DIY Inwall-Lautsprecher "Lockdown"

  • Ist es nicht so, das eine Verdoppelung der Chassis mit einem Gewinn von 3dB einhergeht ?

    Nur bei inkohärenten Schallquellen, da entsprechen 3 dB dem Mittel. Bei kohärenten Schallquellen sind es 6 dB. Solange der Abstand klein genug gegen die Wellenlänge der Trennfrequenz ist, handelt es sich um kohärente Schallquellen.

  • Nur bei inkohärenten Schallquellen, da entsprechen 3 dB dem Mittel. Bei kohärenten Schallquellen sind es 6 dB. Solange der Abstand klein genug gegen die Wellenlänge der Trennfrequenz ist, handelt es sich um kohärente Schallquellen.

    Wieder etwas gelernt, ich danke dir :thumbup:

    Heißt das also, 1 Lautsprecher (z.B. ein 2 Wege LS) 89dB, mit einem weiteren LS dann 92dB und bei 2 Chassis nach dem D´appo Prinzip 6dB, sofern man es nach der reinen Lehre umsetzen würde ?

    Nur, das ich das auch richtig interpretiere.

  • Heißt das also, 1 Lautsprecher (z.B. ein 2 Wege LS) 89dB, mit einem weiteren LS dann 92dB und bei 2 Chassis nach dem D´appo Prinzip 6dB, sofern man es nach der reinen Lehre umsetzen würde ?

    Genau. Zwei Stereolautsprecher mit massig Abstand erzeugen im Mittel +3 dB. Nur für den Bass gilt das im Freifeld nicht, weil da die Wellenlänge schon wieder groß genug ist. Im Raum wird durch die Moden natürlich alles komplett verändert, so dass man das nur schwer in der Messung sehen kann.

    Bei zwei Tief- oder Mitteltönern innerhalb eines Lautsprechers addiert sich der Schall bei einem vernünftigen Konzept immer zu +6 dB unter 0°. Unter Winkeln kann das natürlich deutlich weniger sein, sogar deutlich weniger als ein einzelner Treiber. Man kann durch die Interferenz von zwei oder mehr Treibern also eine Richtwirkung erzeugen, gewinnt aber trotzdem die +6 dB auf Achse. Das Konzept der Aries M oder meiner Quasikoax 1 machen sich genau das zunutze. Und Latenights Konzept natürlich auch.

  • Andy

    Wirst du die Isobaren mit der bereits gefrästen schallwand auch messen? Bzw. Machst du Vertikale und horizontale Winkelmessungen bis 90 grad?


    Falls du Hilfe brauchst sag Bescheid

    Die Simulation von Nils zeigt die Abstrahlung der reinen Chassis ohne Schallführung. Die Bündelung wird erwartungsgemäß, beim AMT, zu den Höhen hin zunehmen. Das kann in Verbindung mit einer unedlichen Schallwand schon ganz gut funktionieren. Das will ich erst mal so vermessen. So kann ich herausfinden wie gleichmäßig die Bündelung der Chassis ohne Schallführung funktioniert.


    Danach möchte ich meinen Prototyspen mit der 45 Grad Phase vermessen. Ich gehe ich davon aus, dass dies auf Anhieb nicht gut funktioniert und habe ungefähr eine Ahnung was gehen könnte. Gerade die Öffnung des HT muß nach außen stark verrundet werden. Ich möchte aber erst mal ein Gefühl dafür entwickeln.


    Bei der Entwicklung von einem WG ist aber am Ende eine gute Simulation sicher sinnvoller als unzählige Prototypen. Ausschlaggebend werden die Winkelmessungen sein. Ich habe dann die Möglichkeit die Schallführung mit Hilfe einer CNC Fräse ausführen zu lassen.

    macelman
    Mit den bunten Bildchen der Directivety habe ich bisher noch nicht realisiert, wenn Du mich diesdezüglich unterstützen kannst, dann wäre das super. :sbier:

  • macelman
    Mit den bunten Bildchen der Directivety habe ich bisher noch nicht realisiert, wenn Du mich diesdezüglich unterstützen kannst, dann wäre das super. :sbier:

    Ja klar, das ist kein großes Geheimnis. Brauchst nur die passende Software.


    Ich denke, dass der HT gar nicht so sehr verrundet werden muß bzw. lediglich die Aussenkante. Beim Beyma wird übrigens im original Horn der Mund auf den ersten 0,5cm verkleinert und dann erst geöffnet.
    Ich meine das beim Nils auch bei der Aries M gesehen zu haben.


    Quelle



    Mess auf jeden Fall mal die MT im Verbund damit man sehen kann wo die Nebenkeulen sich durchschlagen.

  • Ja klar, das ist kein großes Geheimnis. Brauchst nur die passende Software.

    genau, ich empfehle: https://kimmosaunisto.net/Software/Software.html Dort einfach die Winkelmessungen


    Danach möchte ich meinen Prototyspen mit der 45 Grad Phase vermessen. Ich gehe ich davon aus, dass dies auf Anhieb nicht gut funktioniert und habe ungefähr eine Ahnung was gehen könnte. Gerade die Öffnung des HT muß nach außen stark verrundet werden. Ich möchte aber erst mal ein Gefühl dafür entwickeln.

    Meint das die etwaige Schallführung vor dem HF? Falls ja, brauchst Du eine passende Kontur, die muss man simulieren und dann erst der Prototyp. Ansonsten ist das try and error...


    BTW: Bei der Aries wird durch die horizontale Verengung die Abstrahlung erst verbreitert und dann von der Kontur geformt... so sieht es zumindest aus.

  • Ich denke, dass der HT gar nicht so sehr verrundet werden muß bzw. lediglich die Aussenkante. Beim Beyma wird übrigens im original Horn der Mund auf den ersten 0,5cm verkleinert und dann erst geöffnet.

    Der AMT hat eine 45 Grad Phase in seiner 3 mm starken Aluplatte. Bei der Verrundung hatte ich die Hornöffnung und die Außenkannte gemeint. Vor dem Thema WG habe ich großen Respekt. Da werde ich mir sicher noch Expertenrat einholen, wenn ich mit den ersten Messungen bewaffnet bin. :sbier:

    So weit ich das verstanden habe ist der Beyma AMT von der Aries mit 34 mm deutlich breiter als beim Mundorf AMT mit 24 mm.
    Aus diesem Grund hat den der Nils offensichtlich seitlich etwas abgdeckt. Im Originalzustand dürfte der Mundorf AMT deutlich weniger bündeln.

  • Bevor es jetzt mit dem Aufbau der Gehäuse weiter geht, wollte ich hier noch ein paar Konstruktionszeichnungen posten.



    Das Grundgehäuse von der "Lockdown" hat eine Höhe von 1100 mm, eine Breite 300 Breite und Tiefe 280 mm.
    Das Gehäuse ist hinten abgeschrägt, damit man sie im Surroundbereich besser auf den Sitzplatz eindrehen kann.

    Alle Treiber haben ein eigenes Abteil. Der Tieftöner hat zusätzlich eine Matrix als Versteifung bekommen. Im Hochtongehäuse sind noch zwei Streben verbaut.

    Die Surroundlautsprecher sollen möglichst breit in den Raum abstrahlen (180°), damit man auf allen Sitzplätzen eine gute Auflösung und einen brillante Hochtonbereich bekommt.
    Daher wird auch die Trennung der Chassis in einem Frequenzbereich erfolgen, wo sie noch nicht zu bündeln beginnen.
    Auf Aufgrund des geringeren Hörabstandes (ca. 2 m) sind die Pegelanforderungen im Surroundbereich nicht so hoch wie bei den Mains.



    Der von Dolby geforderten Referenzpegel von 105 dB am Sitzplatz, stellt an die Mains große Herausforderung.

    Aufgrund des größeren Hörabstandes von ca. 4 Meter, verursachen die Mainlautsprecher mehr Raumreflexionen am Sitzplatz.
    Aus diesen Gründen wollte ich den Mains eine zusätzliche Schallführung verpassen. Das Bündelungsverhalten des Hochtöners soll dadurch gleichmäßiger werden.
    Der Übergangsbereich zum Mitteltöner soll modeliert werden. Der Wirkungsgrad des LS soll erhöht, bzw. die Verzerrungen reduzieren werden.

    Die Mains und die Rearlautsprecher werden bei mir in den Raumecken stehen. Damit ich etwas Erfahrung sammeln kann, habe ich eine 300 Breite und 12 mm tiefe Schallwand, mit 45 Grad Winkeln fräßen lassen. Die werde ich erst mal vermessen. Die endgültige Schallwand wird dann eine Breite von 400 mm und je nach Simulation eine Stärke von 12 - 24 mm haben. ... und ja, ich bin mir darüber im Klaren, dass die Schallführung vorher simuliert werden sollte, wenn das Abstrahlverhalten gleichmäßig sein soll.


    Die 9,5" Bässe der Mains werden dann bei ca. 80 Hz getrennt. Hier übergeben sie an die 12" Subwoofer von Scan Speak. Als Mainlautsprecher werden die "Lockdown" zwischen die Subwoofer eingeklemmt, daher sie dann auch die Gehäusebreite von 400 mm.



    Die Gehäuseabmessungen der Subwoofer haben außen eine Höhe von 600 mm, 300 mm Breite und 300 mm Tiefe.

    Im Inneren haben sie eine relativ aufwende Matrix als Versteifung.


  • Hallo Andy


    Klasse Zeichnung!!!

    Das sieht sehr gut aus. Die schräge hinten könnte auch bei der Vermeidung stehender Wellen im

    MT helfen.

    Ich würde mich mit der trennfrequenz noch nicht jetzt schon festlegen, sondern erst mal

    Schauen was möglich ist da ich genau 80hz einen kritischen Bereich finde und die chassi doch bestimmt auch etwas tiefer können.

  • Das wird amtlich!:respect:


    -wieviel Liter hat jedes Basschassis zum spielen?

    Die 12" Scans W30 werden ein Gehäusevolumen von ca. 48 Litern haben.

    Auf der Konstruktionszeichnung ist die Höhe des Gehäuses noch mit 55 cm eingezeichnet. Das hatte ich später nochmal auf 60 cm erhöht.


    Klasse Zeichnung!!!

    Das sieht sehr gut aus. Die schräge hinten könnte auch bei der Vermeidung stehender Wellen im

    MT helfen.

    Ich würde mich mit der trennfrequenz noch nicht jetzt schon festlegen, sondern erst mal

    Schauen was möglich ist da ich genau 80hz einen kritischen Bereich finde und die chassi doch bestimmt auch etwas tiefer können.

    Ja, die Abschrägung habe ich auch wegen der stehenden Wellen gemacht. :respect:
    Die endgültigen Trennfrequenzen werde ich erst nach den Messung festlegen.

  • Danke!


    ..allerdings hatte ich mich wohl blöd ausgedrückt- ich meinte die 22er TMT aus der Zeichnung!

    Da ist zwar die Bemassung dran, aber womit rechnest du netto pro TMT?

  • Danke!


    ..allerdings hatte ich mich wohl blöd ausgedrückt- ich meinte die 22er TMT aus der Zeichnung!

    Da ist zwar die Bemassung dran, aber womit rechnest du netto pro TMT?

    Da soll jetzt der Tieftöner SB Satori WO24P (24 cm Ø) mit 8 Ohm verbaut werden. Der muß jetzt mit ca. 18 Litern klar kommen.
    Vermutlich werde ich diese Bässe mit der STA-2000 betreiben. Die sollten genügend Kraft und Reserven haben um ihn ins Laufen zu bringen.


    http://www.loudspeakerdatabase.com/SB/WO24P


  • :thumbup:merci!

    Da landest du dann zwar bei ner Einbaugüte von ~0.9 - aber der 'Buckel' dürfte erst unterhalb der angepeilten Trennfrequenz zu den ScanSpeak ohrenfällig werden- und ist ja via DSP ausgleichbar!

  • Das sieht nun wenig dramatisch aus.:thumbup:


    Das es sich später so misst und auch passend anhört, bleibt zu hoffen- aber von Simu auf Messung ist bei jedem LS-Projekt spannend!

  • Die Pläne der Gehäuse hatte ich nur mit Fotoshop gezeichnet. Damit hatte ich eine Anfrage bei der Firma >>> Speakercase.de gemacht.

    Das Angebot war zwar nicht ganz billig, aber die Gehäuse sind ja relativ aufwändig konstruiert. Am Ende hatte ich mich für 19 mm MDF entschieden, mit einer entsprechenden Versteifungsmatrix.
    Damit konnte ich mir noch ein paar Euronen sparen und die Tieftöner haben ein wenig mehr Gehäusevolumen. Bestellt hatte ich dann das MDF für zwei Mainlautsprecher und vier Subwoofergehäuse.
    Die Jungs von Speakercase hatten für die Produktion nochmal Ihre Planungssoftware bemüht, um Ihre CNC Fräse damit zu füttern.



    Auf Grund der Lieferschwierigkeiten von MDF Holz ist die Lieferung mit etwas Verspätung eingetroffen. Die Pakete waren aber insgesamt in einer guten Verfassung.
    Alle MDF Gehäuseteilen waren ordentlich mit Luftpolsterfolie eingewickelt und gut verpackt und gegen Stoß geschützt.



       
    Erst mal auspacken und prüfen ob alles vollständig ist. Leider habe ich keinen einigen Raum dafür und so mußte ich unseren Wintergarten in Beschlag nehmen.
    Zum Glück gibt es aktuell nicht so viele Feiern. Lockdown eben! :byebye:




    Da ich jetzt handwerklich auch kein Meister bin, kommt mir die Monatage mit den Lamellos sehr entgegen.




    Schon mal die Matrix für die Tieftöner zusammengesteckt ...


    ... und auch die Aussteifung für die Subwoofergehäuse scheinen zu passen.


    Hier noch ein Blick auf die Schallführung. Die aufgesetzte MDF Platte hat 12 mm Materialstärke und eine konische 45° Phase. Das würde man auch mit einem Fräser so hinbekommen.
    Speakercase hatte mir aber versichert, mit der CNC Fräse auch eine Horn Kontur wie Tractrix, Exponential oder eine eigene Kreation fräsen zu können.

    OK, alles vollständig! Jetzt kann es mit dem Aufbau der Gehäuse beginnen.

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