Nachdem gestern wieder mal Heimkinofreunde bei mir aufgeschlagen sind und schon beim betreten der Aura-Baustelle Diskussionen aufkamen von wegen - das stellst du aber alles noch um, die Lautsprecher stehen falsch, Die müssen hinter die Leinwand, so kann das nicht funktionieren, Absorber an den Seiten brauchst du auch unbedingt noch... - haben wir den Abend mit Physikalischen Grundlagendiskussionen zu Naturgesetzen anstatt mit Filme schauen verbracht. Letztendlich sind wir zu dem Schluss gekommen - dass man zwar wunderbar die Symptome bekämpfen könnte, es aber doch manchmal angebracht ist schon bei der Planung die Ursachen zu durchdenken.
Für mich ist das wichtigste der Bass, für den Richtigen Bass gibt es drei bekannte Möglichkeiten.
1. die altbewährte Kugelwelle aus einer Quelle. Hier kann man mit Ausnahme die falsche Quelle zu wählen so gut wie nichts falsch machen, Wellen breiten sich einmal Losgelassen einfach am liebsten Kugelförmig aus und man hat bezüglich Verstärkerleistung und Membranfläche hier immer den größten Pegelgewinn. Klappt übrigens auch hervorragend mit einem Array Phasenversetzter Einzelquellen oder einem Konvex gekrümmten Array gleichphasiger Quellen.
2. die in der Professionellen Beschallung am häufigsten verwendete Zylinderwelle aus einer meist In Zahnlückenaufstellung angeordneten Linie gleichphasiger Schallquellen oder einer gekrümmten oder schrägen Linie Phasenversetzter Einzelquellen.
Die Donut förmige Schallausbreitung kann je nach Linienlänge auch bei tiefen Frequenzen sehr eng gebündelt werden und eignet sich daher hervorragend für größere Entfernungen wie z.B. Open Air Konzerten.
3. die annähernd plane Wellenfront aus einem Array mehrerer phasengleicher Quellen in bezogen auf die Wellenlänge engem Abstand. Viel Aufwand für das letzte Quäntchen Homogenität aber leider auch die Größte Fehleranfälligkeit,
schon ein paar Menschen oder Möbel asymmetrisch im Raum und es entstehen unkontrollierbare Interferenzen.
Diese drei Varianten wurden von uns nach ausgiebiger Simulation und Diskussion für Gut befunden.
Subwoofer Array nur minimal abweichend macht es gleich viel schlechter als es sollte.
- da lasse ich glaub mit meinen nur 22 Jahren Heimkino und Veranstaltungstechnik-Erfahrung mal lieber die Finger davon.
Zwei oder mehr Subwoofer die nicht richtig matchen verschlimmern durch die Interferrenzen und Phasenversatz alles.
Dann lieber doch nur einen einzigen Subwoofer oder wenigstens alle bündig als Rudel zusammenstellen.
- also dann bleibe ich doch lieber bei einem der drei bewährten Prinzipien.
Auch Hauptlautsprecher sind häufig das Hauptproblem.
Bei Kommerziellen Kinos mit ihren riesigen Bildwänden ist es nahezu unmöglich den idealen Hörwinkel für maximale Stereoauflösung einzuhalten ohne die Lautsprecher hinter der Bildwand zusammenzuschieben.
Hinzu kommt noch der Center damit bei Großen Abständen keine Lücke entsteht und Dialoge schön mittig aus dem Bild zu kommen scheinen.
Der Center vor der Wand bringt mit den Reflektionen dieser schon ein paar nervige Interferenzen mit. - Kein Problem, wird er bündig in die Wand / Bafflewall eingebaut verschwinden diese wieder.
Ebenso verhält es sich mit den Hauptlautsprechern links und rechts - einfach ebenso bündig in die Bafflewall und hässliche Interferenzen sind verschwunden.
Da zum Glück bei "schmalem" Bild und genügend Sitzabstand der Winkel aber aufgeht wenn die Lautsprecher rechts und links des Bildes Sitzen und das Menschliche Gehör,
sofern der Winkel nicht zu groß wird und ein Monosignal auf beide Frontlautsprecher gemischt wird,
eine nahezu perfekte Phantomschallquelle zwischen den Lautsprechern generiert, kann man den Center tatsächlich nahezu Verlustfrei einfach wegrationalisieren.
Jetzt hat man nur im Heimkino noch meistens das Problem dass Räume häufig rechtwinklig sind (Oh oh, Parallele Wände - da sind Raummoden und Auslöschungen vorprogrammiert)
Mit der Sitzposition kann man vielleicht noch spielen, aber das Stereodreieck möchte man schon gerne beibehalten. Also stellt man die Lautsprecher doch entweder auf ein viertel Wandlänge hinter die Leinwand oder seitlich näher an die Wand.
hmm, mist doch Reflektionen an der Seitenwand. - vielleicht doch die Wände bedämpfen wie viele sagen?
JA gut okay - sieht schon besser aus aber ich verliere Pegel - Na dann eben ausgleichen und weiter aufdrehen.
Mist, jetzt bin ich wieder gleich laut aber die Interferenzen sind wieder da - logisch, mehr Pegel, mehr Auslöschung
- Vielleicht hilft es wenn man dem Lautsprecher näher an die Wand rückt?
ne, shit das wird nur noch schlimmer - was hab ich mir damals bei der Planung nur gedacht?
Ah, genau das war der Trick - bündig an der Wand koppelt die Quelle mit der Reflektion, Interferenzen verschwinden vollständig,
man erhält gratis zusätzlich noch 6db Pegelgewinn wegen der Hornwirkung und spart sich auch noch die Absorber an den Wänden da hier immer ein Minimum herrscht.
HIFI-Woodo, JETS Technologie Patent? - nein leider einfach nur Physikalisches Naturgesetz.