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Kleines Logitech Harmony Special: Tipps und Tricks zu unserer Heimkino-Lieblings-Fernbedienung
Die Logitech Harmonys erfreuen sich unter Heimkino-Fans einer außerordentlichen Beliebtheit, da sie schnell mit dem vorhandenen Fernbedienungs-Chaos aufräumt und eine preisgünstige Alternative zu den weitaus teureren Bedienungssystemen wie Crestron oder RTI darstellt.
Mit den hubbasierenden Harmonys lassen sich Geräte per Infrarot, Bluetooth sowie per WLAN steuern. Eine reine IR-Harmony würde ich heutzutage allerdings nicht mehr einsetzen, sondern immer die hubbasierende Version bevorzugen.
Das Einrichten der Harmony erfolgt am PC über eine browserbasierende Anwendungf namens myHarmony bzw. über die Harmony-App für Mobile Devices. Die App ist allerdings nur im Notfall zu nutzen oder wenn es nicht anders geht, falls nur die App eine bestimmte Funktionalität bietet (z.B. BT-Pairing)
1. Das Harmony-Bedienungskonzept
Die Logitech Harmony ist keine Universal-Fernbedienung im eigentlichen Sinne, die eine jeweilige Original-Fernbedienung 1:1 abbildet, um einfach auf Knopfdruck das gesamte Tastenlayout eine Geräts (z.B. TV) auf ein anderes Gerät (z.B. Blu-ray-Player) umzuschalten.
Hier ist zuerst ein Umdenken und Einlassen auf das Bedienungskonzept der Harmony erforderlich, da die Harmony eben nicht rein gerätespezifisch arbeitet, sondern im Gegensatz dazu in sogenannten Aktionen. Mit einer solchen Aktion kombiniert man diverse Geräte einer Heimkino-Installation zu Gruppen, die nach ihrer jeweiligen Anwendung erstellt werden. Beispielsweise gruppiert die Aktion „TV“ die Geräte, die man zum Fernsehen verwendet, also das TV-Gerät, den AV-Receiver und die Kabel- oder Satellitenbox.
Beim Starten der Aktion werden dann alle benötigten Geräte gestartet, die jeweiligen Eingänge und Ausgänge eingestellt und das Layout der Tasten passend zur Aktion umdefiniert.
Tasten können natürlich frei nach eigenem Gusto umbelegt und neu angelernt werden, sogar die Doppelbelegung von Tasten mit Short-press und Long-press ist möglich.
2. Übersicht der hubbasierenden Harmonys
Die Harmonys sind in zwei Varianten erhältlich, zum einen als reine Infrarot-Fernbedienung, zum anderen als Fernbedienung mit Hubunterstützung, bei dem das Senden der IR-Befehle vom Hub übernommen wird, wobei das Zielen auf die Geräte entfällt.
Der Harmony Hub übernimmt den Anschluss ans Internet über WLAN und das Senden von BT-Befehlen.
IR-Fernbedienungen (OHNE Hub)
- Harmony Touch
- Harmony Ultimate One
- Harmony 950
IR/BT/WLAN-Harmonys (MIT Hub):
- Harmony Elite
- Harmony Ultimate
- Harmony Companion
Die Fernbedienungen ohne Hub lassen sich wiederum sehr einfach mit einem Harmony Hub erweitern (pairen):
- Touch plus Hub -> Harmony „quasi-Ultimate“-Setup
- Ultimate One plus Hub -> Harmony „Ultimate“-Setup
- 950 plus Hub -> Harmony „Elite“-Setup
Ultimative Lösung:
- Harmony Companion plus Harmony 950 -> Elite-Setup, bessere Tastenbedruckung und extra displaylose Fernbedienung als Zweit-FB
Die Hubs lassen sich beliebig aus einem bestehenden Setup entfernen und neu pairen (über das Hidden-Menü).
So ist es möglich, den Hub aus einer Ultimate-Konfiguration zu entfernen und diesen mit einer neu angeschafften Harmony 950 zu einem Elite-Setup zu pairen. Übrig bleibt dann die hublose Ultimate (One), die jetzt nur noch über IR verfügt.
3. Tipps und Tricks
Hier möchte ich einige wichtige Tipps und Tricks geben, die das Leben mit der Harmony deutlich erleichtern und vielleicht anfangs aufkommenden Frust nahezu eliminiert.
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- HDMI CEC
Zu einem fehlerfreien Betrieb ist es gerade für Neueinsteiger ZWINGEND erforderlich, in ALLEN zu bedienenden Geräten die HDMI-CEC-Funktion zu deaktivieren. HDMI CEC ist in 99% aller Fälle der Grund für die negativen Kommentare zur Harmony, obwohl die Fernbedienung daran keinerlei Schuld trägt.
Ist HDMI CEC aktiv, dann starten und steuern diverse Geräte beim Einschalten andere Geräte per CEC-Protokoll über das HDMI-Kabel, was die Harmony komplett durcheinander bringt!
Die Kontrolle der Geräte und das Ein/Aus-Management darf deshalb einzig und allein durch die Harmony erfolgen.
Fast jeder Hersteller hat für die HDMI-CEC-Steuerungsfunktionen über HDMI einen eigenen Namen:
- Simplink (LG)
- Viera Link (Panasonic)
- Anynet+ (Samsung)
- Bravia Sync (Sony)
- CEC (Pioneer)
- CEC/RIHD (Onkyo)
- Regza Link (Toshiba)
Um eben nicht in Probleme mit der Harmony-Programmierung zu laufen, ist deshalb in allen Geräten diese meist eh fehleranfällige (und auch jetzt überflüssige) HDMI-CEC-Funktion zu deaktivieren!
Hinweis: Die relativ oft genutzte Funktion "Audio Return Channel" (ARC) ist eine Unterfunktion von HDMI CEC und wird bei älteren Geräten bei Abschalten von CEC ebenfalls deaktiviert. Bei neueren Geräten kann man allerdings die ARC-Funktion und die weiteren HDMI CEC-Funktionen getrennt an- und abschalten. Oft wird dieses CEC dann als "HDMI Control" bezeichnet.
Die Funktion "LIpSync" ist ebenfalls nur mit aktiven ARC einsetzbar.
Man kann also "HDMI Control" deaktivieren, ARC aktiviert lassen und weiterhin auch Lipsync nutzen.
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- Touch-Display
Das Harmony-Touch-Display hat schon manche Leute zur Verzweiflung gebracht. Nein, es ist auch nicht kaputt oder funktioniert so schlecht wie ein Handy vor 10 Jahren, sondern man muss die Bedienung mit dem „Wischen“ einfach lernen:
Mit dem Finger AUSSERHALB des Displays beginnen und dann IN DAS DISPLAY hinein wischen. Nachdem man diese einfache Regel verinnerlicht hat, dann klappt auch jede Bedienung!
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- Das versehentliche Auslösen von Aktionen
Man kann eine Displaysperre in den Einstellungen aktivieren, um das versehentliche Auslösen von Aktionen zu unterbinden, falls man beim Greifen aus Versehen das aktive Touch-Display berührt:
Zahnrad -> „Einstellungen“ -> „Fernbedienung“ -> „LCD-Sperre / Zeitlimit“ -> dort einstellen und „Fertig“ drücken
Es gab sogar schon Anwender, die deshalb die Harmony zurückgegeben haben, da sie anscheinend nicht in der Lage waren, diese Sperre in den FB-Einstellungen einzuschalten!
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- Gerätemodus vs. Aktionsmodus
Die Harmony wird wie oben bereits erwähnt, grundsätzlich NICHT als 1:1-Fernbedienungs-Ersatz verwendet!
Also bitte NICHT den ebenfalls vorhandenen Device / Gerätemodus nutzen, sondern immer den normalen Aktionsmodus!
An das neue Bedienungskonzept mit Aktionen muss man sich daher erst gewöhnen!
1. Der Device-Modus ist als reiner Notfall-Modus zu verstehen, in der normalen Nutzung wird dieser NICHT benötigt!
2. Im Device-Modus werden KEINERLEI Tastenkommandos von der Harmony mitprotokolliert. Diverse Aus-/Einschaltbefehle werden also nicht registriert; die Harmony „weiß“ also nicht mehr, welche Ausgänge oder Geräte derzeit aktiv sind. Sie kommt komplett durcheinander.
3. Stattdessen wird innerhalb der Aktionen alles genau protokolliert, und zwar über die Harmony Smart State Technology, die sämtliche Schaltzustände und Quellen intern verwaltet! Deshalb dürfen keine solchen Befehle im Gerätemodus gesendet werden!
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- Harmony Hub
Alle Harmony Hubs sind komplett baugleich, egal, ob sie nun einzeln erhältlich als Logitech Hub, Smart Hub oder Harmony Hub bezeichnet bzw. Bestandteil eines Bundles sind.
Die Funktion und die Anzahl der zum Steuern möglichen Geräte werden rein durch die Firmware bestimmt, die beim Pairen sowohl im Hub als auch auf der Fernbedienung neu installiert wird.
Allerdings gibt es eine Ausnahme, die man mit Vorsicht genießen sollte: Der Hub des Smart Keyboards Add-ons, welches allerdings nicht mehr vertrieben wird.
Sobald man diesen Hub ins Konto integriert, sind keinerlei Änderungen mehr über die myHarmony-Software möglich, lediglich die Konfiguration über die Harmony App wird noch unterstützt. Da die App nicht zu den Besten gehört, sollte man das tunlichst vermeiden.
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- Hidden Menü zum Trennen und Neu-Pairen und vieles mehr
Mit der Tastenkombination Alt+F9 erreicht man im Login-Screen der myHarmony-Anwendung das Hidden Menü, in dem sich neben anderen Aktionen auch das Trennen und Neu-Pairen des Hubs durchführen lässt (die Tastenkombination ausführen, bevor man sich anmeldet!)
Allerdings sollten im Hidden Menü nur erfahrene User agieren, die genau wissen, was sie tun!
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- Auro-Matic und Logitech Harmony
Vielleicht hat der eine oder andere bei der Harmony-Konfiguration bereits bemerkt, dass sich die Auro-Matic nicht als einzustellender Surroundmode in einer Aktion definieren lässt.
Die Auswahl „Auro-3D“ ist leider nicht vorhanden, lediglich „DTS:Neural X“ oder „Dolby Atmos“ sind u.a. anwählbar.
Der Grund dafür ist relativ einfach zu erklären:
Es gibt keinen diskreten IR-Code für die „Auro-Matic“ bzw. „Auro-3D“!
Zumindest ist der IR-Code nirgends aufzufinden.
In der Denon IR Code Tabelle fehlt er ebenfalls; er ist zwar namentlich in ROT aufgeführt, aber es ist kein Code dort eingetragen.
Ich hatte diesen Umstand bereits an Roland Krüger von Denon adressiert. Die Rückmeldung war damals, es gibt den diskreten IR-Code leider nicht.
Als Workaround kann man eine der vier Quick-Select Tasten nutzen und dadurch das Problem umgehen.
Auf den Quick-Select-Tasten 1-4 lassen sich viele aktuelle Einstellungen speichern, u.a. auch den aktuell eingestellten Sound-Mode.
Man stellt einfach die gewünschte Konfiguration am AVR ein und drückt anschließend eine der Qucik-Select-Tasten für einige Sekunden, dann ist alles gespeichert.
Dieser Quick-Select-Code kann dann einfach der Aktion hinzugefügt werden.
Hinweis: Ein Anlernen des „Auro-Matic“-IR-Codes funktioniert ebenfalls nicht, da es keine Möglichkeit gibt, diesen IR-Code direkt über die Original-FB auszulösen (man kann ihn nur über die Menü-Auswahl am AVR auswählen).
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