DIY Inwall-Lautsprecher "Lockdown"

  • Danke an alle Interessenten und die viele Daumen nach oben.

    Squeezeman
    Was meinst du mit „gestaltet sich etwas schwierig“?


    Da ist nix was man nicht lösen könnte, aber doch insgesamt lästig.


    1. Der Monacor Mikrofonverstärker hat den Geist aufgegeben. Da war plötzlich ein Wackelkontakt und so mußte ich erst mal den Fehler suchen.
    Ich verwende zum Messen eine RME Soundkarte Fireface 400 zum Messen. Die RME hat vorne Mikrofoneingänge mit Verstärkung, da sollte ich den externen Mikrofonverstärker eigentlich nicht brauchen, aber irgendwie bringe ich es ohne nicht zum laufen.

    Auch mein UMIK2 habe ich zum ausweichen nicht gefunden. :evil:

    2. Alle Lautsprecher habe ich mit Speakon Buchsen und den entsprechenden Kabel ausgestattet. Alle Messungen hatte ich bisher mit der Monacor STA-2000 gemacht. Die Endstufen von Audiophonics mit den Hypex Ncore Modulen, haben aber jetzt aber nur Schraubklemmen und keine Speakon Anschlüsse. Also Stecker wieder runter und Kabel isolieren.

    3. Die MiniDSP Flex Eight haben keine symmetrischen Ausgänge, sondern nur Cinch. Die Endstufen von Audiophonics nur symmetrische Eingänge mit XLR Eingänge. Also habe ich erst mal Cinch auf XLR Adapter besorgen müssen.
    4. Jedes Chassis soll seine eigene Endstufe bekommen, daher brauche ich für die Cinch Ausgänge der Flex Eight Y Adapter, an die jeweils 2 Bässe angeschlossen werden. Nun stimmt aber die Gain Struktur nicht mehr und das muß im DSP wieder neu angepasst werden.
    5. Jetzt mußte ich erst mal herausfinden, wie die FlexEight im nachhinein Dirac Light tauglich gemacht wird.
    Nach dem es mir gelungen ist, mußte ich feststellen, dass der DSP meine alten Files nicht akzeptiert, die ich für die Weichen abgespeichert hatte.

    Also alle Einstellungen noch mal von vorne ermitteln.
    8. Der Lautsprecher steht an der aktuellen Stelle nicht ideal was die Raummoden betrifft. Viel Raum Einfluß der es auch nicht wirklich einfacher macht.


    Hornfreak
    HT und MT sind aktuell noch ein wenig vorlaut. Das liegt vermutlich daran, dass der Mitteltieftöner noch nicht richtig eingepegelt ist.
    Die Lautsprecher sind einfach noch nicht final eingemessen. Das Potential und Pegelreserven vorhanden sind, kann man aber jetzt schon hören.
    Natürlich bist Du gerne eingeladen mal auf ein Sprung rein zu hören wenn Du mal in der Nähe bist.

  • Das mache ich sehr gerne, mal schauen ob das noch in diesem Jahr funktioniert.

    Wenn es dir etwas bringt, kann ich auch mein Messequipment mal mitbringen.

    Damit hättest du die Möglichkeit, exakte Impulsantworten auch im tieffrequenten Bereich zu messen.

    Bis dahin gutes Gelingen und viel Erfolg.


    Beste Grüße

    Rolf :thumbup:

    Es muß nicht immer Sinn machen. Oft reicht es, wenn es Spaß macht! :dancewithme

  • Squeezeman
    Habs jetzt eh so gemacht wie Du es geschrieben hast. Zum Glück hatte ich die anderen Flex noch nicht umgewnadelt.

    thorsten
    Danke fürs Kompliment. So richtig will mir das nicht gelingen. Die 48 Volt der beiden vorderen Eingänge habe ich im Treiber aktiviert.
    Auf diese Aktivierung lässt sich auch in REW zugreifen.



    Die RME Fireface zeigt mir das auch vorne am Gerät an.


    Auch im Windowsmixer habe ich die Eingänge 1&2 ausgewählt.



    Wo könnte man da noch schauen?

    Wie auch immer. Der neue Mikrofonverstärker ist inzwischen wieder im Einsatz und ich bin fleißig am hören und fein tunen
    Inzwischen kommt schon feine harmonische, aber auch sehr dynamische Musik aus den Lautsprechern.

    Als ich jetzt mal eine Messung für Dirac Light machen wollte, wurde ich darauf hingewiesen, dass ich dafür nun doch wieder ein UMIK verwenden muß. Also doch noch mal alles auf den Kopf stellen. Irgendwo muß das UMIK2 doch sein. :think:

  • Moe

    Kein Wunder, dass ich mein UMIK2 nicht gefunden habe, ich hatte es verliehen. :silly:
    Nach meinem Kurzurlaub im Oktober werde ich das mit Dirac Live einmal versuchen. Hattes Du diesbezüglich nicht auch ein Prozessor von MiniDSP geholt den Du testen wolltest?

    Squeezeman
    Inzwischen ist die alte Weiche aber auch schon drei mal verkurbelt und wieder neu eingemessen worden.
    Wenn es Dich interessiert, dann kannst Du zum Probehören gerne mal vorbeikommen, für den Fall, dass Du mal in München bist. :woohoo:  

    Gestern hatte ich auch schon eine Goldohr zu besuch in der Cinebar, der meine aktuelle Abstimmung schon mal begutachtet hat. Armin289


  • Vor zwei Tagen hatten Andi und ich recht spontan einen Termin vereinbart, der mir die Gelegenheit gab, die neuen DIY-LS 'Lockdown' in ihrer fast finalen Abstimmung zu hören.


    Es war mein erster Besuch im CINEBAR. Was mich sofort fasziniert hat, war die außergewöhnlich wohnliche Atmosphäre dieses Kinos. Diese macht gewiss Laune, hier mehr Zeit als nur zum reinen Filmgenuss zu verbringen. Das lag an der perfekt integrierten Bar, welche sich harmonisch an den Sitzreihen und den Projektionsbereich anfügte, dem raffinierten Beleuchtungskonzept in Verbindung mit den Natursteinverblendungen der Wände, dem Sternenhimmel, und den ausgewählten Filmplakaten und edlen Filmrequisiten.


    Rasch zogen aber auch die beiden, wie Skulpturen im Raum stehenden Lautsprecher meine Aufmerksamkeit auf sich. Wirkten sie, wie speziell eingepasst zwischen Deckenabsorber und Teppichboden. Das kann doch nicht ihr vorbestimmter Platz sein?! Zu sehr wäre auch die Leinwand abgedeckt. Nein, schnell klärte Andi auf, dass dies nur ihr temporärer Standort im Stereo-Dreieck sein würde, bevor sie nach finaler Klangabstimmung ihren Bestimmungsort im neuen Heimkino finden werden.



    Die Autorität die die beiden Lautsprecher bereits optisch sehr nachhaltig verbreiteten, verstärkt sich nochmals wenn die ersten Musikstücke anklingen. Schon bei noch recht moderaten Pegeln fällt es ihnen leicht, den gesamten musikalischen Ausdruck eines Stücks bereits darzustellen. Da fällt nichts weg. Feine Nuancen im Stimmenbereich und von Zupfinstrumenten präsentieren sich schon ebenso klar, wie Kontrabässe ihr Volumen bereits spüren lassen. Die Räumlichkeit und Bühne der Abbildung war beeindruckend. Diese staffelte sich sowohl in die Tiefe wie auch in die Breite und Höhe. Instrumente hatten die Klangfarbe die man von ihnen erwartete.


    Andi war mit seiner Auswahl an Musikstücken bestens vorbereit und Futter für die 'Lockdown' gab es mehr als genug. Langsam hoben wir den Pegel zunehmend an. Die Intensität nimmt zu, aber der Charakter der Lautsprecher bleibt identisch. Das kenne ich bei mir zuhause anders. Meine B&W 802D haben schon so eine Art Wohlfühl-Lautstärkebereich. Darunter bleiben sie etwas farblos, am oberen Ende wirken sie dann nicht mehr souverän. Dazwischen mag ich sie aber sehr.


    Hiervon ist die 'Lockdown' völlig befreit. Sie bildet schon sehr früh vollständig ab und geht mühelos und unverzerrt soweit nach oben, dass es doch deutlich an mir lag, die Grenzen nicht vollständig ausloten zu wollen. So kenne ich das aus den Dorian Gray Studios, wo ein Freund von mir Toningenieur ist, und mir schon einige Vorführungen dargeboten hat.


    Wenn ich die Lockdown mit wenigen Worten beschreiben sollte: Sie klingt analytisch und sehr präzise, und doch auch warm. Sie wirkt unheimlich schnell und dynamisch über einen enormen Pegelbereich - einfach Live-haftig. In der gehörten Aufstellung hat sie eine sagenhafte Bühnenabbildung. Daran hat sicher auch die ausgewogene Raumakustik des CINEBAR einen hohen Anteil.


    Selbst auf der HighEnd-Messe wird man nur sehr wenige Vorführungen zu hören bekommen, die auf diesem Niveau spielen können.


    Nach unserer 4-stündigen Hörsession kann ich nur sagen: 'Well done', Andi. Du hast ein Meisterstück erschaffen und es hat Spaß gemacht dieses als einer der Ersten erleben zu dürfen. Für mich bleibt die neue Erkenntnis, welch erstaunlichen Ergebnisse kompetente und erfahrene DIY-ler im Lautsprecherbau erzielen können. Das werde ich zukünftig anders sehen.

  • Servus Armin,


    herzlichen Dank für die ausführlichen netten Worte. :beated:

    Es ist tatsächlich Zufall, dass die Lockdown mit Ihren 220 cm gerade noch so unter die abgehängte Akustickdecke passen. Dafür wurden sie tatsächlich nicht konzipiert.
    Der Abend mit Dir und mit der gemeinsamen Hörsession ist schnell vergangen und hat mir viel Spaß gemacht. Das Einmessen ist ja immer nur der halbe Prozess bei der Abstimmung, am andere Ende steht auch noch das Hören der Musik oder dem Filmsound. Eine weitere Meinung und Beurteilung von anderen Heimkinofreunden kann dabei sehr helfen. Manchmal ist man ja selber noch auf dem Irrweg. Bei den vielen Stockfishaufnahmen die wir gehört hatten, war mir der Bass insgesamt noch ein bisschen zu fett, da werde ich nochmal ein dB im Grundtonbereich und Bass herausnehmen.

    Bei dem ersten Lied von meinen Stick "Aint No Sunshine" bemerke ich, dass aktuell das Stereodreieck noch nicht gleichschenklig ist. Christy Baron steht jetzt vorne zwischen den Lautsprechern, bisher hatte sie mir immer leise in Ohr gehaucht. Der Mitteltieftöner spielt bei der Freiaufstellung nicht ideal. Den Bafflestepp muß ich aktuell mit dem DSP korrigieren. Das wird mit einem Wandeinbau sicher besser.


    Kniff
    Also wenn Du mal zufällig in der Nähe bist... :sbier:

  • Gowattn

    Vielen Dank für Dein Interesse.


    Deinen Post möchte ich gleich mal zum Anlass nemen Vollzug zu melden. Genau gesagt, geht es um das Feintuning mit der Frequenzweiche MiniDSP Flex 2x 8
    Einige "Despo" später haben sich zwei verschiedene Weichenlayouts zur engeren Wahl gestellt. Zum einen ein klassische 24dB Weiche und zum anderen ein Weiche ungerader Ordnung mit 18 dB, wie sie Mr. Joe DÁppolito für die symmetrische Anordnung empfiehlt.


    Da die Lautsprecher aktuell nicht eingebaut sind und frei stehen, fehlen dem Tief-Mitteltieftöner, durch den Baflestep unter 350 Hz ein paar dB die mit dem Amps kompensiert werden wollen.
    Die Trennfrequenz zwischen den Tief-Mitteltieftöner habe ich daher von den ursprünglich geplanten 80Hz auf ca. 150 Hz nach oben verlegt.
    Je länger ich mir den Lautsprecher so anhöre, dessto eher komme ich auf den Geschmack. Ich werde damit vermutlich in Serie gehen.
    Wobei ich die 12" Scan Speak W30 auch später für den Fullrangebetrieb einsetzen werde. :woohoo:Für den LFE werde ich mir dann ein paar 18" Chassis holen.

    Das Tüpfelchen vom I
    Zugegeben war ich Anfangs etwas skeptisch, als ich der Flex 8 die FIR Filter beigebracht habe. In der Vergangenheit mußte ich die Erfahrung machen, dass Korrektur durch FIR Filter manchmal etwas "Blutleer" klingt.


    Die MinDSP lassen sich für die FIR Filterung einfach mit DiracLight nachrüsten.
    Was ich dabei gut finde. Es ist möglich 4 verschiedene klassische Weichen-Setups abspeichern und dafür lassen sich auch 4 Korrekturen mit DL erstellen.
    So kann man einfach umschalten und jedes Setup mit und ohne Korrektur durch DL vergleichen. Bis zuletzt hatte für mich die 18dB Weiche ohne Dirac die Nase vorne. Letzte Woche ist dann eine korrigierte Version von Dirac daran vorbeigezogen.


    Begonnen hatte ich mit einer Korrektur von DL an 9 Messpunkten. Dabei hatte ich versucht, mich möglichst nah an die Abbildung zu halten



    Mit dem DSP habe ich nur dabei nur die Weichenfunktion und die Pegel eingestellt. Die zu korrigierende Amplitude hat keine DSP Filter gesetzt, dass soll jetzt mal Dirac machen.


    Die vorgeschlagende Anhebung im Bass erscheint zum Musik hören etwas zu mächtig. Ich entscheide mit für eine Bassanhebung von 3 dB und zu den Höhen leicht abfallend.

    Wenn ich die 9 Punkte Messungen mit der originalen Amplitude Vergleiche und an einem Punkt mit REW nachmesse, dann sind die Unterschiede gar nicht mal so groß.



    Diese Messung ist gefenstert und nicht geglättet. Wobei der linke Lautsprecher auch vor der Korrektur schon relativ linear spielt.



    Beim rechten Lautsprecher fange ich mir durch die Freiaufstellung eine schmalbandige Kerbe durch eine Reflexion, die offensichtlich auch durch DL nicht entfernt werden kann.


    Jetzt hat es mich noch interessiert wie sich die Korrektur durch DL von einem Messpunkt unterscheidet. Da müßte die Amplitude doch eigentlich linearer sein. :think:



    Wie zu erwarten ist das Ergebnis deutlich stärker auf einen Punkt korrigiert.



    So sieht das korrigierte Ergebnis ohne Glättung aus.



    Hier sieht man mit rot die Korrektur von DL auf 9 Messpunkten, im Vergleich mit violett, die Korrektur auf einem Messpunkt.

    Dann hab ich auch noch eine Korrektur der 24dB Weiche mit DL durchlaufen lassen. Damit ich später viel zum Vergleichen habe.


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