Hallo liebes Forum
Ich freue mich jetzt auch ein aktives Mitglied dieses Forums zu sein! Ich bin immer wieder begeistert wieviel Wissen im Heimkinoforum vorhanden ist, weitergegeben wird und ich schätze sehr den fairen und höflichen Umgangston in diesem Forum!
Im Prinzip möchte ich ein Heimkino mit einer guten Raumakustik bauen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie gute Raumakustik definiert ist.
Ich habe unzählige Heimkinobau-Videos (Grobi, Lars Mette,..) geschaut und mich mit diesem Halbwissen an die Planung gemacht. Ich glaube verstanden zu haben, dass gute Raumakustik in einem Heimkino mit einer Nachhallzeit kleiner 0.3sec über den gesamten Frequenzgang erreicht wird.
Derzeitiger Planungsstand ist
- Heimkinoraum nach dem LEDE-Prinzip
- Bafflewall, vorne + hinten - um die Raummoden zu bedämpfen
- Absorber - gegen erste Reflexionen & um ggf. die Nachhallzeit zu reduzieren (Mitten & Höhen)
- Diffusoren - damit der Raum im Hörbereich erweitert und lebendig wird
Nun zu meinem Projekt:
Da wir keinen Keller haben, kam lange Zeit der Bau eines dedizierten Heimkinos für mich nicht in Frage. Ich wäre nie auf die Idee gekommen das Dach für ein Heimkino auszubauen. Nachdem meine Frau mehrfach den Dachausbau vorgeschlagen hat, habe ich mich Anfang 2020 mit dem Thema beschäftigt und überraschend festgestellt, das ein Heimkino im Dachboden durchaus auch Vorteile hat. Ein Schwerpunkt meiner Heimkinoplanung liegt auf guter Raumakustik. Ziel ist mit einem von Anfang an gut durchdachten Akustikkonzept Fehler zu vermeiden. Dieser Thread beschreibt den aktuellen Stand der Dachausbauplanung und der Dachbodenkinoplanung. Der Dachausbau wird voraussichtlich im April/Mai 2022 ausgeführt. Nach der Fertigstellung startet der Heimkinobau.
Hier eine schnelle Übersicht zum geplanten Dachbodenkino im Detail:
Raumgröße:
Dachboden - insgesamt: 9.55m x 7.85m, nutzbare Fläche: 9.55m x 3.93m, Dachbodenkino: 4.95m x 3.93m, Drempelhöhe 1.33m, Dachneigung: 35°
Bauzeit:
Der Dachausbau startet voraussichtlich im April/Mai 2022. Nach der Fertigstellung startet der Heimkinobau.
Sitzplätze:
3 Plätze in 1 Reihe
Ton:
Lautsprecher: 10x Teufel Theater M550 THX Select (Direktstrahler) - werden ggf. durch Kino- oder Selbsbaulautsprecher ersetzt
Subwoofer: 2x Teufel M5500 THX - werden ggf. durch 4-fach SBA in geschlossenen Gehäusen ersetzt
Layout: 5.1 oder 7.1 - wird ggf. durch 5.1.2 oder 7.1.2 Atmos/DTS-X ersetzt
AV-Receiver: Pioneer SC-LX801
Bild:
Leinwand: HiViLux 21:9 Rahmenleinwand, 6cm Rahmenstärke RA-Serie 115Zoll, Bildgröße: 269x115cm, Gain: 1.0 - wird ggf. durch AT-Leinwand ersetzt
Projektor: JVC DLA-X7900
Zuspieler:
Filme/Stream: Nvidia Shield, KODI, NAS QNAP TS-251-4G + 2x 4TB
UHD-BD: Sony Ultra HD Blu-ray-Player UBP-X800
Steuerung:
Logitech Harmony Elite
Philips Hue mit Zigbee (geplant)
Raumakustik:
Akustikelemente nach LEDE Prinzipangeordnet (Live End hinten, Dead End vorne)
Baffle Wall vorne, 30cm und Baffle Wall hinten, 60cm
Absorber vorne (Decke, Dachschräge und Seiten)
Diffusoren hinten (Decke Skyscraper, Dachschräge und hinten 1D)
Sonstiges:
Der Holzboden ist auf Balken und ist mit 18cm Zellulose gedämmt Das gesamte Dach wird mit ca. 24cm mit Zellulose (Isofloc, Zellulose-Einblasdämmstoff) als Zwischensparrendämmung gedämmt, aber ohne Gipsfaserplatten. Damit erhoffe ich mir, das die Zwischensparrendämmung wie "Absorber" wirkt und Reflexionen vermieden werden.
Lautsprecher und Akustik komplett durch Stoff verdeckt
ggf. Doppelcenter oben/unten
ggf. Serverschrank im Nachbarraum - muss ich mit meiner Frau verhandeln
ggf. Beamer in Bafflewall als "Hushbox"
ggf. Lüftungsanlage
Die nachfolgenden Folien habe ich in PowerPoint erstellt. Es gibt einige Bilder, teilweise einfache Skizzen und kurze Beschreibungen. Schaut es Euch einfach in Ruhe an. Anmerkungen, Fragen und Verbesserungsvorschläge sind selbstverständlich willkommen.
Los gehts...
1. Grundriss
Das gesamte Dach des Hauses wird mit ca. 24cm mit Zellulose (Isofloc, Zellulose-Einblasdämmstoff) als Zwischensparrendämmung gedämmt. Der Dachboden wird per Ständerwerk und Gipsfaserplatten in 2 Räume aufgeteilt. Während der Nachbarraum als Wohnraum ausgeführt wird, bleibt der Heimkinoraum komplett offen - gedämmt, aber ohne Gipsfaserplatten. Damit erhoffe ich mir, das die Zwischensparrendämmung wie Absorber wirkt und Reflexionen vermieden werden.
2. Raumabmessungen des Dachbodens, des Heimkinos sowie die geplante Anzahl Sitze und Sitzposition
Die Heimkino-Raumabmessungen konnte ich mehr oder weniger frei wählen. Die Dachbodenfläche wird fair für meine Frau und mich durch zwei geteilt. Wobei ich die Trennwand bereits knapp 10cm verschoben habe, damit der Projektor die Bildbreite darstellen kann. Die Dachschrägen sind nicht zu unterschätzen und begrenzten schneller als gedacht die maximal mögliche Bildbreite. Überraschenderweise ergibt sich damit eine akustisch günstige Sitzposition in einem akustischen Bereich mit wenigen Überhöhungen und wenigen Senken im Bassbereich.
3. Raumabmessungen des Heimkinos, Lautsprecheraufstellung, Center Positionierung, Leinwandformat, Leinwandhöhe, Sitzabstand & Projektionsberechnung
Die Front-Bafflewall und die Rear-Bafflewall sind zur breitbandigen Bedämpfung von tiefen Frequenzen (Raummoden/Dröhnfrequenzen) vorgesehen. Als Absorptionsmaterial ist ein Dämmmaterial mit niedrigem längenbezogenenen Strömungswiderstand vorgesehen. In Frage kommt Caruso Iso Bond (≥3kPa*s/m²) oder ISOVER Akustic TP1 (≥5 kPa*s/m²).
Die Front-Bafflewall dient im wesentlichen zur Aufnahme der Frontlautsprecher (FL, C, FR) und der Subwoofer (Multi-Subwoofer oder SBA). Der Abstand zur Außenwand beträgt 10cm und die Tiefe der Front-Bafflewall ist 30cm. Noch einmal 10cm vor der Bafflewall ist eine akustisch transparente Leinwand geplant.
Der erforderliche Projektionsabstand für die geplante Bildbreite ist laut Werbeprospekt des Projektors niediger als mit dem Online-Projektionsrechner des Herstellers. Deshalb plane ich mit dem größeren Projektionsabstand des Herstellers im Internet. Ausserdem gilt dieser Projektionsabstand für die Nachfolgermodelle des Projektors und ich bin damit zukunftssicher.
Ich werde mit einer nicht akustisch transparenten Leinwand starten. Wenn die Bildgröße, das Bildformat und der Sitzabstand sich bewährt haben, möchte ich auf eine akustische transparente Leinwand umsteigen - ggf. mit seitlicher Maskierung. Ich werde wohl direkt den Doppelcenter (oben, unten) aufbauen und kann dann Schritt für Schritt die verschiedenen Center-Lösungen testen.
4. Subwoofer-Anordnung in Bafflewall (vorne) für Multi-Subwoofer (2 Stück) und als Single Bass Array (SBA, 4 Stück)
Zu Beginn werde ich mit 2 Stand-Alone Subwoofern starten. Langfristig ist aber ein SBA mit 4 Subwoofern vorgesehen. Über die Subwoofer-Anordnung habe ich lange nachgedacht. Das Gitter entspricht der typischen Auslegung für eine 4 eckige Frontwand, wobei ich gleichzeitig für den Dachboden gleiche Abstände in einem Dreieck erfülle.
5. Sitzposition in einem Sitzbereich mit wenigen Überhöhungen und wenigen Senken
6. Positionierung der Bafflewall (hinten) im Schallschnelle-Maximum für maximale Absorptionswirkung
Mit der Raumtrennung ergibt sich eine günstige Position für die Rear-Bafflewall im Schallschnelle-Maximum für maximale Absorptionswirkung. So sagt es zumindest die Theorie und ich hoffe, dass ich alles richtig verstanden habe. Die Rear-Bafflewall befindet sich im Schallschnelle-Maximum für die 1. Harmonische und die 3. Harmonische mit maximaler Absorptionswirkung. Der Abstand zur Raumtrennung beträgt 0cm und die Tiefe beträgt 60cm. Diese Tiefe wird immer wieder von professionellen Heimkinobauern empfohlen. Ich bin mir nicht sicher, ob für Dachböden auch eine geringere Tiefe ausreicht.
7. Detaillierte Übersicht: Bafflewall (vorne+hinten), Dachfenster, Dämmung, Raumtrennung, Stauraum, Türe, Treppe
Fortsetzung folgt...