Diskussion - Grenzen der Moral & Diskriminierung. Posten oder doch lieber nicht?

  • Was ist prinzipiell an diesen Worten diffamierend?

    Ursprünglich nichts. Genausowenig wie "Querdenker". Aber der inflationäre Gebraucht in der Öffentlichkeit, um Kritiker von einer bestimmten Sache in eine Schublade zu stecken, gibt den Begriffen eine negative Bedeutung. Und sie sind vor allem sachlich falsch. Kein "Klimaskeptiker" ist skeptisch dem Klima gegenüber, sondern nur bestimmten Vorhersagen. Und die wenigsten "Coronaleugner" leugnen, dass es den Virus gibt und dass Leute daran sterben. Sie kritisieren nur die Maßnahmen.


    So wird schnell eine Schublade aufgemacht, in die man "unpassende" Meinungen stecken kann. Und schon möchte kein halbwegs intelligenter Mensch mehr in diese Schublade gepresst werden und hält aus Angst davor lieber seine Klappe. Das beobachte ich jetzt schon seit Jahren.

  • Und im Umkehrschluss dürfen dann auch nur "black people" über Witze von "black people" lachen? Und dass ist dann nicht rassistisch.. Das ist echt strange ;-)

    Darf ich denn auch nun keine Filme im O-Ton mehr schauen, wo das Wort 100x fällt... Bei mir will der Groschen nicht fallen.

    Du hast meinen Post glaub ich nicht richtig gelesen, es geht mir nur um die formelle Verwendung des Wortes, nicht um Witz/Humor/Klischees.


    Ich schaue auch diese Filme, die du wahrscheinlich meinst ( Tarantinofilme sind ja so ein Beispiel), und da habe ich auch kein Problem mit und vor allem alle Beteiligten auch nicht. Aber eben auch nur deshalb nicht, weil sich da alle mit einverstanden erklärt haben und das nicht einfach mal eben so publiziert wurde.

  • Ist doch 'ne prima Diskussion draus geworden. Ich freue mich, dass das funktioniert, ohne das gleich die Fetzen fliegen. Es ist, wie von einigen ja schon erwähnt, mittlerweile nicht mehr möglich, sich frei zu äußern. Das nimmt dann schnell auch ganz ungesunde Ausmaße an und ich finde, wir in D sind da auf einem recht brenzligen Weg gelandet. Weil nur, wenn es von "links" kommt, ist die Methode keinen Deut besser, als die der Nazis damals: Wer nicht gleichgeschaltet ist, bekommt Ärger.


    Es ist inzwischen so weit, dass ich neulich beim Versuch zu parken in eine am Ende doch zu enge Lücke ein anderes Auto anremple und eine junge Frau - 20? - angerannt kommt und mich fragt, was ich denn nun zu tun gedenke. Zitat: "Digger, Dein Ernst jetzt? Und was gedenkst Du zu unternehmen?" Ich bin erst mal davon ausgegangen, dass es ihr Auto sei, aber das verneinte sie! Obwohl ich eh vorhatte, die Sache zu melden, kam mir ihr unverschämt-fordernder Auftritt so schräg rein, dass ich sie nicht weiter informieren wollte und ihr gesagt habe, dass sie das wohl abwarten müsse, wenn sie es den wissen wolle. ich habe mir dann wie geplant meine Mini-Pizza geholt, die Polizei informiert und mich in mein Auto gesetzt und gewartet. Erst kam die junge Frau dann noch mal an und verlangte Auskunft, was ich unternehmen werde, dann - nachdem ich ihr die Auskunft verweigert habe, weil sie da nix anginge - wenig später ihr Freund. Direkt mir Drohgebärden und Provokationen. Die jungen Leute haben über eine Stunde drauf gelauert, dass ich los fahre, damit sie etwas melden können. Ich weiß nicht, gibt es dafür ein Wort? Dennunziazionsgeil, oder so? ich war jedenfalls entsetzt und fühlte mich doch deutlich an dunkle Zeiten deutscher Geschichte erinnert. Es ist ok einen fahrerflüchtigen zu melden, aber sich in dem Alter als Blockwart aufzuführen finde ich schon bedenklich.


    Insgesamt also komische Tendenzen heutzutage und daher gut und wichtig, sich dazu mal frei auszutauschen.

  • Zum Thema passt auch sehr gut was aus der Aktion der Schauspieler um Herr Liefers gemacht wurde!

    Es wurden lediglich die Maßnahmen hinterfragt, was erlaubt und richtig ist!

    Aber die Teilnehmer der Aktion waren sofort Corona Leugner!

    falls Fakten um diese 'Story' tatsächlich interessieren:


    https://www.deutschlandfunkkul…l?dram:article_id=496486#

    https://www.tagesspiegel.de/ku…nker-milieu/27140704.html




    Zitat

    #56 Follgott

    Wenn ich lese, was da inzwischen teilweise an den Universitäten abgeht, wird mir ganz anders. Und alles schön im Namen der höheren Moral. Da läuft so einiges schief.


    da wäre ich auch an Details interessiert..


    Wer wurde denn in D bisher wegen nie gemachter, aber vorgeblich rassistischer Äusserungen exmatrikuliert?








    - ich denke, was Rassismus bewirkt und auslöst, hat schon so ziemlich jeder mal- zumindest in Film und Fernesehen- vor Augen gehabt.

    Von den schwerwiegenden Folgen einer übertriebenen Sensibilität hinsichtlich Rassismus oder DIskriminierung ist mir bis dato jedoch nichts bekannt.

    Einmal editiert, zuletzt von kinodehemm ()

  • Über Jahrhunderte und Jahrtausende haben Gesellschaften Diskurse und Mechanismen geschaffen und schaffen sie noch heute, die es erlaubten und erlauben, entlang mannigfaltiger Demarkationslinien (strukturelle) Gewalt und Macht auszuüben.


    Diese Diskurse und Mechanismen haben die möglichst nicht als solche wahrnehmbare Privilegierung bestimmter Gruppen zum Ziel und zur Folge. Die VerAnderung (Reuter) von Menschen geschieht nun mal auch durch Sprache, denn diese beschreibt nicht in erster Linie oder gar ausschließlich Realität, sondern schafft sie durch Zuschreibungen.


    Sicherlich darf man sich im Rahmen dessen, was durch die Rechtssprechung gedeckt ist, rassistisch, sexistisch, religionistisch etc. äußern, auch in Deutschland; man darf sich dann aber nicht beschweren, wenn diese Sprechakte als solche erkannt und benannt werden.

  • Als ich jung war ( 80er)gab es Punks, Popper, Teds, Gruffties und was weiß ich.


    Völlig egal wie man zu den Einzeln Gruppierungen stand oder steht, aber junge Menschen haben sich positioniert zu irgendwas. Und das war wichtig .


    Sowas sehe ich heute quasi garnicht mehr, gefühlt sind alle gleich und sehen auch gleich aus.

    naja, wenn man sich die abartigen Hasstiraden im Netz an die Adresse von -z.B - Greta T. durchliest, ist das vermutlich in manchen Teilen nur Selbstschutz, um nicht bei Fernreisefetischisten oder V8-Taliban auf die Schwarze Liste zu geraten..:zwinker2:



    Da ist oft Tarnung der einzige Schutz gegen Fressfeinde..


    Mein Eindruck ist eher, dass sich in den letzten Jahren das politisch-soziale Interesse und Engagement in Teilen der Jugend deutlich erhöht hat. Leider auch zeitgleich mit der Entwicklung, dass sich die vorsätzlich bildungsfernen Schichten nun auch eine yt-wonderwall gegen jegliche Realität aufgebaut haben und jeglichen Sinn und Interesse für konstruktiven Umgang mit der Demokratie völlig verloren haben- bzw nie danach suchten.

    Einmal editiert, zuletzt von kinodehemm ()

  • da wäre ich auch an Details interessiert..


    Wer wurde denn in D bisher wegen nie gemachter, aber vorgeblich rassistischer Äusserungen exmatrikuliert?

    Müsste ich raussuchen. Es ging aber meist um die USA und auch nicht um Studenten, die exmatrikuliert wurden, sondern Dozenten, die von Studenten am Vortragen gehindert wurden. Inwiefern das schon Deutschland betrifft weiß ich nicht (da habe ich nur Bernd Lucke im Gedächtnis), aber bekanntlich schwappt ja so einiges nach einiger Zeit über den großen Teich...

  • Als ich jung war ( 80er)gab es Punks, Popper, Teds, Gruffties und was weiß ich.


    Völlig egal wie man zu den Einzeln Gruppierungen stand oder steht, aber junge Menschen haben sich positioniert zu irgendwas. Und das war wichtig .


    Sowas sehe ich heute quasi garnicht mehr, gefühlt sind alle gleich und sehen auch gleich aus.

    Dann frag mal Leute, die in den 80ern so alt waren, wie du heute. ;-)

    Sollte mich nicht wundern, wenn die dasselbe gesagt hätten.

  • Auch da (USA) könnte man mal 'nachzählen', ob es bis heute mehr tote Dozenten durch letale Dosen an pc gegeben hat- oder tote farbige Studenten, die dummerweise grade unglücklich standen, als ein schwanzloser Nazi mal seine Vorstellung von white supremacy auf ner Glock spielen wollte..


    Das erinnert irgendwie an das regelmässige Lamento des kath. Klerus, dass ja gerade auch die Kirche und Rom und der Papst ganz besonders unter den teils fragwürdigen Missbrauchsbeschuldigungen leiden würden..


    Ein Bernd Lucke hat es immerhin (auch wenn wohl unbeabsichtigt) geschafft, dass man mittlerweile in D wieder eine Partei im BT hat, in der sich auch Holocaustleugner wohlfühlen- dafür kann man auch ruhig schonmal bei seinem Erscheinen klatschen..


    Antirassimus oder Pazifismus treibt manchmal vielleicht etwas seltsame Blüten, tödlich oder lebensbedrohlich sind solche Einstellungen aber in der Regel höchstens für diejenigen, die sie vertreten.

  • Auch da (USA) könnte man mal 'nachzählen', ob es bis heute mehr tote Dozenten durch letale Dosen an pc gegeben hat- oder tote farbige Studenten, die dummerweise grade unglücklich standen, als ein schwanzloser Nazi mal seine Vorstellung von white supremacy auf ner Glock spielen wollte..

    Du wägst zwei Dinge gegeneinander ab, die nicht im Gegensatz stehen. Beides ist schlecht. Und es gibt auch sicherlich den Weg, beides zu verhindern. Radikale Positionen nach dem Motto "Damit ja keinem Schwarzen was passiert, kann man schon mal ein paar weiße Dozenten opfern" sind allerdings nie gut. :zwinker2:


    Ein Bernd Lucke hat es immerhin (auch wenn wohl unbeabsichtigt) geschafft, dass man mittlerweile in D wieder eine Partei im BT hat, in der sich auch Holocaustleugner wohlfühlen- dafür kann man auch ruhig schonmal bei seinem Erscheinen klatschen..

    Ich war nie ein Fan von ihm oder der AFD, aber demokratisch denkende Menschen müssen sowas aushalten (damit meine ich den Vortrag, nicht die Holocaustleugner). Jemanden niederzuschreien, nur weil er anders denkt, ist im hohen Maße intolerant und letztendlich auch nicht viel anders als das, was Rassismus ausmacht.

  • Die Verhältnisse in den USA kann man mit den hiesigen schlecht vergleichen. Als ich dort ein Jahr gewohnt und gearbeitet hatte, war ich schockiert über den offenen Rassismus der "Weißen", aber auch den etwas versteckten der "Schwarzen".

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    Die Show wo Frank Elstner damals einen Kommentar an Roberto Blanco gesagt hat!

    Damals war es witzig, heute würde er seinen Job verlieren! Ich finde Deutschland hat sich in eine Richtung entwickelt, wo eine freihe Meinung und Redefreiheit nicht mehr erwünscht ist bzw man wird gleich in eine Schublade gesteckt! Darum sagen viele heute gar nix mehr, vor Angst

    in eine Schublade gesteckt zu werden! Als Frank Elstner es damals gesagt hat, war das sicher nicht rassistisch gemeint!

    Ich finde, der gesunde Menschenverstand

    der fehlt heute oft

  • Roberto Blanco hat schon immer harten Humor bewiesen. Hier das Video, nachdem wohl seine Scheidung ihn in die Insolvenz getrieben hat:


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    Wikipedia weiß zu ihm übrigens:

    Blanco ist Ehrenmitglied der CSU ("Wir Schwarze müssen zusammenhalten!").


    Hahaha, passt wie die Faust auf's Auge zum Thread!

  • Ich sehe hier eher nicht eine Rückentwicklung der Redefreiheit, sondern zum Glück, den Versuch sich eines Verhaltens zu befleißigen, welches nicht darauf abzielt, Menschen herabzuwürdigen, zu degradieren, zu diffamieren, zu objektifizieren oder anderweitig Machtstrukturen zu festigen, obwohl dies nie vollkommen gelingen kann, denn bereits die bloße Tatsache, dass jemand spricht und jemand anderes nicht, etabliert schon eine Machtstruktur.


    Den strukturellen Aspekt darf man hier tatsächlich nicht aus den Augen verlieren, denn der macht den Unterschied zu den teilweise relativierend, teilweise auch nicht relativierend, sondern durchaus humoristisch, gemeinten Beispielen von Witzen auf Kosten ebenfalls privilegierter Gruppen.


    Insofern taugt das Rekurrieren auf vormals nicht sanktionierte Verhaltensweisen nicht zwingend zur Ableitung des fortwährenden Gewünschtseins solchen Verhaltens in der Zukunft.

  • Die Show wo Frank Elstner damals einen Kommentar an Roberto Blanco gesagt hat!

    Damals war es witzig, heute würde er seinen Job verlieren! Ich finde Deutschland hat sich in eine Richtung entwickelt, wo eine freihe Meinung und Redefreiheit nicht mehr erwünscht ist bzw man wird gleich in eine Schublade gesteckt! Darum sagen viele heute gar nix mehr, vor Angst

    in eine Schublade gesteckt zu werden! Als Frank Elstner es damals gesagt hat, war das sicher nicht rassistisch gemeint!

    Ich finde, der gesunde Menschenverstand

    der fehlt heute oft

    Jo, damals haben wir auch noch 10 kleine Negerlein gesungen, Negerküsse und Zigeunerbraten gegessen ohne Assoziationen...

    So ändern sich die Zeiten:dance:

    Gruß


    kottan



    Wer schweigt stimmt nicht automatisch zu. Manchmal hat er nur keine Lust mit ... zu diskutieren.

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