RCA zu XLR: verschiedene Möglichkeiten

  • Guten Abend Zusammen!


    Ich habe eine Verständnisfrage: in welchem Anwendungsfall wird ein einfaches Adapterkabel (Pin 1 und 3 im XLR-Stecker gebrückt) verwendet und wann ist eine Adapterplatine e.g. basierend auf einem DRV134 notwendig? Hängt das von der Richtung ab, sprich XLR -> RCA = Adapterkabel, RCA -> XLR = Platine, um das invertierte Signal zu gewinnen?


    Ich habe in meinem Heimatland eine sehr interessante DSP-Lösung entdeckt und würde gerne verstehen, wie ich die Eingänge des ADC ansteuere. Es handelt sich um https://translate.google.com/t…u/product/ad1938-codec-v2. Ich habe nur das ADC/DAC-Board verlinkt, der eigentliche DSP wäre dann ein ähnliches Board basierend auf ADAU1467 (verbunden über I2S).


    Ich möchte verstehen, wie ich den RCA-Ausgang meiner USB-Soundkarte mit einem der ADC-Eingänge testweise verbinde. Wenn alles klappt, wäre diese Lösung eine mögliche für alle aktiven LS im Heimkino inkl. DBA :) Was mich hier auch extrem reizt, ist der Preis von ca.80EUR zzgl. Stecker, Gehäuse, Netzteil für 16 IN und 32 OUT Kanäle.


    Herzlichen Dank,

    Mikhail

  • Moin,

    ein symmetrisches Signal besteht nicht aus zwei zueinander phasengedrehten Signalen, das ist ein differentielles Signal.


    Symmetrisch bedeutet hier erstmal nur, dass die Impedanz der zwei signalführenden Leiter gleich ist. Das kann man schon hinbekommen, indem man die Ausgangsimpedanz misst und einen dieser entrechenden Widerstand zwischen Pin 3 (-) und Pin 1 (Ground) lötet. (siehe: https://www.epanorama.net/blog…ed-to-impedance-balanced/ )

    Das reicht schon um Erdschleifen aufzutrennen (Masse kann man auf der Empfängerseite einfach abklemmen) und auch die Common Mode Noise Rejection ist bei genauer Widerstandsdimensionierung super.


    Wenn du einen DRV134 dazwischenschaltest, erhältst du ein symmetrisches differentielles Signal mit 6dB mehr Pegel als das Eingangssignal. Ich habe gerade ein paar solcher Boards zusammengelötet, die PCBs habe ich hier bestellt: https://jimsaudio.com/unbalanc…pcb-ultra-low-distortion/

  • Hallo,


    wenn ich Deinen letzten Satz richtig interpretiere, haben differenzielle NF Signale auf XLR immer 6dB mehr als das Pedant auf unsymmetrischem/massebezogenem RCA ?

    Das würde weiterhin bedeuten, wenn ich mir den RCA->XLR Adapter nach der Russischen Methode baue (Pin1+3 gebrückt) dann sieht mein PA Amp 6dB zu wenig Pegel, richtig ?


    Gruß

  • pillepalle123: Danke nochmals für die Erklärung und die Links.


    Ich habe die Spec meiner Soundkarte gefunden und da steht folgendes drin: RCA Output 2.6Vrms, 100 Ohm output impedance. Sprich, ich kann einen Wiederstand von 100Ohm zwischen den Pins 1 und 3 reinlöten und an mein Board symmetrisch anschließen. Zur Sicherheit kann ich nach der oben verlinkten Methode mit dem selben 100Ohm Resister messen. Die Spannung mit der Last sollte sich halbieren.

  • pillepalle123: Danke nochmals für die Erklärung und die Links.


    Ich habe die Spec meiner Soundkarte gefunden und da steht folgendes drin: RCA Output 2.6Vrms, 100 Ohm output impedance. Sprich, ich kann einen Wiederstand von 100Ohm zwischen den Pins 1 und 3 reinlöten und an mein Board symmetrisch anschließen. Zur Sicherheit kann ich nach der oben verlinkten Methode mit dem selben 100Ohm Resister messen. Die Spannung mit der Last sollte sich halbieren.

    Ich würde erstmal mit einem höheren Widerstandswert beginnen, die Spannung muss sich nicht halbieren, mit 10 Prozent o.ä. Änderung kann man es ja mithilfe des Rechners auf der Seite schon ausrechnen. Zu wenig Widerstand bekommt den Ausgängen u.U. nicht so gut.. Kenne deine Soundkarte aber nicht..


    Auf die Angabe im Datenblatt würde ich mich auch nicht 100% verlassen, bei meinem AVR war die Impedanz je nach Ausgang ein wenig Unterschiedlich und immer rund 30 Ohm über dem Datenblattwert, Wenn der Widerstand auch nur ein paar Ohm von der Ausgangsimpedanz abweicht bricht die Common Mode Noise Rejection ziemlich zusammen. (Aber immernoch besser als Cinch...) Finde gerade ein Paper dazu nicht mehr :think:



    Nabend,

    mir raucht bei dem Thema auch meist der Kopf, ich finde diese ganzen balanced/unbalanced Pegelgeschichten reichlich verwirrend...:thumbdown:


    Es kommt ja nur auf die Spannung an, ob das nun 1,5V bei Cinch sind, 0,75V je Ader auf XLR oder 1,5V auf Hot 0V auf Cold, das alles sind +6dbU. Manche Verstärker erkennen auch ein unsymmetrisches Signal und schalten die Eingänge automatisch um.

    Wenn du allerdings mit so einem Adapter von XLR (differentielles Signal) auf RCA gehst, verlierst du 6db, da du nur eine der Adern an die Cinch Spitze anschließen kannst.

  • OK, dann antworte ich hier: Ich habe ein Signal, das ich D/A wandeln will. Lass den Wandler 90 dB SNR haben. Wenn ich mein Signal wie oben beschrieben symmetriere, habe ich eben diese 90 dB SNR. Wenn ich jetzt aber das Signal mit zwei Wandlern wandele, ein mal gerade und ein mal invertiert, dann habe ich zwei Signale mit je 90 dB SNR, aber mit zwei mal unterschiedlichem Rauschen. Wenn ich nun zur Rückgewinnung ein Signal wieder drehe, addieren sich meine Nutzsignale 1:1, das Rauschen aber nicht, da es nicht korreliert. Das Rauschen wird also bei der Rückgewinnung um 3 dB schwächer.

  • Vielen Dank für die Erläuterung des Hintergrunds und Benefit der symmetrischen Übertragung (((atom))).

    Ich denke Maikl's Fall ist derselbe, wie der wenn man vom AVR mit unsymmetrischem Cinch/RCA auf einen Amp will der nur symmetrsiche XLR Eingänge hat.

    Aus diesem Grund habe ich mir PA Amps geholt, die einen Chinch Eingang haben. Wohl aus genau dem Grund mit den Pegeln hat der Amp eine Einstallung für 0,75V bzw. 1,5V Eingangsempfindlichkeit. :unsure:

  • Klar, denn Studiopegel gehen deutlich höher, als die üblichen Heim-Pegel. Bis zu +19 dBu, was 19,5 V Spitze-Spitze sind!

  • Hi LuxTux,


    So, wie im ersten Link von pillepalle123 beschrieben, habe ich die Spannung mit und ohne Last (1kOhm) gemessen und den Ausgangswiderstand über die verlinkte Formel (https://www.epanorama.net/index.php?index=calc_impedance) ermittelt. Die Lautstärke der Soundkarte bleibt bei beiden Messvorgängen unverändert. Als Ausgabe lief ein Sinuston von 1000Hz über REW Generator.


    Ich habe mir dafür noch so ein Kabel gebaut.

  • Ich habe eine andere aber ähnliche Frage: der DAC-Ausgang nach der Signalverarbeitung hat einen asymmetrischen RCA Ausgang und ich möchte diesen mit folgendem Verstärkermodul von Icepower 200AS2 verbinden https://icepower.dk/download/7088/

    (Seite 22, 11.1)

    Die Spezifikation spricht von einem „semi-balanced“ Eingang. Gehe ich richtig davon aus, dass die RCA-Masse auf „- In“ geht? Vielen Dank!

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