Erweiterte Helligkeitsanalyse von Filmen

  • wie ermittelst du das ? :)

    Ich nutze ein Avisynth-Script, das den Film durchläuft und jede Sekunde ein Frame analysiert. Dafür wird Gamma rückgängig gemacht (also x1/2,2) und die durchschnittliche Helligkeit in eine Datei geschrieben. Dieser Vorgang dauert einige Minuten. Die Daten importiere ich dann in Excel und werte sie dort aus.


    Das ist derzeit nur für SDR-Material sinnvoll, da bei HDR durch das Tone Mapping die Originaldaten komplett verzerrt werden. Und das Tone Mapping unterliegt starken, persönlichen Einstellungen. Theoretisch ginge es mit dem Tone Mapping von MPV/FFMPEG, aber nicht mit dem von madVR. Und die HDR-Daten ohne Tone Mapping zu analysieren, hat für uns überhaupt keinen Wert, da wir sie (bisher) nie unkomprimiert darstellen.

  • Diese "Anleitung" zur ADL Analyse kann ich aktuell leider nicht nachvollziehen

    https://projectiondream.com/.../movie-brightness-adl.../

    ich würde diese gerne auf meine Filmesammlung anwenden (1. weil 57 Filme nicht repräsentativ sind und 2. mein Filmgeschmack mich mehr interessiert) . Kann mir jemand erklären was die Schritte mit staxrip sind und wie man in mpc-hc das script nutzt ? Würde das ganze gerne deutlich erweitern.

  • Kann mir jemand erklären was die Schritte mit staxrip sind und wie man in mpc-hc das script nutzt ?

    staxrip kenne ich nicht. Für die Analyse des kompletten Streams benötigt man MPC-HC nur als Player für das avs-Script, Avisynth dekodiert selbst und schreibt die Messwerte in eine Datei.


    Das folgende Script kannst du direkt in MPC-HC öffnen. Dafür brauchst du allerdings noch FFmpegSource (Pfad zur ffms2.dll einfach anpassen).


    Die Textdatei enthält lineare Durchschnittswerte der Helligkeit. Die kann man dann in Excel importieren, in Prozent wandeln und als Graph darstellen.


    Wie man eine Echtzeitanzeige der ADL im Film erhält, habe ich hier beschrieben.


    Wichtig: das alles klappt nur bei SDR, da man mit Avisynth das Bild nach dem Tone Mapping nicht abgreifen kann.

  • Aber dann sind doch die Schlussfolgerungen auch falsch - das x% im niedrigsten ADL Bereich liegen wenn man die Analyse der hellsten Teile bei HDR Filmen gar nicht einbezieht und damit die Dynamik gar nicht analysiert ? Hab ich da einen Knoten im Kopf ?

  • Aber dann sind doch die Schlussfolgerungen auch falsch - das x% im niedrigsten ADL Bereich liegen wenn man die Analyse der hellsten Teile bei HDR Filmen gar nicht einbezieht und damit die Dynamik gar nicht analysiert ? Hab ich da einen Knoten im Kopf ?

    Die Dynamik (=Kontrast) ist bei SDR doch dieselbe bei typischen Projektionen. Wir schauen ja nie HDR, sondern immer SDR nach dem Tone Mapping. Die wenigsten können es sich auf größeren Leinwänden leisten, bei HDR einen größeren Bereich für die Spitzlichter zu reservieren. Und da die Einstellung des Tone Mappings individuell ist, bringt eine Auswertung der ADL bei HDR wenig Nutzen.

  • Genau darum geht es ja .. eben nicht typische Projektoren sondern für mich - 300 nits - oder eben auch Fernseher.

    Du könntest die libplacebo in Avisynth einbinden und das Tone Mapping durchführen, dass MPV implementiert hat. Danach dann die ADL rausschreiben. Das kommt madVR bei ähnlicher Einstellung zumindest sehr nah. Ist aber eben nicht dasselbe.

  • GL hat, wahrscheinlich um JVC zu schmeicheln, begonnen den InBild Kontrast bei nur 1% Helligkeit zu messen.

    IMHO ein totaler Schwachsinn, so nach neben ON/OFF zu messen, damit haben wir Kontrastmessungen bei 0%, 1% und 50%....


    Die 1% halte ich für sehr sinnvoll und auf jeden Fall sinnvoller als 10%.

    Das können wir ggf. aber hier weiter diskutieren:


  • Der Vergleich mit der Beschleunigung ist völlig unzutreffend, das zeigt, dass Du das nicht verstanden hast (sorry, das muss ich so deutlich schreiben).



    1.

    Die Wahrnehmung der Helligkeit ist nicht linear sondern logarithmisch.


    2.

    Auch die Performance der Projektoren über ADL verhält sich nicht linear.


    3.

    Im Mittel liegen Filme zwischen 5% und 10% ADL, die meisten Filmbilder liegen dabei zwischen 0,1% und 30% ADL.

    Für den wahrgenommenen Kontrast ist der untere Bereich der ADL Werte jedoch deutlich wichtiger.



    Hier als Beispiel zu 2. eine Grafik, die ich vor ein paar Jahren erzeugt habe:


  • Aus einer Diskussion über Tonemapping:


    Der Kontrast bleibt gleich, es wirkt nur so, weils der schwarze Hintergrund auch dunkler ist.
    Ausnahme wenn das Bild keine weißen Pixel hat (kommt eher selten vor) und das Gamma verbogen wird, sprich mittlere Helligkeiten angehoben werden.

    Zum einen ist es die Wirkung, richtig, zum anderen ist es nach meiner Einschätzung nicht die Ausnahme sondern die Regel, dass in einem Bild keine vollausgesteuerten RGB Werte vorliegen so dass entsprechend die Laserleistung abgesenkt werden kann.

    Leider kenne ich dazu jedoch keine quantitativen Untersuchungen - falls Dir bekannt, dann gerne verlinken.


    FoLLgoTT

    Kann das Skript auch maximale RGB Werte über die Laufzeit oder 99,9% Werte (also 0,1% sind höher ausgesteuert) ermitteln?

    Dann hätten Mankra und ich mehr Klarheit in dieser Diskussion.

  • Kann das Skript auch maximale RGB Werte über die Laufzeit oder 99,9% Werte (also 0,1% sind höher ausgesteuert) ermitteln?

    Den maximalen Wert pro Frame, ja. Aber nicht mit Schwellwert.


    Nach meinen Stichproben verhält sich das je nach Film recht unterschiedlich. Einige sind in sehr vielen Szenen voll ausgesteuert (z.B. "Tron: Legacy"), andere so gut wie gar nicht (z.B. "Der Hobbit 1"). Eine Statistik darüber habe ich aber nicht erstellt.

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