Quelle:
https://www.benq.eu/de-de/busi…/farbraum-erklaerung.html
Wir können mehr Farben wahrnehmen als unsere Projektoren wiedergeben können (Rec.709 = 35,9%; DCI-P3 = 45,5%; BT.2020 = 75,8% unseres Farbspektrums).
Der Auslöser, mich noch einmal mit diesem Thema zu beschäftigen, ist die neue NZ Serie von JVC.
Für NZ8 und NZ9 ohne Color Filter beträgt der Gamut 85 - 90% DCI-P3 (= 42,3% unseres Farbspektrums), mit Color Filter ca. 100% DCI-P3.
Der Color Filter kostet ca. 25 bis 30% Licht - das ist schon deutlich.
Ich habe mir daher einige Fragen gestellt ...
Was machen die unterschiedlichen Farbräume in der Praxis für einen Unterschied?
Wie häufig wird in Filmen ein erweiterter Farbraum genutzt?
D.h. Anteil der Filme, Anteil der Frames pro Film mit erweitertem Farbraum, Anteil der entsprechenden Bildinhalte pro Frame, etc.
Und vor allem: Welchen Unterschied in der Wahrnehmung der Farben bewirkt ein reduziertes Farbspektrum des Ausgabegeräts?
Dazu habe ich u.a. folgende Beiträge bei YT gefunden:
=== Update: ===
Möglicherweise sind die Statements so nicht korrekt, siehe dazu:
Damit fallen die weiteren Folgerungen möglicherweise etwas anders aus.
=== Update Ende ===
Mein Fazit:
Bisher hatte ich ausgehend von der BD mit SDR und Rec.709 Farbraum das Gefühl, dass ich nicht wirklich etwas vermisst habe.
Ich hätte daher für mich folgende Wahrnehmung abgeschätzt:
Rec.709 = ~90%
DCI-P3 = ~95%
BT.2020 = ~99%
Und da ich (irrtümlicherweise) davon ausgegangen war, dass der DCI-P3 Farbraum nur selten überschritten wird, hatte ich einen Farbraum > DCI-P3 als ziemlich unwichtig eingeschätzt.
Meine Sichtweise hat sich ein Stück weit geändert.
Es gibt bei UHD-BDs mehr Bildanteile jenseits des DCI-P3 Farbraums als ich gedacht habe und ich messe dem Punkt erweiterter Farbraum doch mehr Relevanz bei.
Ob es bei einem JVC NZ8/9 den Einsatz des Filters rechtfertigen würde, ist jedoch eine schwierige Frage:
- Wie ist die Helligkeit (nits) mit und ohne Filter (abh. von Größe der Leinwand, Gain, etc.)?
- Wie sind die individuellen Präferenzen Helligkeit vs. Farbe?
- Wie ist der jeweilige Film gemastert (Farbraum, Helligkeit, etc.)?
Möglicherweise müsste man je nach Film entscheiden welche Option die bessere ist.
Also z.B. ...
- bei einem Film mit vielen Tageslichtszenen und natürlichen Farben -> ohne Filter
- bei einem Film mit vielen Nachtszenen und künstlicher Beleuchtung und Effekten -> mit Filter.
Wie seht Ihr das?
PS
Hilfreich zum Thema WCG finde ich übrigens diesen Beitrag (auch wenn er schon etwas älter ist):