Die Tribute von Panem: The Balad of Songbirds and Snakes (Kino, Deutsche Synchro)
Im Prequel zur Panem Trilogie wird der Werdegang von Coriolanus Snow vom einfachen Studenten zum angehenden Bösewicht der Hauptreihe erzählt. Der Film ist als klassischer Dreiakter aufgebaut, wobei sich die Teile deutlich voneinander unterscheiden. Im Mittelpunkt stehen Snow und Lucy Gray Baird, die aus District 12 für die 10. Hunger Games ausgewählt wurde, wobei Snow als ihr Mentor fungiert.
Tom Blyth und Rachel Zegeler wissen in ihren Hauptrollen zu überzeugen, in den Nebenrollen wird stellenweise ziemlich overgeactet, das wurde in der Hauptreihe besser gelöst.
Die erzählte Geschichte fühlt sich durchaus rund an, zum Ende hin ist man zeitlich aber noch lange nicht bei Katniss angelangt. Einige charakterliche Entwicklungen finden recht überhastet statt. Da relativ viel in den 155 Minuten untergebracht werden musste bleibt die Charakterentwicklung etwas auf der Strecke. Ebenso erfährt man kaum etwas zu den ersten zehn Jahren der Hunger Games und dem Krieg davor. Es gibt also noch reichlich Material für künftige Bücher und Filme. Beim Sehen der Verfilmung des aktuellen Buches dachte ich mir aber immer wieder, dass man hier besser zwei, wenn nicht sogar drei Filme oder eine Serie daraus gemacht hätte. Material wäre en masse vorhanden gewesen und man hätte mehr in die Tiefe gehen können.
Das klingt jetzt recht negativ, ich war aber trotzdem sehr gut unterhalten. Die Panem-DNA ist in allen Ecken vorhanden und die ein oder andere Reminiszenz an die ursprüngliche Trilogie wird gelungen umgesetzt. Hoffentlich werden weitere Panem-Bücher geschrieben, die dann vielleicht als Serie oder Trilogie auf die Leinwände kommen.
8/10