Das ist sicher eine mögliche Ansicht. Ich denke mir: "man muss nicht jede Formulierung bis aufs Ende zerlegen oder was auf Zwang hinein deuten" oder es unnötig kompliziert machen. Dabei werden dann zwei Probleme beseitigt und drei neue geschaffen. Wenn ich deine Betrachtung dazu so lese, oute ich mich auch gern dafür zu einfach gestrickt zu sein, um meinen Sprachgebrauch in all seinen Facetten so zu durchdenken. Die Energie stecke ich dann lieber in andere Dinge. Sicher geht es vielen anderen auch so, da kann ich mich aber auch täuschen und ich bin schlicht einfachen Gemüts in diesem Punkt
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Wenn es eine stabile inhärente Bedeutung von Signifikanten gäbe, hätten wir das Problem nicht; dem ist aber leider in einer auf Konvention beruhenden Beziehung zwischen Bedeutendem und Bedeutetem nicht so, weshalb ein Ignorieren kein Problem löst.
Dass das nicht-Ingorieren anstrengend ist, gebe ich unumwunden zu. Der Sprachgebrauch von Menschen hat aber (leider oder zum Glück) einen deutlich größeren Einfluss auf unsere Welt als unsere Filmzimmer.
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Nein, ich finde die Posts von mbischo auch sehr schwer zu lesen.
Ich auch!
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Affen töten auch brutal. Teils in ihrer eigenen Horde. Man wird ne Menge Beispiele finden. Es gibt auch Beispiele aus dem (Säuge)Tierreich von "Rassismus".
Jede Menge.
(wobei "Rassismus" nicht so recht passt)
Ein weiteres Beispiel:
Wenn ein männlicher Löwe neuer "Rudelchef" wird ist es ein typisches Verhalten, dass er die Löwenbabys des Rudels tötet.
Die logische Erklärung dafür ist, dass er damit alle Weibchen von der aufwendigen Aufzucht befreit und sie nun vollständig für seine Nachkommen zur Verfügung stehen.
Das evolutionäre Ziel ist die Maximierung des Erfolgs der eigenen Gene.
Die Natur (bzw. die Evolution) hat keinen moralischen Anspruch.
Solche "Programme" sind auch in uns angelegt.
Und die dünne Schicht der Zivilisation wäre bei einer *echten* Katastrophe wenn es ums nackte Überleben geht ganz schnell abgestreift.
Die Diskussion um Gendersternchen und welcher ADL Wert beschreibt den Kontrast eines Projektors am besten zeigt, dass wir keine echten Probleme mehr haben.
Und ich bin da sehr froh darüber.
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Es geht mir ja auch gar nicht um "Ansichten", da halte ich mich auch zurück.
In dem Zusammenhang würde ich dann ganz plakativ und einfach nachvollziehbar sagen "Rassismus/Sexismus/... ist keine Meinung" ;)
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(wobei "Rassismus" nicht so recht passt)
Deswegen die "" ;)
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Deswegen die "" ;)
Tiere... Art... "Artismus"? "Artistik"?
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Das führt jetzt hier sehr weit und vielleicht reden wir auch deutlich aneinander vorbei oder ich erfasse viele deiner angesprochenen Probleme nicht.
Gerade wohlwollendes ignorieren löst aus meiner Sicht im Sprachgebrauch oft Probleme bzw. Entstehen viele erst weil die nichtignoranz dazu führt, dass Interpretationen stattfinden, die vom urheber so überhaupt nicht gesendet werden wollten. Wenn ich auf jeden Satz kritisch reagieren / oder analysieren würde, den meine Partnerin, Freunde oder Kollegen von sich geben, dann gäbe es ja nur noch Zank und Streit umgekehrt natürlich genauso. Da kann man nun natürlich auch diskutieren, ob da bereits der Fehler beim Sender entsteht, aber ehrlich, wie realistisch ist das denn, all dieses aufzuarbeiten? Daher bin ich eher für wohlwollende Ignoranz im Zweifel.
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Das kann ich selbst bei unseren Fischen beobachten und das glaubt Dir auch keiner, der sich nicht selbst damit beschäftigt hat.
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Die Energie stecke ich dann lieber in andere Dinge. Sicher geht es vielen anderen auch so, da kann ich mich aber auch täuschen und ich bin schlicht einfachen Gemüts in diesem Punkt
Ist ja auch legitim; die Beforschung solcher Dinge geschieht ja auch gelegentlich unter Androhung von Geld und nicht nur aus purem Spaß ;)
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Das führt jetzt hier sehr weit und vielleicht reden wir auch deutlich aneinander vorbei oder ich erfasse viele deiner angesprochenen Probleme nicht.
Das ist für mich so in Ordnung. Dass Deine Strategie individuell gut funktioniert bleibt unbenommen!
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Ist ja auch legitim; die Beforschung solcher Dinge geschieht ja auch gelegentlich unter Androhung von Geld und nicht nur aus purem Spaß ;)
Da Du ja ein wahrer Wortakrobat bist, die ernstgemeinte Frage - was ist denn der Unterschied zwischen "Erforschung" und "Beforschung"?
Ist "Beforschung" quasi "drauf rum forschen ohne das Ziel es wirklich jemals abzuschließen / zu durchdringen"? So wie "befummeln" oder "beackern" oder ...
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Kannst Du Dich bitte in "leichter Sprache" ausdrücken?
Ich würde gerne verstehen, was Du uns zu sagen hast.
Da steckt sicher einiges Wisseneswertes drin!
PS
Zum Punkt "Wirkung von Sprache" habe ich vor einiger Zeit diesen Artikel gelesen:
Berufswahl von Frauen: So beeinflusst Sprache ihre Entscheidung - DER SPIEGEL
Ich habe vorher das Thema für überbewertet gehalten.
Nach der Lektüre des Artikels habe ich meine Meinung dazu aber ein Stück weit geändert.
Nun denke ich:
Wenn es z.B. um ein Dokument zur Berufswahl geht sollten beide Geschlechter genannt werden oder eine geschlechtsneutrale Formulierung gewählt werden (z.B. Arzt und Ärztin).
Wenn kein solcher relevanter Aspekt vorliegt genügt mMn weiter die männliche Bezeichnung "Arzt", z.B. wenn publik gemacht wird welcher Arzt am Wochenende für Notfälle erreichbar ist.
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Also bei "Erfummeln" und "Befummeln" könnte ich helfen
Hilfe!
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Da Du ja ein wahrer Wortakrobat bist, die ernstgemeinte Frage - was ist denn der Unterschied zwischen "Erforschung" und "Beforschung"?
Ja, "erforschen" ist mir zu teleologisch; es erweckt also zu sehr den Anschein, als könnte man etwas abschließend auf einen erreichbaren und genau definierbaren Endpunkt hin ergründen. Es werden in der Praxis beide Wörter aber oftmals als zumindest in großen Teilen bedeutungsgleich verwandt.
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Also so ähnlich wie "bewirtschaften" vs. "erwirtschaften"
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Unpopuläre Meinungen auch gegen Widerstand zu vertreten , findet man immer seltener.
Alle sind angepasst und aalglatt....
Dass das Wort Querdenker überhaupt einen inzwischen negativen Touch hat ist schon ziemlich bedenklich.
Die Ironie daran ist , dass in der Geschichte es immer genau diese Querdenker waren die Unrecht, Unterdrückung etc. bekämpft haben für Freiheit gekämpft.
Die Lemminge die alles abnicken waren es noch nie !!
Das ist im Ansatz richtig. Es ist tatsächlich so, dass man sich mit Meinungen, die nicht der Mehrheitsmeinung entsprechen, heute schnell inst Knie schießt. Es folgen moralische, gesellschaftliche und teilweise auch rechtliche Ausgrenzung. Als ob sich dadurch die Meinung dieser Menschen ändern würde. Sie halten halt die Klappe. Für einen freien Diskurs ist das nicht förderlich. Schönes Beispiel finde ich unsere vermeintlich toleranten Studenten, die z.B. Vorträge von Lucke massiv gestört haben. Das ist bestenfalls intolerant und eine gefährliche gesellschaftliche Entwicklung. Wunderbar auch die Diskussion, ob ein weißer, alter Mann die junge, schware Dichterin Amanda Gorman übersetzen dürfe. Natürlich nicht! Es muß schon eine Frau sein, mit Migrationshintergrund bitte! Ich halte derartige Vorgaben für intolerant, unfrei und gefährlich.
Umgekehrt wird eine Meinung nicht dadurch richtig, weil sie gegen den Mainstream ist. Sich auf den Stuttgarter Schlossplatz zu stellen und gegen angebliche Einschränkungen des Rechts auf freie Meinungsäußerung zu protestieren, halte ich schon für ansatzweise widersprüchlich. Wer meint in der "Merkeldikatur" zu leben, mag doch bitte mal nach Weißrussland, Russland, China oder Nordkorea gehen und das tun, was er hier tut. Wenn er Glück hat, darf er zurück nach Deutschland. Sich als junger Mensch in der Pandemie mit Sophie Scholl zu vergleichen, ist ein Beleg für fehlende Geschichtskenntnisse, fehlende Demut oder schlicht Dummheit. Womit ich nicht sagen möchte, dass unsere Politik großartig sei. Das meine ich ausdrücklich nicht. Es hat aber schon fast etwas Monthy-Python-artiges wenn mein Nachbar, studierter Chemiker, mir die Problematik von Grundrechtseinschränkungen meint erklären zu müssen. Und die Absurdität der Privilegien für doppelt Geimpfte und Genesene, meint erklären zu müssen. Meine Versuche, ihm die Konkordanz der Grundrechte und dass der Wegfall von Grundrechtseinschränkungen kein Privileg ist, sondern notwendig, sobald die Grundrechtseinschränkung nicht mehr geboten ist, dringen nicht durch. Aber was weiß denn ich schon.
Was häufig fehlt, ist die Bereitschaft, eine an der Sache orientierte, faktenbasierte, rational nachvollziehbare Diskussion zu führen. Die meisten leben in ihrer Blase, hören nur noch das, was in Ihrer Echokammer permanent wiederholt wird und halten alle anderen für fehlgeleitet. Das ist traurig und stimmt mich für künftigen zivilisatorischen Fortschritt nicht gerade hoffnungsfroh.
Viele Grüße
Jürgen
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Die meisten leben in ihrer Blase, hören nur noch das, was in Ihrer Echokammer permanent wiederholt wird und halten alle anderen für fehlgeleitet.
"Die Hölle, das sind die anderen."
Jean-Paul Sartre
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Zitat
Bezüglich der Echokammer.
Diese heißt bei sehr vielen WDR, BR, SWR, MDR , NDR , Tagesschau und heute Journal.
Reuter, AFP, BBC, verschiedenste, nationale Zeitungen und Medienagenturen.
Auch alles nur Mainstrem-Blasen?
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