Hollywood-Acoustics Universe Lautsprecher

  • Cooles Video, das kannst du sicher auch nachbauen. Was aber auffällt ist, dass er nur ein 2er-SBA einsetzt, da muss er rückwärtig weniger Absorber einbauen. Beim 4er SBA hast du ja auch mehr Schalldruck. Ggf kannst du mit deinen 4 Boxen auch ein 2x2 DBA basteln + Absorbermaterial.

  • Und bei einer nicht schallharten Wand funktioniert ein SBA wenn ich irgendwo das Zeug im Raum verteile? Fände ich ja jetzt spannend zu verstehen. Bin immer davon ausgegangen, ein SBA macht man eher aus Kostengründen oder weil der Raum nicht ganz rechteckig ist. Dass aber die Dämmung trotzdem hinten an der Betonwand sein muss.

  • Im Grunde musst du zwei Punkte verstehen:


    1. Es wird Schallleistung erzeugt

    2. Nach dem Passieren der Abhörposition soll diese möglichst nicht noch einmal die Abhörposition passieren oder zumindest mit möglichst wenig Energie)


    Zweiteres kann man auf vielen Wegen realisieren.


    a.) viel Raum und Fläche oder gar Freifeld, dadurch legt der Schall sehr viel Strecke zurück und "verliert" dabei Pegel

    b.) durch Richtwirkung, mehr Energie im Abhörbereich und weniger Energie an evtl. reflektierenden nahen Flächen

    c.) durch passive Absorption, dafür gibt es natürlich Stellen wo der Wirkungsgrad der Absorption besonders hoch ist, aber auch ein Verteilen vieler Absorber an diversen Stellen kann den Wirkungsgrad erhöhen und das für alle Speaker, da Laufzeiten und Phase relativ egal sind bei passiver Absorption

    d.) aktive Absorption, dabei wird ein gegenphasiges Signal erzeugt. Dieses funktioniert nur wenn der ankommende Schall in optimaler Gegenphase und möglichst ähnlichem Frequenzgang erwischt wird (stark vereinfacht). Wenn man dort nun also mehrere Speaker verteilt zur Absorption muss immer Laufzeit, Frequenzgang usw. zum egrade ankommenden Signal passen. Daher funktioniert ein DBA z.B. auch nur absgestimmt auf das vordere Array und nicht z.B. auf die anderen Speaker mit (vereinfacht).


    Kurzum ein DBA ist eher der Kompromiss, weil nicht jeder so viel Platz zum passiven sinnvollen Bedämpfen hat und widerum die größten Probleme aber so tief liegen, dass auch ein grob gerastertes DBA die schlimmsten Fehler beseitigen kann. Jedoch ist beim Aufbau und Abstimmung einiges zu beachten.


    Aus meiner Sicht ist ein SBA sofern umsetzbar immer die schönste Lösung oder auch ein kleines DBA mit zusätzlich etwas schlankerer Bedämpfung. Rückblickend würde ich das heute durchaus für den Keller in Erwägung ziehen, aber habe keine Lust wieder umzubauen, bevor ich überhaupt erst mal den Betrieb aufgenommen habe :big_smile::beat_plaste

  • Mir wurde es so erklärt wie Moe es sagt, wenn beim DBA das schluckende Gitter nicht an der Rückwand sitzt passt es einfach nicht. Bass verteilt sich kugelförmig, die Welle kommt von vorne und soll hinten geschluckt werden. Bei mir wäre hinten aber 140cm von der Rückwand, der Schall würde von vorne geschluckt werden aber gleichzeitig auch an der Rückwand reflektiert werden und nochmal zum Sitzplatz kommen. Deswegen SBA und hinter mir wird geschluckt, dass was durch geht wird an der Rückwand reflektiert und muss dann nochmal durch die 50-60cm Dämmung.

  • Man könnte vom Prinzip ja auch einen kardioid Bass machen/nehmen. Wenn man ihn dann "frei" aufstellt.

    Auch Dipol im schnelle-maximum wäre eine Option.


    Das sind aber theoretische Überlegungen, kenne keines in der Praxis.

    Jedoch auch das DBA war Mal eine Überlegung die sich ja in der Praxis sehr gut bewährt hat.

    Also würde mich wundern wenn es nicht auch funktionieren sollte.


    mfg

  • Deswegen SBA und hinter mir wird geschluckt, dass was durch geht wird an der Rückwand reflektiert und muss dann nochmal durch die 50-60cm Dämmung.

    Wenn ich die Skizzen richtig verstehe verläuft die 60 cm Dämmstoff-Zwischenwand nicht über die komplette Raumbreite sondern links und rechts sind Durchgänge vorhanden - richtig?

    Falls ja, dann wird das leider nicht so funktionieren wie Du Dir das vorstellst.

    Die längerwelligen Schallwellen werden sich durch die "Löcher" hindurch beugen, d.h. im Frequenzbereich unter 100 Hz werden die Absorber nahezu wirkungslos sein.

  • Okay ich hab das Video ja angehangen wie es bei Lars Mette umgesetzt ist. Da ist es links und rechts auch so, vllt nehm ich mir mal einen Akustiker zur Seite und lass es genau berechnen.


    Dann wäre es ja auch nutzlos sobald man eine Tür hinten im Raum hat oder ?

  • Lars Mette baut ästhetisch gelungene Heimkinos, ein Akustiker ist er nicht.

    Auch ich bin kein Akustiker, die Physik der Ausbreitung von Wellen habe ich aber in meinem Ingenieursstudium gelernt:


    Hindernisse, deren Abmessung kleiner oder gleich der Wellenlänge sind werden durch die Schallwelle durch Beugung umgangen - 100 Hz entspricht einer Wellenlänge von 3,45 m, 20 Hz entsprechend 17,25 m.

    (Genaugenommen tritt Beugung an jeder Kante auf, das braucht uns für die vorliegende Fragestellung aber nicht zu interessieren.)


    Für die folgenden beispielhaften Anordnungen eines Absorbers (Frontwand oben, Rückwand unten, der Schall läuft von oben nach unten) ergibt sich damit von links nach rechts eine abnehmende Umgehung des Absorbers durch die Schallwelle und damit eine bessere Wirksamkeit der Absorption für tiefere Frequenzen:


    Beugung.png


    Dass das Ganze nicht nur Theorie ist sondern in der Praxis sich mess- und hörbar auswirkt kann z.B. Nils FoLLgoTT aufgrund seiner früheren Erfahrung mit seinem SBA bestätigen.

  • Ist das beim LM nicht auch oft einem Kompromiss geschuldet?

    Also z.B. hinten eine Türe oder Durchgang, wo dann aus praktischen Gründen (machbar wäre es auch irgendwie) dann keine Absorber sind?

    Oder weist er speziell darauf hin dass das so "besser" ist?


    Das mit Bild 1 zu Bild 2 habe ich noch nicht so recht kapiert.

    Wenn es sich um poröse Absorber handelt, dann wirken die doch im Schnelle-Maximum am effektivsten, d.h. direkt an der Wand (diese Ebene ist das Druckmaximum) gar nicht...??


    mfg

  • Wenn es sich um poröse Absorber handelt, dann wirken die doch im Schnelle-Maximum am effektivsten, d.h. direkt an der Wand (diese Ebene ist das Druckmaximum) gar nicht...??

    Im Schnellemaximum ja. Aber nicht am effektivsten, wenn sich der Schall teilweise darum herum beugen kann (abhängig vom längenbezogenen Fließwiderstand). Und an der Wand mit einer gewissen Dicke ist auch noch schallschnelle vorhanden. Daher funktioniert der Absorber dort und wenn er die gesamte Wand einnimmt, gibt es keinen Platz mehr für Beugung. Ideal wäre eine komplette Absorberwand im Schnellemaximum.

  • ne Lars sagt nicht das es so besser ist. Zu deiner 2. frage kann ich leider nix sagen.

  • macelman

    Hat den Titel des Themas von „Hollywood-Acoustics Universe Lutsprecher“ zu „Hollywood-Acoustics Universe Lautsprecher“ geändert.
  • Im Schnellemaximum ja. Aber nicht am effektivsten, wenn sich der Schall teilweise darum herum beugen kann (abhängig vom längenbezogenen Fließwiderstand). Und an der Wand mit einer gewissen Dicke ist auch noch schallschnelle vorhanden. Daher funktioniert der Absorber dort und wenn er die gesamte Wand einnimmt, gibt es keinen Platz mehr für Beugung. Ideal wäre eine komplette Absorberwand im Schnellemaximum.

    Daher habe ich auch geschrieben "die Ebene direkt an der Wand".


    Die Frage ist aber eher wie viel gewinnt man durch eine vollflächige Auslegung, wie viel gewinnt man durch die Position im Schnellemaximum, bzw. nachfolgend, wie viel verliert man durch eine nicht vollflächige Wand.

    Wobei in der Praxis ein 10cm Spalt ja eigentlich wenig Sinn macht, hier wird es zumindest auf Durchgangsbreite hinauslaufen.


    mfg

  • Die Frage ist aber eher wie viel gewinnt man durch eine vollflächige Auslegung, wie viel gewinnt man durch die Position im Schnellemaximum, bzw. nachfolgend, wie viel verliert man durch eine nicht vollflächige Wand.

    Ja, die Frage ist für mich auch ungeklärt. Meine Untersuchungen damals im leeren Kellerraum gingen nicht weit genug, um das zu beantworten. In der Praxis ist eine Position im Schnellemaximum so gut wie nie möglich (da mitten im Raum), von daher ist die Frage nicht so wirklich relevant. Ich meine, es gab bei Beisammen mal ein Heimkino, in dem eine Wand aus Thermohanf als Raumteiler benutzt wurde. Das ging in die Richtung. War dann aber schon eine speziellere Anordnung, die der Raumnutzung geschuldet war.

  • Aber hat LM nicht immer wieder mal so eine Installation?

    Da steht dann, aber vor allem in relativ großen Räumen, dann eine Wand in der Tat mitten im Raum. Doch nennenswert dick (60?cm) darin dann die Lautsprecher, Leinwand, TV,... und eben Absorber.


    Ich habe es auch verpasst beim Dämmung reinräumen, einfach mal die Pakete entsprechend platzieren und messen, das wäre damals ein Klacks gewesen, leider (wieder mal) nicht auf sowas gedacht.


    mfg

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