Space Sweepers (2021,Südkorea) (Netflix)

  • Im Jahre 2092 ist die Erde ökologisch nahezu zu Grunde gerichtet. Während sich die Menschen auf der Erde durch eine perspektivlose Gegenwart quälen, quillt der Orbit geradezu über. Zahllose Raumstationen, Satelliten und Raumschiffe schwirren um Mother Earth. Der Orbit wurde bevölkert.


    Bei all diesen orbitalen Aktivitäten fällt viel Müll an. Daher hat sich eine Riege von Müllsammlern gebildet, die Space Sweepers. Diese fangen (gegen Entlohnung und mit Harpune) unkontrolliert umher sausende Trümmerteile ein welche andere Stationen gefährden könnten. Sind aber auch immer daran interessiert Gegenstände zu sammeln welche sie zu Geld machen können.


    Eines dieser konkurrierenden Sammlerteams bildet die vierköpfige Besatzung der "Victory". Kapitänin Jang, Pilot Kim Tae-ho, Mechaniker Tiger Park sowie der amüsante Roboter Bubs. Bei einem ihrer Aufträge finden sie in einem Wrack die sehr süße 7 jährige Kot-nim und die Story kommt ins Rollen.....


    Der Film ist eine mehr oder weniger klassische Space Opera mit allen relevanten Zutaten. Verfolgungsjagden im Orbit, sehr schöne Weltraumpanoramen, allgemein gute Tricktechnik, ein lustiger Roboter und eine große Verschwörung sind jedoch nicht alles was der Film zu bieten hat.


    Der Zuschauer erfährt nach und nach mehr über die kantigen Charaktere welche die "Victory" bevölkern. Und schafft es dabei den Zuschauer (zumindest mich) emotional an die Protagonisten heran zu führen. Ihr Schicksal berührt und man fiebert gleich mit.


    Der Film erfindet das Genre nicht neu sondern nimmt viele Anleihen bei bekannten Filmen. Mir fällt da etwa Star Wars, 2001 und ,von der Optik her in den einigen Schlachten, Transformers ein.


    Besonders gefallen hat mir der koreanische "Dreh" an der ganzen Sache. Eine etwas andere Sicht auf die Welt. Erfrischend anders ohne anstrengend zu werden. Dazu trägt auch die etwas kuriose Synchronisation bei. Ausgenommen der 4 Besatzungsmitglieder der "Victory" spricht keiner "deutsch". Ein wildes Sammelsurium von Sprachen macht das Leben im Orbit "authentischer". Es gibt also eine Menge Untertitel. Was mich aber nicht weiter gestört hat.


    Etwas Tiefgang gewinnt der Film durch die anrührende Darstellung der jeweiligen persönlichen Schicksale der 4 Protagonisten und die Thematisierung von Umweltzerstörung (Weltraumschrott) und der selbstherrlichen Dominanz amerikanischer Großunternehmen.

    (Der Oberbösewicht ist ein echt fieser Ami)


    Ton ist in 5.1 Dolby Digital+ wenn ich mich richtig erinnere, und hat mir sehr gut gefallen. Die Surrounds dürfen fleißig mit machen, die Kugeln fliegen einem standesgemäß um die Ohren und schönen Tiefbass gibt es hie und da auch.


    Meine Bewertung:


    Film: 9 von 10

    Ton: 8 von 10


    Grüße,

    Siebenton

  • Siebenton

    Hat den Titel des Themas von „Space Sweepers (2021,Südkorea)“ zu „Space Sweepers (2021,Südkorea) (Netflix)“ geändert.
  • Hmm — auf die Watchlist hat er es bei mir auch schon geschafft, ich konnte mich bisher aber nicht zum Sichten durchringen. Nach dieser positiven Bewertung werde ich dem Streifen aber doch mal eine Chance geben.

    Mal sehen wie er bei mir ankommt.

  • Wie angekündigt habe ich mir das Ganze auch einmal zu Gemüte geführt.

    Im Großen und Ganzen kann ich mich der Bewertung von Siebenton anschließen.

    Siebenton : Du hast das meiner Meinung nach wirklich klasse zusammengefasst :thumbup:.

    Ich muss sagen, dass der Film meine Erwartungen sowohl an eine Netflix Produktion als auch an einen Film aus Südkorea deutlich übertroffen hat. (Besonders technisch).

    Leider ist der von Dir positive bewertete Aspekt vom "koreanischen Dreh" bei mir der Grund für einen Abzug im Gesamteindruck.

    Ich kann es nicht wirklich begründen aber am Ende hat es einfach nicht wirklich "Klick" gemacht. Ich konnte einfach nicht wirklich mitfiebern. Ich führe es auf die Charaktere zurück, die im Grunde sympathisch waren aber doch etwas zu sehr "typisch" asiatisch in ihrer Darstellung von Emotionen oder der etwas slapstickartigen Reaktion in peinlichen oder gestressten Situationen.

    (PC Disclaimer: Ich meine damit ausdrücklich nur den "Stil" den ich schon in vielen asiatischen Produktionen gesehen habe).


    Meine Filmwertung würde ich daher auf 6 legen (Das heißt für mich : Der wird eher nicht nochmal angeschaut)

  • Den hab ich bei der Feldszene mit dem Wissenschaftler und dem vorhergehenden ständigen Englisch Geseiere abgeschaltet.


    Wenn diese Minimal Synchronisation

    ein Stilmittel sein soll, kann ich auch mal gerne verzichten.


    Untertitelte Filme gehen für mich gar nicht, weil ich vom Film nicht mehr

    genug mitbekomme.


    Für O-Ton Fans aber meine wärmste

    Empfehlung.


    Bildqualität ist sehr gut.

  • Ich führe es auf die Charaktere zurück, die im Grunde sympathisch waren aber doch etwas zu sehr "typisch" asiatisch in ihrer Darstellung von Emotionen oder der etwas slapstickartigen Reaktion in peinlichen oder gestressten Situationen.

    Das ist gewiss nicht jedermanns Sache. Ich mochte das schon bei den alten Jackie Chan Filmen. Slapstickartig trifft es gut. Bei Duos die interagieren wirkt es manchmal wie Dick&Doof. Auf der anderen Seite bewahrt es die Charaktere vor hohlem Pathos, da sie sich selbst nicht ernst nehmen. Wirkt zumindest auf mich so.



    Wenn diese Minimal Synchronisation

    ein Stilmittel sein soll, kann ich auch mal gerne verzichten.

    Ich dachte am Anfang irgendwas stimme mit der Tonspur nicht. Einstellungen durch geguckt...:big_smile: Kim Tae-ho spricht 5 Sätze deutsch dann Sprachenwirrwarr minutenlang.

    Für O-Ton Fans aber meine wärmste

    Empfehlung.

    Welchen O-Ton meinst du jetzt?

  • Ja die Frage ist gerechtfertigt.

    Ich habe den auf Englisch geschaut - hier war die Herausforderung eher bei den vielen „Dialekten“ zu erkennen, dass es sich mitunter tatsächlich um Englisch oder etwas Artverwandtes handelt.


    Wobei mein Absoluter Favorit hinsichtlich kreativer Sprache ist der Film Buybust... dieser fließende Übergang zwischen Englisch und der lokalen Sprache - und das immer mitten im Satz und den ganzen Film hindurch war schon „besonders“ ...


    Also um diesen Streifen solltest Du auf jeden Fall auch einen großen Bogen machen.

  • Mich hat es am Anfang auch gewundert, aber nicht besonders gestört. Ich fand das als Stilmittel z.T. als einen kreativen Ansatz der Handlung Realismus zu verleihen, dass nicht alles komplett einheitlich übersetzt worden ist. Es ist halt ein koreanischer Film und die Besatzung ist koreanisch. Im Weltall ist das halt dann aber nur eine Sprache die gesprochen wird. Von mir aus, hätten sie diesen Ansatz noch weiter ausbauen können, das z.b ein Mitglied der Crew europäisch ist. Ich bin bei dem Film gut unterhalten worden...

  • Mir hat der Film sehr gut gefallen. Eine gute Mischung aus Action und Humor mit einer total sympathischen Crew, wobei ich den Droiden nicht mitzählen würde, da er zu sehr nach Rogue One aussieht. Aber der Käptn war schon nett und nett anzusehen.


    Allerdings ging es manchmal zu flott weiter, und ich habe etwas den Faden verloren. Insofern hätte ich eine Miniserie besser gefunden, aber so gab es auch keine langatmigen Szenen.


    An die Untertitel gewöhnt man sich, aber gebraucht hätte ich sie auch nicht.


    8,5/10


    Das Bild war schon ganz gut, aber nicht so gut wie gutes 4K von der Scheibe.

    6,5/10

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