Fragen zur Helligkeit des Bildes

  • ich als "perverser Licht-Freak"


    Dass SDR für 100 nits gemastert ist bedeutet nicht, dass man es so schauen muss.

    Ich sehe das also anders als ANDY_Cres - es gibt nicht die "richtige" Helligkeit genauso wenig wie es die richtige Spaßkurve für den Ton gibt.

    Wie immer gilt "erlaubt ist was gefällt".

    Wenn jemand ein "Licht Freak" ist und es mag auch SDR mit 300, 500 oder 1000 nits im dunklen Kinoraum zu schauen, warum denn nicht?

  • Danke, Aries,

    das Prinzip von HDR ist mir schon klar. Aber nochmal, was macht denn SDR in diesen hohen Helligkeiten so "schwierig" ?
    Viele gucken doch auch SDR-Content auf ihren Riesen- (O)LEDs mit 1000+ Nits, und keiner beschwert sich.
    Was ist hier bei der Projektion auf Leinwänden denn anders, das unsere Augen bei hohen Helligkeiten auf SDR- empfindlicher reagieren als auf HDR-Content? Wird man dann "geblendet" und dreht deshalb lieber wieder die Helligkeit runter ?

    Hallo,


    meine Erfahrung ist, dass das Helligkeitsempfinden auch eine individuelle Komponente hat.


    Bei meinem komplett dunklen Heimkino hatte ich vormals für SDR 100 nits eingestellt. Das war für mich in Ordnung, an manchen stellen etwas grell. Als ich mit meinen Kindern einen Film sah, haben diese angemerkt, dass Ihnen das Bild zu grell ist (Zitat: tut mir ja fast in den Augen weh). Daher sehe ich inzwischen SDR mit etwas unter 70 nits. Das ist für mich auch in Ordnung. Das Bild ist in einer komplett dunklen Umgebung weiter sehr knackig und kontrastreich.


    Besonders grell ist oft TV Content. Versuche mal Biathlon oder Skispringen mit 150 nits in einem komplett dunklen Raum anzusehen. Da kann die weisse Fläche (Schnee) sehr schnell auch als grell empfunden werden.


    Der Vergleich zum OLED TV im Wohnzimmer hinkt aus meiner Sicht etwas, da der OLED dann meist nicht in einem komplett dunklen Raum steht. Das Helligkeitsempfinden ist bei einem nicht abgedunkelten Raum ganz anders, wenn die Umgebung nicht komplett dunkel ist.


    Insgesamt bleibt aus meiner Sicht jedoch eine gewisse subjektive Komponente des Lichtempfindens.

  • Dass SDR für 100 nits gemastert ist bedeutet nicht, dass man es so schauen muss.

    Ich sehe das also anders als ANDY_Cres - es gibt nicht die "richtige" Helligkeit genauso wenig wie es die richtige Spaßkurve für den Ton gibt.

    Wie immer gilt "erlaubt ist was gefällt".

    Wenn jemand ein "Licht Freak" ist und es mag auch SDR mit 300, 500 oder 1000 nits im dunklen Kinoraum zu schauen, warum denn nicht?

    Genau so sehen ich das auch - erlaubt ist was gefällt. :respect:


    Andy hat aber natürlich Recht, wenn er sagt dass ein zu helles SDR Bild auch Nachteile hat (so wie zu viel Bass auch klangliche Nachteile hat). Gerade in hellen Filmen überstrahlt das Bild bei 240nits in SDR und das Bild wird flach und verliert an Kontrast in allen Bereichen. Schwarz wird auch aufgehellt und wird dann zu einem mittleren Grau irgendwann. Daher kann man generell festhalten dass das Bild bei SDR-Content tendenziell eher etwas schlechter wird, je heller es wird. Aber letztendlich muss das ganze ja dem Besitzer gefallen und ihn abholen und emotional ergreifen, um nichts anderes geht es ja in unseren Kinos.


    Und daher ist das ganze dann letztendlich halt doch immer persönliches Empfinden und persönlicher Geschmack - sofern es der Projektor natürlich hergibt. Beim Ton sagt niemand etwas, wenn sich jemand eine 10dB Spaßkurve in den Bass reindreht - oder 15 oder gar 20dB. Da finden es viele Leute toll, auch wenn der Bass dann den ganzen Mittel- und Hochton verdeckt und maskiert und man viele Details überhaupt nicht mehr hören kann, weil der Bassbereich viel zu laut ist. Nichts anderes ist es (sehr sehr einfach ausgedrückt) im Bild mit Helligkeit. Man kann so schauen wie es die Normen vorsehen oder man lässt sich wie in dem Fall bei Marcel geschehen zwei, drei weitere Presets speichern mit 120, 180 und 240nits und kann dann je nach Content für sich selber entscheiden, bei welcher Helligkeit in welchem Film man mehr Spaß hat.

  • Dass SDR für 100 nits gemastert ist bedeutet nicht, dass man es so schauen muss.

    Natürlich muss man gar nichts. Ich finde ANDY_Cres hat das auch nicht so formuliert.

    Ich finde es aber immer gut erstmal zu wissen wie es gedacht ist und die Hintergründe zu verstehen, bevor man dann davon abweicht.

    Wir sprechen hier ja oft von persönlicher Erfahrung (und die Gewerblichen halt dann auch noch von den Erfahrungen ihrer Kunden) und da stellt sich eben auch oft heraus, dass dieses "so wie es gedacht ist" in der Praxis auch gar nicht so schlecht ist. :)

  • Dunkle Bildanteile werden auch viel heller dargestellt als es beabsichtigt ist,

    Ein OLED kommt damit besser klar als PJ.


    Aber wofür stellt man sein Bild denn dann auf 16 - 235 oder 0 255 ein. Wofür versuchtman das Bild so einzustellen dass man alle Werte unterscheiden kann.

    Für SDR gibt es halt viel eindeutigere Regeln. Aber müssen tut man nichts wenn man das Bild so einstellt wie es einen zuhause gefällt. Dito natürlich auch beim Ton.

  • Wir sprechen hier ja oft von persönlicher Erfahrung (und die Gewerblichen halt dann auch noch von den Erfahrungen ihrer Kunden) und da stellt sich eben auch oft heraus, dass dieses "so wie es gedacht ist" in der Praxis auch gar nicht so schlecht ist.


    Hat ja auch keiner gesagt, dass es so schlecht wäre.

    Der Fragesteller beschrieb sich jedoch als "perverser Lichtfreak" - das spricht sehr dafür, dass hier die durchschnittlichen Erfahrungswerte nicht maßgeblich sind.


    Zum Punkt "Bild wirkt flacher" - da empfiehlt es sich das Gamma von 2,2 auf 2,4 zu stellen, das wirkt dem entgegen - vielleicht hat der Fragesteller das auch schon so eingestellt?

  • Hat ja auch keiner gesagt, dass es so schlecht wäre.

    Der Fragesteller beschrieb sich jedoch als "perverser Lichtfreak" - das spricht sehr dafür, dass hier die durchschnittlichen Erfahrungswerte nicht maßgeblich sind.

    Klar, wer sich selber so bezeichnet, ist sicherlich schon etwas gefestigter in seinen Sehgewohnheiten. :zwinker2:

    Ich finde nur dieses "erlaubt ist was gefällt" nicht immer hilfreich, insbesondere wenn es um User mit wenig Erfahrung in der High-Lumen-Projektion geht. Deshalb erkläre ich immer erst wie es gedacht ist und schiebe dann ein "davon kann dann aber natürlich je nach persönlichem Geschmack abgewichen werden".

    So wie es Holger beim Marcel umgesetzt hat, ist es ja genau richtig: verschiedene Optionen einrichten, zwischen denen er dann wechseln kann.

    Wir machen das auch so - zu Anfang richte ich auf der FB ein paar extra-Buttons ein um eine breitere Helligkeits-Range abzudecken. Dann kann der Kunde damit experimentieren und dann wird in der Regel auf die wenigen Varianten die am besten gefallen haben reduziert. Und oft ist der gewünschte Default dann doch wieder recht nahe am "Standard".

    Beim Ton ebenso. Zu Anfang gibt es eine Reihe von Buttons mit allen möglichen Preset-Varianten (insbesondere bei Nutzung von WaveForming gibt es da ja ziemlich viele Kombinationsmöglichkeiten), dann lässt man den Kunden ein paar Wochen damit alleine und reduziert dann die Sache wieder für eine einfachere Usability.

  • Die Zwei


    Wenn jemand eine schlechte Entscheidung trifft, weil er keine Ahnung hat, dann kann "erlaubt ist was gefällt" nachteilig sein.

    Daher ist es der richtige Ansatz jemandem die Infos an die Hand zu geben um eine fundierte Entscheidung (das englische "educated decision" finde ich hier noch passender) treffen zu können.

    Da bin ich also bei Dir.


    In diesem Enthusiasten Forum, in dem viele eine langjährige Heimkino Erfahrung haben, passt es dann jedoch meistens mit "erlaubt ist was gefällt".

    Im übrigen lege ich da besonderen Wert darauf, da ich mit meiner Installation einige Sonderwege abseits des Mainstreams gegangen bin.

    :)

  • In diesem Enthusiasten Forum, in dem viele eine langjährige Heimkino Erfahrung haben, passt es dann jedoch meistens mit "erlaubt ist was gefällt".

    Im übrigen lege ich da besonderen Wert darauf, da ich mit meiner Installation einige Sonderwege abseits des Mainstreams gegangen bin.

    :)

    Ist mir noch gar nicht aufgefallen. :zwinker2:

    Ich finde es gibt hier im Forum eine eher kleine Gruppe von Enthusiasten, die sich wirklich eingehend mit den verschiedenen Aspekten auseinandergesetzt haben. Da gehörst Du sicherlich dazu.


    Im Bereich "High Lumen Projection" haben wir jetzt gerade durch einige neue Projektoren von Epson und nun auch Barco sehr interessante, da bezahlbare, Optionen bekommen. Deshalb wird das Thema nun für eine viel größere User-Basis interessant, die sich bisher auf Grund technischer Limitierungen der vorhandenen Geräte mit der Frage von zu viel Helligkeit gar nicht auseinander setzen mussten.

    Insofern wäre ich gerade in diesem Thema mit dem "erlaubt ist was gefällt"-Ansatz noch viel vorsichtiger, da es eben für viele (auch gestandene Enthusiasten) tatsächlich Neuland ist.

  • Deshalb wird das Thema nun für eine viel größere User-Basis interessant, die sich bisher auf Grund technischer Limitierungen der vorhandenen Geräte mit der Frage von zu viel Helligkeit gar nicht auseinander setzen mussten.


    Das Hauptrisiko sehe ich in dem Aspekt, dass in einem A-B Vergleich verschiedene Helligkeiten verglichen werden - das führt zu einem falschen Eindruck und der Einfluss der Helligkeit auf die Bildwahrnehmung wird drastisch überschätzt.

    Siehe hierzu:


  • Im Bereich "High Lumen Projection" haben wir jetzt gerade durch einige neue Projektoren von Epson und nun auch Barco sehr interessante, da bezahlbare, Optionen bekommen. Deshalb wird das Thema nun für eine viel größere User-Basis interessant, die sich bisher auf Grund technischer Limitierungen der vorhandenen Geräte mit der Frage von zu viel Helligkeit gar nicht auseinander setzen mussten.

    Insofern wäre ich gerade in diesem Thema mit dem "erlaubt ist was gefällt"-Ansatz noch viel vorsichtiger, da es eben für viele (auch gestandene Enthusiasten) tatsächlich Neuland ist.

    Das Hauptrisiko sehe ich in dem Aspekt, dass in einem A-B Vergleich verschiedene Helligkeiten verglichen werden - das führt zu einem falschen Eindruck und der Einfluss der Helligkeit auf die Bildwahrnehmung wird drastisch überschätzt.

    Siehe hierzu:

    Hallo,


    ich sehe es auch so wie Die Zwei.

    Denn mit mehr Helligkeit hast du auch mehr Möglichkeiten, das HDR einfach deutlich besser aussehen kann, als SDR Content.

    Nur diese bessere Differenzierung fällt erst umso mehr auf je heller das Bild in einem gewissen Verhältnis gemacht wird.

    ZZgl. der besseren Farben, obwohl da nochmal eine andere Kategorie an "Lichtkanonen" ins Spiel kommt.

    Wer also gleich die Helligkeit auch für SDR dann hochschiebt, wird das bessere Bild bei HDR erst viel später feststellen, weil einfach generell das Bild viel besser erscheint mit dem + an Licht.

    Und deswegen würde ich mit dem "erlaubt ist was gefällt" auch vorsichtiger umgehen.


    Ich selbst würde mich auch als Licht Freak u.a. beschreiben, kann mit dem großen Barco auch mit 450 Nit SDR schauen. Nur das sieht einfach unschöner aus, wohlwissend warum das so ist, weil ich auch schein seit Jahren mit mehr Licht schaue und so die vielen großen + kleinen Unterschiede besser einordnen kann.


    Es ist am Ende auch immer eine Frage der Technik dahinter.

    Mit der neuen Led Wall werde ich vermutlich mit 150 - 200 Nit SDR schauen und HDR dann mit 2-4 fachen Helligkeit.


    Stichwort Wahrnehmung und Gewöhnung auch an das vermeintlich dunklere Bild (in Vergleichen) :

    Das sehe ich überhaupt nicht so. Ich weiß doch bei welcher Helligkeit die Farben mehr strahlen usw. Exakt was auch ein 100% BT 2020 Farbraum darstellen kann.

    Klar gewöhnt sich das Auge auch an einen dunkleren Content und schlechtere Farben. Aber das Gehirn sagt mir das das Bild schlechter aussieht, gerade auch im Hinblick auf fehlenden Farben/Farbraum. Das fällt mir i.d.r sofort auf und trübt merklich meinen Spaß am Thema Home Cinema.


    ANDY

    arled-cinema.de Fullservice Integrator mit professioneller VR 3D Kino Planung + Akustikausarbeitung + technische Planung + Designausarbeitung.

    (zertifizierter Trinnov + Storm Audio Händler) Brands u.a. : BARCO ; CHRISTIE ; LED Wall Systeme ; ASCENDO PRO ; Display Technologie ; MAD VR ; AV pro edge ; Magnetar ; Artnovion ; ARLED Cinema Screens ; Lightboxen ; Spann - Rahmemsysteme ; Akustikstoffe uni + bedruckt uvm.

    Kinos :

    OASIS Theater & Lounge

    Heimkino der Zukunft Build 1

    Wohnkino mal anders 2.0

  • Ich schaue sowohl SDR als auch HDR (mit madVR Tonemapping) bei gleicher Helligkeit ( 20% Fenster ca. 134 nits ).

    Geblendet bin ich damit bei starken Helligkeitssprüngen, da gehe ich davon aus, dass die Wirkung so beabsichtigt ist.

    Davon abgesehen, für mein Empfinden wirkt diese Helligkeit im dunklen Kinoraum schon sehr hell.

    Hallo,


    bei 134 Nit oder bei 100% mit ca. 115 Nit, kann ich es verstehen das du SDR nicht künstlich reduzierst, zugunsten von HDR (damit das immer heller bleibt).

    Wenn dein SW Wert aber gleich bleiben würde, wette ich das du HDR dann auch mit 2-3 facher Helligkeit schauen würdest und SDR mit maximal im Bereich 150 Nit landest.


    134 Nit ist nicht so hell (IMO) bei Weitem nicht.

    Die Leute sind immer wieder überrascht bei uns, was an Helligkeit wirklich anliegt oder auch was es bedeutet die Helligkeiten zu steigern.

    Verdopplungen an Helligkeit zeigen hier Tendenzen, aber Bereich von 10 - 50% sind bisweilen winzig im visuellen Vergleich.

    Daher ein Blenden entsteht auch nicht bei 300 Nit, es sei denn man schaut eine Power Point Seite an mit über 80% weißem Inhalt. :big_smile:

    Je heller desto mehr ist HDR angesagt, dafür ist doch auch das Medium da mit seiner anderen Content Spreizung in der Dynamik.


    ANDY

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  • Viele gucken doch auch SDR-Content auf ihren Riesen- (O)LEDs mit 1000+ Nits, und keiner beschwert sich.

    Ne, das macht sicher keiner. Nicht mal bei Tageslicht.
    Im SDR Modus gibt kein TV diese Helligkeit aus.

    Sieht das dann in HDR wenigstens besser aus, oder laufe ich dann in die gleichen Probleme rein wie bei SDR ?

    Nein, dann hast nur ein helles SDR Bild.

    Denn mit mehr Helligkeit hast du auch mehr Möglichkeiten, das HDR einfach deutlich besser aussehen kann

    Das schon, aber da der Kontrast des Beamers eine Konstante ist, wird damit das Schwarz heller, reserviert man einen großen Bereich für HDR, werden Inhalte dementsprechend mit geringerem Kontrast dargestellt.


    Ist ein abwägen, was Einem besser gefällt.

  • Das sehe ich überhaupt nicht so. Ich weiß doch bei welcher Helligkeit die Farben mehr strahlen usw. Exakt was auch ein 100% BT 2020 Farbraum darstellen kann.

    Klar gewöhnt sich das Auge auch an einen dunkleren Content und schlechtere Farben. Aber das Gehirn sagt mir das das Bild schlechter aussieht, gerade auch im Hinblick auf fehlenden Farben/Farbraum. Das fällt mir i.d.r sofort auf und trübt merklich meinen Spaß am Thema Home Cinema.


    Das was Du schreibst ist nicht das worum es mir bei dem Hinweis zum irreführenden A-B Vergleich geht.

    Den Versuch mit dem Laptop kann ja jeder machen und sich selbst ein Bild dazu machen.


    Das schon, aber da der Kontrast des Beamers eine Konstante ist, wird damit das Schwarz heller, reserviert man einen großen Bereich für HDR, werden Inhalte dementsprechend mit geringerem Kontrast dargestellt.


    Ist ein abwägen, was Einem besser gefällt.


    Genau so ist es.


    = = = = =


    Bei der Wahl zwischen 2 ansonsten identischen Projektoren (Kontrast etc.) würde wohl jeder den helleren nehmen (Preis außen vorgelassen).

    Ausgehend von meinem Szenario würde ich jedoch statt einer Verdopplung der Helligkeit auf 270 nits eine Verdopplung des Kontrast (im Bereich ADL 0% bis 5%) klar bevorzugen - damit ist der Umstieg auf einen helleren Projektor mit geringerem Kontrast für mich keine hilfreiche Option.

  • Denn mit mehr Helligkeit hast du auch mehr Möglichkeiten, das HDR einfach deutlich besser aussehen kann, als SDR Content.

    Das schon, aber da der Kontrast des Beamers eine Konstante ist, wird damit das Schwarz heller, reserviert man einen großen Bereich für HDR, werden Inhalte dementsprechend mit geringerem Kontrast dargestellt.


    Ist ein abwägen, was Einem besser gefällt.

    Hallo,


    das ist ein Trugschluss, das der Kontrast eine Konstante ist, was nur messtechnisch der Fall ist.

    Visuell macht es einen bisweilen sichtbaren Unterschied, ob du mit 100, 200 oder 300 Nit HDR schaust, obwohl sich dabei der native Kontrast NULL verändert.

    Der Kontrast steigt an mit mehr Helligkeit in der Wahrnehmung, die Farben werden realistischer, die gesamte Durchzeichnung nochmal besser usw.

    Das kippt erst wieder wenn der Schwarzwert nicht mehr zum Verhältnis angemessen passt, was bei lichtstarken Projektoren mit deutlich weniger Kontrast dann auch schneller dazu führen kann.

    Mehr Nativ Kontrast ist immer besser als "nur" dynamisch mehr Kontrast (s. z.B. Barco I600 vs. Freya etc.).


    Ansonsten würde das gar funktionieren, das User von einem JVC NZ 9/900 zu einem z.B. Barco i600 wechseln/updaten.

    Der effektive Kontrastverlust auf dem Papier, also viel weniger im Fazit sichtbar, als in der tatsächlichen Wahrnehmung.

    Und das kommt hauptsächlich durch generell mehr Licht, die bessere genauere Graubalance + Durchzeichnung (gerade auch der unteren IRE Werte) zu Stande.

    In Summe überwiegen dann bisweilen klar die Vorteile, wenn vorher mit einfach zu wenig Licht geschaut wurde (i.d.r unter 100 Nit).


    ANDY

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    Heimkino der Zukunft Build 1

    Wohnkino mal anders 2.0

  • Du mischt hier 2 Dinge, wahrscheinlich bewusst, zusammen:


    Wenn, wie beim Marcel, das ganze Bild 2,5x heller wird, überwiegt der Wow-Faktor, klar. Ausgehend von dem recht dunklen Bild davor.


    Beim zitierten Satz gings um die Reservierung eines Helligkeitsbereiches für HDR:


    Die Kontrastwahrnehmung steigt mit der Helligkeit, das ist klar.

    Aber das gilt, nur, wenn auch eine größere Fläche heller ist, damit unsere Iris öffnet.


    Wenn ich so ein typisches HDR Bild als Beispiel nehme: Großteils des Bildinhaltes ist dunkel + ein paar kleine HDR-Spitzlichter (Feuer, Neon-Schriftzüge, usw.).

    Wenn 1-2% des Bildes 3x heller ist, der "normale" Inhalt die selbe Helligkeit hat (SDR z.B. auf 150 Nits) deswegen steigt nicht auch die Kontrastwahrnehmung um das 3fache.

  • Du mischt hier 2 Dinge, wahrscheinlich bewusst, zusammen:

    Hallo,


    das mache ich weil es mir meine visuelle Wahrnehmung so suggeriert, ich es also nicht nur isoliert betrachten kann, wenn ich Filme schaue.

    Wenn, wie beim Marcel, das ganze Bild 2,5x heller wird, überwiegt der Wow-Faktor, klar. Ausgehend von dem recht dunklen Bild davor.

    Auch das geht nur bis zu einem gewissen Faktor, was die Glaubwürdigkeit der dunkelsten Bilder (Schwarzwert) angeht.

    Danach kippt es wie beschrieben oder aber die Kompromissbereitschaft wird höher angesetzt.

    Das was du da beschreibst ist eigentlich keine Reservierung für HDR, es ist eine Momentaufnahme aus dem DTM Verhältnis und dessen Diffus white Basis (Kalibrierung) inkl. maximaler Zielhelligkeit für HDR.

    Deswegen macht es auch eigentlich keinen Sinn SDR und HDR mit gleicher Helligkeit zu schauen, weil du völlig verschiedene Durchzeichnungen (Gamma usw.) bekommst unabhängig ob dann nun 0,5, 1 oder 2% ADL vorhersehen.

    In deinem Beispiel wird sicherlich nicht der Kontrast auch um das 3 fache besser werden, aber visuell wird es schon einen Unterschied machen, ob du da mit 100 oder 300 Nit Zielhelligkeit (Spitzenlichter) hantierst. Also die visuelle Kontrastwirkung wird bei 300 Nit besser sein, als bei 100 Nit.

    (immer wohlgemerkt das das Schwarz nicht kippt in deutliche graue Bereiche.)


    Nimm mal als Beispiel die Szene aus CIVIL War (ist ja gerade aktuell), dort wo sie durch den brennenden Wald fahren, dort wirken die Funken viel realistischer mit dem Nativkontrastgefüge bei 200 oder gar 300 Nit zu 100 Nit Zielhelligkeit für HDR. Also auch die Kontrastwirkung ist dort visuell höher zu Gunsten von mehr Helligkeit.


    ANDY

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  • Nimm mal als Beispiel die Szene aus CIVIL War (ist ja gerade aktuell), dort wo sie durch den brennenden Wald fahren, dort wirken die Funken viel realistischer mit dem Nativkontrastgefüge bei 200 oder gar 300 Nit zu 100 Nit Zielhelligkeit für HDR. Also auch die Kontrastwirkung ist dort visuell höher zu Gunsten von mehr Helligkeit.


    Bei Szenen, die keine sehr dunklen Elemente enthalten, also auch mit 300 nits in den dunklen Bereichen nicht aufgrund des beschränkten Kontrastumfangs des Projektors aufhellen, ist das so und die 300 nits wirken plastischer.

    Wenn wir das gegenteilige Beispiel annehmen, also ein Bild mit so dunklen Bereichen, dass sie bei 100 nits durch den beschränkten Kontrastumfang des Projektors aufgehellt werden, und die Helligkeit verdreifacht wird, also die dunklen Bereiche noch deutlich mehr aufgehellt werden, dann sieht das anders aus.

    Daher muss man bei diesen Vergleichen je nach Fall unterscheiden.

  • Bei Szenen, die keine sehr dunklen Elemente enthalten, also auch mit 300 nits in den dunklen Bereichen nicht aufgrund des beschränkten Kontrastumfangs des Projektors aufhellen, ist das so und die 300 nits wirken plastischer.

    Wenn wir das gegenteilige Beispiel annehmen, also ein Bild mit so dunklen Bereichen, dass sie bei 100 nits durch den beschränkten Kontrastumfang des Projektors aufgehellt werden, und die Helligkeit verdreifacht wird, also die dunklen Bereiche noch deutlich mehr aufgehellt werden, dann sieht das anders aus.

    Daher muss man bei diesen Vergleichen je nach Fall unterscheiden.

    Hallo,


    daher schrieb ich ja das es irgendwann kippt, wenn der Projektor nicht einen glaubhaften im Verhältnis zur Helligkeit passenden unteren SW Wert darstellen kann....mangels zu wenig Nativ Kontrast.

    Je höher der native Kontrast (IMO), desto mehr Zielhelligkeit kannst du so für HDR einstellen (falls möglich).


    Und ja man muss das von Fall zu Fall (Projektor, Screengröße, Raum, Helligkeitsansprüche etc.) unterscheiden, da stimme ich auch voll zu.


    ANDY

    Bei der Wahl zwischen 2 ansonsten identischen Projektoren (Kontrast etc.) würde wohl jeder den helleren nehmen (Preis außen vorgelassen).

    Ausgehend von meinem Szenario würde ich jedoch statt einer Verdopplung der Helligkeit auf 270 nits eine Verdopplung des Kontrast (im Bereich ADL 0% bis 5%) klar bevorzugen - damit ist der Umstieg auf einen helleren Projektor mit geringerem Kontrast für mich keine hilfreiche Option.

    Auch das habe ich schon öfter gezeigt in Vorführungen. Daher ein Bild auf einer LED Wall mit 100 Nit und dagegen ein Bild mit 200 Nit auf dem Projektor.

    Beispiel Weltraum wo links die Erde zu sehen ist.

    Die Led Wall hat den zigfach höheren Kontrast (s. Messungen usw.) dabei. Auch das reine Schwarz im Vergleich Weltraum ist klar dunkler.

    Aber in der direkten Umschaltung wirkt das 200 Nit Bild plastischer und auch der Kontrasteindruck ist visuell besser.


    Im Fazit ist das ein Beispiel wo ich den Kontrast zigfach erhöht habe (nicht nur verdoppelt) und trotzdem würde ich zu Gunsten von mehr Helligkeit in dem Gefüge (aus guten SW Wert und Licht) entscheiden, mal andere Faktoren außen vorgelassen.


    Klar kippt auch das mit unterschiedlichen Content, wenn der immer dunkler wird (also sehr sehr niedriger ADL), aber du musst ab einem gewissen Mindest Kontrastgefüge schon länger suchen, um solche Szenen überhaupt zu finden.

    Und in Summe schaue ich auch immer Filme (oder sollte ich :big_smile: ) und nicht nur einzelne Szenen.


    Aber am Ende ist es natürlich immer eine Prioritäten Frage was mir (oder anderen User) am Ende wichtiger ist.

    Solche Beispiele zeigen aber (und da sind viele User schon oft sehr überrascht warum sich das so anders verhält), als man das aus Diskussionen oder auch nur Messungen (Papierwerte) so 1:1 ableiten könnte, denn oftmals ist eher das Gegenteil der Fall.

    Mehr real in der Praxis vergleichen sicher ein Vorteil.


    ANDY

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