DIY Inwall-Lautsprecher "Lockdown"

  • Für viele von uns waren die Zeiten des Lockdowns sehr schwierig. Zum Glück konnte ich weiter arbeiten und so mußte ich auch keine finanziellen Einbußen hinnehmen.
    Die Treffen mit Freunden und Familie Treffen waren waren leider nicht möglich. So konnten im Lockdown auch mal Dinge in Angriff genommen werden, die sonst liegen geblieben sind. Damit ich diese Crazy Zeiten nicht immer in schlechter Erinnerung bleiben, wollte ich ein Zeichen setzen.


    Nach dem ich schon sehr lange keine baulichen Veränderungen in meinem Heimkino gemacht habe, war es Zeit für ein neues Projekt.
    Für meinen neues Heimkino "BASEMENT" in Teneriffa wollte ich neue Lautsprecher entwickeln. Leider haben wir dort mit dem Bau noch immer Pech gerade ist meine Baufirma pleite gegangen. Es wird sich also noch etwas hinziehen. So eine Lautsprecher ist aber auch nicht mal eben so zusammengenagelt und man muss ja Prioritäten setzten. :byebye:

    Bis heute bin noch immer sehr zufrieden mit meinen DIY Lautsprechern "Cuba Libre", aber ich wollte einfach nochmal was Neues ausprobieren und dann vergleichen. Das Bessere ist ja bekanntlich der Feind des Guten.

    >>> DIY Lautsprecher "Cuba Libre"


    Warum also schon wieder einen neuen Lautsprecher entwickeln es gibt doch schon so viele? Na weil´s Spaß macht! :byebye:
    Nachfolgend aber noch ein paar weitere Gedanken zu meinem Vorhaben. Klanglich haben mir immer die Kinos am Besten gefallen, die rundum die gleichen Lautsprecher verbaut haben. Das bringt ein sehr homogenes, geschlossenes Klangbild mit sich. Von allen Lautsprechern die ich bisher gehört habe sind mir vor allem die folgenden Konzepte besonders positiv in Erinnerung geblieben.

    Elekrostaten

    gerade zu Musik hören haben mich die leichten Folien dieser Lautsprecher sehr begeistert. Die Stimmen und Instrumente sind sehr gut durchzeichnet.
    Nachteil: IMHO leider für das Heimkino ungeeignet da Aufstellungskritisch und nur wenig belastbar

    Monitore
    Die Firma Genelec hat sehr gut Vertreter in dieser Gattung. Auch Monitore der Firma Neumann (KH420) und ADAM (S-Serie) sind ganz vorne mit dabei. Im Selbstbaubereich ist mir die Trinity vom Achenbach noch in guter Erinnerung. Auch meine "Cuba Libre" würde ich zu dieser Gattung zählen. Die aktiven Monitore haben den Vorteil, dass man sie klanglich nach seiner Vorstellung anpassen kann. Die HKV und die B500 habe ich leider bis heute leider noch nicht gehört.
    Nachteil: Die Mittelfeld Abhörmonitore sind der namhaften Anbieter sind leider sehr kostspielig. Im Vergleich zu machen High End Anbieter relativiert sich das aber sogar. :think: Die meisten Vertreter dieser Gattung benötigen eine Unterstützung im Tiefton und die Teile mit 15" Zoll sind nicht mehr so einfach im Raum unterzubringen, gerade auch im Rearbereich

    DÁppolito
    Auf der Suche nach meinem persönlichen DIY Referenzlautsprecher >>> Boxenstop sind mir auch immer wieder Lautsprecher in einer DAppolitoanordnung aufgefallen.
    Klanglich gut gefallen haben mir hier die Konstrukte "Whisky" und "Ocean" der Firma Myro von dem Entwickler Michael Weidlich.
    Auf der High End in München gibt es zahlreiche Vertreter dieser Gattung zu hören von Focal, Burmester, Wilson Audio, Silbersand, Dynaudio, B&M usw.
    Viele dieser Lautsprecher hören sich richtig gut an. Sie haben wenig Verzerrungen, eine gebündelte Schallabstrahlung und eine gute Dynamik.
    Nachteil: Alle diese Lautsprecher haben aber eines gemeinsam, sie sind keine echten DAppolito Lautsprecher. So kommt es es zu Nebenkeulen in der Abstrahlung.

    Selbst der Erfinder Joe hatte keine Anordnung nach seinen Vorgaben realisiert. Leider ist mein Englisch nicht so gut, dass ich alles seinen Ausführungen im folgenden Video folgen kann.

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    Ich hatte >>> hier zum Thema DÁppo schon mal einiges zusammengeschrieben und auch einen Versuch unternommen so einen Lautsprecher zu bauen. Am Ende hatte er mich aber nicht überzeugt.

    To be continued...

  • Zumindest der Name der neuen LS geht mir in jedem Fall schonmal leichter von der Zunge als der für mich nichts so angenehme Begriff cuba libre :big_smile: 'Lockdown' hat eher so was inkludierendes, jeder könnte was dazu erzählen:zwinker2:


    Hast du denn schon ne grobe Vorahnung, in welche Richtung du gehen willst?

    Dem (quasi-) D'Appo treu bleiben oder doch ein anderer Weg?


    Bei deinem Wunsch, möglichst ähnliche Bestückung auf allen wirklich relevaten Kanälen zu haben, werden es ja dann doch mindestens 5 ähnlich oder gleich bestückt/konstruierte werden müssen!


    Zitat

    Für meinen neues Heimkino "BASEMENT" in Teneriffa wollte ich neue Lautsprecher entwickeln. Leider haben wir dort mit dem Bau noch immer Pech gerade ist meine Baufirma pleite gegangen.



    selbiges droht gerade meinem Schwager auch, mitten in D..:silly:

    Zum Glück ist der 'vom Fach' und hat gute Verbindungen ins Bauhandwerk..

  • Da kann ich dich beruhigen, um diese Jahreszeit ist mein Cola-Rum Konsum völlig im geforderten Bereich!:sbier:

    Ohne zu sehr OT gehen zu wollen, Cuba Libre ist ein hoch politischer, revanchistischer 'Kampfbegriff' der Familie Bacardi , unter dem bis heute eines meiner Lieblingsgetränke öffentlich und ohne nachzudenken diffamiert wird:cray:

    Da lob ich mir die 'Lockdown'!

  • Hast du denn schon ne grobe Vorahnung, in welche Richtung du gehen willst?

    Dem (quasi-) D'Appo treu bleiben oder doch ein anderer Weg?


    Bei deinem Wunsch, möglichst ähnliche Bestückung auf allen wirklich relevaten Kanälen zu haben, werden es ja dann doch mindestens 5 ähnlich oder gleich bestückt/konstruierte werden müssen!

    Aktuell habe ich mit der "Cuba Libre" einen eher breit abstrahlenden Lautsprecher.
    Leider tragen die großen Monitore an den Seitenwänden eher stark auf. Eine hohe schlanke Form mit einer DÁppoandornung kommt mir da eher entgegen. Die horizontal Breite Abstrahlung eines DÁppo ist auch als Sourroundlautsprecher im Rearbereich gut zu verwenden. Hier bündeln mir die Monitore mit starker Richtwirkung durch Hörner und Waveguides zu sehr.

    Ja, am Ende sollen es 9 oder 11 gleiche Lautsprecher in der unteren Ebene werden.

  • Ich glaube die Herangehensweise ist etwas falsch herum. Anstatt sich über die konkrete Konstruktionsmerkmale (hier die symmetrische Anordnung der Treiber nach D'Appolito) Gedanken zu machen, wäre es sinnvoller zu überlegen, welche Ziele überhaupt zu erfüllen sind. Die besagte Treiberanordnung führt zu einer vertikalen Einengung der Abstrahlung, die aber beispielsweise auch durch einen großen Konustreiber erzeugt werden kann. Oder auf anderem Wege. Nur steht die Lösung eben nach der Formulierung der Fragestellung, die dann lauten würde, welches Abstrahlverhalten möchte ich haben? Der Frage kann man sich nähern über Faktoren wie Sitzabstand, Ohrhöhe und akustisches Verhalten des Raums. Das horizontale Verhalten ist je nach Treiber davon unabhängig. Es ist nicht so, das eine (vertikal) symmetrische Treiberanordnung zu einer breiten horizontalen Abstrahlung führt, denn in dieser Achse ist besagte Anordnung völlig egal – sie verhält sich wie ein einzelner Treiber.


    Damit das ganze vertikal funktioniert muss die Wechselwirkung zwischen Treibergröße, Schallwand und Crossing beachtet werden. Besonders letzteres fällt mit passiven Lautsprecher noch schwerer, weil man nicht beliebig steil trennen kann. Selbst der Namensgeber D'Appolito sagt ja, das es sich nur schwer realisieren lässt und daher finden sich am Markt kaum funktionierende Designs. Es kann aber durchaus sein, das es für das eigene Empfinden gut genug funktioniert.


    Noch was zu Schallführungen. Es gibt auch Waveguide die tatsächlich breiter strahlen als eine flache Schallwand. Schwer vorstellbar, aber Fakt. Insofern immer auch die angegebene Coverage achten, idealerweise auch auf Messwerte die zeigen über welchen Frequenzbereich sie eingehalten wird.

  • Ich meine, dass Andi das Ganze doch aber entsprechend angegangen ist. Er beschriebt doch ganz klar, dass die Anforderungen an das Abstrahlverhalten ein Grund für seinen gewählten Weg sind und was gegen einige andere Optionen spricht.


    Du schreibst durch große Konustreiber kann er eine vertikale Bündelung ebenso erreichen, dann hätte er diese aber horizontal doch auch? Weiterhin schriebt er, dass er gerade seitlich etwas schlankes bauen möchte, weil die großen Speaker so dick auftragen, auch das widerspricht doch dem Ansatz eines großen Konus etwas? Oder auf welchen Frequenzbereich beziehst du das jetzt. So richtig verstehe ich noch nicht, was konkret Andi jetzt anders machen soll?

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Vielleicht sollten wir und langsam dem Begriff "D'Appolito" verabschieden. Das ist ein extrem einfaches Konzept aus den 80ern. Selbst wenn man es so umsetzt, wie der gute Mann es erdacht hatte, ist die Abstrahlung aus heutiger Sicht ziemlich bescheiden. :)


    Mit mehr Wegen als Treiberpärchen kommt man deutlich weiter (auch ohne Horbach-Keele-Filter). Und mit einem länglichen Hochtöner kann man sogar den obersten Weg relativ gut ankoppeln. Vertikal erzeugt man so eine recht hohe Richtwirkung, horizontal kann man sie gestalten, wie man möchte. Ohne Schallführung sogar extrem breit, was bei Wandeinbau sogar halbwegs stetig wäre.

  • Wooderson
    Danke für Deinen konstruktiven Beitrag, zu dem ich hiermit gerne Stellung nehme. Das nachfolgende ist rein subjektiv und spiegelt meine Hörerfahrung von verschiedenen Heimkinobesuchen wieder.
    Mal angenommen man verwendet einen großen Tiefmitteltontreiber mit einem Hochtonhorn als Center.
    Zu den hohen Frequenzen hin fängt dieser Lautsprecher an zu bündeln. Sitzt man seitlich, also außerhalb der Hörachse, dann wird der Mittel bis Hochton leiser und die Sprachverständlichkeit leidet darunter. Das aber ist doch aber nicht der Sinn von einem Centerlautsprecher. :think: Das gleiche gilt im übrigen auch für das Stereodreieck. Es funktioniert nur auf einem eng absteckten Bereich. Der Moe hat daher das letzte mal was von vorne überkreuzende Abhörachsen geschrieben um das abzumildern.
    Das könnte funktionieren. Bei größeren Hörabständen kann so ein Lautsprecher gut funktionieren. Diese starke Bündlung bringt einen hohen Wirkungsrad und Maximalpegel, dass muß man sich aber auf der anderen Seite mit einem Kompromiss erkaufen.
    Auch für einen Surroundlautsprecher finde ich das Konzept für nicht geeignet. Sitzt man direkt davor schreit einen dieser Lautsprecher an und er wird ortbar. Sitzt man daneben verliert der Lautsprecher an Brillanz.


    Natürlich habe ich mir vorher über die Anforderungen Gedanken gemacht und mein Lastenheft erstellt.
    Im Laufe der nächsten Beiträge werde ich hierauf auch noch näher eingehen. Nur eines Kurz vorab. Das Raum wird 3 Meter hoch werden. Die Lautsprecher sollen von der Raumhöhe symmetrisch aufgestellt werden. Das Schallzentrum (Hochtöner) ist dann genau in der Mitte bei 150 cm. Mir ist auch die Sprungantwort wichtig. Die breite Abstralcharackteristik wird bei der Raumakustik Berücksichtigung finden.





  • Zu den hohen Frequenzen hin fängt dieser Lautsprecher an zu bündeln. Sitzt man seitlich, also außerhalb der Hörachse, dann wird der Mittel bis Hochton leiser und die Sprachverständlichkeit leidet darunter. Das aber ist doch aber nicht der Sinn von einem Centerlautsprecher. :think: Das gleiche gilt im übrigen auch für das Stereodreieck. Es funktioniert nur auf einem eng absteckten Bereich.

    Was Du beschreibst trifft zwangsläufig auf alle Lautsprecher zu, weil irgendwann die schallabstrahlende Fläche zu groß gegenüber der Wellenlänge ist.

    Oder anders herum, welchen Beitrag soll in dieser horizontalen Betrachtung die symmetrische Anordnung liefern?


    Um vertikal definiert (stark) zu bündeln und horizontal breit würde ich eher FoLLgoTT Vorschlag verfolgen oder aber einen Zeilenlausprecher mit zwei Linie nebeneinander. Es muss bei letzterem nicht zwingend ein "echtes" Linearray sein, wenn die Zylinderwelle nicht das Ziel ist. Aber ein einfaches "D'Appolito" wird jedenfalls im Hoch- und Mitteltonbereich nicht gut funktionieren.


    Der Moe hat daher das letzte mal was von vorne überkreuzende Abhörachsen geschrieben um das abzumildern.

    Das "Überkreuzen" funktioniert aber eher mit horizontal bündelnden Lautsprechern (= dem Gegenteil was Du verfolgst), bzw man muss Hörabstand, Winkeln zum Zuhörer und Directivity aufeinander abstimmen. Der Trick ist ja, dass der Pegelverlust aus der Bündelung sich mit dem Abstand verrechnet. Und man braucht mehr Bauraum, weil die LS stärker eingewinkelt werden, ggfs muss die ganze bafflewall dann stark gewinkelt werden.

  • Was Du beschreibst trifft zwangsläufig auf alle Lautsprecher zu, weil irgendwann die schallabstrahlende Fläche zu groß gegenüber der Wellenlänge ist.

    Oder anders herum, welchen Beitrag soll in dieser horizontalen Betrachtung die symmetrische Anordnung liefern?

    Wenn man die Lautsprecherchassis in einem Bereich betreibt (trennt) bevor sie auf Grund Ihrer Größe zu bündeln beginnen, dann strahlt der gesamte Lautsprecher breiter ab. Auf die horizontale Abstrahlung hat die symmetrische Anordnung der Treiber keinen Einfluss. Das dient nur der Verminderung von unerwünschten Boden und Deckenreflexionen.

    Um vertikal definiert (stark) zu bündeln und horizontal breit würde ich eher FoLLgoTT Vorschlag verfolgen oder aber einen Zeilenlausprecher mit zwei Linie nebeneinander. Es muss bei letzterem nicht zwingend ein "echtes" Linearray sein, wenn die Zylinderwelle nicht das Ziel ist. Aber ein einfaches "D'Appolito" wird jedenfalls im Hoch- und Mitteltonbereich nicht gut funktionieren.

    Darauf werde ich dann im nächsten Abschnitt näher eingehen, bei dem ich verschiedene Lautsprecher dieser Bauweise miteinander vergleichen möchte. Selbst wenn man die vorgegeben Ideale eines echten" DÁppo nicht voll erreicht, so kann eine Annäherung durchaus Vorteile bringen. Aktiv ist so etwas auch leichter umzusetzen als mit klassischen passiven Weichen.

    Das "Überkreuzen" funktioniert aber eher mit horizontal bündelnden Lautsprechern (= dem Gegenteil was Du verfolgst), bzw man muss Hörabstand, Winkeln zum Zuhörer und Directivity aufeinander abstimmen. Der Trick ist ja, dass der Pegelverlust aus der Bündelung sich mit dem Abstand verrechnet. Und man braucht mehr Bauraum, weil die LS stärker eingewinkelt werden, ggfs muss die ganze bafflewall dann stark gewinkelt werden.

    Ich hatte mich mit dieser Aussage auf die Monitore mit starker Bündelung bezogen und wollte dieses Konzept für mich nicht adaptieren. Die Gründe hast Du ja ganz gut zusammengefasst. :respect:

  • Darauf werde ich dann im nächsten Abschnitt näher eingehen, bei dem ich verschiedene Lautsprecher dieser Bauweise miteinander vergleichen möchte. Selbst wenn man die vorgegeben Ideale eines echten" DÁppo nicht voll erreicht, so kann eine Annäherung durchaus Vorteile bringen.

    Wie hast Du vor diesen Vergleich machen? Simulatorisch oder Messtechnisch?

    Das kling ein bisschen so, als ob das Ergebnis schon fest steht?

  • Mit Messungen kann ich leider noch nicht dienen, so weit bin ich noch nicht. Aber untätig war ich auch nicht. Meine Ideen sind schon ein Stück weit Realität geworden. Inzwischen stehen die Treiber fest und ich habe auch schon ein Prototypen für das Gehäuse in Arbeit. :zwinker2:

    Ich dachte eher an einen Größenvergleich mit bekannten Konstrukten mit symmetrischer Anordnung.

    Vielleicht sollten wir und langsam dem Begriff "D'Appolito" verabschieden. Das ist ein extrem einfaches Konzept aus den 80ern. Selbst wenn man es so umsetzt, wie der gute Mann es erdacht hatte, ist die Abstrahlung aus heutiger Sicht ziemlich bescheiden. :)


    Mit mehr Wegen als Treiberpärchen kommt man deutlich weiter (auch ohne Horbach-Keele-Filter). Und mit einem länglichen Hochtöner kann man sogar den obersten Weg relativ gut ankoppeln. Vertikal erzeugt man so eine recht hohe Richtwirkung, horizontal kann man sie gestalten, wie man möchte. Ohne Schallführung sogar extrem breit, was bei Wandeinbau sogar halbwegs stetig wäre.

    Mir ist sonst gar keine andere Bezeichnung bekannt als DÁppolito. Ist symmetrische Anordnung schöner? :think:
    Was die Treiber betrifft so spielen diese vermutlich tendenziell breitbandiger als früher. Eine Weiche mit achter Ordnung und FIR Filter oder nach Hornbach-keele hatte der Joe sicher nicht bei seinen Entwicklung auf dem Radar.


    Ob es am Ende zur gleichmäßigeren Bündelung des Hochtöner wenn ich ihm noch ein WG verpasse, möchte ich noch durch Messungen herausfinden. Ich habe den AMT jetzt nochmal nachgemessen. Kann es sein, dass er nur 24 mm breit ist? ... oder wie misst man das? Ich denke, dass ich Dir damals ein deutlich breiteres Maß gegeben habe. Damit dürfte er obenrum nicht mehr so stark bündeln.



    Bei dem Prototypen habe ich mir jetzt auch mal eine MDF Frontplatte mit 45 Grad Fasen fräsen lassen, mit der ich ein wenig messen und testen möchte. Hier werde ich ein wenig experimentieren.



    So sieht die Simulation aktuell aus. Die "Lockdown" hat eine Höhe von 110 cm B. 30 cm und T 28 cm. Mit der aufgedoppelter Front wären das dann auch 30 cm.

    Jetzt also nochmal im Größenvergleich mit ein paar guten Bekannten.



    1. "Aries"

    2. "Lockdown"
    3. "Concorde" von Visaton
    4. "Audimax I" vom Timmermann


    Sicher gibt es außer mir auch noch andere Heimkinobereisterete die auf die "Aries" vom Nils geschielt haben.

    Das sieht schon sehr lecker aus was er da gezaubert hat. :dribble: Leider hat sich der Nils ja nicht dazu entscheiden diese Lautsprecher zu vertreiben.
    >>> Ich erlaube mir hiermit nochmal die Verlinkung für das PDF der Aries

    für den Fall das es Jemand noch nicht kennt.


    In einer gewohnt übersichtlichen und umfangreichen Dokumentation hat Nils viele Information über den Bau dieses außergewöhnlichen Lautsprechers zusammengefaßt.
    Die Abmessungen des Lautsprechers sind 158 x 30 x 20 cm relativ groß bzw. hoch.
    Im Mittelton verwendet Nils zu Vermeidung der Nebenkeulen gleich zwei Treiber mit Trennfrequenzen von 700 Hz und 1700 Hz.

    Der Hochtöner ist mit ca. 160 mm relativ hoch. Da die "Aries" ist kein Fullrangelautsprecher ist, wird sie bei 80 Hz ? zum DBA getrennt.


    Das wollte ich bei mir auch so umsetzen. Im Beitrag #9 habe ich die "Lockdown" zwischen das DBA geklemmt. Die

    12" Scans übernehmen dann den Bereich unter 80 Hz. Das DBA wäre dann zugleich der vierte Weg für die Hauptlautsprecher.
    Wie ich es dann bei Stereo hören verschalte wird sich zeigen. Die Höhe der Subs sind dann bei 75 und und 225 cm Raumhöhe




    Den für das Ohr empfindliche Bereich von 250 bis 2000 Hz (3 Oktaven) möchte ich möglichst nicht trennen, daher habe ich hier nur einen Mitteltontreiber einsetzt.

    Meine Gedanken zur Concorde dann im nächsten Beitrag.

  • OK, von solchen Konstrukten (symmetrische V20) habe ich zugegebener Maßen noch nichts gehört.
    Die Concorde hat im HT die KE 25, im MT die AL 130 und als TT die AL 200. Das sind beides silberfarbige Alumembranen richtig?
    Jetzt wo Du es sagst. :think:

    Leider hatte ich keine gutes Foto mit einer Draufsicht von der Concorde gefunden.

    Edit: Offensichtlich haben wir beide Recht ist wohl eine V20 im Concordegehäuse. Er nennt sich >>> Concordski :rofl:

  • Kann es sein, dass er nur 24 mm breit ist? ... oder wie misst man das? Ich denke, dass ich Dir damals ein deutlich breiteres Maß gegeben habe. Damit dürfte er obenrum nicht mehr so stark bündeln.


    Sieht zumindest auf dem Foto so aus. Ja, dann dürfte die Richtwirkung horizontal etwas später beginnen. Auf jeden Fall besser als bei den großen AMTs und Magnetostaten. Die haben häufig eine Breite von 34 mm.


    Das sieht schon sehr lecker aus was er da gezaubert hat. :dribble: Leider hat sich der Nils ja nicht dazu entscheiden diese Lautsprecher zu vertreiben.

    Danke! Aber es sollte dann doch ein Hobby bleiben. :)


    Den für das Ohr empfindliche Bereich von 250 bis 2000 Hz (3 Oktaven) möchte ich möglichst nicht trennen, daher habe ich hier nur einen Mitteltontreiber einsetzt.

    Ich denke ja nach wie vor nicht, dass das ein relevantes Kriterium ist. Vor allem nicht bei einem symmetrisch aufgebauten Lautsprecher, bei dem die Lokalisationsrichtung immer zum Hochtöner zeigt.


    Welche Bedenken hast du denn genau, inwiefern sich das Klangbild verändern könnte, wenn man in dem, für das Ohr empfindlichen, Bereich trennt?

  • Meine Idealvorstellung ist die einer Punktschallquelle.

    Ein Breitbänder gefällt mir akustisch sehr gut. Leider ist er ist im Heimkino nicht sehr hoch zu belasten. Es muss also oben und unten noch ein Chassis drangeflanscht werden. Jeden Übergangsbereich sehe ich als Herausforderung. Sind es flache 6 dB Filter überlappen sich die Treiber in weitem Bereichen. So addieren sich dann auch die Fehler der Chassis zusammen, die dann in der Summe auch nicht mehr zu korrigieren sind. Sind es Weichen höherer Ordnung wird die analoge Weiche zum Bauteilgrab. Aber bleiben wir mal bei den DSP Weichen.


    Du bist ja auch Freund von FIR Filtern. Das theoretische Ideal wäre sicher, jeden Weg vorab mit FIR Filtern zu korrigieren.
    Für den Übergang zum nächsten Chassis wählt man relativ steile Filtern (z.B 48 dB) und dann verheiratet man sie. Rein von den Messungen sieht das natürlich auch TOP aus. Das kann man auch auf den Messungen von der Aries gut erkennen. :respect:

    Mit FIR Filtern von Acourate hatte ich mich auch eine ganz Zeit lang beschäftigt. Erstellt man die Filter für Exakt einen Sitzplatz oder wählt man einen größeren Kreis? Am Ende klang es absolut sauber und modenfrei, aber irgendwie auch blutleer, emotionslos ohne Fußwippfaktor. Eventuell würde ich mit meinem Wissen von heute eine andere Target verwenden und vielleicht würde ich dadurch zu einem anderen Höreindruck kommen. :think:

    Irgendwie habe ich Schwierigkeiten mit dem Gedanken dass bei Acourate 65536 Filter Taps arbeiten. Was bleibt da vom Originalsignal am Ende noch übrig. Handelt es sich um gute Mitteltöner so sind nur sehr wenige Filter im Mitteltonbereich erforderlich.
    Mir wäre es am liebsten der Hoch bis Mittelton würde nur durch die Weiche beschaltet werden und nicht mit FIR korrigieren müssen.

  • Du bist ja auch Freund von FIR Filtern. Das theoretische Ideal wäre sicher, jeden Weg vorab mit FIR Filtern zu korrigieren.
    Für den Übergang zum nächsten Chassis wählt man relativ steile Filtern (z.B 48 dB) und dann verheiratet man sie. Rein von den Messungen sieht das natürlich auch TOP aus. Das kann man auch auf den Messungen von der Aries gut erkennen. :respect:

    Wobei wir die Entzerrung des Amplitudengang rein mit IIR-Filtern gemacht haben. Per FIR haben wir nur für jeden Zweig die Phasenverzerrung der Tief- und Hochpässe kompensiert. Letztere wiederum sind auch als IIR-Filter ausgeführt. Das hat den Vorteil, dass man weniger Taps benötigt. Und die meisten linearen Verzerrungen der Treiber kann man ohnehin minimalphasig entzerren. Das gleicht auch Phasenfehler automatisch aus.


    Irgendwie habe ich Schwierigkeiten mit dem Gedanken dass bei Acourate 65536 Filter Taps arbeiten. Was bleibt da vom Originalsignal am Ende noch übrig.

    Wie meinst du das? Die Anzahl der Taps hat ja nur Einfluss auf die untere Grenzfrequenz, für die das Filter nutzbar ist und der gewünschten Funktion folgt. Für Mittel- und Hochtöner sind das mehr als genug, um dort alles mögliche zu kompensieren. Oder eben auch nicht. Man ist da ja völlig frei. FIR-Filter können übrigens auch minimalphasige Filter abbilden bzw. man kann sie auch mit linearphasigen mischen.


    Aber letztendlich sollte man sich die Frage stellen, wofür man Linearphasigkeit oder generell eine Phasenkorrektur benötigt. Bei Vielwegern (z.B. Aries M) ist das sinnvoll, weil die Wege so nah beieinander liegen und die Trennungen der weiter entfernten Zweige noch Einfluss auf den Summenfrequenzgang besitzen. Wenn man die Phasenverzerrung der Trennungen kompensiert, existiert das Problem nicht mehr (siehe auch hier). Rein klanglich halte ich Linearphasigkeit nach wie vor für nahezu irrelevant. Ich habe in Selbsttests zumindest immer versagt. :zwinker2:

  • Danke für die interessanten Infos zur Weichenentwicklung von der Aries IIR-Filtern und den Link zu dem Dokument.
    Die Überschneidung von drei Wegen in einem Summensignal wäre dann ja noch ein weiterer Grund, der gegen eine Aufteilung in viele Wege spricht.

    Das mit der Linearphasigkeit hatte ich auch getested. Diesbezüglich hatte ich auch einige Gäste zum Probehören bei mir. Die einen sagten So und die Anderen sagen So. :mad:

    Das ganze Thema ist bei mir jetzt auch schon wieder ein paar Jahre her. :beat_plaste Die Software habe ich aber immer noch. >>> Acourate macht süchtig!


    Wie meinst du das? Die Anzahl der Taps hat ja nur Einfluss auf die untere Grenzfrequenz, für die das Filter nutzbar ist und der gewünschten Funktion folgt.

    In Zusammenhang mit Acourate bekommt das Signal ein Delay von bis zu 2 Sekunden. Das gesamte Frequenzspektrum wird hierfür gefaltet.

    Was beim Stereo hören problemlos möglich ist, führt dann im Heimkino wegen Lipsync zu neuen Problemen. Selbst wenn Du einen Treiber falsch herum angeschlossen hast, wird das durch Acourate korrigiert. Ich bin kein Techniker, aber diese extreme Signalverabeitung kann vom Original doch nicht mehr viel übrig lassen. :think:

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