Endlich geht es los: Ich darf bissl Geld und Zeit in ein bislang kaum ausgebautes Zimmer in unserem Dachgeschoss stecken, das mal ein Kinoraum werden soll
Ich beginne nicht ganz bei Null, da ich bereits als Mieter mit dem Kino-Virus infiziert wurde und somit das ein oder andere bereits vorhanden ist.
(1) Der Altbestand:
- Epson EH-TW9300
- Lautsprecher: Jamo D600 Set als 7.4 und 4 Dali Phantom 50
- Receiver: Pioneer SC-LX 901
- Zuspieler: Sony 4k Player X800, Zappitti Duo 4k, Fire Tv Stick
- Außerdem wären da noch 4 TV Sessel "Bern" die ich mal für nen schmalen Taler bei der Frau Katzenberger erstanden habe.
- eine akustisch transparente Rahmenleinwand von Alphaluxx (3,2m / 2,4:1 / Barium Reflax Akustik Plus G3) wird einziehen
- 8 m² Schaumstoffplatten (4 cm stark), von denen ich nicht genau weiß, ob es Basotect ist. Kann man das irgendwie feststellen? Einen Aufdruck gibt es nicht.
(2) Die "Idee" (die sich ständig weiterentwickelt):
- Farblich wird es der Klassiker in Rot und Schwarz: Vorne schwarzes Loch, seitlich und hinten grau oder schwarz mit rot abgesetzten Flächen,
auf die Schwarz-Weiß-Bilder mit bekanntes Filmszenen kommen.
- Die 2,4:1 Leinwand kommt unter die Schräge.
- 7.4.4 Atmos Setup.
- Die komplette Technik wollte ich - wenn kein wütender Protest vernehmbar ist - mittig unter/hinter die Leinwand verbannen.
Somit wäre die Rückwand komplett frei für akustische Maßnahmen.
- Sitzreihe: Erstmal nur eine: 3 Sessel. Vielleicht eine zweite Reihe mit Not-Sitzen, mal sehen, hat keine Prio.
- Ich bin noch etwas unentschlossen, ob ich die Wände/ Decke wie in einen normalen Raum fertigstelle und Akustikmodule aufhänge,
oder ob ich 10-15 cm mit einem Ständerwerk abtrenne, um den ganzen Krempel hinter Stoffrahmen verstecke.
Ersteres ist vermutlich einfacher, letzteres ruhiger und aufgeräumter. Hhhm....
(3) Der Raum:
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Daher hänge ich unten ein paar Bilder an, die das Projekt beschreiben. Was aus den Skizzen vielleicht nicht hervor geht:
Ich habe bereits die Decke und Außenwände geschlossen und verspachtelt. Die Zuleitungen für Strom, Internet und TV liegen zur Zeit noch unmotiviert in der Gegend rum.
Es gibt 3 getrennt schaltbare Brennstellen: 2 an der Wand, eine an der Decke. Im Kino sind zusätzlich 3 extra abgesicherte Stromkreise verlegt: 2 hinter der Leinwand, 1 gegenüber beim Beamer.
Ich hoffe, dass die ausreichen, um die ganze Technik zu versorgen. Im Winter sorgt eine Fußbodenheizung für Wärme. Über dem Kino ist ein ungedämmter Dachboden und
in unmittelbarer Nachbarschaft auf der Etage ist nur ein Werkraum und ein Lagerraum.
Der Raum hat leider so seine Tücken, wenn mal ein Kino reinbauen will:
- Dachschräge
- Die Decke ist nicht aus Beton, sondern mit Gipskarton beplankt
- große Fensterflächen. Ein Fenster steht recht nah im Eck (40 cm Abstand)
- Heizkreisverteiler im Bereich einer möglichen Bassfalle in der einen Ecke
- Die Entlüftung der Wasserleitungen machte eine Abkofferung im Eckbereich hinter der Leinwand nötig
Aber es gibt auch positive Aspekte:
- Immerhin habe ich einen extra Raum
- Schallschutztür ist vorhanden
- Trennwand Richtung Hausmitte ist 17,5cm stark
- evtl wirkt sich der mit Holzfaser gedämmte Dachbereich sogar positiv aus und funktioniert als eine Art Resonator. (Man darf ja mal hoffen)
- Der Bereich hinter der Leinwand wäre tief genug (ca. 60cm), um Dämmmaterial o. ä. einzubringen, falls sinnvoll.
(4) Erste grobe Vorplanung:
Ich habe für die Positionierung der Lautsprecher, Leinwand und Hörplätze mal eine Skizze gebastelt (siehe unten):
Die 3 Hörplätze ergeben sich so: Einen mittigen Master-Platz und die beiden Hörpositionen, die sich ergeben, wenn ich mit einer weiteren Person gleichberechtigt sitzen möchte (Sessel sind leicht zu verschieben).
Ich habe versucht, mich an die Empfehlung von v. a. Anthony Grimani zu halten, die v . a. in 3 Punkten von Dolby abweichen: Die Back-Sourrounds finde ich recht eng, aber da ich es noch nicht gehört habe,
bin ich mal gespannt. Die engere Positionierung der Atmos Lautsprecher (vgl. Dolby) kann ich hingegen nachvollziehen, da ich beide Varianten schon mal an anderer Stelle ausprobiert habe.
Die 4 Subs in den Ecken finde ich spannend, da mir diese Empfehlung noch nicht unter kam, aber seine Erläuterungen klingen einleuchtend. Die meisten Empfehlungen betreffen aber auch keine 4 Subs, sondern
1 bis 2 Subs oder gleich ein SBA/DBA.
Interessant auch die Empfehlung nur ca. 15 % der Wandflächen mit Absorbern und 20 % mit Diffusoren zu bestücken. Das wird in den meisten Heimkinos offensichtlich anders gemacht. Hier heißt es oft: Viel hilft viel.
Auch die Anordnung ist bei ihm tendenziell etwas anders: Diffusion und Absorption abwechselnd, kein klassisches LEDE. Wobei er einräumt, dass eine Gewichtung zugunsten von Absorption im Bereich der Erstreflexionen Vorteile bringen kann. Hier dürften die meisten eine LEDE bevorzugen - so zumindest mein Eindruck beim Stöbern in den Bauberichten. Der goldene Weg scheint also überraschend breit zu sein. Da ich nur interessierter Laie bin und keinesfalls Akustiker oder Lautsprecherbauer, bin ich sehr gespannt, wohin mich diese Reise noch führt
Oha!! Viel Text, wenig Bilder - so geht das nicht!!
In diesem Sinne: Ich freue mich auf einen spannenden Austausch mit Euch!!