Dirac Zielkurven

  • Ich habe die Dirac Einmessung nicht manuell verändert.

    Ich habe auch Hörversuche gemacht zwischen Dirac nur bis 400Hz und komplett bis 20kHz.

    Für mich hört es sich besser an wenn Dirac voll durchläuft.


    Dann habe ich eine Harman +4dB und +6dB Kurve geladen und in unterschiedliche Presets des MiniDSP gespeichert. Ich höre mittlerweile aber fast ausschließlich mit der +4dB Kurve.


    Ich bin wirklich zufrieden mit Dirac. Im Vergleich zu Audyssey ein absoluter Mehrwert für mich. Gerade um die Trennfrequenz herum macht Dirac das viel besser. Da hatte ich große Probleme mit Audyssey.

  • Ich bin auch sehr zufrieden mit Dirac. Der Sound ist natürlich im Vergleich zum unkorrigierten Frequenzgang ohne Dirac erstmal völlig anders und gerade bei sehr flacher Zielkurve kann es sich beim ersten anhören weniger dynamisch oder eben „dünn“ anhören. Das liegt bei mir an den fehlenden Moden. Mehr Pegel und eine andere Zielkurve haben da bei mir Wunder gewirkt.

    Da ich zwei Subwoofer an einem Ausgang nutze, habe ich diese manuell per DSP vorentzerrt.

  • Eine automatische Einmessung kann aus zumindest 4 Gründen Dynamik und Brillanz kosten:


    Im Bassbereich, indem Erhöhungen weg genommen werden: Klar, ist ein Teilbereich leiser. Kommt eine Erhöhung auch noch von einer Mode, können dies "kostenlose" +6 bis 12dB sein, die noch dazu länger im Raum stehen.


    Indem Löcher zu stark ausgeglichen werden. Das kostet unnötig Leistung, bringt Verzerrungen ins System, kostet Reserven auch in anderen Bereichen.


    Zuviele Filter im Hochton Bereich.


    Linearer Frequenzgang vs. etwas abfallender FG zum Hochton hin.


    Ich lasse etwas über die Schröderfrequenz hinaus korrigieren, fürs SBA die Harmann Zielkurven/Anhebungen

  • Danke für euren Input! Ich gestern ( eher schon heute🤭) eine neue Kurve geladen und muss das noch ausführlicher anhören. Ich denke bei mir kommen einige Besonderheiten zusammen die das ganze evtl speziell machen. Meine Lautsprecher haben durch unumgänglichen Treiberversatz laufzeitdifferenzen ( hab mir da nen Wolf gemessen das zumindest am xover das wieder ausgeglichen ist). Evtl führt das zu Fehlern bei der Einmessung 🤔

    Typische hörkurven haben einen mehr oder minder absinkenden Hochton . Mit solchen Kurven habe ich auch angefangen und praktisch alle für zu relativ dumpfen Sound. Das scheint für meinen Raum ( relativ viel Ht Dämpfung) und besonders für die cd Hörner garnicht geeignet zu sein.

    Alle Probleme die mehr oder minder stark aufgetreten sind aufzuzählen würde hier wirklich ausufern. ( zu Anfang Stereo Lautsprecher stark außer Phase / diffus im Klang… das lag laut changelog bei Dirac an einem Problem zwischen Dirac und macOS)Auch will ich nicht ausschließen das einige auf Fehlern meinerseits beruhen. Das Pegel Thema vom subwoofer irritiert mich noch immer. Zb wird der subwoofer immer ca 10 dB ( manchmal bis 15:dB) abgesenkt. Wenn ich jetzt zb den bassanteil von Surround Lautsprecher Messe fehlen da meistens relativ genau diese 10 dB . In dem Zusammenhang ( sub Anbindung an gefilterte ls hab ich aber eh noch einige Fragezeichen auf der Stirn) . Auch das erweiterte Bassmangement der Storm ist nicht so ganz easy für mich. Der gestrige neue Versuch scheint aber schonmal besser zu laufen

    L.G.

  • Ich hatte ja auch Dirac im Einsatz, was bei mir geholfen hat.

    LFE extern entzerren

    Zielkurven nicht erhöhen, sondern unter der 0 Linie modellieren

    Viel mit Zielkurven experimentieren, das bedeutet Tage/Wochen! Hören, vergleiche, Änderungen vornehmen, hören, vergleichen mit vorher usw.


    Eine Zielkurve die für Raum1 gut klingt muss nicht passend für Raum2 sein, wir haben das testweise mal durchgespielt. Da klang meine Zielkurve in einem anderen Setup nur ok, aber nicht optimal. Das muss jeder für sich herausarbeiten.

  • Saya

    Du meinst also alles über der Zielkurve korrigieren lassen (reduzieren) und alles unterhalb der Zielkurve nicht auffüllen?

    Also Messpunkte setzen und die Änderung (wenn Dirac auffüllt) wieder zurücknehmen?

    Das geht doch glaube ich gar nicht (zumindest in der Version die ich hatte). Wahrscheinlich hast du mich missverstanden.


    Beispiel, vielleicht ist es so einfacher. Ich will von 10 bis 100 Hz um 5 dB erhöhen, Rest bleibt linear

    Dann würde ich die Zielkurve bei 10 bis 100Hz auf Null lassen und ab 100Hz aufwärts um -5db in der Zielkurve reduzieren.


    Dabei ist wichtig auch den Verlauf der LS mitzugehen.

    D.h. wenn ich einen Höhenabfall ab 15kHz > 6dB habe, diese nicht mit Gewalt wieder um 6dB zu erhöhen.


    Meine Erfahrung, viel probieren, hören und anpassen. Ich finde Dirac macht einen guten Job.

  • Weil ich je nachdem auch schonmal mit zerrendem Ton zu tun hatte/ habe , kam mir der Gedanke auch schon und hatte es probiert. Im Netz gab es die Meinung das das bei Dirac egal sei… das ist fraglich ob es egal ist denke ich, denn bei mir verringert sich der erzielbare Schalldruck schon. Wenn dem so ist müsste man doch eigentlich sagen können das man damit vermeiden könnte Bereiche zu sehr anheben zu müssen.

    Eine Entzerrung macht man ja auch so… eher peaks rausnehmen als boosten

    Mich irritieren hier so Ergebnisse die den Ton zerrend erscheinen lassen. Als beste Umschreibung viel mir dazu ein, ein ungesättigter hohler Sound. Als würde man eine extrem niedrige Datenrate anhören ( wie stark komprimierte mp3 etc ). Mal sehen was da noch zu machen ist

    L.G.

  • Miss doch bitte mal deinen Raum - ohne DIRAC. Ich vermute sehr stark, dass dein Raum einfach nur derart unoptimiert oder unausgewogen ist, dass DIRAC (und auch Audyssey etc.) da einfach "am Limit" operieren.

  • Danke für Deine Erklärung.


    Aber man kann doch einzelne Punkte (ich bin gerade nicht zu Hause und weiß die genaue Bezeichnung nicht) in Dirac setzen und ganz individuell einstellen.

    Also z.B. bei 100Hz +\-, 110Hz+\-, 200Hz +\-


    Ich mache nachher mal einen Screenshot.

  • Was ich meine versuche ich an der Messung und Dirac Korrektur meines Centers zu erläutern.


    Wie man sieht lasse ich Dirac bis ca. 15kHz korrigieren.


    1.png


    Hier die Kontrollpunkte der Zielkurve (Harman +4dB)


    2.png


    Bis auf die Senke bei ca. 10kHz und 12kHz füllt Dirac nicht viel auf, was zum Glück auch nicht notwendig ist.

    Bei 10kHz füllt Dirac aber mit ca. 9dB ordentlich auf.

    Es ist möglich Kontrollpunkte manuell zu setzen. Zum Beispiel vor der Senke, in der Senke und nach der Senke.


    Dies habe ich gemacht.

    Ich setzte vor der Senke einen Kontrollpunkt mit +0dB. Dann in der Senke einen mit -6dB, also lediglich eine Anhebung um +3dB anstatt +9dB, und dann anschließend wieder einen Kontrollpunkt nach der Senke +0dB.


    3.png


    Es ist somit möglich trotz voller Dirac-Korrektur die Dirac Reduzierungen zu belassen und die Dirac Auffüllungen rauszunehmen, oder zu reduzieren.

  • Ich konnte jetzt mal ein bisschen die neu erstellte Kurve hören. Positiv; höre keinen zerrenden Ton , deutlich freiere Mittel Hochton, gefühlt höhere weniger eingebremste Dynamik

    Ob das tatsächlich an den weniger gesetzten Korrektur taps liegen kann 🤔

    Negativ; in Stereo klingt es phasig diffuser als vorher. Weniger exaktes Center (Phantom) Image. Evtl liegt das daran das die 13 Punkt Messung (Sofa) gewählt wurde. Stereo gefällt mir ohne Dirac zumindest in dieser Konfiguration besser. Evtl kommt Dirac auch mit dem wilden Phasenverhalten vom Eckhorn nicht gut klar, oder es liegt an den delays die ich wegen treiberversatz eingestellt habe.


    Penny09

    Wolltest du einfach im Bassbereich eine stringentere Korrektur oder warum hast du dort recht viele enge Korrektur taps gesetzt ? So oder so ähnlich sah das bei mir mal über praktisch den ganzen Verlauf aus. Natürlich kann man ein System nicht mit einem anderen gleich setzen aber bei mir klang das nicht.

    Im Mitte Hochton hast du wenige Punkte gesetzt, aber da gibts ja auch kaum Bedarf …. Das mit deine, Punkt bei 10 kHz hab ich auch mal gemacht. Bei mir xover Punkt Mittel Tiefton mit Senke

    L.G.

  • Hallo Penny09


    deine Dirac Zielkurven sehen schon sehr gut aus, das gefällt mir und macht bestimmt schon viel Spaß beim Hören. Vielleicht kann ich dich mit ein paar Ideen zur weiteren Anpassung unterstützen.


    dirac_idee.png


    • Zwischen ~ 100 und 300 Hz hast du eine leichte Grundtonbetonung in deinem Raum. Solange es dich akustisch nicht beeinträchtigt würde ich die Dirac Zielkurve in diesem Bereich wie rot eingezeichnet bis an die unteren Pegelsenken hochziehen. Damit bin ich bei mir immer gut gefahren und konnte akustisch sehr zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Du belässt die Grundcharakteristik deines Raumes / Aufstellung / Lautsprecher ohne die Lautsprecher zu sehr zu beanspruchen.
    • Im Hochtonbereich hast du eine Senke bei 10kHz. Da die Wellenlänge bei dieser Frequenz nur noch 34mm beträgt bewirkt meines Erachtens eine Änderung der Zielkurve in diesem Bereich gar nichts. Eine andere Mikrofonposition oder eine Kopfdrehung und schon ist das Ergebnis anders. Auf eine Korrektur dieser schmalbandigen Senke würde ich verzichten. Andererseits fallen die Senken bei 2kHz, 4kHz, 5kHz, 6kHz immer weiter unter die 0dB Linie ab. Diesen natürlichen Hochtonabfall würde ich versuchsweise mit einer fortschreitenden Absenkung der Dirac Zielkurve ab ~ 3kHz aufwärts entsprechen. Eventuell kannst du auch eine noch stärkere Absenkung in Betracht ziehen um die Senke bei 16kHz zu berücksichtigen. Diese Maßnahme gestaltet den Hochtonbereich doch noch etwas angenehmer und kann den von Dirac leicht hervorgerufenen metallischen oder künstlichen Klang reduzieren.
    • Drittens könntest du mit nur zwei Punkten auch eine lineare Zielkurve mit +4dB im Bassbereich und -4dB im Hochtonbereich erstellen. Damit kämst du den vorgeschlagenen Änderungen auch schon nahe.


    Zielkurven nicht erhöhen, sondern unter der 0 Linie modellieren

    Viel mit Zielkurven experimentieren, das bedeutet Tage/Wochen! Hören, vergleiche, Änderungen vornehmen, hören, vergleichen mit vorher usw.

    Das sehe ich genau so! Mit Dirac braucht man viel Zeit und Geduld um ein wirklich gutes Ergebnis zu erzielen. Als Grundlinie nehme ich allerdings nicht den linearen 0dB-Pegel, sondern orientiere mich wie beschrieben an den gemessenen Senken (siehe rot eingezeichnete Kurve im Grundtonbereich zwischen 100 und 300 Hz).


    Viel Erfolg!

  • Breg

    Das ist wirklich sehr nett von Dir!

    Ich werde Deine Vorschläge in Ruhe ausprobieren und hören.


    Aus dem Gedächtnis kommt Deine Darstellung der StormAudio Zielkurve sehr nahe.


    Auch die werde ich hier posten.


    Heute ist aber erst einmal Kindergeburtstag meiner großen Tochter angesagt. Ich hoffe morgen dazu zu kommen.

  • mit ein paar Ideen zur weiteren Anpassung unterstützen.

    Bei 400hz fängst schon mit der Bass Anhebung an?

    Bißerl hoch, IMHO. Gut mich hat schon gewundert, dass Harmann bei 200hz beginnt. Meine ersten, eigenen Spaßkurven hab ich bei 50hz gestartet.

    Inzwischen nehm ich auch die Harmann Kurven.


    Oben raus würde ich es auch so ähnlich, natürlich auslaufen lassen.

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