UHD Streaming bei Amazon und Netflix - bringt das was?

  • Ich glaube, da vertust du dich ein wenig. Sicher, die aktuellen Umstände fördern diese Entwicklung. Ich bin aber ziemlich sicher, dass der Bereich Streaming und entsprechende Exklusiv-Produktionen zunehmen werden. Der Markt ist da und wird es auch nach Corona bleiben, wenn auch im Verhältnis nicht mehr ganz so dominant wie aktuell.

  • Wir haben uns prächtig amüsiert und qualitativ braucht sich das vor "Hollywood-Produktionen" definitiv nicht zu verstecken.

    Kann schon sein und ich kenne die auch nicht, um mir ein Urteil zu erlauben, ersterer hat auf jeden Fall allgemein sehr schwache Bewertungen bekommen.

    Aber eine Frage sei trotzdem gestattet: Glaubst Du nicht auch, dass es an der fehlenden Kinoauswertung liegt, dass beide nicht im Cinemascopeformat vorliegen?

  • Glaubst Du nicht auch, dass es an der fehlenden Kinoauswertung liegt, dass beide nicht im Cinemascopeformat vorliegen?

    Das glaube ich wiederum nicht. Etliche Serien werden in letzter Zeit in CS produziert, und die kämen so oder so nie ins Kino.

    Ich hab das ja bei Serien zielgruppenspezifisch schon nicht verstanden, ebenso das 2:1.

    99.999 Prozent werden die Serie auf einem 16:9 Gerät schauen.

  • Etliche Serien werden in letzter Zeit in CS produziert, und die kämen so oder so nie ins Kino.

    Serien sind wieder was anderes, auch wenn ich dort natürlich das CS begrüße, wenngleich es leider nur Ausnahmen sind.

    Die Streamingdienste haben die Serien an sich ja aufgewertet, dazu sind sie auch prädestiniert. Und ich weiß eine gute Serie auch zu schätzen, wenn ich aber lese, wie viele Hunderte (!) von Serien jedes Jahr neu starten, dann kann das nicht mehr auf Dauer funktionieren, geschweige denn sinnvoll sein, zumindest nicht mit qualitativem Anspruch und mit gesunder Refinanzierung. Es herrscht halt momentan ein extremer Marktanteilskrieg unter den Anbietern, wo sogar noch eher mehr dazukommen werden, und einige davon können sich das auch dank prall gefüllter Portokassen auch eine Zeit lang leisten, aber im Sinne des Konsumenten kann das alles nicht mehr sein.


    Meine Befürchtungen betreffen aber eher den klassischen Spielfilm.

  • Manchmal magst du aber auch einen nicht verstehen...


    Warum sollte bei einem Film die fehlende Kinoauswertung ein Argument für 16:9 sein, wenn bei Serien, die NIE eine Kinoauswertung bekommen werden, munter CS und 2:1 verwendet wird?


    Auch netflix produziert Scope Filme, die wohl eher nicht ins Kino kommen werden.

    Oder war Highwaymen groß im Kino?

  • Hallo Moras


    Die Mehrzahl des UHD Content liegt bei beiden Streaminganbietern in den Eigenproduktionen vor (wie audiohobbit schon schrieb).

    Bei Netflix kostet das UHD Abo 5€ mehr als das HD Abo also stramme 17,99€.

    Bei Amazon ist das in Prime Video mitenthalten.

    Die Filme der Streaminganbieter werden mit unterschiedlichen Rechten von den Studios vermarktet, daher bekommt man oft "nur" FHD Auflösung mit 1 Tonspur statt das komplette Paket.


    Beim Tonformat kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Du da im Schnitt bei BluRay am besten fährst.

    Zum einen was die Sprachen angeht, aber auch was die Bitrate betrifft.

    Achtung: selbst bei diesem Medium ist Deutsch oft nur bei z.B. fix 600kBit DolbyDigital 5.1, währen die Englische Tonspur z.B. mit DTS-HD Master Audio variabal 4,5Mbit daherkommt.

    Insofern kann ich GL's Aussage zum Ton voll unterschreiben.


    Dolby Atmos ist auch wieder abhängig von der Sprache. Selbst wenn der Film innerhalb der Disney+ oder AppleTV+ streaming App damit gekennzeichnet ist, bekommst Du Atmos dort nur in der englischen Sprachversion.

    Tip: Schaue in Englisch mit englischen Untertiteln.


    Gruß mit Lux vom Tux

  • Das waren jetzt auch beides keine Beispiele die ich unter Oscar-Verdacht stellen würde, mir ging es eher darum dass sie technisch aufwändig gemacht und unterhaltsam waren (fanden wir zumindest :zwinker2:).

    Aber eine Frage sei trotzdem gestattet: Glaubst Du nicht auch, dass es an der fehlenden Kinoauswertung liegt, dass beide nicht im Cinemascopeformat vorliegen?

    Das mag sein. Wobei 1.85:1 ja durchaus für Animationsfilme nicht unüblich ist. 2.00:1 oder auch 2.20:1 ist aber in der Tat etwas was ich eher unter "Streaming-Format" subsumieren würde.

    Wenn man es positiv sehen möchte dann ist das zumindest etwas wo sich der technische Aufwand mit automatischer Formaterkennung und automatischer Maskierung lohnt. :zwinker2:


    Versteh mich nicht falsch: wenn maximale technische Qualität gefragt ist, greife ich natürlich nach wie vor zur Scheibe und hoffe dass das auch noch lange so bleiben wird. Mein Kommentar bezog sich nur auf die gerne mal geäußerte Ansicht dass Streaming automatisch sowohl technisch als auch inhaltlich nur 2. oder 3. Wahl ist - das ist IMHO mittlerweile nicht mehr so.

  • Warum sollte bei einem Film die fehlende Kinoauswertung ein Argument für 16:9 sein, wenn bei Serien, die NIE eine Kinoauswertung bekommen werden, munter CS und 2:1 verwendet wird?

    Ersteres wäre eine logische Schlussfolgerung, wobei es natürlich auch Kinofilme in flat gibt. Zweiteres widerspricht dem zwar, kann aber andere Gründe haben, die Frage ist natürlich auch, wie viel Einfluss die Kreativen noch haben. Das Bildformat ist aber auch nur ein kleines Beispiel, da gibt es doch ganz andere Einflüsse auf die zukünftige Gestaltung der Inhalte. Alleine die Bildkomposition eines Films wird eine ganz andere sein, ob für ein Großbild (Kino) oder für den TV gedreht wird. Von Tablet oder Handy will ich gar nicht reden, es gab zwischendurch sogar einen Dienst speziell fürs Handy, wo die speziell erstellten "Filme" hochkant gedreht wurden. Ist zum Glück pleite gegangen.


    Dann der ganz große Punkt Themenvielfalt. Der absolut gläserne Zuschauer, dessen Konsumverhalten bis auf die letzte Sekunde des Weiterzappens analysiert werden kann, wird letztendlich dazu führen, dass immer mehr Einheitsbrei produziert werden wird. Bob Zemeckis hat beispielsweise vor einiger Zeit mal geäußert, dass ihm ein Film wie Forrest Gump heutzutage nie mehr genehmigt werden würde.

  • Jo, weil Hollywood ja nicht zu 90 prozent Einheitsbrei produzieren würde...

    V.a. die letzten 20 Jahre oder so...


    Ein Film wie Forrest Gump würde auch im klassischen Hollywood heute nicht mehr gewagt.

    Filme werden heute von Finanzinvestoren gemacht, und zwar v.a. auch in Hollywood.

    Und die wollen revenue, keine Risiken. Deswegen werden an sich tote Pferde geritten bis es nicht mehr geht.


    Ich habe eher den Eindruck dass die streaming Anbieter zumindest momentan tlw. eher neues wagen.


    V.a. müssen Filme wieder billiger werden....

  • Ich schaue derzeit viel Netflix, da ich die alten Filme über habe und kaum neue kommen.


    Ich würde eine 4K-Scheibe immer dem Stream vorziehen, da ich noch keine wirkliche wow-Bildqualität hatte und der Ton immer enttäuschend war.


    Gesehen habe ich Bridgerton, Damengambit, Witcher, Bande aus der Baker Street, Enola Holmes, Space Sweepers, Sex Education.


    Ergänzung: 4K-Abo und 50 MBit

  • Hast du denn den FireTV oder den FireTV 4K ? Nur damit geht u.A. auch Dolby Atmos... ebenso übrigens mit dem AppleTV 4K

    Kurze technische Frage zum AppleTV 4K: Kann der Tone Mapping für HDR Inhalte unter Beibehaltung von Rec. 2020?

  • Klar sind die auch unter Druck, aber beim Stream wird das noch viel schlimmer werden, weil die Marktanalyse dort wesentlich mehr Möglichkeiten bietet. Und derzeit ist man ja gewissermaßen noch in der Konsolidierungsphase, da nimmt man natürlich alles mit, was irgendwie geht, also auch die Nischen. Sollte man diesen Wettbewerb tatsächlich gewinnen, wird neu gemischt werden, denn dann geht es primär nur noch um Gewinnmaximierung und dabei wird es darum gehen, die Produktionskosten so weit wie möglich zu senken und den ausgeschöpften Kundenstamm trotzdem zu halten.


    Und den zehn Prozent Independentkino wird ohnehin das Wasser abgegraben sein ohne ausreichende Abspielstätten.


    Je weniger Anbieter übrig bleiben, um so größer wird dieses Problem werden und je mehr Anbieter sich dauerhaft etablieren, um so teurer wird es für den Kunden werden, zumindest dann, wenn er noch die freie Auswahl haben möchte.

    Wobei, vermutlich wird es so oder so teurer werden, auch wenn nur zwei übrig bleiben sollten, dann machen die die Preise unter sich aus.

  • Auch wenn sich die Discussion jetzt doch etwas vom Thema wegbewegt, bin als gelernter Kameramann auch der Auffassung von Last Action Hero. Die Streaming Anbieter wagen selten was neues im Bereich Film, da werden oft remakes, des remakes... gemacht und die Geschichte dahinter ist leider oft sehr flach. Haben tatsächlich eine Zeit lang den "Einheitsbrei" wie er genannt wurde nicht mehr ertragen da alles sehr vorhersehbar war. Natürlich bestätigen auch hier die Ausnahmen die Regel.

    Bei Serien ist das was anderes, da gibt es wirklich neues das fesselt und es wird sehr viel experimientiert und ausprobiert.

    Übrigens früher gab es auch sehr teure Serien. Nehmen wir z.B. Star Trek TNG:dancewithme

  • Also die meisten remakes, reboots, sequels, prequels und Kopien von Kopien von ehemals guten Filmrezepten, die mir so spontan einfallen, sind allesamt und sonders aus Hollywood!


    Tut doch nicht so als ob Hollywood die Ausgeburt an Kreativität sei...


    Wie ich schon schrieb, die Filme sind mittlerweile so teuer dass die Buchhalter die produzieren.


    Und damit sägen sie sich den eigenen Ast ab, im Ggs. zu Serien.


    Und ich glaube im. Ggs. zu heutigen Serien war TNG immer noch günstig.

    Auch in Serien wird viel teures CGI eingesetzt, und die Props sehen heute auch hochwertiger aus als aus TNG bspw. oder jeder anderen Serie aus den 90ern.

  • Wie ich schon schrieb, die Filme sind mittlerweile so teuer dass die Buchhalter die produzieren.

    Trotzdem ist die Aussicht, mit einer 200 Mio $ Produktion Gewinn zu machen, wesentlich größer als mit zehn Filmen, die je 20 Mio kosten (alte James Cameron Weisheit). Allerdings wird es dann umso schmerzlicher, wenn so ein Großprojekt mal wirklich schief geht.

    Die Masse an Filmen macht nämlich, sofern überhaupt, erst nach sehr vielen Jahren Gewinn. Deshalb war das auch eine Zeitlang ein sehr beliebtes Steuersparmodell (Verlustabschreibung) für den deutschen Privatinvestor.

  • Dolby Atmos ist auch wieder abhängig von der Sprache. Selbst wenn der Film innerhalb der Disney+ oder AppleTV+ streaming App damit gekennzeichnet ist, bekommst Du Atmos dort nur in der englischen Sprachversion.

    Tip: Schaue in Englisch mit englischen Untertiteln.

    Das stimmt so nicht. Bei AppleTV+ gibt es auch Atmos-Titel in Deutsch.


    Aber wie auch immer, Atmos wäre mir gar nicht so wichtig. Unkomprimierter Ton dafür umso mehr.
    Schade, dass es sowas wie den Kaleidescape Strato nicht in Deutschland gibt (mit deutschen Filmen).
    Ich schaue zwar auch vieles im Originalton, aber Muttersprache bleibt Muttersprache. :zwinker2:

  • ja, hab den Fire TV Stick 4k

    Naja, man muss dann bei Dolby Atmos auf dem FireTV 4K noch einiges dazu wissen:


    1. Es gibt beim Internet-Streaming kein lossless komprimiertes Dolby Atmos auf Dolby TrueHD-Kern, sondern nur das verlustbehaftete Dolby Atmos im Dolby Digital Plus-Container

    2. Es gibt bei Amazon Prime genau EINE Serie namens Jack Ryan mit englischen Atmos-Ton, das wars….

    3. Netflix-Inhalte mit Atmos-Ton können NICHT auf dem FireTV 4K wiedergegeben werden, einzig der FireTV Cube ist dazu in der Lage! Das ist Amazon bekannt, aber ein Update kommt seit Monaten nicht…

    4. Für Netflix in UHD-Auflösung und Atmos-Unterstützung wird das große Netflix-Abo benötigt.


    Wer sich mal von der Atmos-Qualität beim Streaming überzeugen lassen möchte, der sollte sich mal Staffel 1 von „Dark“ auf Netflix reinziehen. Leider gab es Atmos nur in der ersten Staffel.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!