Hallo, ich mach hier mal nen neuen Thread auf in dem diskutiert werden soll, wie man neue Stützstellen im Surroundkreis generieren kann wenn man sich keine Trinnov o.ä. leisten kann/will.
Als einzige mir bisher bekannte Methode zitiere ich mal einen Beitrag von zxlimited aus dem Visatonforum.
Quelle:
https://forum.visaton.de/forum…dnung?p=526035#post526035
ZitatAlles anzeigenAaaalso: Momentan befindet sich der Aufbau noch in einer stark vereinfachten Testkonfiguration, die allerdings auch schon so gut funktioniert, dass ich die Wides bereits jetzt grundsätzlich mitlaufen lasse und mich über den positiven Effekt freue.
Phase 1:
Es sind noch uralte RX-V795 dran. Die haben recht wenig Leistung und können keine getrennte Laufzeiteinstellung für Front L und Front R. Daher hängen die Surrounds und die Fronts momentan noch alle direkt an den Endstufen des RX-A3030. Dann wird das Vorverstärkersignal von SR und FR (links natürlich gleiches Vorgehen) abgegriffen und in einen normalen Quelleneingang, z.B. "CD", des RX-V795 gespeist und der ProLogic Decoder aktiviert. Über die 5.1 Eingänge würde das ja nicht gehen, da ist kein Decoder aktiv. Der AVR geht also mit dem Signal um wie mit einem normalen Stereo Signal, was auf ProLogic aufgebohrt werden soll. Am Center Ausgang des 795 liegt dann entsprechend ein summiertes und aktiv "gesteertes" Signal zwischen FR und SR an (entsprechend dem Center bei einer normalen Stereo Zuspielung), welches auf die Standbelle geschickt wird, die eben genau zwischen FR und SR steht - Wide [Blockierte Grafik: https://forum.visaton.de/core/images/smilies/biggrin.png]. Jetzt gibts natürlich ein paar Haken: Das Active Steering bei PL(II) sieht nicht nur vor, Signale, die auf L und R gleichermaßen auftreten, auf den Center zu schicken, sondern sie in gleichem Maße den L und R zu "entziehen". Sonst gibt´s bei sich bewegenden Schallereignissen keinen konstanten Energieverlauf und die Ortungsschärfe leidet. Das bedeutet, ich darf die 2 "Ursprungskanäle", aus denen ich dann 3 mache, nicht unbearbeitet durchlassen wie im Moment noch, sondern muss sie ebenfalls über den PL Decoder schicken. Nur dann funktioniert das Steering perfekt und sauber, wie eben beim Center oder den Backsurrounds bei PLIIx. Dazu kommt, dass meine Fronts aufstellungsbedingt mit einer anderen Laufzeit angesteuert werden als meine Surrounds, was für den ProLogic Decoder am Eingang suboptimal ist. Drum…
Phase 2:
[Blockierte Grafik: https://forum.visaton.de/core/images/smilies/cool.png] 2 Yamaha RX-V2500 stehen schon bereit (allerdings leicht defekt, und ich hatte bis jetzt noch nicht genug Zeit und Nerven um sie wieder ans Laufen zu kriegen). Diese sind mit 7*190W ausreichend motorisiert, und haben bereits YPAO mit unabhängiger Laufzeit für alle Kanäle. Somit muss ich FR und SR (und FL + SL) nicht mehr direkt am Hauptreceiver betreiben, sondern kann sie auch mit PLII an je einem 2500er betreiben. Eingangsseitig bleibt alles gleich, FR+SR Pre-Outs gehen in den CD-Input eines 2500ers, FR, SR und Wide R werden an Front L+R und Center Ausgänge des RX-V2500 gehängt. Das Steering sollte somit perfekt und ausgewogen funktionieren, außerdem kann ich zuvor die jeweils 3 Seitenlautsprecher schon einmessen lassen, so dass die zusätzlichen Dekoder ein zeitgleiches Eingangssignal bekommen, aber dennoch jeder Lautsprecher seine korrekte Verzögerung erhält. Das Ende vom Lied ist einfach nur das Hinzufügen zweier zusätzlicher Stützstellen auf dem Surroundkreis, genau wie Center vs. Phantomcenter. Da ansonsten nichts verändert/verbogen wird, bringt das System selbst in Phase 1 nur Vorteile, Nachteile oder Störungen konnte ich noch keine erkennen. Es ist nunmal erwiesen, dass unser Gehör in der vorderen Hemisphere deutlich richtungssensibler ist als in der hinteren. Gerade im Bereich 0°(Center) bis 90°(Surrounds) können wir sehr präzise die Richtung eines Schallereignisses lokalisieren. Da dies aber nicht nur über Laufzeit- und Pegelunterschiede geschieht, sondern nicht unwesentlich auch über die HRTF (Head Related Transfer Funktion), also Form und Beschaffenheit unseres Kopfes und unserer Ohrmuscheln, kann eine Phantomschallquelle eine "echte" aus der tatsächlichen Richtung nie zu 100% ersetzen - jeder weiß das vom Beispiel Centerspeaker. Tatsächlich empfinde ich den Raum seitlich vor mir nun klarer strukturiert und zugleich weiter ausgeleuchtet. Toll lässt sich das (mal wieder) mit Lichtmond demonstrieren: Wenn der Erzähler um einen herumkreist, bleibt die Stimme auch ganz rechts außen auf dem Weg nach vorne rechts ganz stabil und ortbar, und läuft auch sauber mit konstanter Geschwindigkeit und gleichbleibender Intensität und Tonalität um einen herum. Das ist in dieser Präzision ohne die Wides nicht ganz zu schaffen. Ach ja, im Vorfeld zu diesen Überlegungen wollte ich unbedingt Audyssey DSX austesten, hier gibt es ja Wides auf der 60° Position schon "serienmäßig". Nun steht seit ein paar Monaten ein Onkyo AVR mit DSX im Wohnzimmer. Ich habe verschiedene Positionen, verschiedene Bestückungen, verschiedene Einstellungen durchprobiert und muss leider sagen, es funktioniert für mich nicht wirklich zufriedenstellend. DSX Wide nimmt keine Interpolation zwischen F und S vor (obwohl ja ein Werbeversprechen lautet, die Lücke zwischen F und S würde gefüllt). Es ist eine phasenmäßige Dekorrelation, die die Basisbreite vorne vergrößert, also die Front weiter aufspreizt. Das kann manchmal recht eindrucksvoll klingen, oft wirkt es jedoch störend und nicht zum Bildgeschehen passend (Auto fährt hörbar 2m seitlich aus dem Bild raus, obwohl man es noch am Bildrand sieht). Mein ProLogic-Wide System klingt für mich deutlich schlüssiger, stimmiger und unauffälliger - im Sinne von nicht störend. Außerdem kann DSX Height oder auch PL2z Height gegen Yamaha´s Presence sowas von abstinken [Blockierte Grafik: https://forum.visaton.de/core/images/smilies/tongue.png] Von daher bin ich nicht mehr traurig, dass es bei Yamaha kein DSX gibt, sondern erfreue mich jetzt an meiner perfekt funktionierenden Speziallösung