Mein Puzzle-Kino soll erwachsen werden

  • Hallo zusammen,


    schon seit vielen Jahren begleitet mich das Thema Heimkino. Vielleicht habt ihr ja schonmal von mir gehört mit der DLL Datei für die JVC Kalibrierung mit dem i1Display Pro.


    Angefangen hat es ca. 2010 oder 2011 noch im Elternhaus mit einen eigenen TV (32"), einen Pioneer VSX 921 Verstärker (steht sogar noch unbenutzt im Keller rum) und einen 5.1 Teufel System. Ich weiß, Schande über mich, aber so übel war es ja gar nicht, zumindest im Vergleich gegenüber TV Audio... Das ganze ist dann auch 2012 in die eigenen Wohnung zusammen mit der Freundin (heute Frau) umgezogen und hat dort bis 2016 seinen Dienst verrichtet. Dann bin ich mehr oder weniger per Zufall über Bilder von richtigen Heimkinos gestolpert und war hin und weg. Sowas möchte ich irgendwann auch. Also im gleichen Jahr noch einen JVC x5000 gekauft, eine WS Spalutto Rolloleinwand, 16:9 mit 121cm Bildbreite, also 100 Zoll und bisschen später meine B&W 684 Lautsprecher mit Roten A12 Verstärker. Das alles irgendwie ins Wohnzimmer untergebracht und Abends immer wieder Filme genossen, jetzt meistens in Stereo weil es doch einiges besser klang als was ich vorher hatte. Weiter geht die Reise ende in 2017 als wir in ein eigenes Haus gebaut haben mit einen großen Raum im Keller womit ich machen kann was ich möchte. Leider hat der ein paar viele Fenster, was aber laut Architektin nicht anders ging wegen irgendwelchen Vorschriften? Also erstmal alles irgendwie im Keller untergebracht und dann im nächsten Jahr nochmal Lautsprecher Probehören gegangen. Hier sind es dann die Klipsch RP-280F + 450C geworden. Mein Höreindruck damals war, das die einen viel besser mit Sound umgeben als die anderen. Vielleicht war ich aber auch nur ein Opfer davon, das sie bei gleichen Verstärkerpegel einfach etwas lauter sind. Ich weiß es nicht. Durch Chronischen Geldmangel bedingt durch: Meine Eigenschaft viel zu oft teure dinge zu kaufen (DSLR/DSLM, Siebträgermaschine, 3D Drucker bau, Serverzeug,...), Hauskauf, Hochzeit in 2018, Gartengestaltung, Unsere Tochter in 2020 usw. hab ich dann immer wieder nur bisschen weiter machen können. Erst mit Molton an den Wänden, später dann mit Farbe. An der Decke ist der Morton bis heute geblieben weil ich keine Zeit hatte mal eine richtige schöne Decke zu bauen.

    So hat sich der Raum nach und nach in das verwandelt was er heute ist. Ein zusammengewürfeltes Heimkino was ganz okay ist. Unten habe ich mal ein paar Bilder von den ganzen Werdegang angehängt.


    Aktuell habe ich hier:

    - Leinwandtuch von Alphaluxx mit Barium Tuch, glaube ich, auf einen selbstgemachte Rahmen. Bildbreite: 340cm

    - LR: Klipsch RP-280F

    - C: Klipsch RP-450C

    - SR/SL: B&W 684

    - SBL/SBR: Die alten Teufel Dinger

    - Vorne Deckenlautsprecher: alte Teufel Dinger

    - 4x DIY Subwoofer mit ScanSpeak 30w-4558t00

    - MiniDSP für Subs

    - AVR NAD 758 v3

    - 2x T.AMP E-400 (Lüfter gedrosselt), 1x für LFE, 1x für Deckenlautsprecher

    - Sony BDP X800

    - AppleTV 4K

    - einige Aixfoam Absorber

    - Ikea Sofa

    - Teppich auf dem Boden

    - Molton an der Decke


    Jetzt möchte ich so langsam aber mal ein gutes Heimkino planen. Daher hoffe ich das ihr mir hier helfen könnt. Also einheitliches Lautsprechersystem, geeignete Akustikmaßnahmen usw.

    Hier bin ich über alle Tips und Anregungen wie ich an das Thema rangehen soll dankbar.

    Meine ersten Gedanken sind hier: Ich baue eine Trennwand um hinten die Lautsprecher in die Wand zu machen, so dass die Fenster auch nicht mehr im Weg sind. Gleichzeitig habe ich dadurch auch einen Technikraum in den dann auch der Beamer verschwindet. Dann ein DBA mit jeweils 4 ScanSpeak vorne und hinten und dann noch sinnvolle Hauptlautsprecher. Verschossen habe ich mich ja ein wenig in die B&W CT7 Serie, auch wenn ich sie leider noch nicht hören konnte.


    Schwierigkeiten machen denke ich folgende Punkte:

    - Der Raum ist nicht der breiteste

    - Die zwei Fenster auf der einen Seite

    - 3 Wände sind Gipskartonplatten, die Wand mit der Türe ist Beton. Das kommt daher weil wir für die KFW die Außenwände auch innen dämmen mussten.


    Hier der aktuelle Raum nochmal als Skizze, die Leinwand hab ich ausgeblendet bei der Perspektive, damit man dahinter sehen kann:


    Vielen Dank schonmal und schöne Grüße,

    Steven

  • Hallo Steven,


    die hervorragend gestalteten Stühle (mittlere Reihe, 2. Bild von links) hätten auch von mir sein können. Sehr cool.


    3,6 Meter Raumbreite bzw. 3,4 Meter Bildbreite ist doch recht ordentlich. Platz für Absorber an den Seiten ist dann auch noch vorhanden und bei der Raumlänge ist doch die Idee mit dem abgetrennten Technikraum ein guter weg.


    Ich weiß nicht, warum Du zweifelst aber wahrscheinlich bin ich zu sehr pragmatisch oder Du hast ein ganz anders Bild von deinem Kino vor Augen.


    Verstehe ich das richtig? Vorne und hinten sind die Wände an den Seiten, zu den anderen Räumen, "nur" Gipskarton?


    Gibt es da Probleme mit der Lärmbelästigung?


    Viel Spaß beim weiter planen und besonders beim Bauen.


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ja der Ikea Stuhl + Gartenliege am Anfang hatten schon was.

    Die Raumbreite ist denke ich ganz okay, da spielt einfach das streben zu immer mehr und breiter und größer mit rein.


    Bei den Wänden sind alle Außenwände von außen nach innen so aufgebaut: Dämmung, Beton, bisschen Luft, Dämmung, Gipskarton. Die Innenwand zu einen anderen Raum ist einfach nur Beton. Warum ich das erwähne ist, da ich den Eindruck in der Vergangenheit hatte, das sich so die linke und rechte Wand akustisch unterscheiden. Hatte am Anfang oft das Gefühl das der Sound mehr von einer Seite kommt wenn er eigentlich mittig sein müsste. Aktuell passt es aber. Vielleicht lag es auch zum Teil an Dirac und das ich das Mikrofon 0,1cm außermittig hatte oder so. Ich weiß es nicht genau. Oder es lag am Lichtschacht hinten? Der ist durch den Wandaufbau doch auch ein sehr tiefes Loch...


    Wegen der Lärmbelästigung mach ich mir aktuell nicht wirklich einen Kopf. Das haus ist ein freistehendes Einfamilienhaus und auch so habe ich nicht das Gefühl, dass man das Kino besonders Laut in den anderen Räumen hört.

  • So, lange ists her, aber heute hab ich mal wieder Zeit zu schreiben.


    Was ist seit dem ersten Beitrag passiert? Ich habe auf der unteren Ebene jetzt 7x Arendal 1961 Monitor Lautsprecher, welche ich echt toll finde. An der Decke habe ich jetzt die alten Teufel dinger von hinten noch hoch, das heißt 4x die an der Decke um somit ein 7.1.4 System zu haben.

    Den NAD 758V3 hab ich durch eine Anthem MRX 1140 abgelöst und auch da bin ich super zufrieden bis jetzt.


    Durch die Änderungen hab ich ein ganz neues mitten drin Gefühl, der Sound umgibt ein viel mehr und löst sich schön von den Lautsprechern.


    Achja, die DIY Leinwand hab ich durch eine XY Screens Leinwand abgelöst und auch hier alles tip top.


    Meine 4 Subwoofer hatte ich ja in ein pseudo DBA Setup wobei ich hier aber ja eine fiese Auslöschung um die 80 Herz habe. Das hab ich jetzt erstmal mit ein paar filter bekämpft die ich mir mittels eines eigenen Programms ähnlich MSO ausgerechnet habe. Warum nicht direkt mit MSO? Weil ich lust hatte es selbst zu programmieren... :D. Hat auch ganz gut funktioniert, hab das errechnete Ergebnis mit angehängt, ebenso die REW Messungen. Die erste Kurve beim errechneten (Bildschirmfoto ...) ist das pseudo DBA, v11.1 ist das errechnete.

    Schreibt mir gerne ob ihr da noch vorschlage habt oder ob das gut aussieht.


    Was mich da jetzt noch stört? Eigentlich nur, das nicht unendlich viel Pegel geht sondern es gefühlt relativ fix ins clipping bei der t.amp E400 geht. Wobei die ja auch nur 200W auf die Scanspeak bringt. Wobei jetzt 400W auch nicht mehr so den Unterschied machen dürften?


    Deshalb kam mir jetzt auch die Idee, ich könnte ja doch ein richtiges DBA bauen, zumindest die Planung hat begonnen.


    Frohe Weihnachten und ein schönen Abend,

    Steven

  • Zurzeit bin im am Planen ein DBA zu bauen. Was die Sache schwierig macht ist mein großes Fenster hinten in der Mitte. Hier bin ich am überlegen wie ich das am besten integriere.

    Als Subwoofer würde ich wahrscheinlich die beliebten Alpine 1244 nehmen, da man das Gehäuse so schön klein bauen kann und sie viel Günstiger sind als meine ScanSpeak die ich bis jetzt hatte. Die ScanSpeak sollen zwar mehr Tiefbass haben, wobei das der Roomgain schon regeln wird, denke ich. Ich habe die zwei Lautsprecher auch mal in den Gehäusen über speakerboxlite.com versucht zu simulieren und dabei ist mir aufgefallen, das auf den ersten Blick zwar der ScanSpeak tiefer spielt, wenn man aber den Maximalpegel mit einbezieht ist der Unterschied doch nicht so wild. Oder übersehe ich da etwas? Simuliert wurde der Alpine in einer 35L Box und der ScanSpeak in einer 45L Box.


    Hier der Verlauf auf 0dB angeglichen, Rot der Alpine, Grün der ScanSpeak 30W


    Und jetzt der Graf mit Maximalpegel:


    Wenn ich es richtig sehe wurde das mit 150W beim ScanSpeak und 250W beim Alpine simuliert.



    Okay wieder zurück zum DBA das ich gerne hätte.


    Folgende Möglichkeiten sind mir bis jetzt eingefallen:

    1. ich mache ein 2x4 Gitter, dabei hängen aber die oberen Lautsprecher ins Fenster rein. Hier könnte man sich eine Lösung überlegen das diese abnehmbar sind wenn man das Fenster mal öffnen möchte.


    2. Möglichkeit: Ich versetze die oberen Lautsprecher nach oben, wobei dann das DBA nicht mehr symmetrisch wäre. Wie sich das auswirkt ist schwer abzuschätzen, ich hab es mal versucht zu simulieren, dazu später mehr.

    3. Möglichkeit: Ich mache ein 2x3 Gitter. Hier sind die oberen seitlichen Subs nicht mehr so wirklich im Fenster, nur der mittlere. Auch hier gibt es vielleicht die Möglichkeit das Abhängbar zu gestalten?

    4. Möglichkeit, den mittleren Lautsprecher oben wieder nach oben versetzen



    Jetzt hab ich das ganze mal versucht zu simulieren. REW bietet ja leider nur die Möglichkeit an bis zu 8 Subwoofer zu simulieren, also hab ich mich weiter auf die Suche gemacht und dabei pyroomacoustics entdeckt. Eine Python-Bibliothek zum simulieren von Schallquellen im Raum, also genau das richtige. Hier war es erstmal schwierig alles zu verstehen und meinen Testfall aufzubauen, aber ich hab es nach und nach geschafft. Wie man das ganze macht und simuliert möchte ich gerne auch noch aufschreiben, das mach ich aber ein anderes mal.


    Simuliert wurde an 3 Mikrofonpositionen, einmal MLP, dann nach links(50cm) vorne(20cm) unten(20cm) versetzt und nach rechts(50cm) hinten(20cm) oben(20cm) versetzt. Das sind die 3 farbigen linien.


    Simulation von Fall 1:

    Das sollte also bis 180 Hz einigermaßen gehen, wobei die Rechnung 170/1,8=94 Hz ergibt. Das scheint im der Grafik an der Stelle zu sein wo es mal bisschen abfällt.

    Übrigens, wenn ich das gleiche mit REW simuliere sieht es fast genau gleich aus, würde ich sagen.


    Fall 2:

    Hier ist schon deutlich früher mehr Schwankung


    Fall 3:

    Mehr Pegel und länger schön


    Fall 4:

    Sieht für mich noch deutlich ruhiger aus als das 2x2 nach oben versetzt.


    Habt ihr noch andere Ideen?

  • Der Bau der ersten Probebox hat begonnen. Bündig auf Stoß Leimen ist doch schwieriger als ich dachte. Ständig verrutscht was beim festziehen…

    Dann muss ich noch an der Oberseite den Ausschnitt fräsen, fräse hab ich schon, wird eine prämiere bei mir. Ich bin gespannt. Und für die Versteifung muss ich noch ein paar Streifen schneiden. Der Baumarkt hat nicht unter 10cm geschnitten also probiere ich es selbst. Bleibt spannend, zumindest für mich

  • Wenn du das Loch fräst, fräse nicht von der Vorderseite komplett durch. Lass 2-3mm stehen und mach das letzte Stück dann von der Rückseite. Weiterhin ist es einfach wenn du nicht direkt auf die Stirn der jeweiligen Bretter zwingst, sondern z.B. die folgende Front vorübergehend mit auflegst als Zulage vor dem Verspannen (ohne diese zu verleimen).

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Wenn du das Loch fräst, fräse nicht von der Vorderseite komplett durch. Lass 2-3mm stehen und mach das letzte Stück dann von der Rückseite. Weiterhin ist es einfach wenn du nicht direkt auf die Stirn der jeweiligen Bretter zwingst, sondern z.B. die folgende Front vorübergehend mit auflegst als Zulage vor dem Verspannen (ohne diese zu verleimen).

    Danke für die Tipps, werde ich auf jedenfall berücksichtigen. Hab ja, wenn es gut läuft, dann nach und nach noch 11 Gehäuse zum üben

  • Lang hat es gedauert, aber der erste Lautsprecher ist technisch fertig. Wenn alle gebaut sind hab ich noch vor sie schwarz zu lackieren.


    Gemessen hab ich ihn auch mal und ich denke das passt soweit alles.


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