7.1.2 Surround mit DiPol/Bipol?

  • Moe


    das hast du gut erklärt, vielen Dank! Ja, ich werde wohl versuchen mal Probe zu hören, ich stecke zwar mitten in einem großen Umzug, aber ich gebe dir Recht, sinnvoll wäre es. in diesem Video, an Stelle 3:18 wird auch gesagt, dass gerade in einem 7.1 Setup (und das richte ich ja bei mir ein), die Dipole an den Seitenwänden Sinn machen. Ich stimme dir aber in deinen Punkten zu und ich bin mir vollkommen bewusst, dass es keine perfekte Lösung ist. Die perfekte Lösung sind Direktstrahler in einem nahezu perfekten Setup, also idealer Abstand, idealer Winkel etc.


    Ich weiß aber jetzt schon, dass ich das nicht perfekt umgesetzt kriege und, wie gesagt, wahrscheinlich am Ende mit Kopfhörern Nachts im Kino sitze. Ich möchte einfach ein gutes Grundsetup das sich ordentlich anhört, wenn ich einen Film einschmeiße. Vielleicht werde ich ja dann irgendwann auch nach audiophiler und in ein paar Jahren stimme ich dann alles besser ab.


    Danke dir jedenfalls für die Hilfe und Einschätzung, ich weiß jetzt in welche Richtung es bei mir gehen soll.


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • 7.1 mit seitlichen Dipols klingt schwer nach 80ern 2000ern. Das war wirklich verbreitet und auch ich hatte lange ein solches Teufel-Set im Betrieb. Den Wechsel auf Direktstrahler fand ich damals sehr markant, da der Surroundbereich dadurch qualitativ deutlich aufgewertet wurde. Gerade neuere Film-Mehrkanalmischungen nutzen Übergänge viel besser aus um „wandernde“ Objekte darzustellen sowie mit vielen Stimmen aus dem Off. Dipol würde ich zwar nicht verteufeln (haha), da sie bei einigen 5.1 Installationen in Wohnzimmern mit sehr wandnahen Sitzplätzen gut klingen können (wo mir sicher einige widersprechen und auch direkte LS empfehlen würden), aber dann bleibt der Surroundbereich auch immer ein wenig Soundwolke und das Geschehen spielt sich gefühlt eher frontseitig ab.

    Gruß
    olli


    The DARK-ROOM homecinema
    Lounge-Ledersessel, 3 Sitzreihen, Cinemascope-Projektion, 9.4.6 Multichannel, 24m² Sternenhimmel, Schallschutz + Akustikausbau, EIB-Steuerung

  • Kurz mal meine Erfahrung:

    Über rund 10 Jahre habe ich ein Canton THX-S10-Lautsprecherset genutzt.

    Mit den Dipol-Lautsprechern war ich sehr lange überaus zufrieden. Diffuser Klang erzeugten wahrlich ein Mittendrin-Gefühl. Die Rundumbeschallung hat mir überaus gut gefallen. Da gab es quasi keinen Bruch zwischen Fronts und Rears.


    Danach wechselte ich auf Direktstrahler im Rearbereich. Der einhüllende Effekt ist bis heute vorhanden - und sogar noch besser geworden gegenüber Dipolen!

    Der 1. Grund: Durch die direkte Abstrahlung der Direktstrahler ist der Sound im Rearbereich viel klarer (!), Feindetails deutlicher zu hören und trotzdem sind einzelne Effekte klar und deutlich im Raum vorhanden. Es kaum einen klanglichen Unterschied zwischen Fronts und Rears und Tops.

    In vielen Filmen (Oblivion, Star Wars) durchqueren Sound-Events jetzt den Raum nicht nur an den Seiten, sondern bewegen sich mitten durch das Kino und wie in Oblivion, fliegt der Gleiter sogar eine Kurve über meinem Kopf. In "Ready Player One" während der Quest fliegen die Geldmünzen der gecrashten Farzeuge nicht nur von vorne nach hinten, sondern sind klar und deutlich an jeder Stelle im Raum (!) klar und deutlich zu hören.

    Das habe ich mit Dipolen so deutlich nicht wahrnehmen können.


    Der 2. Grund:

    Die Tonmischungen sind auch im Surroundbereich direktional. Wie für die Fronts werden klar ortbare Effekte auf und zwischen den "Kanälen" vom Tonmeister platziert. Bei gut eingemessenen Systemen ist das deutlich zu hören. Davon profitiert am Ende der Zuschauer.


    Ich würde aus diesen Gründen nie wieder Dipole im Rearbereich verwenden, selbst wenn der Sitzabstand (z. B. meine letzte 3. Sitzreihe) eher suboptimal ist. Denn auch hier finde ich die Direktstrahler besser.


    @Chantico

    Da bei Dir eine große Unsicherheit vorherrscht: Hör Dir die unterschiedlichen Systeme einfach mal an, um die Unterschiede selbst zu erfahren.
    Dass Dipole nicht mehr ortbar sein sollen, wie in den Videos behauptet wird, ist völliger Unsinn.

    Und dass etwas für Mehrkanal-Musik unbrauchbar sein soll, aber für Kinoton empfohlen wird, kann ich beim besten Willen nicht verstehen.

  • Dipole sind ein Notbehelf bei suboptimalen räumlichen Gegebenheiten wie z.B. einem Sofa direkt an der Rückwand oder deutlich zu geringen Abständen der Lautsprecher zu den Hörplätzen.

    Wenn dem so ist braucht man auch kein 7.1, dann reicht 5.1 (von objektorientierten Formaten wie Atmos nicht zu reden).

    Das oben verlinkte Video zeigt solche Beispiele und da können Dipole tatsächlich besser funktionieren.


    Da hier im Forum die meisten dedizierte Kinoräume mit geeigneten räumlichen Gegebenheiten haben ist hier natürlich der Tenor ganz klar für Direktstrahler.


    PS

    Ich finde es übrigens ärgerlich, dass das Video vom Heimkinoraum hier nicht genauer differenziert.

    Die Aussage, dass in Heimkinoinstallationen grundsätzlich zu Dipol / Bipol Lautsprechern zu raten sei ist schlicht UNSINN!

    :thumbdown:

  • George Lucas


    Danke für deinen Erfahrungsbericht, sowas hilft immer sehr und ich kann mir jetzt auch das Ergebnis vorstellen. Ein weiterer Grund für die Dipolentscheidung bei mir, ist auch der Platz an der Wand, die Direktlautsprecher wären einfach zu groß, also der Abstand zu den Sitzen wäre zu gering. Es geht bei mir ja "nur noch" um die seitliche Frage. Front und Rear Lautsprecher werden Direktstrahler und die seitlichen würde ich jetzt als Dipol verwenden. Wenn mir Dipol nicht gefällt, dann schalte ich auf Bipol Betrieb um, dass kommt ja dann schon einem Direktstrahler sehr nahe und trotzdem hab ich flacherer Lautsprecher an der Wand und den Abstand, seitlich, zum Hörplatz vergrößert. Das war mein Plan.

  • PS

    Ich finde es übrigens ärgerlich, dass das Video vom Heimkinoraum hier nicht genauer differenziert.

    Die Aussage, dass in Heimkinoinstallationen grundsätzlich zu Dipol / Bipol Lautsprechern zu raten sei ist schlicht UNSINN!

    :thumbdown:

    Ja, da gebe ich dir Recht, gerade für Anfänger wie mich, die sich dann auf solche Aussagen irgendwo auch verlassen, ist es dann schwieriger.


    Ohne eure Hilfe, hätte ich das ja für bare Münze genommen.

  • Ich finde es übrigens ärgerlich, dass das Video vom Heimkinoraum hier nicht genauer differenziert.

    Die Aussage, dass in Heimkinoinstallationen grundsätzlich zu Dipol / Bipol Lautsprechern zu raten sei ist schlicht UNSINN!

    Das sehe ich auch so - aber daran ist halt zu sehen: Dieses Video ist WERBUNG!

  • Die Frage ist hier, welche Art Kunden man dort hat. Schwerpunkt werden nicht die DIY-Macher mit dezidiertem Kino und versteckten Lautsprechern hier im Forum sein.


    Aus eigener Erfahrung kann ich übrigens sagen, dass die einem auf Nachfrage es genauso erklären / beraten. So bin ich dort auch zu meinem 7.1.4-System etc. gekommen - mit Direktstrahlern statt Dipol/Bipol. Und auch Rabatt 😉😇

  • Die Frage ist hier, welche Art Kunden man dort hat. Schwerpunkt werden nicht die DIY-Macher mit dezidiertem Kino und versteckten Lautsprechern hier im Forum sein.

    Das mag so sein, jedoch:

    Im Video werden die Zielgruppen ansonsten schon recht genau differenziert, z.B. werden Mehrkanalmusikhörer und Spieler genannt, im Bereich Heimkino unterbleibt die notwendige Differenzierung jedoch.

    Last but not least:

    Die Jungs heißen "Heimkinoraum" und nicht "Wohnzimmerkino".

    :zwinker2:

  • Wenn mir Dipol nicht gefällt, dann schalte ich auf Bipol Betrieb um, dass kommt ja dann schon einem Direktstrahler sehr nahe und trotzdem hab ich flacherer Lautsprecher an der Wand und den Abstand, seitlich, zum Hörplatz vergrößert.

    Nein, ein Bipol ist und bleibt kein Direktstrahler. Es sind eher zwei sehr nah platzierte Lautsprecher mit unterschiedlichen Ausrichtungen und alle ihren Nachteilen was Interferenzen betrifft und einhergehend Verwaschung des Klangbildes.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Dipol/Bipol perfekt fürs Kino sind, da der Klang dann von überall zu kommen scheint:

    Was aber bei modernen Abmischungen überhaupt nicht vorgesehen ist und falls doch, dann sind die Töne ohnehin so abgemischt.


    Früher wollte man das Diffuse auch dazu, um die Situation im großen Kino zu imitieren, wo ja kein einzelner Surround je Seite spielte, sondern immer ganze Arrays.

  • im Video wird das anders gesagt, ich schaue mir einfach weniger Videos von Heimkinoraum an. Dort macht es den Eindruck, als Ob Bipol/Dipol perfekt fürs Heimkino geeignet ist und die Videos sind nicht von früher, sondern von April 2021.


    Naja, wie auch immer, ich verlasse mich eher auf euch, als auf diese Videos.

  • Naja, wie auch immer, ich verlasse mich eher auf euch, als auf diese Videos.


    Es gibt in dieser Frage einen klaren Konsens zum state-of-the-art.

    Das siehst Du schon alleine daran, dass die weit überwiegende Zahl der Lautsprecherhersteller auf Direktstrahler setzt.

    Es wäre ja überhaupt kein Problem Bipol/Dipol Lautsprecher anzubieten, wenn dies nicht der Fall ist wird es dafür schon gute Gründe geben.


    PS

    Auch bei grobi und hollywoodzuhause wird das Bipol/Dipol Konzept nicht so propagiert wie von heimkinoraum.

  • ist notiert, danke euch für die Ausklärung :thumbup:


    Ich denke, dass ist bestimmt für viele Neulinge interessant.


    eine ganz kurze Frage zum Thema Audiokabel - es wird gesagt, dass ich wohl hochreine Kupferkabel mit eine "Verzinkung" in 4mm benötige.


    Hat jemand einen Tipp, welches Kabel ich da am besten für kaufe? Also ich meine die Kabel, die die Lautsprecher mit dem Receiver verbinden.

  • Es reichen handelsübliche Kupferkabel mit 2,5 mm² Durchschnitt für eine optimale Klangwiedergabe.


    Mit 4 mm² klingt es nicht besser, die Kabel lassen sich schwieriger verlegen, weil sperriger, und passen oftmals nicht in die Kabelklemmen der Lautsprecher.

  • Schon richtig, aber in einem 12 m²-Raum dürften die trotzdem reichen. Notfalls erhöht man den Lautstärkeregler am AVR halt um 2 - 3 dB.

    :zwinker2:

    Sofern zweiteres nur als Gag gedacht ist ;) Es geht doch nicht nur um den reinen Pegelverlust. Und Hand aufs Herz, als wenn die paar Euro jemandem wehtun, in Anbetracht der Gesamtinstallation. Es ist wie bei allem, einfach vorher mal drüber nachdenken und sinnvoll umsetzen. So kann man auch gezielt unterschiedliche Kabel einsetzen und eben dort sparen wo es sinnvoll ist und dort was dickeres dranhängen oder zwei 2,5er parallel, wo es sinnvoll ist. Ich schrieb ja nicht mal, dass es zu dünn ist, vielleicht ist es sogar unnötig dick. Ich empfehle einfach ein oder zwei 50m Rollen 1,5er oder 2,5 und dort wo Bedarf ist einfach den Querschnitt verdoppeln. Ich empfinde das hier als P/L sehr gut.


    https://www.amazon.de/KabelDir…B%2Caps%2C168&sr=8-3&th=1

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!