Hallo Leute,
da ich seit Jahren ein Alcons System betreibe und mehrfach gebeten wurde darüber zu schreiben, komme ich dem hier gerne nach. Das System werkelt in Verbindung mit einem 4er DBA 12" Peerless an einer iNuke 6000DSP.
Zur Historie:
Ich hatte schon etliche Lautsprecher vor den Alcons mehr oder minder lange in Betrieb bzw getestet/gehört , von den üblichen Hifi-Kisten wie Boston Accoustics, Focal Elektra BE, Miller/Kreisel 300er, Klipsch Inwall, auch ein paar Studiomonitore wie Genelec etc. Jeder Lautsprecher für sich war ok, mal dort, mal da besser oder eben auch nicht so gut bzw passend.
Aber wie das so ist, habe ich halt dennoch weiter gesucht, vor allem war für mich auch mit ein Kriterium, dass die Lautsprecher so platzsparend wie möglich in die Tiefe sein sollten, ohne jedoch an Qualität dabei einzubüßen. Was mich schon immer beeindruckt hat, waren Bändchenhochtöner, allerdings haben die meiner Erfahrung nach alles was gemeinsam, sie vertragen einfach keine Pegel, knicken recht rasch ein, für HiFi ok, für HK unbrauchbar.
Im Beisammen Forum wurde damals ausgiebig über verschiedene Lautsprecherkonzepte gesprochen und Nilsens hatte da auch mal Alcons erwähnt.
Alcons Audio, wer?
Manch einer wird sich jetzt fragen, wer oder was ist Alcons Audio. Ich wusste das vorher auch nicht. Allerdings kein Wunder, denn diese holländische Firma ist seit rund 20 Jahren sehr erfolgreich nur im professionellen Umfeld tätig, sprich Konzert/Bühne/Kino.
Dieser Umstand machte es recht schwierig sie vorab mal zu hören, ob sie denn meinen Vorstellungen entsprechen. Über 3 Ecken habe ich dann einen Händler in Wien gefunden, der mir Produkte dieser Firma "vorführen" konnte. (Im Übrigen die Erbauer der Wall of Bass)
Nun, was zeichnet Alcons also aus?
Ganz klar, der pro-Ribbon Hochtöner. Wirkprinzip so ähnlich wie ein Magnetostat (man möge mich berichtigen), allerdings verträgt der Alcons enorme Pegel ohne seine Eigenschaften zu verlieren, sprich das Pro-Ribbon verzerrt kaum, die horizontale Abstrahlcharakteristik von 90° bleibt bis in die höchsten Frequenzen auch unter sehr hohen SPL erhalten. Wer mehr über diese patentierte Technik wissen möchte: pro-ribbon
Da Alcons immer nur Systeme verkauft, muss man zwingend deren DSP-Endstufen dazu erwerben. Davon gibt es zwei 4-Kanal Versionen, Sentinel 3 und Sentinel 10 , wobei die sich nur in der Leistung unterscheiden. In der Sentinel 3 sind Hypex Ncore 1200 verbaut und in der Sentinel 10 gebrückte Ncore1200 (imho). Der DSP kann IIR,FIR, blah und blub.
Resultat:
Ich habe nach einer Bedenkzeit aufgrund der doch erheblichen finanziellen Investition mich für 3 x CMRSCompact , 4 x CMRSC-SR , 2 x Sentinel 3 Endstufen entschieden.
Warum?
Vorteile:
1. die Stereobühne wird extrem breit, somit auch der Eindruck von Phantomschallquellen, auch auf den äußeren Plätzen
2. keine Ermüdung des Gehörs, auch bei sehr lauten Passagen.
3. Die Abbildungsqualität (Imaging) der Schallquelle ist dadurch fantastisch.
4. Dynamik
5. HiFi tauglich, auch bei sehr hohen Lautstärken
Es gibt aber auch Nachteile:
1. Preis
2. Lautstärke der Endstufen ( ich meine zwingend ein Technikraum oder eine entsprechende Schallisolierung mit Wärmeableitung)
3. Null WAF
Abschließend noch:
Zuerst wollte ich mir die CRMS MK2 zulegen, aber die Teile sind leider etwas zu tief und noch dazu zwingend aktiv anzufahren, was mehr Sentinel Endstufen bedeutet, dementsprechend auch den Preis ziemlich in die Höhe treibt.
Würde ich mir das System wieder kaufen? Nun, eigentlich ja, denn damit ist meine Suche beendet, es gibt aus meiner Sicht nix besseres mehr, nur mehr größer von der selben Firma. Aus Preis/Leistungs Sicht finde ich aber auch das Beckersound System wirklich gut (das wiederhole ich auch immer wieder im Forum) - mein Bruder hat ja so ein B500+B300 samt DBA von Stefan - da geht Kino wirklich super und zufriedenstellend zu einem wirklich überschaubaren Preis.
Noch ein Hinweis: ich weiß, dass ich weder alle Lautsprecher dieser Erde gehört, getestet oder sonst was habe, auch nicht mit dem technischen Wissen eines Lautsprecherbauers/Entwicklers aufwarten kann, wie so mancher der Kollegen hier im Forum, allerdings bin ich auch keiner, der nur auf Messschriebe schielt.
Was will ich damit sagen? Ist halt immer schwierig aufgrund Geschriebenes zu einer Meinung zu kommen, was mir gefällt, mag dem anderen vielleicht gar nicht zusagen oder wäre es demjenigen es nicht wert etc.
Grüße,
Christian