Gamut vs. Licht

  • Also, den Shader finde ich von der Idee her schon genial, aber ich werde etwas misstrauisch, wenn so erstaunlich viel außerhalb des DCI-P3 liegen soll. Deshalb sollte man auch über die Rahmenbedingungen reden, die zu dieser Anzeige führen. Der Autor des Shaders schreibt, dass dieser als Post-Resize-Shader eingetragen werden soll. Ich lese auf deinem Screenshot 'Pre-Resize Pixel Shader'.


    Die Szene aus 'Greatest Showman' würde lt. Shader-Anzeige bedeuten, dass alles außer dem Feuer über DCI-P3 hinaus gehen würde, denn nur das Feuer ist desaturiert. Ähnlich das letzte Bild, alles außer dem Strand läge vollständig außerhalb von DCI-P3. Ein bisschen viel, finde ich. Beide Dateien habe ich aber nicht als .mkv.


    Ich habe es auch ausprobiert - als Post-Resize-Shader. Es ändert sich schon eine Menge, je nachdem, was man madVR als kalibrierten Display-Farbraum vorgibt. Also mit der Farbraumvorgabe Bt.2020 in madVR und HDR passthrough erziele ich ein plausibles Ergebnis. Die DCI-P3 in Rec.2020-Kalibrierungspattern (RGB-CMY), sind alle noch im DCI-P3 enthalten - wie zu erwarten. Die reinen Rec2020-Kalibrierungspattern sind alle ausserhalb, bis auf 'Gelb', aber das liegt ja auch in beiden Farbräumen auf der fast identisch verlaufenden Rot-Grün-Achse und bleibt wohl noch unter dem DeltaE <1.

  • Der Autor des Shaders schreibt in Beitrag #1 (übersetzt:)


    "Es kann als Post-Resize-Shader in MPC-BE verwendet werden (und mit Strg+Alt+P ein-/ausgeschaltet werden) zusammen mit der HDR-Ausgabe über madVR."


    Ich muss das allerdings auch nochmal auf dem HTPC im Kino ausprobieren. Hier am Home-PC ist zwar madVR aber noch nicht die richtige EOTF eingehängt.

  • Ich habe einen nackten Player ohne externen Renderer, er soll ja nur das Quellmaterial im Shader verarbeiten.

    Je nach Renderer wird der ggf. die falsche Farbraumtransformation durchführen. MadVR mit ohne Tone Mapping und auf BT.2020 gestellt, sollte korrekt sein. Am besten auch Pre-Scaler, aber das dürfte nur wenig Unterschiede ausmachen. Ich prüfe das nachher mal nach.

  • Also Sync Renderer und EVR sehen identisch aus wie madVR mit "Pass through" und kalibriert auf BT.2020.


    Grobalt

    Deine Screenshots können so nicht richtig sein. Bei mir ist fast alles schwarzweiß. Bei "La La Land" gibt es hier und da mal farbige Flächen, bei "The Greatest Showman" dagegen nicht. Selbst "Lego Batman Movie", der ja sonst immer als Beispiel herangezogen wird, zeigt kaum Farben außerhalb DCI-P3 (nur farbiges Rauschen ab und zu).


  • Es stellt sich immer mehr heraus, dass die Analysen, die damals im AVSForum durchgeführt wurden, falsch waren und BT.709 statt DCI-P3 geprüft haben. Mit dem Shader (deren Mathematik jeder nachprüfen kann) bleibt von den Farben außerhalb DCI-P3 in den besagten Filmen nicht mehr so viel übrig. Und auch bei neueren Filmen, die sehr bunt sind (z.B. "Die Croods 2" oder "Bullet Train") ist so gut wie nichts außerhalb von DCI-P3 angesiedelt. Dass Projektoren mit echtem BT.2020 "bunter" oder "poppiger" erscheinen, muss definitiv eine andere Ursache haben (z.B. schmale Spektren -> andere Wahrnehmung). Die Farbwerte in den Filmen können es jedenfalls nicht sein.


    Interessant wird es übrigens, wenn man den Shader so anpasst, dass er auf Farben außerhalb von BT.709 prüft. Bei Filmen wie "Cars" würde man z.B. vermuten, dass das Rot der Karosserie ständig außerhalb von BT.709 liegt. Weit gefehlt! In Teil 1 ist das ist nur selten der Fall. In den Nachfolgern sogar praktisch gar nicht.

    Je nach Film ist es recht unterschiedlich, wie viel sich außerhalb von BT.709 abspielt. Bei dem einen ist die Menge signifikant, bei dem anderen so gut wie nichts.

    Ich denke, viele hier würden sich wundern, wie wenig Farben wirklich außerhalb von BT.709 liegen. Das soll nicht heißen, dass sich DCI-P3 nicht lohnt. Es wird nur meiner Meinung nach gnadenlos überschätzt. Ich halte nach wie vor die Luminanz der Farben für viel wichtiger, damit sie stark gesättigt (also bunt) erscheinen.

  • Hallo Nils,

    Es stellt sich immer mehr heraus, dass die Analysen, die damals im AVSForum durchgeführt wurden, falsch waren und BT.709 statt DCI-P3 geprüft haben.

    ist das Fakt oder Deine Schlussfolgerung auf Grund Deiner Tests? Also wurde das auch so im AVSForum bestätigt? (ich hatte die Diskussion dort diesbzgl. nicht weiter verfolgt)

    Kannst Du nochmal ein paar weitere Beispielscreenshots einstellen?

    Ich halte nach wie vor die Luminanz der Farben für viel wichtiger, damit sie stark gesättigt (also bunt) erscheinen.

    Ja, die Prio Licht vor Farben hat sich bei mir auch so gesetzt - ich hatte ja seinerzeit unseren VW5000 nach anfänglicher Euphorie auch wieder ohne Farbfilter zu Gunsten von mehr Licht betrieben.

    Dass Projektoren mit echtem BT.2020 "bunter" oder "poppiger" erscheinen, muss definitiv eine andere Ursache haben (z.B. schmale Spektren -> andere Wahrnehmung). Die Farbwerte in den Filmen können es jedenfalls nicht sein.

    Diesen Effekt kann ich ja auch bestätigen. Die Erkenntnis, dass es nicht an den Farbwerten in den Filmen liegen kann, spricht im Grunde ja noch mehr für ein solches Gerät, da der Mehrwert dann ja offensichtlich bei jedem Content zum Tragen kommt und nicht eben nur bei den (wenigen) Filmen mit vergrößertem Gamut. (bei dem ja letztlich auch immer noch die Frage im Raum steht ob das gewollt oder eher ein Versehen beim Mastering ist)

  • Wir hatten das Thema Farbraum auch hier schon einmal diskutiert:

    Ich habe den ersten Beitrag entsprechend aktualisiert.

  • ist das Fakt oder Deine Schlussfolgerung auf Grund Deiner Tests? Also wurde das auch so im AVSForum bestätigt?

    Das ist meine Schlussfolgerung und die des Shader-Entwicklers. Und es steht sogar in Kris' Beitrag. "Falsch" ist seine Analyse also nicht, das nehme ich zurück. Sie wird nur meist missverstanden. :)



    When you look at the images, anything that is gray (desaturated) is in 709 or less, and then the gamut map at the bottom shows you where anything outside of that lands.

  • ...Die Erkenntnis, dass es nicht an den Farbwerten in den Filmen liegen kann, spricht im Grunde ja noch mehr für ein solches Gerät, da der Mehrwert dann ja offensichtlich bei jedem Content zum Tragen kommt und nicht eben nur bei den (wenigen) Filmen mit vergrößertem Gamut. (bei dem ja letztlich auch immer noch die Frage im Raum steht ob das gewollt oder eher ein Versehen beim Mastering ist)

    Dann sollte man ja auswerten welche Geräte denn die "solchen" sind?

    Was haben die gemein?


    @allgemein

    dass es auch daran liegen kann, dass es einfach "falsch" dargestellt wird?

    D.h. der kleine Farbraum auf den größeren aufgezogen? Das schließt man durch Kalibrierung aus?


    mfg

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