Subwoofer 18" zum Einsatz im DBA/SBA

  • Ich möchte gerne erfahren, welche techn. Daten eines Treibers besonders wichtig für die (sachlich getriebene) Auswahl des richtigen Subwoofers für mein SBA/DBA im dedizierten Heimkino mit knapp 30 m² sind. Ich habe 4 Treiber in die engere Wahl gezogen und die technischen Daten untereinander vergleichen, Auffälligkeiten gesucht und auch mit den Informationen aus dem Forum hier reflektiert, um zu "lernen" worauf es ankommt.


    BMS 18N862

    http://www.loudspeakerdatabase.com/BMS/18N862

    --> Kraftfaktor etwas mehr als beide Dayton und weniger als Monacor, wenig bewegte Masse. Mehr Xmax (19 mm) als Monacor, Reference). SPL 95 dB. RMS 1500W und damit am meisten von allen.

    Ist es von Bedeutung, dass die FS bei 25,1 Hz liegt beim BMS? Alle anderen Chassis haben 19,5/20 Hz.


    MONACOR SPH-450TC

    http://www.loudspeakerdatabase.com/MONACOR/SPH-450TC

    --> Beim Monacor fällt der hohe Kraftfaktor auf bei "nur" 305 g bewegter Masse. SPL 93 dB. RMS mit 700W. am unteren Rand im Vergleich.


    Dayton Audio RSS460HO-4

    http://www.loudspeakerdatabase.com/Dayton/RSS460HO-4

    Der Dayton Reference hat weniger Hub, weniger B*I wie BMS / Monacor aber viel bewegte Masse (499g). Frequenzgang ähnlich Monacor. Xmax 12,8 mm. SPL 93 dB. Was spricht für ihn wenn man auch den BMS und Monacor nehmen kann?


    Dayton Audio UM18-22

    http://www.loudspeakerdatabase.com/Dayton/UM18-22

    ---> Sehr großen Hub, Kraftfaktor B*I gering in Kombination mit einer hohen bewegten Masse (655 g). SPL 88,6.

    Der Ultimax hat also wenig Pegel und ist unpräzise, richtig? Bei 20Hz liegen noch 84dB an, dass "kann" der BMS aber auch. Spricht etwas für den Ultimax?



    Jetzt die entscheidende Frage: Welche Kennzahlen ziehe ich zum Vergleich heran, um den richtigen Subwoofer für unseren Einsatzzweck zu wählen?

    Als Gehäuse dachte ich so an 100l-200l. Qtc 0,65 (?). Preise würde ich im ersten Schritt mal außen vor lassen.


    Noch eine Frage zur Bedinung von WINISD:

    Wenn ich alle 4 Subwoofer in WINISD lade und das Volumen der CB auf "Qtc= 0,65" einstelle erhalte diese Kurven, mache ich etwas falsch, irgendwie hätte ich ein anderes Ergebnis erwartet? (Der Ultimax benötigt hierfür 400l Volumen...).




    Bin gespannt auf Eure Meinungen!

    Viele Grüße

  • Hallo,


    also die ganz grundlegenden Dinge wie Maße, Gewicht, Preis,... die aber vorerst mit dem akustischen Output nichts zu tun haben sind ja eh klar.


    Dann gibt es einige von denen die du erwähnst. Jedoch sind das auch viele die zumindest keinen direkten Einfluss haben.

    Was ist besser ein Treiber mit hohem BL, geringem Gewicht und hohem SPL oder einer mit niedrigerem BL, höherem Gewicht und niedrigerem?

    Man kann hier sagen "wahrscheinlich der erste". Aber der akustische Output des zweiten kann besser sein - bzw. er kann weniger nichtlineare produzieren.

    Würde man dann trotzdem den ersten wählen?


    Also auch hier, diese vermeintlich besseren Daten sind kein Garant für bessere akustischen Output.



    Zur WinISD Simulation:

    Die kann man 1:1 übernehmen wenn keine elektr. Entzerrung macht. Sobald man die aber macht, bestimmt man (relativ frei) die lineare Übertragunsfunktion.

    Übrig bleiben dann die nicht-linearen.


    Also auch hier die Frage, soll man einen Treiber der nach TSP in WinISD besser aussieht wählen, oder einen der nicht ganz so gut aussieht, aber am Ende bei gleicher linearer Übertragungsfunktion weniger nicht-lineare Verzerrungen macht?


    Das Bild das du aus WinISD gepostet hast zeigt in dem Fall ja in der Tat "nur" den Amplituden FG im jew. Gehäuse. Kein max. Pegel,...



    Also am Ende zählt der akustische Output und alles andere ist egal.

    Das große Problem dabei ist, dass man i.d.R. gar keine Messungen dazu findet.

    Hier muss man also eher hoffen dass das Chassis irgendwo entsprechend vermessen wurde und man die Ergebnisse bekommt.


    Daher würde ich bei einer Auswahl wie folgt vorgehen:

    - schauen ob es akustische Messungen gibt (entzerrt, max Pegel,..)

    wenn nicht

    - Simulationen bemühen, aber auch hier eher auch max Pegel achten, als auf den Amplituden FG

    - auch nach Berichten ausschau halten ob es Auffälligkeiten gibt bei manchen Chassis. Ein paar haben sich "etabliert" die kann man bedenkenlos nehmen.

    wenn da nichts rauskommt dass eine Entscheidung bringt

    - eher geringe mms, eher starker Antrieb, eher Konus (als Nawi),...

    wenns noch immer keine Entscheidung bringt

    - Optik, Sympathie Hersteller,...


    mfg

  • Bei der Simulation auf jeden Fall noch die Induktivität eingeben, dann sieht man, dass einige der Treiber schon unter 100hz wieder abfallen. Das muss entzerrt werden und dann wird sehr viel Leistung in dem Bereich benötigt.

    Macht beim akustischen Output aber am Ende keinen Unterschied.


    MMS und BL sind keine Indikatoren für einen "präzisen" Bass, die Induktivität gibt Hinweise darauf, wie "hoch" der Treiber spielen kann. (z.B. http://web.archive.org/web/200…ary/whitepapers/bl_mms.ht )

  • MMS und BL sind keine Indikatoren für einen "präzisen" Bass, die Induktivität gibt Hinweise darauf, wie "hoch" der Treiber spielen kann. (z.B. http://web.archive.org/web/200…ary/whitepapers/bl_mms.ht )

    Der Ultimax wird ja hier öfter als "matschig" und als "Schlammschieber" bezeichnet. Ich habe angenommen, dass hier die hohe Masse und die "untermotorisierung" gepaart mit dem großen Hub verantwortlich sind. Wenn dem nicht so ist, welche technischen Eigenheiten sorgen denn dann für diesen Höreindruck?

  • Ohne sauberen Test kann man das nicht mit Sicherheit sagen.

    Es kann also das Gewicht sein, aber es kann auch daran liegen weil man das Gewicht kennt und hohes Gewicht "muss" ja träge klingen.


    Einen sauberen Hörtest zwischen Sub Chassis im SBA/DBA Verbund kenne ich jedoch nicht.


    mfg

  • Eigentlich will ich mir hier nur als interessierten Mitleser dran hängen, den was die einzelnen TSP bewirken weiß ich auch nicht wirklich. Geb die Daten einfach in WinLSD ein und schau mir die Kurven an ;)


    Aber 3 Punkte:


    Der Ultimax hat also wenig Pegel?

    Ne, weniger Pegel gemessen bei einem Watt auf 1m Entfernung.

    SPLmax kann man über die Belastbarkeit ca ausrechnen., geht sogar im Kopf recht einfach.

    2fache Leistung sind +3dB, 10fache Leistung sind +10dB.
    1000W sind also + 30dB, ca. 128dB.

    Genauer, vor allem mit FG sieht man es dann mit WinISD oder ähnlichen Programmen.


    Wenn ich alle 4 Subwoofer in WINISD lade und das Volumen der CB auf "Qtc= 0,65" einstelle erhalte diese Kurven, mache ich etwas falsch,

    Ne, wird schon hinkommen, viel anders sehen die Kurven auf loudspeakerdatabase auch nicht aus.

    Zur Sicherheit nehm ich die TSP von der Herstellerseite.


    Wahrscheinlich hast Du auch den FG von Fertig-Subs im Kopf. Welche schöne, flache Linien bis 30 oder gar 20hz runter zeigen.

    Diese sind schon elektrisch entzerrt, sprich elektronisch bei tiefen Frequenzen angehoben.

    Bei 85dB ist es auch keine Kunst den FG gerade zu ziehen. Interessant wird es bei höherem Pegel ;)


    Jetzt die entscheidende Frage: Welche Kennzahlen ziehe ich zum Vergleich heran, um den richtigen Subwoofer für unseren Einsatzzweck zu wählen?

    Ich würde bei den Makro-Faktoren ansetzen:

    Wie breit ist der Raum, wieviele Subs möchte, sollte ich einsetzen: Meine Empfehlung, um die 120hz Wirkfrequenz ein zu halten, max. 140cm Treiberabstand, d.h. bei den üblichen Räumen > 280cm und < 420cm zumindest ein 2x6 Gitter, über 420cm Breite sogar ein 2x4 Gitter.


    Wie lang ist der Raum = Wo beginnt der Roomgain?

    Welchen Pegel möchte ich erreichen, bzw zu welcher Frequenz hinunter?

    Bei geschlossenen Subs und einem geschlossenen Raum fällt der FG recht ähnlich wie der Roomgain den FG ansteigen lässt = linearer FG. D.h. den Pegel beim Beginn des Roomgains hat man theoretisch bis 1hz runter ;)


    Also SPLmax sollte beim Geginn des Roomgains zumindest den Wunschpegel erreichen (mit allen Subs zusammen).


    Ab dann kann man sich Gedanken machen, welche der in Frage kommenden Subs den besseren Klang haben. Hier beginnen Deine Fragen oben.

  • Der Ultimax wird ja hier öfter als "matschig" und als "Schlammschieber" bezeichnet. Ich habe angenommen, dass hier die hohe Masse und die "untermotorisierung" gepaart mit dem großen Hub verantwortlich sind. Wenn dem nicht so ist, welche technischen Eigenheiten sorgen denn dann für diesen Höreindruck?

    Ich will das nicht als Schwachsinn darstellen allerdings basieren diese Aussagen vermutlich nicht auf Blindtests mit gleicher Entzerrung+exaktem Pegelabgleich etc.

    Technisch ist es jedenfalls so wie oben beschrieben.


    Im Gearslutz (heute Gearspace) Forum gab es mal Tests in denen sehr verschiedene Subwoofer Treiber (5 Zoll vs 18 Zoll, 30 vs 500 Euro, hohe/niedrige Induktivität noch einige Unterschiede mehr) blind gehört wurden. Gleich entzerrt gab es bei moderatem Pegel (hier begrenzen natürlich kleiner bzw. Treiber mit weniger linearem Hub) keine hörbaren Unterschiede. Ich muss mal schauen, ob ich den Thread noch finde, aber das war der einzig mir bekannte wirklich aussagekräftige Blindtest zu genau diesem Thema.

  • Der liebe Hank hatte da mal eine super Fleißarbeit gemacht und veröffentlicht.

    und wie schon vor 5j fehlt ausgerechnet 'mein' LAB12.. :choler:

    Das steckt doch System dahinter :rofl:

  • Ja der sieht erst mal interessant aus. Jedoch auch deutlich höhere Masse bei höherer Reso und weniger Antriebskraft. Ich mag ja auch so Wurstsicken nicht so. Am Ende zählt natürlich der verzerrungsfreie Output. Da 18s aber auch nicht für Schnäppchenpreise bekannt ist, vermute ich, dass der bms attraktiver bleibt.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

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