DBA mit Scan Speak 30W/4558T00

  • Hallo zusammen,

    würde euch gerne bitten, meine Planungen "freizugeben", bevor bestellt wird. Habe bisher null Erfahrung im Lautprecher- geschweige DBA-Bau. Es geht um viel Zeit und Geld und natürlich möchte ich, dass der erste Versuch passt :zwinker2: Daher lieber jetzt mehr investieren, wie nachbessern müssen.


    - Geplant ist ein DBA mit 6er (2x3) Gitter vorne und hinten mit Scan Speak 30W/4558T00

    - Raum Breite 452 cm; Länge 615 cm; Höhe 235 cm


    - Wandstärke 25mm MDF. Gehäuse-Innenmaße der Subs: 30 x 25 x 70 cm => Volumen 52,5 Liter, abzüglich Chassis 1,5 Liter, abzüglich Verstrebungen 2,2 Liter, aber zuzüglich Chassis-Ausschnitt 1,6 Liter ergibt in Summe 50,4 Liter

    Qtc = 0,707 Butterworth-Charakteristik ergibt ein Soll-Volumen von 50,76 Liter


    Erste Fragen:

    1. Bin also sehr nahe am Soll mit dem Volumen. Aber: Warum verbaut ihr so oft 45 Liter mit diesem Chassis?

    2. Kann das sein, dass das Chassis nur 1,5 Liter verdrängt? Müsste es Pi mal Daumen nicht mehr sein? Im Datenblatt steht "Cabinet Displacement Volume" = 1,5 Liter. Das ist doch der richtige Wert?


    3. Habe sehr gehadert mit dem 6er-Gitter, aber hier gelesen, dass es besser ist als ein 2x2 bei der Raumbreite. Der Beamer wird sehr nahe am Sub hängen. Ist hier mit Bildwacklern zu rechnen?


    4. Bringen die 6 recht "kleinen" Scan Speak genug Pegel für Demo-Shows? Es soll schon ordentlich scheppern.


    5. Endstufe soll sein Dynacord L2800FD DSP. Würde jeweils 2 Subs in Reihe schalten (2*3,3 Ohm ergibt 6.6 Ohm), und dann drei Pärchen parallel pro Kanal => 2,2 Ohm jeweils vorne und hinten. Die Dynacord soll ja 2 Ohm stabil sein und die Scan Speaks genügsam. Ich denke, 12 Chassis grillen die Endstufe nicht?


    6. Welche Lautsprecher-Terminals empfehlt ihr? Oder kann man auch einfach das Kabel direkt durch die Gehäusewand ziehen und mit Montagekleber abdichten?


    Gerne weitere Tipps, was man noch beachten muss. Danke vorab!

    Gruß

    Andy




  • Hallo Andy, ein 2x3er Gitter ist für deine Wandabmessungen zu Recht sehr empfehlenswert. Der Scan Speak ist ein gutes Chassis. Demo Shows mit richtig Pegel sind wie immer relativ und auch abhängig von der Abstimmung. Das Qtc ergibt sich aus Kleinsignalparametern. Im Kleinsignalbereich bewegst du dich aber gerade mit Subs oft eher nicht. Daher wird diese Herangehensweise mittlerweile immer wieder über Bord geworfen, da je nach Chassisauslegung dadurch die Gehäuse oft sehr groß werden und der XMax schon längst erreicht ist, bevor PMax überhaupt ansatzweise erreicht ist. Sprich du verlierst Endpegel im Oberbassbereich und verschwendest unnötig Volumen.

    Ob nun 52 oder 50 oder 48L wirst du im Praxisbetrieb nicht wirklich hören. Wenn im Datenblatt steht 1,5L, dann vertrau diesem. Zmin ist mit 3,3Ohm angegeben, richtig. Re ist jedoch mit 2,6Ohm schon sehr gering (soweit ich weiß sieht die DIN für 4Ohm Chassis 3,2Ohm als Minimum vor), daher kann es passieren dass du 3 in Reihe schalten musst und dann parallel. Zu guter Letzt empfehle ich dir Neutrik NL4MPR als Terminals. Bei dem Materialeinsatz ist deine Idee mit Kabel durchpfuschen für mich einfach keine Option.


    Du kannst dir auch den Dayton RSS390 mal anschauen, wenn du Pegeltechnisch auf Nummer sicher gehen möchtest, oder eben im Zweifel später weitere Scans skalieren.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Zu 1: oft 45L? Ich hab 60L. Der Unterschied wurde nicht groß sein und der kleine Rest wird entfernt.


    Zu 3: Der Beamer sollte eine feste entkoppelte Unterlage haben.


    Zu 4: Ich habe 4 von den Scan Speak Chassis und für mich persönlich reicht der Pegel in der Praxis und hält auch "normale" Demos aus.

    Sie wie du gefragt hast mit der Formulierung könnte es je nach deinen Vorstellungen knapp werden und würde Dir eher zu 15 Zöller raten wie z B dem bereits genannten RSS390


    Zu 5: Die Berechnung ist gut und würde auch in der Praxis funktionieren. Meine Scans haben in 60L CB ein Impedanzminimum von ca 3,4ohm (wenn ich es noch richtig im Kopf habe) gemessen. Der restliche Frequenzbereich ist hochohmiger.

    Ja, die Dynacords sind echt 2 Ohm stabil.

    Ich würde Dir allerdings eher zu der L3600 raten aus mehreren Gründen (kurz: stärkeres Netzteil für 2 Ohm Betrieb, die Scans vertragen im Peak schon gut Leistung die man ihnen auch zur Verfügung stellen sollte und das bei 6 Stück pro Ch, höhere Spannung für Reihenschaltung)


    Zu 6: zu den runden Speakon Buchsen


    P.S. je Seite 2x3 Gitter ist empfehlenswert.

  • Erst einmal vielen Dank für eure Antworten. Auf dieses Forum ist einfach Verlass! :):thumbup:


    Neutrik NL4MPR schaut gut aus. Braucht man dazu eine Gummidichtung o.ä.? Oder ist diese von alleine dicht?

    Und braucht man bei den Chassis eigentlich etwas, damit sie dicht anliegen?


    Dayton RSS390 wollte ich zuerst, als 2x2-Gitter vorne plus hinten. In einem Grobi-Video hatte ein Leistungsverrückter einmal dieses Setup und war trotz seiner Erwartung überwältigt von den Pegelreserven. Daher denke ich, 2x2 Daytons würden mir auch locker ausreichen.


    Hier habe ich in einem anderen Beitrag gelesen, 6 ScanSpeak 30W/4558T00 sind vom Pegel wie 4 Daytons RSS399. Kommt das in etwa hin?


    Zu 1.) Das mit dem Volumen werde ich wohl nie begreifen. :big_smile:

    Scan Speak empfiehlt eigentlich 67 Liter.

    SteveWilki hat 60 Liter.

    Berechnet 51 Liter.

    Hier gelesen: Fühlt sich wohl in 45 Liter.


    Ja ich verstehe schon. Je nachdem was man optimieren möchte. Ich bin nur unsicher, wie bei Heimkino optimiert werden soll. Aber ca. 50 Liter sind wohl OK bzw. es spielt eigentlich gar keine so große Rolle?

  • Hallo,

    das verschwendete Volumen klar, aber das mit dem Endpegel ist mir nicht klar wie du meinst?


    mfg

    Du kannst nicht die Leistung zuführen, die das Chassis elektrisch verträgt, da vorher schon xmax erreicht wird, durch ein zu grosses Volumen. Das kleinere Volumen stellt ja quasi einen höheren high-pass dar. Dadurch kannst du oben herum mehr Leistung zuführen ohne unten herum in die mechanische Limitierung zu laufen.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Moe

    Ja aber in dem Fall nutzt ja mehr Leistung auch nicht für mehr Pegel - eben weil xmax schon erreicht wurde.

    Und "oben" kann ich ja trotzdem die maximale Leistung zuführen - sofern der Amp es kann


    Problem ist doch nur wenn das Volumen so klein ist, dass man mit der maximalen elektr. Leistung den xmax nicht mehr schafft.


    mfg


    P.S. von div. negativen Effekten durch hohe Leistung (=Strom) in der Schwingspule mal abgesehen.

  • Beide Wege führen zum Ziel mit unterschiedlichen vor und Nachteilen. Die linkwitz-transformation erlaubt eben dadurch kleinere Gehäuse und der größere endpegel bleibt (eben nicht im Tiefbass). Bei deiner herangehensweise braucht es weniger Eingriffe und der Wirkungsgrad ist im Tiefbass besser, oben heraus kann der mehr Pegel aber auch nur mit eq Eingriffen erreicht werden. Diese herangehensweise hat sich etabliert, ebenso wie deine. Dass das Volumen irgendwann auch zu klein sein kann ist klar. Daher ist das Ziel das Gehäuse eben so abzustimmen, das xmax und pmax gleichzeitig erreicht werden.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Eine house curve bedeutet nicht dass der Tiefgang hoch ist. House curve bedeutet einfach nur irgendeine x beliebige zielkurve die du vorgibst.


    Xmax = maximaler linearer hub

    Pmax = ist die nach gewissen Normen ermittelte elektrische Belastbarkeit


    Den gewonnenen Tiefgang durch 60L statt 45L erreichst du auch mit einem kleinen Klick am eq.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Wir verwenden das Chassis in unserem b800. Das Gehäuse hat bei uns geschlossen 45 - 50 Liter. In Deinem Raum wirst Du mit der geplanten Anzahl schon echt Spaß haben. Wenn Du „richtig“ mehr möchtest, kostet es deutlich mehr. Aber da stellt sich dann die Frage, was Du sonst so für Lautsprecher einsetzt. Das sollte ja auch zueinander passen…

  • Beide Wege führen zum Ziel mit unterschiedlichen vor und Nachteilen. ....

    Kann man ggfs. in einen anderen Thread auslagern, aber thematisch passt es dazu, daher schreibe ich das noch.

    Ich bin mir nicht sicher was du meinst - bzw. sehe ich gar keine "Wege" und damit auch keine Vor- oder Nachteile der jeweiligen.

    Eine gewisses Gehäusevolumen erzeugt bei Leistungszufuhr von z.B. 1W einen gewissen Amplituden FG (und den dazu entsprechenden Phasen FG).

    Der erzielbare Maximalpegel bei der jew. Frequenz hat damit aber vorerst nichts zu tun.

    Dieser wird entweder durch die Xmax oder Pmax bestimmt.

    Das Gehäusevolumen ist in dem Fall nur dafür verantwortlich bei/ab welcher Frequenz Pmax bzw. Xmax limitiert.


    Also ab einem Gehäusevolumen das so groß ist, dass Xmax limitiert (im gewünschten Frequenzbereich), kann der erzielbare Maximalpegel durch ein noch größeres Gehäuse nicht mehr gesteigert werden.

    Und das ist wie du sagst ab dem Wert erreicht wo Xmax und Pmax zusammenfallen - und damit erhält man dann auch das kleinste mögliche Volumen bei gleichzeitig maximal möglichem Pegel.


    mfg


    P.S. wieder div. Effekte durch höhere Ströme, Temperatur,... im/am Chassis außen vor.

  • Genau, bis zu dem Punkt liegen wir voll überein. Viele, wie auch der te versuchen aber auf qtc abzustimmen. Bei den meisten Chassis wird dann das Gehäuse größer, dadurch steigt der Wirkungsgrad im Tiefbass. Folge ist jedoch das xmax im Tiefbass bereits mit weniger Leistung erreicht wird, als das Chassis umsetzen kann, dadurch kann ich nur die Leistung zuführen, die zu xmax führt, aber noch nicht Pmax darstellt. Die Folge ist, dass der oberbass nicht so laut ist, wie er sein könnte. Das kann ich mit dem eq natürlich ausreizen, aber wozu dann das grosse Gehäuse, wenn die Leistung ja vorhanden ist, die auch in einem kleineren Gehäuse noch zu xmax führen würde. Ich verstehe gerade eigentlich den Grund der Diskussion nicht so recht oder worauf du hinaus möchtest, da du quasi doch alles bestätigst, was ich schrieb.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Die Folge ist, dass der oberbass nicht so laut ist, wie er sein könnte. Das kann ich mit dem eq natürlich ausreizen, aber wozu dann das grosse Gehäuse, wenn die Leistung ja vorhanden ist, die auch in einem kleineren Gehäuse noch zu xmax führen würde.

    Ganz einfach... Weil der Wirkungsgrad extrem abfällt...

    Nehmen wir das ScanSpeak... Um die 350 Watt auszunutzen darf das Gehäuse max. 28 Liter haben.

    Einfach in WinISD beim Signal 350Watt angeben, auf Cone excursion wechseln und das Gehäuse so verändert bis XMAX erreicht ist.


    Im Falle von einem Chassis brauche ich für 97db@20HZ 350Watt bei 28Litern

    - Vorteil: Ich kann das Chassis quasi nicht zum anschlagen bringen

    Baue ich das Gehäuse aber 60Liter groß, brauche ich nur 110Watt für die gleichen 97db@20HZ


    Nun rechnen wir das mal auf die Menge:

    28 Liter: 350*12= 4.200Watt

    60 Liter: 110x12= 1.320Watt


    Ich habe keine 4,2KW und will die auch gar nicht haben. Da finde ich es einfach sinnvoller einen guten Mittelweg zu gehen (z.B. die 50 Liter) und ggf. einen Limiter oder Subsonic zu nutzen.

    Das mehr an Pegelreserve im Oberbass sehe ich übrigens nicht, da man ein System eigentlich eh immer so abstimmt, dass 20HZ lauter sind als 120HZ, insofern greift das in der Praxis eh nicht.

  • 5: Chassis, die nicht im gleichen Gehäuse sitzen, sollten nicht in Reihe geschaltet werden. Bei minimalen Abweichungen deren Impedanzgänge funktioniert die Sache nicht mehr richtig.

    Ich würde bei einem solchen Rudel Chassis daher immer auf 8 Ohm Chassis setzen und parallel schalten. Auch wenn es eine weitere Endstufe kostet, Die Kontrolle der Chassis ist damit besser.

    6: Beides geht. Nur wenn die Kabel direkt raushängen sollte eine Klemme dahinter sein, damit der im Bedarfsfall auch mal aus der Wand genommen werden kann. Wenn Stechverbindung dann Speakon.


    VG
    Dieter

  • Hallo Dieter,

    zu 5.) Das war auch mein Gedanke bei der Überlegung in Reihe oder parallel, vor allem von 3 Chassis.

    Aber was macht es für einen Unterschied, ob sie im gleichen Gehäuse sind?

    Allerdings habe ich per Google keine Hinweise gefunden, eher im Gegenteil. Hier haben sicherlich einige auch schon in Reihe geschaltet.

  • Wir verwenden das Chassis in unserem b800. Das Gehäuse hat bei uns geschlossen 45 - 50 Liter. In Deinem Raum wirst Du mit der geplanten Anzahl schon echt Spaß haben. Wenn Du „richtig“ mehr möchtest, kostet es deutlich mehr. Aber da stellt sich dann die Frage, was Du sonst so für Lautsprecher einsetzt. Das sollte ja auch zueinander passen…

    Dankeschön für die Einschätzung. Das hilft mir weiter. Ich denke inzwischen auch, dass 6+6 wirklich ausreichend sein werden.

  • Hallo Mal wieder, schöne Ostern euch allen!


    Habe mich nun doch für die Dayton Audio RSS390HF-4 Chassis und die größere Dynacord entschieden. Warum? :respect: Keine Ahnung. Ein Bauchgefühl. 15" hatte einen gewissen Reiz. :big_smile: Mehr (Tiefbass) Reserve zu haben als ich jemals brauche, beruhigt auch. Obwohl deutlich mehr bewegte Masse als die ScanSpeak, sollen die Dayton ja trotzdem noch immer präzise spielen. Live kenne ich beide nicht. Ist also schon ein Risiko. Der Gehäusebau hat aber begonnen. Daher ist die Entscheidung nun fix und ich hoffe das Ergebnis wird genial wie erhofft.


    --------------------------------------

    FRAGEN: Wie dichte ich die Chassis ab? Es gibt ja Bausätze ohne Dichtband. Aber soweit ich nun gelesen habe, ist mit schon besser, korrekt?

    Welche Stärke sollte das Dichtband haben?

    1, 2, 3 oder 5 mm?

    --------------------------------------


    Anbei ein paar erste Impressionen vom Bau. Werde aber eventuell noch einen extra Bau-Thread machen, da zumindest ich sowas immer sehr interessant finde.

    Mein Kumpel hat die besten Maschinen und hilft zum Glück voll motiviert mit :-)


    - Das sind Platten aus 28mm MDF. War eine gute Entscheidung. Rechte Winkel ergeben sich automatisch, wegen der breiten Auflagefläche.


    - Verbindung mit Lamello Tenso. Auch wirklich eine super Technik. Geschraubt wird zusätzlich. Spreizt aber trotz Vorbohren und speziellen MDF-Schrauben immer etwas auf.


    - Gehäuse werden ca. 82 Liter Netto haben. Außenmaß wird 90x45x32cm sein.


    Viele Grüße

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!