ABSTIMMUNG - Nach welchen Kriterien sucht ihr Eure Lautsprecher aus?

  • Hm... In den meisten Tonstudios werden Lautsprecher verwendet, um darauf Filmton und Musik gleichermaßen zu mischen.

    stellt sich doch auch kaum jemand verschiedene Lautsprecher hin für unterschiedliche Medien.

    Warum wird das zu Hause hingegen so propagiert?

    Man braucht ja für bsp. eine Atmos-Mischung ein völlig anderes Setup, als für eine Musikproduktion. Entsprechend kommen in den rein auf Kino spezialisierten Studios durchaus andere Lautsprecher in Frage, als in einem reinen Stereo-Studio.


    Zudem sind ja die großen Abhören in den Studios oft einfach sehr gute PA-Pappen, kombiniert mit Kompressionstreibern. Ergo nix anderes, als was am Ende des Tages in den Kinos steht und auch nix anderes, als Macelmans Lautsprecher, die Beckersounds oder meiner. Die Konzepte sind also durchaus sehr ähnlich, die Unterschiede liegen irgendwann eher in der Ausführung und dem Aufwand.


    Man kommt auf sehr vielen Wegen am Ende aus gutem Grund eben bei dieser Art Setup an, wobei es da natürlich auch eine große Spannbreite gibt.

  • Ich hab nicht Alles gelesen, keine Ahnung ob schon angesprochen:

    Den Pegelsprung von 110 auf 120dB find ich zu groß.

    110dB ist fürn Referenzpegel auf + 3m grenzwertig, Reserveren bleiben da sowieso keine mehr.

    120dB geben zwar einen schönen Overhead, dass die 105dB am Sitzplatz mit weniger Verzerrungen erreicht werden, aber für Viele dann ev. doch bißerl viel.

    Deshalb wäre eine 115dB Option, IMHO, sinnvoller, dafür kann man wohl die 100dB weg lassen, im HK Bereich.

  • Muss zugeben, dass mir das Design und das positive Gefühl zur Marke sehr wichtig sind.

    Aber meine Lautsprecher sind auch sichtbar und nicht versteckt, wie in viele Heimkinos.

    Ich nutze meinen Raum auch zum entspannten Hören und somit müssen die Lautsprecher nicht nur Pegel können, sondern auch sehr gut spielen, die Höhen luftig und Bässe präzise sein und generell gut auflösen.

    Der Preis war jetzt bei der letzten Serie (B&W) untergeordnet - allerdings war das eine Entwicklung, die mit dem Lebensalter und Einkommen voranschreitet.

  • Bei meinem Verständnis, darf ich nicht mehr das Gefühl haben Lautsprecher zu hören, sondern eher dass der Eindruck entsteht, als passiert das echt vor einem.


    Erst dann passt für mich alles… wie das erreicht wird, ist mir z.B. eigentlich egal.


    Gruß, Thomas

  • Was bedeutet das konkret:

    "Gut spielen"?

    In Form von präziser Klangwiedergabe oder eher gesoundet?

    Das überlasse ich meinem Gehör. Klanglich ausgesucht habe ich die aktuellen B&W mit Hilfe von bestimmten Musiktiteln, einige davon auch Filmmusiken.

    Habe ausführlich probegehört und mit einer anderen B&W-Serie verglichen und mir vom Händler die guten Stücke auf Probe nach Hause genommen, damit ich im Raum nochmal mit den alten nuberts gegenchecken konnte.

    Wichtig ist für mich auch, dass mit den akustischen Maßnahmen und Aufstellung im Raum soviel es geht kompensiert wird (v.a. Reflexionen), damit ich den Lausprecher nicht so stark per Korrektur verbiegen muss.

    Auch hier verhielten sich die B&W etwas pflegeärmer als die nuberts.

    Zu guter letzt... das leichte Sounding (z.B. BBC Dip) kommt anscheinend meinem Hörempfinden gut entgegen.

  • Ich beschäftige mich die letzten Tage damit viel über geeignete Lautsprecher nachzulesen. Sollte eigentlich eine Liste mit geeigneten Lautsprechern erstellt werden? Wooderson hatte ja eine Liste angeregt.


    Insgesamt finde ich die Kriterien sehr hilfreiche, auch wenn zum Beispiel das Kriterium „Pegel“ schwer einzuordnen ist. Dafür bin ich wohl zu sehr Laie.

  • Besuche unterschiedliche Kinos, einfacher kannst Du nicht deinen persönlichen Geschmack herausfinden. Auch solche Fragen „wie laut möchte ich meinen Film genießen“ lassen sich so recht schnell herausfinden.

    Klar kann man anhand einer Liste vorsortieren, bringt einem aber alles nichts wenn man weiß was man sucht.


    Das nur als meinen persönlichen Tipp.

  • Musst beim Probehören nur auseinanderklamüsern was vom Raum kommt, was von der Einmessung und was vom Lautsprecher:mad:


    Ein LS gehört für mich ordentlich Vermessen (z.B. auf einem Klippel Nahfeld Scanner) und das reicht mir. (z.B. so: https://www.audiosciencereview…ew-powered-monitor.28039/ )

    Dr. Olive und andere haben doch schon ziemlich gut den Zusammenhang zwischen Messungen und Gehörtem erforscht.


    Etwas anderes als gleichmäßiges (und je nach Einsatzort eben breit oder weniger breit strahlend) Abstrahlverhalten, glatten Achsfrequenzgang und niedrige Verzerrungen (lineare wie ichtlineare) will doch wohl keiner. Falls doch biegt man halt mit dem EQ dran rum.


    Klar, wenn so ein LS nur 50km von dir entfernt steht kannste mal hin fahren, aber da gehts eher um den sozialen Aspekt...

  • Ich muss gestehen, dass das interpretieren der Messungen für mich sehr schwer ist.


    Der Frequenzgang sollte bei den LCR mit Sub, SBA, oder DBA Unterstützung möglich linear bis zur Trennfrequenz (80-100Hz) gehen, oder?


    Beim Abstrahlverhalten wird es dann schon schwierig.

    Hier sind Lautsprecher mit einer starken Bündelung zu bevorzugen? Messtechnisch sieht man das in dem der Frequenzgang bei Messungen der verschiedenen Winkel nah an der Basis Messung bleibt?


    Wirkungsgrad. Wenn da wie bei meinen Arendal 1961 Monitoren zum Beispiel 87dB/2.83v/1m angegeben ist, wie ist das zu verstehen? Ändert sich das mit Sub Unterstützung? Was wäre hier erstrebenswert, oder kann man das so pauschal nicht sagen?


    Für viele bestimmt absolute Basics, aber ich verstehe das nur zu verstehen.

  • Entscheidend ist aufm Platz..

    Klingt abgegriffen, trifft es aber.


    Jedes HK ist anders, Anzahl der Sitzplätze, Anordnung, Raumgrösse Wand/Bodenbeschaffenheit. SBA, DBA, Einzelsub.

    Fullrange-fähige LS, welche nach THX, dedizierte HK-LS wie die 1618 (fullrange) oder ne B300.

    Midfield -Monitore, aktiv, passiv..

    Das Abstrahlverhalten geht vom Laserschwert im HT bei irgendwelchen bis hoch laufenden, grossen KWH bis hin zu omnidirektionalen Konstrukten von DUEVEL bis BOSE.


    Schlecht klingende HK (imo!) habe ich schon in fast jeder Preisklasse hören 'müssen' , gut klingende auch.

    Klar, wenn verzerrungsfreie 120dB am Hörplatz von 10-20KHz 'gesetzt' sind, wirds in jedem Fall mal fünfstellig ++


    Der 'Wirkungsgrad' deiner Arendal ändert sich durch Trennung und Subunterstützung zwar nicht, aber durch die Entlastung von den tiefen Frequenzen sollte mehr LS im MHT möglich sein, als im fr-Betrieb- diese 'kleinen' TMT-CHassis limitieren beifr-Beanspruchung meist den Rest des LS.


    Erstrebenswert ist letztlich nur das, was du tatsächlich auch nutzt und abrufst.


    Haben ist besser als brauchen, klar.

    Aber wenn ich nie 120dB 'fahre', da sonst die Kinder aus dem Bett fallen und ich eh lieber Arthouse statt Emmerich schaue, muss ich auch keine 10kW-DBA bauen, die Platz und Geld kostet.


    'bespoken' ist das Zauberwort- und du erstellst das Lastenheft.

    Wie das dann idealerweise erreicht wird, ist hier in einem thread gut aufgehoben.

    Einmal editiert, zuletzt von kinodehemm ()

  • Der Frequenzgang sollte bei den LCR mit Sub, SBA, oder DBA Unterstützung möglich linear bis zur Trennfrequenz (80-100Hz) gehen, oder?

    Zunächst mal sollte IMHO bei der Lautsprecherentwicklung eine lineare Abstimmung angestrebt werden. In Verbindung mit der Raumakustik kommt idealerweise am Sitzplatz einen zu den Höhen leicht abfallende Amplidude zusammen (ca. 3 bis 5 dB). Das hängt auch mit der Bedämpfung und der Nachhallzeit von Deinem Raum zusammen. Wenn es die Lautsprecher oder der Amp ermöglichen, dann kann man da mit Targetkurven experimentieren, um herauszufinden was einem selber am besten gefällt.

    Beim Abstrahlverhalten wird es dann schon schwierig.

    Hier sind Lautsprecher mit einer starken Bündelung zu bevorzugen? Messtechnisch sieht man das in dem der Frequenzgang bei Messungen der verschiedenen Winkel nah an der Basis Messung bleibt?

    Ein Lautsprecher mit einer hohen Bündelung ist gerade in akustisch schlechten Räumen von Vorteil. Es kommt dann mehr Direktschall und weniger Reflexionen am Hörplatz an. Im Kino hat ein Lautsprecher mit hoher Bündelung den Vorteil, dass der Wirkungsgrad meist höher ist. Oft sind dann die Tieftöner auch größer um den Schall zu bündeln. Auch die Gehäuse sind oft sehr groß. Den insgesamt höheren Pegel gibt es dann aber nur an dem Punkt auf den Du den Lautsprecher ausgerichtet hast.


    Wenn Beispielsweise der Centerlautsprecher stark bündelt und Du sitzt außerhalb seiner Hörachse, dann verliert er an Sprachverständlichkeit. Im Surroundbereich wäre es gut wenn die Lautsprecher breiter abstrahlen, damit sie akustisch nicht ortbar werden. Das Klanggeschehen sollte den Hörer homogen umhüllen. Gerade auch bei Musik hören gefallen mir Lautsprecher die in Verbindung mit dem Raum eine gute Räumlichkeit haben. Reflexionen vom Raum sind da bis zu einem gewissen grad Vorteilhaft.

    Es gibt auch Lautsprecher die Horizontal breit und vertikal eng abstrahlen. So werden Boden und Deckenreflexionen vermindert. Du merkst, Deine Fragen sind nicht so einfach zu beantworten. Es hängt auch stark mit den persönlichen Vorlieben zusammen. Wie immer ist es einen Abwägung von Kompromissen.

  • Grüß euch,



    will mal den alten Thread neu beleben.



    Wieviel Dezibel braucht man in einem kleinen Raum überhaupt?


    Mein Gewölbekeller Kinoraum hat knapp 14-15qm. Ich werde demnächst aufrüsten da mein altes LS-System einfach zu schwach ist, in meinem letzten Kinoraum konnte ich wegen der Familie ja nur leise hören, jetzt im neuen Raum kann ich wesentlich lauter aufdrehen.



    Zur Debatte bei mir steht entweder ein Ascendo-System das 120 Dezibel schafft oder ein kleineres „Audiophiles“ System.


    Laut ist nicht immer „Gut“ und bei mir im Stereodreieck von knapp 3Meter Kantenlänge auf 14qm Referenzpegel zu fahren kann ja auch unangenehm laut sein.


    Was meint ihr dazu?


    Hier im Forum wurde tlw. geschrieben das Dolby angeblich einen Headroom von +20db empfiehlt.


    Bedeutet das das Knalleffekte unsw. bis zu 20db lauter sein können als der Rest? Das wäre mehr als die 3fache Lautstärke. Kann das sein?


    Wenn ich mit meinem Kalibrierten Sauter Pegelmessgerät den AV-Verstärker mit Rosa Rauschen kontrolliere und ich diesen auf 80db bringe, ist das schon sehr sehr „Laut“ am Sitzplatz in 3 Meter Entfernung zu den Fronts.


    120db würden da glaube ich in den Hörgängen weh tun inkl. Hörschaden.


    Laut einschlägiger Literatur gibs ab 90db Hörschäden. Was auch Nachvollziehbar ist.

  • Bedeutet das das Knalleffekte unsw. bis zu 20db lauter sein können als der Rest? Das wäre mehr als die 3fache Lautstärke. Kann das sein?

    20dB mehr ist sogar die 4fache Lautstärke


    Ich kann bei mir auch nicht so richtig laut machen. Aber ich konnte vor nicht allzulanger Zeit nochmal bei Moe im Kino reinhören. Hier habe ich mit einem dB(A) gewichteten Gerät 105dB gemessen. Mir war das im Hochton zu laut. Aber dafür konnte ich zum ersten Mal den Druck und Kick in der Brust bei Explosionen und Schüssen spüren, von dem so oft gesprochen wird. Und das ist schon ziemlich geil.

    Wir haben dann mal ein wenig leiser gedreht, da ich testen wollte, ab wann dieser Kick im Bass nicht mehr zu spüren war. Und der nimmt dann doch recht schnell ab.


    Es kommt halt darauf an, was du dir von höheren Lautstärken versprichst. Wenn es um den Kick geht, könntest du das auch über eine Spaßkurve im Bass und LFE steuern. Müsstest halt nur ausprobieren, dass es nicht zu dominant wird und andere Bereiche übertönt.

  • Ja das ist dann eine Frage des Geschmacks. Wenn ein Geschoss auf Blech trifft, muss das für mich einfach knallen. Wenn es nur um den Bass geht, braucht es den Pegel oben herum nicht. Mir persönlich gefällt das dann nicht. Das muss schon mit Attacke fitschen. 😁

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Kommt sicher auch auf die Abmischung des Contents an. Aber 105db erscheint mir schon ein realistischer Wert zu sein, für div. Pegelspitzen ohne Hörschäden zu bekommen.


    Die Kosten eines Lausprechers der auf 120 oder 130db verzerrungsfrei fahren kann sind mit Sicherheit auch höher.


    Und wie siehts mit den Profi-Einmessungen am Hörplatz aus? Schaffen die das einen Bereich von 70-120db homogen einzumessen?


    Oft ist es halt, so dass jede LS-Box ihren Sweet-Spot Bereich hat, wo sie optimal Klingen. Alles darüber und darunter ist dann eben nicht so gut.


    Gerade bei den Hochgezüchteten Ascendos in den bezahlbaren Preisregionen stellt sich die Frage, schaffen die auch Leise Töne mit „Anmut“ oder muss bei den Leistungsmonstern über die Einmessung getrickst werden damit es gut klingt.

  • Wieviel Dezibel braucht man in einem kleinen Raum überhaupt?

    Am Sitzplatz gleich viel, wie im großen Raum.

    Laut ist nicht immer „Gut“ und bei mir im Stereodreieck von knapp 3Meter Kantenlänge auf 14qm Referenzpegel zu fahren kann ja auch unangenehm laut sein.

    Der Referenzpegel ist immer gleich laut, das macht erstmals keinen Unterschied.

    Wenn es Unterschiede kommt, dann vom Raum. Bei gleicher Nachhallzeit, baut sich die Energie gleich schnell ab.


    Für die LS selbst macht es natürlich einen Unterschied, ob man 1, 2 oder 4m weg sitzt. Pro Entfernungs-Verdoppelung fällt der Pegel um 6dB. Bei den üblichen HK größen sind das ca. somit ca. 6dB zu den SR-LS und auf die 3-4m an der Front um die 12dB.


    Möchte man den Referenzpegel, dann braucht es also 117dB an der Front und 111dB für die SR.


    + bißerl Overhead, damits nicht zu sehr verzerrt, wobei diese Spitzen nur von kurzen Effekten erreicht werden.

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