Hallo
Vorweg: Keine Angst, das hier soll keine Lobhudelei auf mein Kino werden, sondern der Versuch zu erklären was ich möglicherweise anders mache als andere um denen zu helfen die es auch gerne so hätten.
DISCLAIMER: Es ist auch nicht wissenschaftlich belegt, sondern beschreibt nur wie ich eine Lösung gesucht habe. Also ein praktischer Lösungsansatz
Nun zum Thema.
Ich hatte ja schon viele Besucher bei mir (würde mal so 30 schätzen), die allesamt die "Taktilität" des Basses hervorheben. Ein Wort das ich von Aries gelernt habe.
Ich werde dann oftmals gefragt wie das geht. (siehe Besuchsberichte)
Die Idee
Der Bau beginnt
Der erste Subwoofer ist fertig
Prototyp und Messungen des Dr. Banner Topteils (MT/HT Sektion)
Gehäuse der Dr. Banner entsteht
Das 1. Gehäuse der Dr. Banner ist fertig
Messungen Topteil Adapterbrett
Die Topteile Gehäuse sind fertig
Überlegungen zum Aurasound DBA
Der Hulk zieht ein
Die 1. fertige Dr. Banner
Die Box bekommt einen Bassreflexkanal
Umbau der Front beginnt
Die Subwoofer Endstufen sind geliefert worden und erste Hörtests
Lieferung der Leinwand
Die Leinwand…
Nun, wenn ich da ein Rezept hätte nachdem man das kochen könnte, würde ich es Euch natürlich sagen. Aber auch ich vermute es nur (wenn auch praktisch belegbar).
Ausschlaggebend war für mich der Besuch eines Live Konzertes oder auch Disco Besuche mit Installationen vom Ralf. Das hat sich damals so in mein Hirn eingebrannt, dass das immer mein Ziel war in Sachen Kickbass.
Nebenbei erwähnen möchte ich das in Sachen Tiefbass der Besuch bei Latenight meine Referenz war.
Ich hatte also ein Ziel vor Augen.
Leider war der Prozess ein iterativer was uns zum Thema führt.
1) Treiber
Anfänglich hatte ich Die Aurasounds NS 18, also DBA (vorne 6 und hinten 4) installiert in der Hoffnung: Das ist es jetzt.
Ich meine es war Yalcin Saya und Torsten die mich besuchten und wir haben John Wick geschaut. Das war durchschnittlich würde ich sagen. Also nix was einem im Gedächtnis bleibt.
Also meine erste Schlussfolgerung:
Treiberauswahl!
Da die Aurasounds augenscheinlich nicht gut kicken können (schlechtes Membranmasse/Antriebsverhältnis) mußte was her, was gut kicken kann. Nun hätte ich natürlich die Datenblätter wälzen können aber ich habe mir die zig Heimkino Besuche vorher in Erinnerung gerufen. Da waren es im Prinzip 2 Kinos bei denen Kickbass vorhanden war. Das von Dano (Klipsch KW120-THX) und Andys (Fostex Chassi die Airmotion angeschleppt hat).
Da Danos Subs zu groß waren habe ich geschaut ob ich die von Andy irgendwo her bekomme und hatte Glück.
Nur mal am Rande: Ich wäre bereit ein Chassi zu leihen wenn jemand sowas nachbauen könnte bzw. das in Auftrag geben kann.
Wenn ich heute gefragt werde was man denn nehmen kann empfehle ich bei einem 2 Wege Bass den BMS 12S 305 (Vorsicht, ich habe ihn selber noch nicht gehört, d.h. Kauf auf Risiko)
https://www.bmsspeakers.com/index.php-33.html?id=bms_12s305
Faktoren zu beachten: MMS/BxL/XMAX
Wenn es eine Installation mit nur 1 LFE Chassi sein soll dann den BMS 18N 862 oder den B&C 18SW 115 in der 16Ohm Sonderversion Klick mich (auch hier Vorsicht, habe ich noch nicht gehört).
Ich selber tendiere zu den 2 Wegen.
GEHÄUSEAUSWAHL
Meiner Ansicht nach ist es ein Irrglaube, dass nur geschlossen kickt bzw. besser kickt. Ich habe schon Bassreflex oder auch Hörner erlebt die super kicken. Auch in Discos wo die Raumakustik eigentlich wurscht ist.
Daher: Ich gebe immer dem Treiber was er möchte bzw. was ich denke wofür er entwickelt wurde, also nicht der Ansatz "man kann alles entzerren auf eine Zielkurve".
Es gibt ja eine Tabelle von Jobst (momentan nicht online) anhand derer man basierend auf dem QTS sehen kann was worin gut spielen SOLLTE.
Wovon ich nichts halte ist es Treibern Gehäuse zu geben, die dafür gar nicht gedacht sind. Extremes Beispiel um es zu verdeutlichen: IB Treiber in ein kleines geschlossenes Gehäuse
Z.B. werdet ihr wenn ihr meinem Ansatz folgt aus dem BMS keinen Tiefbass rausholen. Denn dafür ist es die falsche Wahl
2) Einstellen
Das Einstellen des SMASH war aufgrund seiner Komplexität ein Horror. Wir sprechen von Vollbereichslautsprechern und einem Sammelsurium an LFE (4 Auras als IB, 6 Auras vorne von 20-50hz, 6 Kicker seitlich gelagert, "nur" 4 Auras hinten als aktive Absorber = "DBA")
Auch hier habe ich mich iterativ genähert und auf Frequenzgang und Wasserfall entzerrt nachdem ich den IB, Aura, Kicker erstmal aufeinander abgestimmt habe.
Das heißt meine Kontrolle nachdem der Frequenzgang Linear und der Wasserfall okay waren, waren meine Ohren bzw. mein Brustkorb. Getestet habe ich das zusammen mit meiner Frau mit? Ihr werdet es schon erraten: JOHN WICK
Die ersten male (2-3 Versuche) habe ich wieder verwerfen müssen. Da kam nix am Platz an. Beim 4. mal schien ich dann auf dem richtigen Weg zu sein. Es war aber nichts was man auf Messschrieben sah und was anders war zu vorher.
Was ich allerdings gemerkt habe war, wenn ich mit dem hinteren Gitter hinsichtlich Lautstärke und Abstand variiere hat das den größten Effekt auf das am Platz Gefühl.
So weiß ich noch, dass eine Erhöhung der Lautstärke eines Filters der um die 60hz lag im HINTEREN Gitter bewirkt hat das John heftiger schoss. Komisch aber war so.
VERMUTUNG: Wahrscheinlich saugt dann hinten mehr weg von dem was vorne kommt und es klingt knackiger. Ich habe also gemerkt, dass ich mit "besserer" Einstellung des hinteren Gitters die Taktilität am Platz im Kick Bereich erhöhen konnte. Das war neu für mich.
Lustigerweise hatte - ohne das ich was gesagt habe - bei einer Vorführung mir jemand auch gesagt der früher sehr viel Car Hifi gemacht hat (Professioneller Händler). "Mit hinten steuerst Du die Einschläge oder?"
Erst als es linear schon zufrieden stellend war ,habe ich dann die Targetcurve des LFE geformt und danach den Abgleich mit den Mains gemacht.
Mains
heimkinoverein.de/forum/thread/?postID=214802#post214802Subs
heimkinoverein.de/forum/thread/?postID=214821#post214821
Aber: Der Frequenzgang sagt nicht alles. Das am Platz Gefühl kommt nicht alleine von dem Frequenzgang. Das war testen, testen, testen und dann noch testen.
Meines Erachtens ist dabei die richtige Treiberauswahl DIE entscheidende Grundlage.
(Zitat von Zille89)
Also der Tiefbass ist es definitiv nicht. Der stört da eher nur, weil wir ja nicht von…
Also: Einstellen ist der entscheidende 2. Faktor für mich. Bei mir leider Trial and Error, heißt ehrlicherweise ich weiß nicht 100% wie man das gleich korrekt mach und muß testen
3) Raumakustik:
Da ich ja Vollbereichslautsprecher habe und ein Pseudo DBA ist die Raumakustik auch wichtig. Den LFE kriegt man ja mit dem DBA hin.
Bei den Mains (FR,FL,C) habe ich dann einen kleinen Trick "gemacht". Ich habe zum einen Treiber verwendet die die 1. Längsmode nicht zu sehr anregen weil sie gar nicht so tief spielen und das Gehäuse etwas darüber abgestimmt.
Also konnte ich schon sehr viel Energie von Anfang an raus nehmen und den Rest bequem per EQ runter regeln. Natürlich ist an der Rückwand (bis auf die Mitte) in den Lücken zum DBA Dämmung drin
4) Endstufen: eigentlich ist das Punkt 1 in der chronologischen Reihenfolge aber ich sehe es mehr als Anhang.
Ich habe viiiiiele Endstufen für die Auras damals getestet mit (ratet mal ;o) --> John Wick) und bilde mir rein "Kontrolle" rausgehört zu haben. Am besten war diese bei der Parasound HCA 2200. Aber die sind halt viel zu teuer.
Ich hatte getestet: Crown XLS, XTI, XLI, Parasound, Yamaha P7000s und LD Deep welche es auch aufgrund des P/L geworden ist.
So, mehr war es eigentlich gar nicht.
Wenn ich was vergessen habe schiebe ich es gerne nach.
Ich bin leider ein Praktiker der vieles mit Trial und Error macht und auch schon viel Lehrgeld gezahlt hat.
Viel Erfolg beim Nachmachen