noch nicht verschriftlicht. Hier also der erste Versuch:


    -zwei Reihen, vorne drei hinten zwei Sitze

    - Kino auch für Musik geeignet.

    - Referenzlautstärke wäre schön, Priorität ist jedoch ein mir angenehmer Klang

    - Bass ist wichtig. Tief, präzise und laut. 110 dB für den LFE sollten schon drin sein. Und das so weit runter, wie möglich.

    Überzeugt bin ich inzwischen davon, dass für die Leinwand gilt: Breiter ist besser. Also werden es wohl 3,4m werden.

    - LR nicht hinter der Leinwand

    - Im Endausbau Auro 13 Setup.


    Der Bass wird dreiigeteilt.

    1. Jeder LS in der Ebene soll bis 30 Hz spielen

    2. Das DBA nimt den LFE auch bis 30 Hz

    3. Ab 30 Hz kommt der Tiefbass mit zwei gesonderten Subwoofern für alle Kanäle


    Da die Raummode bei 29,5 liegt scheint mir das eine plausible Aufteilung zu sein.


    Klingt das nach einem Ansatz oder ist das Unsinn?


    Zwar würde ein 4*2 reichen, dann wären aber der Rahmen der Leinwand vor den unteren Chassis. Ist das ein Problem oder stört das nicht? Den Tiefbass würde ich nach hinten verfrachten, da ist einfach mehr Platz.


    VG Jürgen

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!