Neue Denon & Marantz AV-Receiver für 2022/23 geleakt z.T. mit Dirac-Update (Gossip)

  • Aus meiner Sicht würde ich denken, dass im AV Receiver Bereich eine Marktsättigung erreicht ist, mit der zwingenden Konsequenz der ruinösen Preisrabattschlacht, so wie wir dies auch bei TVs sehen. Aktuell fehlen dazu jene technischen Neuerungen, die Besitzer älterer Geräte mit den immer noch aktuellen Ton- und Bildformaten zu einem Neukauf bewegen würden. Ähnlich wie bei Flachbildfernsehern scheinen die Zeiten grösserer Innovationssprünge vorbei zu sein. Neue Bild- und Tonformate sind nicht in Sicht und dazu kommt, dass immer weniger Menschen bereit zu sein scheinen, sich im Zeitalter von Soundbars und dem schnellen Streamingkonsum jede Menge Lautsprecher in den Raum zu stellen. Enthusiasten wie hier im Forum, die dies tun, sind nunmal eine kleine Minderheit. Dazu kommt eine zumindest in Deutschland wirtschaftlich schwierige Situation, die die Menschen dazu veranlasst, ihr Geld zusammen zu halten.


    Vor diesem Hintergrund ist es verwunderlich, wie sich die Produktpaletten von Denon & Marantz derzeit darstellen. 6 AV Receiver + eine Vorstufe bei Marantz, 15 Receiver und Amps zähle ich bei Denon, letztere teilweise technisch teilidentisch mit den Geräten von Marantz. In welchen Markt soll eine derart übertrieben breite Palette eigentlich eingebracht werden? Die Marken kannibalisieren sich auf diese Weise selber. Weniger, dafür aber klar unterscheidbar, ist mehr.


    Im Hifi-Stereo Bereich haben beide Marken mit der suboptimalen HEOS Technik den Anschluss an moderne, kompakte "Just add speakers" Konzepte verschlafen. Die Konkurrenz aus China mit Firmen wie Eversolo oder Wiim räumt hier ab und wer's verpennt verliert eben. HEOS kann bis heute kein Qobuz, als (fast) einzige Streaming Plattform der grossen Hersteller. Ewig versprochen, nie umgesetzt. Peinlich aus Sicht des Hifi-Freundes.


    Und warum liefert HEOS in den AV Receivern via dem unterstützten Tidal kein Atmos ab, obgleich der Streamingdienst dies anbietet? Was ein AppleTV4K kann, sollte man doch auch hinkriegen, oder? So lässt man neues Potential und Verkaufsargumente einfach liegen.


    Über die konzeptionellen Fehler der neuen 10er Serie von Marantz schweige ich hier lieber, das würde jetzt zu weit führen.


    Just my two cents zum Thema.

  • puh, das kommt für mich zur Unzeit da ich gerade in der Planung für einen "Man's Cave" in unserem Haus bin...bin ja tatsächlich einer der eher designorientierten Vertreter und großer B&O Fan (ich weiß nicht ob sich grobitv Patrick noch erinnert als ich um das Jahr 2007 den HD1 mit LW bei ihm erwarb und das ganze an eine B&O Anlage anschließen wollte, seine Begeisterung hielt sich in Grenzen :big_smile: ). Hier hatte ich eigentlich einen Denon/Marantz mit DIRAC ART auf der Wunschliste...das wird wohl auch eher ein Wunsch bleiben...zumindest habe ich aktuell keinen Kaufimpuls und bin (noch) nicht bereit, das Budget für eine Storm oder Trinnov zu verplanen.


    Wenn man einmal kurz über den Tellerand der Enthusiasten hier guckt, B&O sieht sich einer ähnlichen Herausforderung gegenüber. B&O war immer teuer, aber doch zumindest für viele Produkte im gehobenen Segement "leistbar" . B&O hat auch mit dramatischen Umsatzverlust über die Jahre zu kämpfen und hat sich entschieden, in den preislichen High End Markt zu gehen. Sprich das gehobene Mittelfeld komplett zu verlassen. Dies aktuell nicht durch Produkt Innovation oder wahnsinnige Neuheiten, sondern einfach brutale Preiserhöhungen für die bestehenden Prodkte, ich glaub jetzt die 5. in 2,5 Jahren. Und das ganze jeweisl so um 10-20%. Totaler Wahnsinn. Technisch unveränderet Lautsprecher z.B. haben sich seit erscheinen im Preis verdoppelt.


    Unklar ist aktuell ob die Strategie aufgeht, die Zahlen (sind öffentlich einsehbar) zeigen aber eine gewisse Stabilität rund um eine schwarze Null. Das ist aktuell aus meiner Sicht für die Marke auch ein hoch risiko Spiel. Der Unmut bei den Händlern (die ich kenne) ist da ziemlich groß, auch da B&O in wichtigen Märkten mit eigenen Flagship Stores Händler aus dem Markt drängt.

  • Hier hatte ich eigentlich einen Denon/Marantz mit DIRAC ART auf der Wunschliste...

    Der Aussicht zu Lebzeiten für meinen neuen AVR noch ART einkaufen zu können hatte auch mich damals bewogen bei Marantz zuzuschlagen. Ich gehe auch davon aus, dass da nach der Übernahme noch was passieren wird. Bin halt nen positiven Kerle..

    "Remember; no matter where you go, there you are."

  • Letzteres (10er) würde mich durchaus interessieren, wenn Du magst…

    Aber gerne doch.


    Besagte 10er Serie besteht aus 3 Geräten:


    Vollverstärker Model 10, 14500€

    SACD-Player SACD 10, 11000€

    Streaming Vorverstärker Link 10n, 11000€


    Der SACD Player ist ein sehr sauber, aufwendig und konsequent konstruiertes Gerät für Disc-Liebhaber, inkl. Eingängen für externe Digitalquellen zur Nutzung als DAC. Da vermisse ich eigentlich nur einen AES/EBU sowie einen I2S Eingang. Gibt da aber nichts wirklich zu meckern und gemessen am Bauaufwand ist der Preis noch durchaus OK.


    Der analog, ohne DAC, aufgebaute Vollverstärker hat das Manko, dass er mit Schaltendstufen daherkommt, inkl. 2 Schaltnetzteilen. Die Endstufen sind dabei aus dem Purifi-Konzept abgeleitet. Wir reden hier von einer teuen High-End Maschine und in diesen Klangregionen sind Schaltverstärker aus teils nachvollziehbaren, teils aber auch vorurteilsbehafteten Gründen eher verpönt. Der Blick auf das Konkurrenzumfeld, wie z.B. Accuphase, Hegel, Luxman oder McIntosh offenbart jedenfalls praktisch durchgängig klassische Class AB Konzepte. Nun gut, da müssen die eigenen Ohren entscheiden. Ich hätte mir die Klangregler nicht so tief im Menu versteckt gewünscht, aber auch das ist Geschmacksache.


    Als problematisch sehe ich den Streamer an. Erneut HEOS ohne Qobuz und was für "normale" Konsumenten verschmerzbar sein mag, geht für 11000€ nun gar nicht. Da finde ich z.B. einen Eversolo DMP-A10 für 3800€ deutlich interessanter. Ebenso verstehe ich nicht, warum der Streamer die komplette Vorverstärkersektion des Model 10 inkl. Phonoeingang noch einmal in identischer Form eingebaut hat. Als Serie konzipiert, kaufe ich ich dann 2 Vorverstärker, obgleich ich nur einen brauche. Derlei Redundanzen kosten nur unnötig Geld. Da hätte Marantz dann eben noch eine separate Endstufe dazu konzipieren müssen. Der Endstufeneingang am Model 10 ist da dann eher Argumentationsalibi.


    Ob 4,5cm dicke Frontplatten zum Klang beitragen, lasse ich dahingestellt sein, mit dem Lightshow-Bling-Bling-Design fremdele ich persönlich aber dann doch. Dies ist aber natürlich Geschmacksache.

    Somit ist für mich persönlich das Konzept der Serie in sich nicht wirklich stimmig. Als frisch gebackener Besitzer eines SA-10 Players macht mich der Nachfolger SACD 10 jetzt nicht unruhig, dafür sind sich beide digitaltechnisch zu ähnlich, jedoch nackt als Player betrachtet ist der SACD 10 ein Leckerchen und für mich das Highlight.

  • Ich bin zwar nicht der Eigentümer dieses Threads, aber wäre es nicht vielleicht sinnvoll, die ganze Diskussion zu den Problemen bei Denon und Marantz auszulagern? Es wurde erst kürzlich ein Thread mit genau diesem Titel erstellt, weil man hiervon wohl nichts mitbekommen hat. Nur als kleine Anregung.


    Lieben Gruß


    Michael

  • Wird das dann schon am PC HDMI Ausgang per Software angepasst?

    Wenn ja dann könnte jeder PC Player der mit der Software umgeht ART an jeden NON Art AVR oder Vorstufe bereits fertig zu Verfügung stellen.


    Dann könnte ich mit der 5100er Art Nutzen oOo.

  • Dirac ist sich schon bewusst oder es war ihnen klar das die Implementierung durch die Hersteller schwierig wird,oder diese erst garnicht umsetzen.Darum geht man über die PC schiene,und will so allen ART ermöglichen.

  • Dirac ist sich schon bewusst oder es war ihnen klar das die Implementierung durch die Hersteller schwierig wird,oder diese erst garnicht umsetzen.Darum geht man über die PC schiene,und will so allen ART ermöglichen.

    Aber wie will man sich das vorstellen?

    Die PC Variante VST, AAC usw ist an die DAW Nutzer als Plugin gedacht. Damit kann man als Consumer nichts anfangen.

  • Damit das für Consumer funktioniert müsste man den Sound aus den Zuspielern in den PC und von dort wieder in den AVR bekommen. Mir fehlt die Fantasie dazu mir vorzustellen, wie das gehen sollte.

    "Remember; no matter where you go, there you are."

  • Dazu muss am PC auch ein Sounddecoder und Coder laufen:
    Ton decodieren, manipulieren (z.B. per Dirac), codieren für HDMI.


    Sicher nicht unmöglich, aber bis jetzt ist mir in der Richtung nichts bekannt, hatte mal wegen PC-DSP danach gesucht. Alle Programme, die ich fand, konnten max. 7.1 Kanäle decodieren, Keines konnte 3D Sound decodieren.


    Ist aber auch schon wieder 2-3 Jahre her.

  • Mein Zuspieler ist ein PC. Für Alles, auch zum zocken. Ein PC ist rein leistungstechnisch potenter als jedes Standalonegerät.


    So lange kein Bedarf besteht, wird es keine passenden Programme geben.

    Firmen die auf der Soundschiene unterwegs sind gibts viele. Selbst die billigsten Onboardchips wie ein ALC1200 sind in der Lage eine 3D Soundspur mit 5-10000kb zu berechnen, nur besteht dafür noch kein Bedarf und demnach gibt es noch keine Programme dazu.

    Einzelne Codecs geistern schon seit Jahren durchs Netz.

    Hersteller wie Creativ könnten bei einem bestehenden Markt sofort eine Soundkarte anbieten die 20 oder 30 Kanäle fertig decodiert ausgeben kann wo nur die Verstärkung außerhalb gemacht werden müsste. Also sozusagen ein PC der Zuspieler und AVR gleichzeitig ist. 8 und 16 Kanal Endstufen mit 50-100W als Installationsware gibt es schon lange.

    Entweder ist noch keiner auf die Idee gekommen oder es gibt noch keinen Bedarf für sowas?


    Das ist ja auch der Grund warum Ich Mich über die Preise der AVRs aufrege und die nicht zugänglichen DSP-Funktionen! A/B Verstärkerplatinen aus dem Bestückungsautomaten mit einem HDMI-Board, einem Netzteil und einem DSP in einem Blechkasten für 5000€ ist einfach komisch. Die gesamte Digitalseite in 5 fach besserer und schnellerer Ausführung steckt in jedem besseren Laptop. Es fehlt nur die passende Software um die Perepherie im Zusammenschluss als System nutzen zu können.


    Gedankenspiel: gäbe es von Creativ eine 1-Slot Soundkarte die frei belegbar ist mit 6-9 Kanalausgang, könnte man mit 2 dieser Karten in jedem Billig-PC mit HDMI-Ausgang oder DP und einem passenden Programm sofort den ganzen AVR-Markt obsolet machen.


    Beispiel wie das hoch professionell aussieht wenn ein Programm dazu passend angeboten wird sieht man beim DVB Viewer. Mit dem schaut meine Mutter seit jahren Fernsehen mit einem PC. Der unterstützt Fernbedienungen, kann mehr wie der teuerste Sat-Receiver usw.

  • Wie viele Leute kennst du denn, die mit einem PC Fernseh schauen? Wie viele Leute kennst du denn, die mit einem PC Filme schauen oder Musik hören?


    Also, ich meine, komplett außerhalb unserer kleinen Freaks-Bubble der Heimkino-Enthusiasten und Fans?

    Und nun rechne das mal hoch im Vergleich nur alleine zum deutschen Markt mit 41 Millionen Haushalten und 83 Millionen Menschen.



    Die Zahl der reinen Stereoanlagen geht immer weiter zurück. Die Zahl der Apps in den Fernsehern steigt kontinuierlich. Es gibt kaum noch Leute, die sich große Standlautsprecher oder Regallautsprecher in ihr stylisches Wohnzimmer stellen. Der Markt schrumpft und schrumpft kontinuierlich, weil das Konsumverhalten sich immer mehr ändert.


    Ich persönlich kenne einige Leute, die haben nicht mal mehr einen Fernseher in ihrem Haus stehen (und auch kein Heimkino, das könnte man dann ja noch verstehen). Die schauen ab und an mal ein paar Youtube-Videos auf dem ipad, NTV auf dem PC oder Laptop im Büro für Nachrichten und das war es dann. Musik läuft über Sonos Lautsprecher oder als Multiroom-Lösung über unsichtbare Deckenlautsprecher.


    Andere wiederum haben eine riesen Glotze im Wohnzimmer, aber darunter nur eine kleine Soundbar (wenn überhaupt) usw...


    Was ich sagen will: der Markt ist einfach nicht vorhanden, um eine PC-basierte Lösung im großen Stile (!) in die Wohnzimmer unseres Landes zu bringen - weder für Sound noch für HDTV oder als Videozuspieler. Da die meisten TVs heutzutage auch schon alle Apps im System integriert haben, gibt es nicht mal mehr eine wirkliche Notwendigkeit für ein Apple-TV oder einen Amazon Fire-Stick.

    Wenn sich damit wirklich Geld verdienen lassen würde und es einen großen Markt dafür geben würde, dann wären sicherlich schon große Firmen auf den Zug aufgesprungen - ich persönlich sehe da keinen Markt.

  • Genau! 100% Zustimmung!

    Ich sehe das exakt genau so. Deshalb habe Ich ja das Thema "Software" angesprochen.


    DVB-Viewer ist ja auch eine Randerscheinung. Allerdings hat der Kerl dahinter einfach Bock.

    PC als Multimediasystem ist eine noch viel kleinere Nische als die Heimkinoblase, das weis Ich doch. Und Microsoft mit Ihrem Windows 11 trägt auch nicht dazu bei das sich mehr Leute für einen PC entscheiden.


    Aber mein Gehirnfurz mit einer Soundkarte und einem entsprechendem Programm in das auch ein DSP und Dirac einbezogen wird könnte am Ende die eine Lösung für die Nische sein. Es hätte ja auch noch den großen Vorteil das das Signal nicht sinnlos gewandelt werden muss. Je nach Anschluss könnte man sogar rein digital bis zur Endstufe gehen. Portiert auf Apple oder Android kann man auch hin und her streamen.

    Und Thema Apps auf dem TV, auch hier könnte man mit einem Raspery oder einem MiniPC den Appton aufarbeiten und per fertiger Miniendstufe an ein verstecktes 5.1 weitergeben. Möglichkeiten gibts viele.


    Es geht ja nur darum, das der Markt für echte Unterhaltungselektronik mittlerweile extrem klein ist. Und Ich absolut verstehe das sich Hersteller die als AG dem Mammon dienen sich aus diesen Märkten zurück ziehen.

    Aber wer ein Heimkino oder wie in den 90ern eine schicke Stereoanlage ins Wohnzimmer knallt auch einen PC daneben stellt.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!