Ideales Material für Bedämpfung der Erstreflektionen gesucht

  • Hallo zusammen,


    habe lange nach einer Lösung gesucht, um ein paar Punkte unter einen Hut zu bekommen und denke, sie auch gefunden zu haben.

    Diese Punkte waren das Bedämpfen der Erstreflektionen der Front, Bedämpfen einer 2x2m Glasfläche (Tür und Fenster auf den Balkon) und idealerweise auch ein Verdunkeln/Schlucken von Restlicht im Raum.


    Mein Wunsch wäre ein Breitbandabsorber in 10cm Stärke, was am Ende mit dem optischen Konzept mir aber vermutlich schon zu dick wird.

    Optisches Konzept deshalb, da Wohnkino und im Alltag soll es schön aussehen, zumindest für meinen Geschmack.

    Daher wird es wohl 70-75mm an Stärke werden.


    Was nimmt man nun am besten als Material, um die bestmögliche Wirkung zu bekommen ?

    Basotect, Sonorock oder ähnliches, Isobond, ... , vielleicht einen Mix aus den genannten Materialien ?

    Bei einem Mix denke ich z.B. in der Höhe des Lautsprechers an ein Material, welches im Bereich Oberbass bis Hochton wirksam ist und darüber sowie darunter etwas, das im Bassbereich wirksamer ist, sofern das überhaupt geht bei der Stärke.

    Mir ist bewusst, das für den Bassbereich 70mm zu wenig ist, das ist bei 100mm auch noch der Fall.

    Gibt es vielleicht noch ein anderes Material, das ich nicht auf dem Schirm habe ?



    Gruß Christian

  • Du kannst die unterschiedlichen Materialien und deren Kombination mit dem folgenden Kalkulator simulieren -> Multi-layer Absorber Calculator (acousticmodelling.com)


    Übersicht der Strömungswiderstände:

    Quelle: Verschiedene Absorbermaterialien für den Bassbereich - Raumakustik & Messen - Heimkino Forum Beisammen.de

  • Kommt drauf an wie es genau aussehen soll.

    Ich habe viel getestet, bin letztlich bei Clearsonic hängen geblieben.

    Für die stärke ist es das beste was ich in meinem Kino getestet hatte und habe.

    Ein Freund machte einen vergleich mit einem 10cm Basotect gegen Clearsonic.

    Clearsonic schnitt im vergleich wesentlich besser ab. Falls du Messwerte sehen möchtest, kann ich gerne bei Gelegenheit mal fragen ober er diese noch hat

    Hier der link:

    https://www.thomann.de/de/clea…10101611a20d6aacbae071839

    Das Material ist auch nur 38mm stark, aber leide nicht billig.

    Aber wie schon letztens geschrieben, du bist herzlich eingeladen um es selbst mal zu sehen / hören


    Grüße

    Alex

  • Messwerte wären schon interessant zu sehen.

    Die Optik der Elemente oder des Materials sind am Ende nicht wichtig, da diese in einen Rahmen gepackt werden, der mit Akustikstoff bezogen wird.

    Daher ist egal, ob es am Ende Basotect, Mineralwolle oder sonst etwas wird, man sieht davon nichts.

  • wenn ich Rockwool Thermarock 50 doppelt nehme, also 100mm...


    habe ich dann auch das doppelte von 16000 Pa*s/m2 ?


    also 32000?..


    Dann sollte ich für meine Rückwand Thermarock nehmen... und das bei 70cm ....:heilig:


    Beste Grüße,

    Tom

  • Dann sollte ich für meine Rückwand Thermarock nehmen... und das bei 70cm .... :heilig:

    Du hast hier einen weiteren Denkfehler, warum sollte ein hoher Strömungswiderstand gut sein, bei einer rückseitigen Bedämpfung, vorallem bei 70cm?

    Ich fürchte fast hier ist nochh Nachholbedarf bei den Grundkenntnissen der Raumakustik, nicht Böse gemeint :sbier:

    Gruß Jan

  • Du hast hier einen weiteren Denkfehler, warum sollte ein hoher Strömungswiderstand gut sein, bei einer rückseitigen Bedämpfung, vorallem bei 70cm?

    Ich fürchte fast hier ist nochh Nachholbedarf bei den Grundkenntnissen der Raumakustik, nicht Böse gemeint :sbier:

    Gruß Jan

    hast Recht, der Rechner sagt das ein höherer Strömungswiderstand die Absorption verringert.


    Aber deine Schlussfolgerung finde ich ein wenig über das Ziel hinaus geschossen. Ich sitze hier bei Bier auf der Terrasse mit einem Tablett in der Hand. Ich habe niemanden beraten oder eine These aufgestellt, sondern lediglich laut gedacht "bringt mir thermarock mehr als sonorock bei 70cm".


    Ich nehme es dir nicht übel, aber das kam schon so ein bisschen von oben herab.


    Also ich kann schon die entsprechenden Tools bedienen und die Ergebnisse auswerten.


    Beste Grüße,

    Tom

  • Das war sicher nicht böse gemeint, aber sowohl die Diffusoren an der Front, als auch leichte Unsicherheiten in der Thematik könnten den Eindruck erwecken. Ich denke nicht, dass das in irgendeiner Form überheblich von Jan gemeint war. Wir alle haben nur schon einige Stunden vor solchen Tools verbracht und irgendwann braucht es da für solche Einschätzungen keine Tools um solche Denkfehler zu vermeiden, dann hat mans einfach drin :)

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Hallo,


    ich halte Jan auch nit für böse :sbier:

    Das fühlte sich nur so von oben herab an.


    Diffusoren an der Front sind für Stereomusik - ich erinnere das ich ein Mehrzweck Studio baue - gängige Praxis.


    Diesen besonderen Umstand kann ich natürlich hier nicht voraussetzen. In euren "dedizierten" Heimkinos baut ihr sicherlich keine Diffusoren an die Front.


    Daher vermutlich das Missverständnis. Sorry!


    Tut mir Leid wenn ich hier Verwirrung gestiftet habe. Mein Studio muss für Stereo Musik perfekt sein. Das wird keine Heimkinohöhle :heilig:.


    Beste Grüße,

    Tom

  • Wir alle haben nur schon einige Stunden vor solchen Tools verbracht und irgendwann braucht es da für solche Einschätzungen keine Tools um solche Denkfehler zu vermeiden, dann hat mans einfach drin :)

    ... diese Erfahrung glaube ich gerne, aber diese Erfahrungen sind auch gepaart mit dem Denken es dreht sich immer um ein reines Heimkino.


    Aber mit all euren Erfahrungen stimmt ihr mir sicher zu, das eine schallharte Platte wie ein TV oder eine Leinwand direkt an der Wand für die Frontlautsprecher akustisch mehr als suboptimal ist....


    Beste Grüße,

    Tom

  • Sehe ich nicht unbedingt so, wenn es am Ende die Schallwand des Speakers ist.

    entweder ich habe eine berechnete und vom Profi konstruierte Bafflewall oder ich habe den TV in der Mitte der nur einen Teil reflektiert, weil sich ein anderer Anteil um den LS herumbeugt und zu einem späteren Zeitpunkt von der Wand dahinter reflektiert wird, oder... absorbiert wird.


    Also so einfach ist das nicht. Das darf nicht beim Laien als "geht schon klar" hängen bleiben.


    Beste Grüße,

    Tom

  • Wenn ich eine Baffelwall baue, entsprechend bündig dafür passende Speaker einsetze und in einer enntsprechend angepassten Aussparung einen Monitor bündig einsetze, sehe ich da keine Probleme. Murks kann man mit allen Lösungen bauen :) Genauso gut funktioniert vieles, was es nicht soll und perfekt ist die Akustik doch eh nie.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Hey Tom,

    nein war natürlich nicht böse gemeint, da am Handy geschrieben, vielleicht ein bisschen kurz gefasst.

    Was ich damit sagen wollte ist, dass ein höherer Strömungswiderstand bei höherer Bautiefe niemals mehr Absorption haben kann als ein Material mit niedrigerem Strömungswiderstand.

    Ganz im Gegenteil sogar, für eine Absorption an der Rückwand, z.B. für ein SBA, verwendet man ab einer gewissen Bautiefe (etwa ab 50cm) Material mit möglichst gerigem Strömungswiderstand, z.B. Sonorock mit 6kPa oder Iso-Bond WLG45 mit sogar nur 3 kPa

    Daher die Anmerkung, dass da eventuell noch Nachholbedarf bei den Grundkentnissen ist.

    Damit will ich dir dein Wissen darüber natürlich nicht absprechen, vielleicht in dem Moment einfach den falschen Gedanken zu lange verfolgt und hinten ist Quatsch rausgekommen, kenn ich auch und passiert mir auch nicht selten, obwohl man es eigentlich besser weiß :zwinker2:


    Gruß Jan

  • Ich habs ja im anderen Thread schon angemerkt bzw mich über die Diffusoren an der Front gewundert. Oder soll das besser in den Bauthread? (passt nur grade so schön hier :big_smile:)


    Gerade bei Stereowiedergabe kommen an der Front erst späte Reflektionen (im Wirkbereich der Diffusoren) an, welche alleine durch die zurückgelegte Strecke bereits viel Energie verloren haben. Besonders wenn die Rückwand nun auch mit Diffusoren oder Teils Absorbern ausgestattet ist (neben der Diffusion absorbieren Diffus auch immer etwas) sind diese nochmals abgeschwächt.

    Was soll da gestreut werden und was soll das bringen? Laut Toole kann man die "Apparent Source Width" (scheinbare Quellenbreite) erhöhen, indem man die seitlichen Erstreflektionspunkte entweder komplett unbehandelt lässt oder mit Diffusoren ausstattet. Viele Hörer empfinden das als vorteilhaft gegenüber der Absorption. Zudem kann man mit weiteren Diffusoren an den Seitenwänden und der Rückwand arbeiten.

    Und Skylines erschließen sich mir in der unteren Ebene auch nicht, du willst die Energie doch in der horizontalen Ebene belassen und nicht noch vertikal streuen?


    Viel schlimmer (auch bei Stereowiedergabe) sind die Einbrüche (teils 5-10dB oder mehr) durch Speaker Boundry Interference. http://www.acousticfrontiers.c…er-boundary-interference/

    Da hilft nur eine wandnahe Aufstellung+Absorption, größerer Wandabstand und noch dickere Absorber oder eine sehr wandferne Aufstellung.


    Wenn du natürlich z.B. sowas wie schalldurchlässige PRN Diffusoren, kleinere z.B. QRDs mit Luft dazwischen oder einfache Verlattung mit Schlitzen vor Absorbermaterial nutzt spricht mMn nix dagegen. Wird zumindest die Nachhallzeit nicht weiter runtergedrückt. https://www.aes.org/e-lib/browse.cfm?elib=18225


    Nur Diffusoren :thumbdown:

    Absorbption (+Diffusoren) :thumbup:

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