Anleitung Trinnov Altitude: Mit "Active Xovers Funktion" Double Bass Arrays (DBA) oder Körperschallwandler (KSW) ansteuern

  • Vorab:

    Warum nutzt man dafür die Xovers Funktion und definiert nicht die beiden Gitter eines DBAs als separate Subwoofer bzw. einen Körperschallwandler als zusätzlichen Subwoofer?


    Antwort DBA:

    Die Altitude würde für einen zusätzlichen Subwoofer Kanal bei der Einmessung mit dem Optimizer für diesen eine eigene Einmessung vornehmen und das Ergebnis im Hinblick auf Abstand/Delay und Pegel wäre eine Multisub Konfiguration, d.h. eine konstruktive Addition am Hörplatz statt einer Auslöschung der Schallwelle des primären Gitters am sekundären Gitter.


    Antwort KSW:

    Die Altitude würde bei der Einmessung des zusätzlichen KSW Subwoofer Kanals ein Signal vom Einmessmikrofon erwarten - das kann der KSW natürlich nicht liefern, da er eine Vibration aber keine Schallwelle erzeugt.


    Die beschriebenen Punkte umgeht man, indem man die Active Xovers Funktion benutzt.

    Die "Active Xovers" Funktion ist gedacht als Frequenzweiche für einen Mehrwege-Aktiv-Lautsprecher mit getrennter Ansteuerung der Wege, d.h. ein Signal wird z.B. bei einem aktiven Zweiwegelautsprecher auf Hochton und Tiefton aufgeteilt.

    Entscheidend für unsere Zwecke ist, dass damit für die beiden Wege nur ein gemeinsames Signal bei der Einmessung erzeugt wird.

    Damit lässt sich die Active Xovers Funktion ebenso nutzen um ein DBA oder einen KSW anzusteuern.

    Statt einer Aufteilung des Signals in unterschiedliche Frequenzbereiche nutzen wir z.B. eine Anpassung von Pegel und Delay für ein DBA.

    Die Vorgehensweise wird im folgenden beschrieben.


    Active Xovers für DBA einstellen


    Schritt 1: Active Xovers für den Subwoofer aufrufen

    -> Setup -> Active Xovers -> Subwoofer



    Schritt 2: Zusätzlichen Weg hinzufügen

    -> No. of ways +1



    Schritt 3: Delay, Level und Polarität für hinteres Gitter einstellen

    -> Delay und Level über Schieberegler einstellen

    -> Polarität für hinteres Gitter invertieren (Alternativ: Die Subwoofer mit invertierter Polarität anschliessen)



    Schritt 4: Zuordnung Ausgänge

    Im Speaker Layout gibt es nun zwei Zeilen für den Subwoofer

    -> Zuordnung der richtigen Ausgänge für die beiden DBA Gitter



    Das ist es auch schon.

    Für einen KSW funktioniert das ganze in analoger Weise.

    Hier liesse sich z.B. für den KSW Zweig ein zusätzlicher Tiefpass definieren um höhere Bassfrequenzen für die Anregung auszuschließen.


    Ergänzend hier noch eine kurze Anleitung wie man für ein DBA in Schritt 3 Delay und Level ermittelt:


    Die Einstellung von Delay und Level erfordert einen iterativen Prozess (d.h. man muss einige Schleifen "drehen") um die geeigneten Werte zu ermitteln.

    Dazu misst man mit REW das (a) Abklingspektrum und den (b) Amplitudengang und versucht längere "Abklingfahnen" in (a) zu reduzieren und Löcher im Amplitudengang (b) zu vergleichmäßigen.

    (Falls jemand REW noch nicht kennt - dazu gibt es diverse Anleitungen und daher gehe ich hier nicht näher darauf ein.)


    Gute Startpunkte Delay und Pegel für ein DBA sind:


    Delay entsprechend dem Abstand der Subwoofergitter gemessen jeweils an den Lautsprecherchassis:

    Delay = Abstand / Schallgeschwindigkeit

    mit Schallgeschwindigkeit = 345 m/s


    Level -3 dB für das auslöschende (i.d.R. das hintere) Gitter


    Meistens ist das optimale Delay etwas größer, z.B. in meinem Raum beträgt der Abstand der Gitter 5,40 m, das ergibt ein theoretisches Delay von 15,65 ms.

    Tatsächlich erreiche ich das beste Abklingspektrum bei einem Delay von 16,50 ms.

    Daher erhöht man das Delay ausgehend vom Startwert in kleinen Schritten (z.B. 0,1 ms) und kontrolliert (a) und (b).


    Wenn man einen Wert mit dem besten Ergebnis (a) und (b) gefunden hat variiert man als nächstes den Pegel für das hintere Gitter, z.B. in +/- 1 dB Schritten und prüft wiederum (a) und (b).

    Wenn sich ein Wert anders als die initialen -3 dB ergibt schaut man danach noch einmal ob eine Variation des Delays das Ergebnis noch verbessern kann, nach meiner Erfahrung ist das jedoch meistens nicht der Fall.


    Ggf. kann man mit Testtönen bei schwierigen Frequenzen (z.B. längere Abklingzeit oder Loch im Amplitudengang) durch Hören an verschiedenen Positionen im Raum prüfen wie gut das DBA funktioniert.

    Bei Bedarf lassen sich Korrekturen im Amplitudengang mithilfe gezielter PEQs vornehmen.


    Last but not least sollte * nach der neuen Einmessung mit der Altitude * noch einmal separat das DBA und die Hauptlautsprecher sowie die Summe aus beidem mit REW gemessen werden um die vollständig konstruktive Addition der Pegel zu überprüfen.

    Dies erkennt man daran, dass die Summenkurve am Kreuzungspunkt der Einzelkurven exakt 6 dB höher liegt.

    Alternativ kann man auch das DBA im gesamten invertieren so dass sich am Kreuzungspunkt in der Summenkurve eine maximale Auslöschung ergibt (bzw. ergeben sollte).


    Abschließend empfiehlt sich ein Hörtest.


    Hinweis für KSW's


    Ich bin davon ausgegangen, dass es (mindestens) einen dedizierten Subwoofer gibt, das würde ich im übrigen auch generell empfehlen.

    Für ein Setup ohne Subwoofer kann man das Konzept für den KSW aber auch in analoger Weise für einen der Hauptlautsprecher L oder R übertragen - auf diese Kanäle wird üblicherweise der LFE gemixt wenn kein Subwoofer vorhanden ist.


    Falls ein (oder mehrere) Subwoofer vorhanden ist/sind:

    Ich würde den Subwoofer nehmen, der vor Einmessung der Altitude den geringsten Korrekturbedarf hat, da der KSW entsprechend auch die Optimizer Kurve aufgeprägt bekommt - falls das stört müsste man ggf. überlegen wie man dies umgeht.


    Alternativ könnte man den KSW auch über ein Y Kabel aus einem der Subwoofer Zweige ansteuern.

    Dann hat man allerdings keine Möglichkeit die weiteren Einstellmöglichkeiten der Altitude wie Delay und manuelle Anpassungen des Amplitudengangs mit PEQs dediziert für den KSW zu nutzen.

    Wenn man dies nicht braucht, weil z.B. ein DSP Verstärker für den KSW vorhanden ist, dann spart man sich mit der Y-Kabel Option einen Kanal bei der Altitude.

  • Ich bin davon ausgegangen, dass es (mindestens) einen dedizierten Subwoofer gibt, das würde ich im übrigen auch generell empfehlen.

    Für ein Setup ohne Subwoofer kann man das Konzept für den KSW aber auch in analoger Weise für einen der Hauptlautsprecher L oder R übertragen - auf diese Kanäle wird üblicherweise der LFE gemixt wenn kein Subwoofer vorhanden ist.


    Falls ein (oder mehrere) Subwoofer vorhanden ist:
    Ich würde den Subwoofer nehmen, der vor Einmessung der Altitude den geringsten Korrekturbedarf hat, da der KSW entsprechend auch die Optimizer Kurve aufgeprägt bekommt - falls das stört müsste man ggf. überlegen wie man dies umgeht.

  • Es sind 2 Subs vorhanden.

    Ich würde also den realen Sub nehmen zur Messung und den "zweiten Weg" zum KSW schicken. Aber die Trinnov wird doch auch zum "zweiten Weg" ein Messignal schicken und dies berechnen wollen - oder?

    Oder dann bei der Einmessung einfach den Amp des KSW abstellen?

  • Die beiden Wege werden bei der Einmessung nicht separat gemessen, es gibt nur ein Signal, das an beide Wege zusammen geschickt wird.

    Die Altitude misst also nur den echten Subwoofer ein, von dem KSW bekommt sie nichts mit.


    Alternativ könnte man den KSW auch über ein Y Kabel aus einem der Subwoofer Zweige ansteuern.

    Dann hat man allerdings keine Möglichkeit die weiteren Einstellmöglichkeiten der Altitude wie Delay und manuelle Anpassungen des Amplitudengangs mit PEQs dediziert für den KSW zu nutzen.

    Wenn man dies nicht braucht, weil z.B. ein DSP Verstärker für den KSW vorhanden ist, dann spart man sich mit der Y-Kabel Option einen Kanal bei der Altitude.

  • EDIT: Hier stand Käse der sich nicht auf ein Kino Setup mit DBA oder Sub bezog sondern auf die Aktivierung des Bass Kanals eines Mehrwege LS oder die Anbindung eines SUBs an einen LS.


    Nach dem Software Update mit zusätzlichen Kanälen warte ich immer noch ungeduldig auf eine automatische DBA Einmessung.

    2 Gitter aufeinander abzustimmen und zu integrieren sollte doch machbar sein, letzteres funktioniert ja bereits exzellent.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!